SP hat mit Sicherheit wichtige Beiträge zum AXe FX Thema verfasst. Ich billige ihm unbedingt zu, konstruktiven und wirklich brauchbaren input zur Thematik gegeben zu haben. Allerdings muss ich für mich persönlich auch feststellen, dass ich auf seine Einschätzungen immer weniger gebe: Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich den "ersten Kontakt" zum Axe übers Internet gefunden habe. Vor allem der auch später unter G66 veröffentlichte Artikel, wo SP das Axe-I inhaltlich als "heiligen Gral", der jegliche analoge Geräte bzw. Aquivalente überflüssig macht, seinen deshalb verkauften Gerätepark gezeigt hat. Damals dachte ich: Welcher Gitarrengott spricht hier zu mir? Ja auch wegen SP war ich so angefixt, dass ich mir einen Axe Standard für €1400 Lappen auf ebay in 2009 geschossen habe. Ist jetzt gute 2 Jahre her. Ich habe es nie bereut. 2 harte Jahre "Lernkurve" haben mich zwar oft zweifeln lassen, aber als Technik-Freak wollte ich das Gerät nie aufgeben, habe unzufriedene Soundergebnisse immer auf mich geschoben - nicht auf das Gerät. Warum? Weil es einfach zuviele Clips und Hörbeispiele im Netz gab, die mir zu bewiesen schienen, dass dieses gottverdammte Gerät es KANN. Und da muss ich wiederum SP recht geben, wenn er imer wieder betont hat: Es ist eine tool-Box. Und da hat er recht. Alle tools werden zur Verfügung gestellt, in hoher Qualität und das Gerät stellt eben keine "Plug and Play" Lösung da, wie es ein guter Amp mit Box und meinetwegen ein paar gute Bodentreterlis sind. Der Unterschied hier ist vor allem, das die Designer dieser analoger Geräte die Grundabstimmung über die Tonformung vorgeben. Entweder man mag sie und nutzt es deshalb, oder man sucht ein Gerät mit der Grundabstimmung, die man bevorzugt. Bums, fertig, aus. Genau das tut das Axe eben nicht! Genau daher kommt die Unzufriedenheit einiger User mit diesem Gerät. Das Gerät verlangt einen hohes Backroundwissen, was in die Tiefen der Tontechnik eingreift. Entweder man eignet sich das an oder hat das sowieso oder man wird mit dem Axe nicht glücklich. Das ist natürlich nur meine Meinung.
Nach den vielen (langen) Beiträgen von SP war ich dann aber auch erschüttert, als ich erste Soundsamples von ihm gehört habe. Und diese haben auch mit dem jetzigen, letzten Beispiel des Axe-II Videos immer eins gemeinsam: Meine Erwartungen an den Gitarristen SP waren nach dem lesen seiner posting weit höher, als das was dann an meine Ohren drang und dringt. Aber egal, es geht um den Sound, nicht um die Spielkunst. Mein Beispiel im Standard/Ultra thread ist spielerisch auch grottig, aber es sollte die Klangbreite des presets zeigen, und das tut es meiner Meinung nach.
Resumee: Axe-I und Axe-II klingen so gut, wie der User vor der Kiste. Beim SP Video höre ich wirklich wenig klanglichen Vorteil gegenüber der ersten Generation. Vielleicht wirklich etwas tighter in den Bässen. Aber sonst? Mehr Dynamik? wo soll die herkommen? Hören tue ich sie nicht. Wieviel "besser" das Axe-II ist muss und wird man meiner Meinung nach wirklich nur beurteilen können, wenn man es selber anspielt, am besten unter A/B Bedingungen. Ich glaube gern, das dass tweaken leichter von der Hand geht, man schneller beim gesuchten Ton ankommt. Die haptischen und technischen Vorteile des Gerätes wären für mich aber der Ausschlag, einen II-er zu kaufen. Vom Sound her, bin ich VÖLLIG zufriedengestellt mit meinem Standard.
Im übrigen: die Soundbeispiele, von dem Typen, der bei Javajunkie was in sein Betatester Gerät eingespielt hat haben mich bisher als einzige wirklich nach einem II-er gieren lassen. Höre ich mir andere Beispiele an, wie jetzt das von SP z.B. denke ich mir aber auch wieder: Es liegt am Nutzer, weniger am Gerät.
Und um eines nochmal gleich klarzustellen: Ja, ich hätte gerne ein II-er, keine Frage. Ich bin mit meinem Standard aber auch völlig zufrieden, genauso wie vor 3 Monaten. Nein, zufriedener: Ich beherrsche es besser, als vor 3 Monaten ;-)
... neeee, ich lese jetzt nicht nochmal alles durch, um die tippfehler auszubessern