Fender Master-built Schock...

  • Ersteller OldRocker
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Ich kann die Erfahrung des OT leider voll unterschreiben. Auch ich hatte kürzlich die Gelegenheit 5-6 extrem teure Fender Customs, darunter auch Master Builts, zu spielen. Mal ab vom Preis, der vollkommen übertrieben ist, klangen die Teile auch nicht! So eine Gitarre soll ja in den meisten Fällen an ein Vintage-Instrument angelehnt sein, klanglich, optisch und haptisch. Wer also mal die Gelegenheit hatte, einige gute Vintage Strats und Teles zu spielen (da gibt es auch nicht so gute), der hat eben bei einer guten bis sehr guten schon einen Eindruck, warum die Teile so gefeiert werden. Die Master Builts sind nicht annähernd in der Lage auch nur einen der o.g. Attribute zu erfüllen - und das für diese Kohle!
Finger weg - ehrlich. Ich meine, es ist natürlich jedem selbst überlassen, aber wer einigermaßen Vintage möchte, der greift eher zu einer Gitte von einem guten Gitarrenbauer.
Erst kürzlich habe ich die Miranda (Argentinien) eines Freundes gespielt. Brazilian Rosewood, alles handgefertigt, auch die PUs. Was soll ich sagen - gegen diese 2T€ Gitarre, klang jede der teuren Fenders wie ein „totes Kamel“! Diese Offenheit, diese Brillanz und der „Sag“ im Ton, all das sucht man vergeblich bei einer Master Built.

Hier mal ein kleines Klangbeispiel mit der Miranda. So einen Klang habe zumindest ich so gut wie noch nie von einer Master Built gehört!

 
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Mal ab vom Preis, der vollkommen übertrieben ist, klangen die Teile auch nicht!
Mastbuild Strats (ohne Signature Schnick Schnack) kosten beim großen T zwischen 7 und 10k €
und Telecaster zwischen 7 und 9 K €. Das ist total verrückt und mMn nicht gerechtfertigt, selbst
wenn die gut klingen. Aber es gibt eben anscheinend genug Kunden für "des Kaises neue Kleider". :nix:
 
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Die Preise sind für die oftmals wohl abgelieferte Qualität völlig übertrieben. Darüber ist man sich weitgehend einig und regt sich auf. Aber über wen genau sollte man sich denn nun eigentlich aufregen? Über Fender, die da schlechte Qualität zu überzogenen Preisen anbietet? Oder über Kunden, die schlechte Qualität zu überzogenen Preisen kauft? Sind es nicht letztendlich die Kunden, die die Preise so in die Höhe treiben?
 
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Erst kürzlich habe ich die Miranda (Argentinien) eines Freundes gespielt. Brazilian Rosewood, alles handgefertigt, auch die PUs. Was soll ich sagen - gegen diese 2T€ Gitarre, klang jede der teuren Fenders wie ein „totes Kamel“! Diese Offenheit, diese Brillanz und der „Sag“ im Ton, all das sucht man vergeblich bei einer Master Built.
Hier mal ein kleines Klangbeispiel mit der Miranda. So einen Klang habe zumindest ich so gut wie noch nie von einer Master Built gehört!
Interessant. Ich habe mir das Beispiel extra mit KH angehört. Offen und brillant höre ich auch, sogar schon soweit, dass es für mich extrem "modern" (gleichmäßig, klar, (zu glatt?)...) klingt. Nicht ganz das, was ich (persönlich!) mir unter vintage Strat-Sound vorstelle. Aber zum Glück ist das ja eh individuell.

Aber kannst du mir erklären, was du mit "Sag" im Ton meinst? Ich kenne Sag bisher nur vom Hörensagen bei batteriebetriebenen Effekten...

Danke und Gruß,
glombi
 
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@glombi ich hatte nur kurz zuvor auf einer Vintage-Show ne 63er Strat gespielt und für mein Empfinden spiegelt die Miranda genau diesen Vibe und Ton perfekt wieder. Ist natürlich subjektiv und kann durch andere eben auch anders interpretiert werden.

Besonders bei den Strats, die bis ca 64-65 gebaut wurden, klebt der Ton am Griffbrett, er artikuliert sich sehr schnell, komprimiert dabei etwas, dabei sind die Mitten leicht hohl, aber sitzen perfekt zwischen Bass und Treble. Übrigens auch etwas, das die PRS Silver Sky perfekt beherrscht, im Gegensatz zu vielen Fender Master Builts ;-)

Ich hatte kein explizites Wort für das Konglomerat der o.g. Klangeigenschaften, war aber vor ein paar Jahren bei Emerald City Guitars in Seattle und der Owner verwendete „Sag“ für genau diesen tonale Aspekt. Das fühlte sich passend an und ist bei mir hängen geblieben :)
 
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...Die Master Builts sind nicht annähernd in der Lage auch nur einen der o.g. Attribute zu erfüllen - und das für diese Kohle!
Finger weg - ehrlich. Ich meine, es ist natürlich jedem selbst überlassen, aber wer einigermaßen Vintage möchte, der greift eher zu einer Gitte von einem guten Gitarrenbauer...
Ich schätze deine fachlichen und vor allem musikalischen Beiträge sehr.
An der Stelle finde ich allerdings den Grad der Verallgemeinerung grenzwertig, vor allem die Warnung "Finger weg" und "Die Master Builts sind nicht annähernd in der Lage auch nur einen der o.g. Attribute zu erfüllen".
Es gibt auch bei MBs bessere und nicht herausragende Exemplare. Wer mal eine gute in der Hand gehalten hat, sieht das wahrscheinlich diametral anders als das was du gerade geschildert hast.
Ich habe hier 3 MBs, 2 Teles und eine John Cruz Stratocaster. Daneben noch zwei Teambuilts, das sind fantastische Instrumente.
Zum Vergleich habe ich diverse Tele's aus den 60ern und eine Strat aus den späten 50er Jahren. Alte Gitarren kommen und gehen bei mir regelmässig.
Ich würde mir im direkten Vergleich zum Einen mit dem Glorifizieren von "Vintage"-Gitarren schwer tun (das waren auch nur kostengünstig hergestellte Instrumente) und zum Anderen kann ich nicht pauschal sagen dass eine MB dieses Gefühl nicht transportieren kann.
Nur meine Erfahrung.
 
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Verallgemeinerungen sind hier immer ein Problem! Ich hatte auf jeden Fall schon sehr, sehr gute CSs in der Hand. Aber es scheint ja wohl tatsächlich so zu sein, dass bei den megateuren MBs immer mal wieder Gurken dabei sind. Und daher wäre mir persönlich, dass Risiko viel zu groß, eine 9k Gitarre zu kaufen, die ich nicht gesehen und gespielt habe. Daher würde ich auch "die Finger davon lassen".
 
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Die Preise sind für die oftmals wohl abgelieferte Qualität völlig übertrieben. Darüber ist man sich weitgehend einig und regt sich auf. Aber über wen genau sollte man sich denn nun eigentlich aufregen? Über Fender, die da schlechte Qualität zu überzogenen Preisen anbietet? Oder über Kunden, die schlechte Qualität zu überzogenen Preisen kauft? Sind es nicht letztendlich die Kunden, die die Preise so in die Höhe treiben?

+1, Sehe ich genau so.

Niemand wird zum Kauf gezwungen. Die Gesellschafter der FMIC wollen Geld verdienen und nutzen aus, was der Markt hergibt. Das ist für mich vollkommen in Ordnung.

Der ernsthafte Gitarrist wird schon genau selektieren und überlegen, ob ihm eine Gitarre in puncto Bespielbarkeit, Haptik, Optik . . . den aufgerufenen Preis Wert ist.
Wer sich's leisten kann: Finde ich immer wieder toll, wenn sich jemand einen Traum erfüllen kann.

Wer aber soviel Geld ausgibt nur weil da CS oder MB draufsteht, bei dem dient sie wahrscheinlich in erster Linie eh' nur als Statussymbol.
Wer sich's leisten kann: Bitte, Neid kommt da bei mir nicht auf.
 
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....Besonders bei den Strats, die bis ca 64-65 gebaut wurden, klebt der Ton am Griffbrett, er artikuliert sich sehr schnell, komprimiert dabei etwas, dabei sind die Mitten leicht hohl, aber sitzen perfekt zwischen Bass und Treble...
Ab 1963 hat Fender ein sehr dünnes (Laminated oder Veneer) Rosewood Griffbrett aufgesetzt im Vergleich zu den "Slabboard"- Rosewood Griffbrettern die bis 1962 eingebaut waren. Man sag diesen Hälsen mit dem Furnier einen etwas dünneren aber definitiv nicht schlechteren Klang nach,
Deine Beschreibung trifft es sehr gut. Diese Option gibt es beim Custom-Shop, ob die oft bestellt wird weiss ich nicht.
 
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Viele Hersteller/Gitarrenbauer, die in preislich nachvollziehbaren Regionen sehr gute Gitarre bauen, haben doch schon längst bewiesen, dass das der Preis bei diesen Marketing-Instrumenten oft in keinerlei direktem Zusammenhang mehr zur Qualität oder dem Klang steht. ;-)

Sicher gibt es da auch gute und edle Teile. Der Rest ist halt geschicktes Marketing.
Wie bei vielen anderen Produkten auch.

Ansonsten ist das halt alles sehr von subjektiven Eindrücken und Empfindungen geprägt.
Ich gönne jedem die Gitarre, die er halt toll findet. Egal warum.

Ich habe auch schon echte "Vintage-Instrumente" in der Hand gehabt. So z.B. auch eine alte Strat. Damals sollte die noch günstige 13.000 kosten.
Die hätte ich nicht mal für 500,00 EUR kaufen wollen. Zumindest nicht wegen dem Klang oder anderen Dingen, die dieses Teil vielleicht hätten irgendwie auszeichnen können.
Aber auch das natürlich kein Anlass zur Verallgemeinerung. Schon klar. ;-)

Material in erstklassiger Qualität , die richtige Auswahl, die jeweiligen Kombinationen der Komponenten und danach liegt es doch nur noch daran was ein guter Gitarrenbauer daraus baut. Das kann sicher auch so ein Hochpreisding sein, dass dann als Masterbuild angeboten wird, aber auch genau so eine tolle Gitarre vom Gitarrenbauer des eigenen Vertrauens "umme Ecke".

Und auch viele, in höheren Stückzahlen produzierten Gitarrren, kommen am Ende des Tages als sehr gute Instrumente in den Handel.
 
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Ich kann gut nachvollziehen, dass manche Leute den ganz besonderen Klang wollen. Will ich auch. Nur doof, wenn man ihn dann selbst für sooo viel Kohle nicht kriegt.
 
Wenn man die Auswahl im Laden hat, ist es ja kein Problem, sich einfach das Exemplar rauszupicken, das einem gut gefällt.
Blöd wird es dann, wenn man eine zum Bau in Auftrag gibt und dann quasi abnehmen muss.
Das scheint dann, wie ich schon sagte, eher eine Wundertüte zu sein.

Andererseits scheinen sich selbst die Gurken zu verkaufen (z.B. an Sammler, die sowieso selbst nicht drauf spielen wollen), insofern ist das Risiko hier einigermaßen überschaubar - außer man möchte ganz ausgefallene Specs, die sonst keiner haben will (falls das überhaupt bei Fender möglich ist).
 
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"Klang" und das Empfinden desselben ist halt schwer objektivierbar, vor allem da die Originale ebenfalls alle unterschiedlich klingen. Zu verallgemeinern und objektiv zu vergleichen sind Materialeinsatz und Arbeitszeit in der Produktion. Imho lässt sich wohl sagen, dass die Preise im Vergleich z.B. zu einer Gitarre vom Zupfinstrumentenmachermeister "umme Ecke" deutlich zu hoch erscheinen, allerdings ohne hier wiederum die an Markenname, Marketing, Sammlerbörse gebundene "Wertsteigerung", die eben bei anderen Instrumenten in der Form nicht gegeben ist, zu berücksichtigen.
 
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Am Ende geht es doch darum was das Instrument für „Emotionen“ transportiert und ob es dem Musiker hilft seine Musik auszudrücken.
Das eine Gitarre erst einmal gut eingestellt und sonst zumindest von der Bespielbarkeit keine Einschränkungen haben sollte ist für mich gesetzt, 100% unabhängig vom Preis derselbigen. Das gilt auch fur meine weiteren Aussagen.
Auf machen Gitarren fühle ich mich wohler als auf anderen, bzw. ein Instrument inspiriert mich, ein anderes nicht. Dabei spielt es keine Rolle wer es gebaut hat und wo es gebaut wurde.
Manch einer braucht 20 Instrumente um fur jeden Fall gerüstet zu sein (oder weil sammeln auch Spaß macht) ein anderer kommt sein Leben lang mit einer nach heutigen Maßstaben „Schrottgitarre“ zurecht, seine Lieder werden bzw. wurden jahrzehntelang im Radio rauf und runter gespielt.
Heutzutage kann doch jeder kaufen was er will, man hat die Auswahl zwischen günstigen aber guten Instrumenten bei Fender bis zu den MBs. Soviel Auswahl gab es meines Wissens nach noch nie. Daneben gibt es noch zig andere Anbieter. Anscheinend wollen aber alle insgeheim trotzdem Fender, sonst würden sie sich nicht so ausgiebig mit dem Thema beschäftigen.
Mein Credo an der Stelle: Leben und Leben lassen.
Selbst wenn der Fender Custom Shop am Ende nur für Sammler baut (halte ich persönlich für eine sinnlose Diskussion. Was jeder mit seinem Eigentum macht ist ihm zum Glück noch selbst überlassen). Wäre das so schlimm?
Wir haben alle die Auswahl und keiner wird gezwungen sich die Gitarre aus dem Katalog blind zu bestellen.
 
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Da stimme ich dir völlig zu. Toleranz verliert in diesen Zeiten mehr und mehr an Bedeutung. Daher finde ich es übel und tragisch, wenn hier CS Käufer angegriffen werden. Andererseits finde ich das Schreiben von persönlichen Erfahrungen zum Thema wertvoll und hilfreich und es kommt dem Sinn eines solchen Forums durchaus nah
 
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...Andererseits finde ich das Schreiben von persönlichen Erfahrungen zum Thema wertvoll und hilfreich und es kommt dem Sinn eines solchen Forums durchaus nah
Da hast du natürlich Recht. Ich besuche das Forum auch zum Austausch. Allerdings stellt sich der Sachverhalt aus meiner Sicht folgendermaßen dar:
Im Internet bzw. in Foren schreiben hauptsächlich Leute die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Von diesen Erfahrungen wird dann auf die Masse geschlossen. Ich könnte jetzt auch 3x ein absolut positives Review schreiben. (Mache ich aber nicht weil ich lieber Zeit damit verbringe meine Instrumente zu spielen.) Dann sähe das Verhältnis schon anders aus. Aus meiner Erfahrung ziehen Foren aber eher die schlechten Meinungen an weil man das Gefühl hat mit Gleichgesinnten zu diskutieren.
Daher verteidige ich an der Stelle den CS auch ein Stück weit weil meine Erfahrungen über viele Jahre einfach andere sind. Aber damit geht man unter in der Masse derer die gefühlt Ausschnitte zeichnen. (Sorry vielleicht etwas überspitzt aber ich hoffe es kommt rüber was gemeint ist).
 
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Ja, schon klar! Das Thema Gibson ist hier dafür auch ein sehr gutes Beispiel
 
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Leider gilt das nur für diejenigen die mit entsprechendem Wohlstand ausgestattet sind und das werden selbst in unserer Gesellschaft immer weniger
Ja sicher aber das gilt immer. Es gibt immer Superlative, für den einen erreichbar sind und für die Masse nicht. Das war früher auch nicht besser als heute. Im Gegenteil
 

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