...Jetzt kommen mir Zweifel ob ich vielleicht die falschen Endstufenröhren geordert habe?...Ach ja - und es ist schon beschämend, dass Fender für diese fehleranfällige klapprige Kiste mittlerweile fast 1000 EUR verlangt...
Nur mal ganz grundsätzlich:
Wer Sockel mit Deoxit einsprüht, dann fragt, ob die Endröhren falsch sind, für Bias-Werte einfach nur Spannungswerte nennt ohne jeden Bezug auf mit anliegende Anoden- und Gittervorspannungen und dann wiederholt auf Fender schimpft, da kann ich nur den Kopf schütteln.
Und es könnte daher durchaus bei dem von Dir zitierten Monolog bleiben, denn wer will da schon helfen?
Bei dem von Dir Gelesenen habe ich den Eindruck, dass Du an Symptomen herumstocherst, ohne den Gesamtkontext des Arbeitens von Röhren zu kennen.
Diese Kisten sind angesichts ihrer Preise, "Sollbruchstellen" und Langzeitqualität nicht gerade das Gelbe vom Ei, das ist richtig (habe selbst den Blues Deluxe RI, Blues DeVille RI und Blues Junior Lacquered Tweed. Die sind von mir gewartet und modifiziert und laufen möglicherweise erst deswegen (?) nun schon seit Jahren einwandfrei).
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Die von Dir beanstandeten Endröhren können nicht falsch sein. "Falsch" sind möglicherweise die nicht korrekten Arbeitsbedingungen für die Röhren, also die Schaltungsumgebung. Dazu gehört es aber nicht nur, einfach einen Strom einzustellen. Weißt Du, wo diese Röhren arbeiten müssen, wo ihr noch sicherer Punkt liegt, ohne deren Anoden zu überlasten? Das liegt nicht nur an gemessenen Millivolt. Du musst schauen, wo sich die Röhren bezüglich
aller ihrer anliegenden Betriebsspannungen bewegen, wenn Du am Trimmer drehst. Du musst schauen, wo diese Drift herkommt. Liegt es wirklich am Lack des Trimmers (bezweifele ich erst mal) oder liegt ein weiterer Fehler vor, der die Röhren überlastet - zum Beispiel bei der Bereitstellung der Gittervorspannung, die vielleicht fehlerhafterweise in Richtung Positiv werdend wegdriftet?
Andere 6L6 haben andere Kenndaten. Setzt Du sie in die durch den Amp vorgegebene Schaltungsperipherie ein, dann wird das möglicherweise andere, nachzujustierende Biaswerte mit sich bringen, die wiederum einen anderen Betriebsspannungspunkt nach sich ziehen können, so dass der Amp dann vielleicht etwas anders klingen könnte - aber nicht zwingend muss.