...Da bin ich aber gespannt...
Nee, lass' man... Das ist vermutlich schnell geschrieben... Denn allein schon dieser das Knurren einer Strat betonende "Growl" und die Saitentrennung, die der Bassman bringt, schafft der DeVille nicht. Der DeVille ist hier vermutlich mit seinem richtigen Holzgehäuse dem MDF des DeVille klanglich voraus, der immer einen Ticken kompakter / bedeckter kommt. Schwer zu beschreiben.
Einfach mal so: Der Bassman spielt das, was man in ihn reinschickt, spontan und frei, 1:1 heraus. Der DeVille kommt hier eher etwas behäbig aus den Hufen und beschönt die Wiedergabe. Die Strat hängt am Bassman federnd und locker/luftig dran - Amp und Potential der Gitarre sind eins. Am DeVille möchte sie ihr Potential ebenso entfalten, wird aber durch den Amp in ihrer Wiedergabe immer etwas augebremst.
Das ist keine Kritik, man kann den DeVille nun "behäbig" (negativer Touch) oder eben auch einfach "gutmütig" (positiver Touch) nennen.
Man kann sich nähern - insbesondere bei Zimmerlautstärke geht das und man bekommt durchaus einen ähnlichen Klang hin... Aber es bleibt eben nur ähnlich. Und das war es dann wahrscheinlich auch schon (bin noch weiterhin am "spielen"/testen). In Zimmerlautstärke kann man dann noch spaßenshalber mit der Vorröhre experimentieren, also 12AY7 oder 12AX7. Die 12AX7 macht ausd meiner Sicht den Bassman spritzig und noch lebendiger, aber die 12AY7 finde ich besser: der Ton wird etwas mittenfülliger und "weicher", bleibt aber dennoch lebendig.
Aber alleine schon, wenn man dann mal aufdreht, zeigen sich die unterschiedlichen Schaltungskonzepte der beiden Amps in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit. Allerdings klirrt bzw. rappelt es im Bassman - hier muss ich mir nochmal das Gehäuse genauer anschauen. Der (MDF-) DeVille zeigt hier nichts, aber er bleibt länger clean, haut jetzt konzeptbedingt (!) den Ton mit Druck raus, zeigt Muskeln, läuft aber Gefahr, mulmig zu werden. Das hat der Bassman trotz seines Pegels, der auch er abgibt, alles nicht (geht schaltungsbedingt auch gar nicht), außer. man "überplärrt" seine Speaker im Bass. Dann klingt das auch unschön. Jedoch bleibt der Bassman dennoch immer einen guten Ticken strammer oder feiner im Ton, sein Bassbereich trägt nicht so mulmig fett werdend auf, die der des DeVille.
Der DeVille ist jetzt hier der "Proll" und der Bassman bleibt der "Feingeist" im Ton.
Was ich aber durchaus feststelle: Die Lautsprecher der beiden Amps klingen ziemlich gleich! Ich hätte jetzt größere klangliche Unterschiede zumindest zu denen des nebenstehenden Bassman erwartet - das ist aber gar nicht sooo. Die Bassmann-Speaker kommen nicht (oder nicht mehr?) ganz so spitz betont in den Höhen bei bestimmten Tönen - hier kommt der DeVille (noch oder sowieso) etwas spitzer. Aber das ist alles auch regulierbar mit Presence oder Treble. Hier sind die Unterschiede recht gering und da freue ich mich, dass die blauen AlNiCos des DeVille diese klangliche Richtung eigentlich richtig gut treffen.
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Ich muss aufpassen, mit dem Bassman werde ich in Relation zum Thema immer mehr OT. Vielleicht mal noch soviel:
Eines steht für mich fest: Nach langer Abstinenz spiele ich eigentlich mit Hall aus dem Amp. Gerade durch die Arbeitspferde habe ich mich wieder dran gewöhnt und das ist alles ok. Mit dem Bassman stelle ich nun wieder erstaunt fest, wie gut der / so ein Amp ohne Hall klingt.
Das entspricht in der Wiedergabe meinem JTM45 - der nach wie vor für mich Maß meiner Dinge ist. Aber es könnte durchaus passieren, dass ich den JTM45 trotz seiner Universalität (wegen der verschiedenen Cabinets mit ihren verschiedenen Speakern) gegen einen Bassman (Bausatz oder RI) eintauschen würde. Denn die Universalität brauche ich gar nicht mehr so und so ein Bassman würde sich würdig an die Spitze meiner Tweedamps einreihen. Mal schauen. Qui vivrá verrá.