Feedback und Verstärkung Gesang im Proberaum (Metal)

  • Ersteller Patrick Kranig
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@Mfk0815 ...ist natürlich der bessere Ansatz, aber es gibt nun halt mal Musiker, die können nicht leise. Abgesehen davon, dass dies beim Drum schon mal schwierig ist, weil es halt eine gewisse Grundlautstärke hat, während jeder Amp einen Lautstärkeregler besitzt, sind es dann doch individuelle Befindlichkeiten, die die Grundlautstärke im Proberaum immer wieder nach oben schaukeln. "Mimimi, mein Amp klingt leise nicht" oder "ich muss mich ja auch hören". Und dann werden am Ende doch alle konstruktiven Vorschläge wie z.B. eine andere Ausrichtung der Amps (direkt anstrahlen lassen, höher stellen und direkt in die Fresse u.a. ) entweder nicht angenommen, oder verlaufen kurzfristig wieder im Sand. Die Konsequenz wäre dann, dass ich mit solchen Musikern nicht mehr Musik mache.
 
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Die Konsequenz wäre dann, dass ich mit solchen Musikern nicht mehr Musik mache.
Das könnte mir mit Musikern, die nur "zu laut" können, durchaus passieren. Ab einem gewissen Pegel funktionieren meine Ohren deutlich schlechter und auch Ohrstöpsel sind nicht immer das Gelbe vom Ei. Außerdem empfinde ich eine zu laute Umgebung als Stress.
Und ja, ich kenne SchlagzeugerInnen, die können super tight und vituos auch leise spielen. Eine gewisse Grundlautstärke darf schon sein, aber wenn da jemand alles niederknüppelt, vorzugsweise mit den Becken, dann bin ich raus.
Und dann ist ja der schon beschriebene Nebeneffekt da, dass eine leisere Bühne das Abmischen und das Endergebnis positiv beeinflusst.
 
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aber es gibt nun halt mal Musiker, die können nicht leise.
Wenn man es richtig formulieren will, dann muss "können" durch "wollen" ersetzen. Ich sehe da keinen grundlegenden Grund dass es nicht doch leiser gehen kann. Zumindest für vollkommen gesunde Menschen, sag ich mal. Ich weiß, dass da immer wieder Argumente angeführt werden, speziell dass es sonst nicht richtig klingen würde. aber gut, die Diskussion wird es immer geben, einfach weil es scheinbar der einfachere Weg ist. Trotzdem wird da sehr viel an Vorteilen verschenkt, wobei gesundheitliche Aspekte nur einen Teil davon ausmachen.

Und so werde ich wohl auch nicht müde, diese, für mich langfristig als die beste erachtete, Maßnahme vorzuschlagen.

Und ja, ich kenne SchlagzeugerInnen, die können super tight und vituos auch leise spielen.
Ditto bei mir.
Eine gewisse Grundlautstärke darf schon sein
Da ist es halt leider oft so, dass diese "gewisse Grundlautstärke" bei einigen schon so hoch ist, dass es die üblichen Probleme ergibt. Aber an sich versteh ich dich, glaube ich, schon richtig. Es ist halt eine Übungssache, und dazu muss man als Musiker bereit sein wenn es gut werden soll.
 
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Ich habe jetzt den direkten Vergleich. In meinem Proberaum spielt auch eine Metalband, die habe ich vor kurzem gehört. Und die sind gefühlt um die Hälfte leiser als wir - und es klingt trotzdem sehr leiwand und fein. Aber man muss halt wie gesagt wollen und entsprechend üben. :)
 
Man soll ja nicht verallgemeinern, aber ... meiner Erfahrung nach spielen 90% der (Hobby)bands im Proberaum viel VIEL zu LAUT! Und da muss man dann ansetzen.

JA, ein bisschen Feintuning von Boxenaufstellung ist gut, und zwar ALLE Boxen. Gitarrenamps hochbocken/schräg stellen nicht vergessen.
JA, eine Aufstellung "im Kreis" für Proben (also eben nicht Stage-Setting, sondern "alle können sich ansehen") ist gut, was Feedbacks etc. angeht. Wir haben in meiner letzten Band konsequent auch so geprobt, weil man sich halt sieht und anschauen kann und kommunizieren kann. Nur für die Generalproben vor Auftritten haben wir es anders gemacht.

Und NEIN, die Aussage "ich bin halt laut" ist nicht akzeptabel. OK ist wenn einer sagt "ich bin halt sehr laut und muss echt üben, leiser zu werden". Aber dieses "isso" heißt eben im Hobbybereich "mirdochegal" oder "keinbock" oder "kannsnichtbesseraberschiebedairgendwelchegründevor" ... und so lange man nicht einen Drum-Gott auf dem Stuhl sitzen hat, dann muss auch der sich ins Bandgefüge einpassen.
 
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JA, eine Aufstellung "im Kreis" für Proben (also eben nicht Stage-Setting, sondern "alle können sich ansehen") ist gut, was Feedbacks etc. angeht. Wir haben in meiner letzten Band konsequent auch so geprobt, weil man sich halt sieht und anschauen kann und kommunizieren kann. Nur für die Generalproben vor Auftritten haben wir es anders gemacht.
Ich kenns gar nicht anders, immer so probend, dass man Augenkontakt haben kann....
 
Hallo,

das Problem ist Folgendes: Leider sind in der Praxis selbst die Mikrofone, die unter Musikern gemeinhin als eher rückkopplungsfest gehandelt werden - z. B. das SM58 - in kleineren Proberäumen doch sehr Feedback-anfällig. Ich habe bei mir in einem ca. 3,50 x 4 m großen Raum neben meinem akustischen Drumset eine 300 Watt Aktivbox stehen, um zu Konservenmusik mitspielen zu können. Das funktioniert auch ganz gut - dafür ist die Lautsprecherbox ausreichend leistungsfähig. Schließt man aber noch ein Mikrofon (ich habe hier das SM58) an, kann man selbiges nicht so laut drehen, dass man dann noch bequem dazu singen könnte - es koppelt einfach schon bei geringerer Lautstärke als die Musik.

Nach meiner Erfahrung geht Musikmachen in kleinen Übungsräumen mit höheren Lautstärken nur unter zwei Bedingungen: Entweder man macht reine Instrumentalmusik, dann ist die Lautstärke nur durch die Leistungsfähigkeit der Verstärker begrenzt.
Oder aber man macht Vollplayback. Für uns Musiker ist letzteres sicher weniger interessant; wenn aber die Kinder mal eine kleine "Mini Playback Show" machen wollen, geht sowas im Proberaum auch schön in voller Rockkonzert-Lautstärke.
Live-Musik mit Gesang funktioniert aber nach meiner Erfahrung in kleineren Räumen nur bei nicht ganz so lauten Musikrichtungen.
 
Hallo und willkommen im Forum.

Ich habe bei mir in einem ca. 3,50 x 4 m großen Raum neben meinem akustischen Drumset eine 300 Watt Aktivbox stehen
Schließt man aber noch ein Mikrofon (ich habe hier das SM58) an, kann man selbiges nicht so laut drehen, dass man dann noch bequem dazu singen könnte - es koppelt einfach schon bei geringerer Lautstärke als die Musik.
Dann hast du einiges falsch gemacht. Zu aller erst mal die Position vom Mikro zur Box kontrollieren. Üblicherweise kommen da, wie beim SM58, Mikrofone mit Nierencharakteristik zum Einsatz.Das heißt, dass es am besten ist wenn die Box so steht, dass man sie direkt ansehen kann, weil das Mikro in der gedachten Verlängerung vom Kabelanschluss aus am wenigsten empfindlich bezüglich Feedback ist. Wenn du die Box aber hinter dir aufstellst, dann produzierst du schnell Feedback.
Auch hilft es, wenn man zwischen Mikro und Box ein gutes Mischpult mit einigen Regelmöglichkeiten, speziell EQ, verwendet.
Auch hilft es die Wand hinter dem Kopf des Gesangstalents so zu behandeln, das sie nicht schallhart ist, als keine glatten Wände und schon gar kein Glas. Ein dicker Vorhang in großen Wellen vor der Wand, oder ein unordentlich eingeräumtes Regal, hilft da ungemein.
Da ist übrigens ein kleiner Raum um einiges besser zu beherrschen als ein großer.

Was aber immer sehr gut hilft ist, einfach nicht zu laut spielen. Da hast du recht. Ist halt nach wie vor schwer zu vermitteln.
 
Ich häng mich hier mal mit rein; ich habe nämlich ähnliche Erfahrungen gemacht.

Zu aller erst mal die Position vom Mikro zur Box kontrollieren. Üblicherweise kommen da, wie beim SM58, Mikrofone mit Nierencharakteristik zum Einsatz.Das heißt, dass es am besten ist wenn die Box so steht, dass man sie direkt ansehen kann, weil das Mikro in der gedachten Verlängerung vom Kabelanschluss aus am wenigsten empfindlich bezüglich Feedback ist. Wenn du die Box aber hinter dir aufstellst, dann produzierst du schnell Feedback.
Nach meiner Beobachtung (und selbiges liest man auch an vielen Stellen im Internet) ist das Problem mit starken Rückkopplungen i.d.R. nicht durch eine Positionsänderung der Box zu lösen.

Was aber immer sehr gut hilft ist, einfach nicht zu laut spielen. Da hast du recht. Ist halt nach wie vor schwer zu vermitteln.
Einfach zu vermitteln ist das schon. Der Punkt ist zum einen, dass es manchen Musikern halt Spaß macht, zumindest ab und zu mal lauter zu spielen. Andererseits es für manche Musikrichtungen "typischer" ist, wenn es laut ist. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass in einem kleineren Proberaum lautere Musik entweder nur instrumental funktioniert oder aber als Vollplayback.
 
Nach meiner Beobachtung (und selbiges liest man auch an vielen Stellen im Internet) ist das Problem mit starken Rückkopplungen i.d.R. nicht durch eine Positionsänderung der Box zu lösen.
Hmm, es geht nicht um die Position der Box alleine. Deshalb auch meine Formulierung „Position vom Mikro zur Box“. Diese beiden Teile bilden wesentliche Bestandteile, mit denen man eine Rückkopplung erzeugen oder vermeiden kann. Dabei ist natürlich auch die Abstrahlrichtcharakteristik der Box und die Aufnahmerichtcharaktik des Mikros von Bedeutung. Deren räumliche Position sowie die eingestellte Signalverstärkung machen das ganze erst möglich.
Stelle ich die Box weiter weg, richte ich sie wo anders hin, oder stelle ich sie gar in einen anderen Raum (also verschiedenste Positionsänderungen) sollen, laut „vieler Stellen im Internet“ das Problem Rückkoppelung nicht lösen können? Hmmm. Eigenartiges Internet.
 
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Ich glaube es ist mal wieder Zeit für eines meiner Lieblingsthemen: Der Hallradius (Wikpedia-Artikel).
Wer den Artikel kurz überfliegt, erkennt: Außerhalb des Hallradius ist die Richtwirkung eines Mikrofons dahin, die Ausrichtung und Positionierung von Tonquelle (Lautsprecher) und Mikrofon werden bedeutungslos. Klingt gemein, ist aber so. Hat sich der liebe Gott wahrscheinlich kurz vor seinem siebten Tag/Ruhetag ausgedacht, so als kleiner Scherz, um den Tontechnikern ein Jammertal auf Erden zu bereiten.

Man kann das mit einem von der Seite besprochenen Mikrofon im Proberaum schnell prüfen, um ein Gefühl dafür zu kriegen. Man nehme also ein Mikro bauform mäßig e906/609, Großmembraner o.ä., halte es direkt vor den Mund, spreche von vorne rein. Man dreht das Mikrofon um 180°, und spricht weiter. Ein Riesenunterschied in Lautstärke und Sound, wie durch die Richtcharakteristik des Mikros eben zu erwarten ist

Dann macht man das gleiche am ausgestreckten Arm, oder auf noch größere Entfernung. Man hört: mehr Raumanteil (klar!) Aber wichtiger: Der Unterschied, d.h. die Richtwirkung des Mikrofons beim rumdrehen, wird immer geringer - weil das Mikrofon sich irgendwann außerhalb des Hallradius befindet, im diffusen Schallfeld, wo der (diffuse) Schall eben aus allen Richtungen auf das Mikrofon einfällt.

Dieses Experiment bringt eine fiese Erkenntnis mit sich - oberhalb eines bestimmten Abstands ist die relative Positionierung und Ausrichtung von Schallquelle zu Mikrofon schlicht bedeutungslos, man könnte ebensogut ein Kugelcharakteristik-Mikrofon benutzen.

Und welcher Abstand ist das nun? Er hängt vom Raumgröße, Raumakustik, und Richtwirkung von Schallquelle und Mikrofon ab.
Im Wikipedia-Artikel steht die Formel, aber ganz pragmatisch (für alle Formelhasser) gilt:
  • Größere Räume = größerer Hallradius
  • Räume mit mehr Nachhall = größerer kleinerer Hallradius (danke für den Hinweis von Zelo01, war ein Fehler!)
  • Mikrofone mit stärkerer Richtwirkung = größerer Hallradius
  • Schallquelle mit stärkerer Richtwirkung = größerer Hallradius
Auf den akustisch unbehandelten und sau-engen Betonwand-Proberaum bezogen heisst das im Prinzip: Wir sind am Arsch. Der Hallabstand ist da schnell mal weit unterhalb eines Meters.

Die Auswirkungen:
  • Die Vocalmikrofone sind vermutlich außerhalb des Hallradius zu den Monitor-Speakern - die Ausrichtung (oder Änderung derselben) bleibt ohne Effekt.
  • Die Vocalmikrofone sind vermutlich außerhalb des Hallradius zum Drumkit - die Ausrichtung (oder Änderung derselben) bleibt ohne Effekt.
  • Overheadmikrofone sind vielleicht noch innerhalb des Hallradius zu den oben am Kit hängenden Becken. Aber die tiefer hängenden Toms sind schon außerhalb des Hallradius und klingen dementsprechend auf den Overheads weit entfernt, als wären sie im Nachbarkeller.
  • Recordingtechniken wie Glyn-Johns, oder XY-Aufnahme des Raums o.ä. Stereomethoden funktionieren nicht: Weil die Voraussetzungen (Hallradius größer als Mikrofonabstand) unter dem diese Techniken erfunden wurden, im kleinen Betonkasterl halt nicht erfüllt sind.
  • Vocalaufnahmen klingen ohne handfeste Nachbearbeitung immer scheisse. Weil selbst mit dem feinsten Boutique- Mikrofon schlicht keine Position und Abstand zu finden ist, bei dem man a: deutlich innerhalb des Hallradius ist, und b.: immer noch außerhalb des Nahbesprechungseffekt.
Wenn man also die scheinbar widersprüchlichen Aussagen nebeneinanderlegt:
"Positionierung ist das A und O" vs "Positionierung hilft nicht"
muss man die Sache danach bewerten, unter welchen Raumakustischen Bedingungen der jeweilige Diskussionsteilnehmer zu seiner Aussage kommt. (Und ob er sich dieser Tatsache überhaupt bewusst ist, und den Zusammenhang zwischen SEINER Raumakustik und seinen Ergebnissen versteht)

Fazit:
Positionierung und Ausrichtung sind wichtig und haben eine konkrete Auswirkung auf Sound und Feedbackfestigkeit. Aber nur in einem Raum, der einen ausreichend großen Hallradius hat, damit die Richtcharakteristik der Mikrofone noch greift.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, ich denke du hast die Materie richtig verstanden. Jedoch von der Formulierung her ohne genauere Erläuterungen nicht nachvollziehbar bis widersprüchlich.
Außerhalb des Hallradius ist die Richtwirkung eines Mikrofons dahin, die Ausrichtung und Positionierung von Tonquelle (Lautsprecher) und Mikrofon werden bedeutungslos.
Mikrofone mit stärkerer Richtwirkung = größerer Hallradius
Für mich sind diese beiden Aussagen widersprüchlich.

Ist ausserhalb des HR die Richtcharakteristik wirklich bedeutungslos, wenn der Hallradius selbst sich vergrössert bei stärkerer Richtwirkung?

Wenn sich der Hallradius verändert, ist nach meiner Auffassung nach mit der Richtcharakteristik was ganz Grundlegendes verändert worden, nämlich der Abstand zur Schallquelle.
Würde man mit beiden Richtcharakteristiken und dem selben Abstand zur Schallquelle experimentieren, ist auf dem stärker gerichteten Mikrofon wesentlich weniger Hallanteil drauf, als bei dem weniger gerichteten Mikrofon. Egal ob die beiden Mikrofone 10cm oder 50m von der Schallquelle entfernt sind.
Zwei verschiedene Richtcharakteristiken mit unterschiedlichem Abstand zur Schallquelle auf dessen Hallanteil zu vergleichen, ist als ob man Äpfel mit Birnen vergleicht. Ne, das war zu Sprichwörtlich, ich meinte mehr: Als ob man eine Birne und eine Erdbeere hat, und behauptet, beides sind die selben Äpfel, wenn man sie ausserhalb des Hallradiusses betrachtet. :D

Räume mit mehr Nachhall = größerer Hallradius
hmm ich würd behaupten:
Räume mit mehr Nachhall = kleinerer Hallradius
 
Zuletzt bearbeitet:
Was der Hallradius hier soll, erschließt sich mir nicht. Das ist etwas, womit man sich bei Aufnahmen beschäftigt, wenn man wissen will, wieviel Raumhall man mit dem Mikrofon bei welchem Abstand zu Quelle einfängt.
Hier geht es aber um ein Mikrofon mit absoluter Nahbesprechung. Da gibt es nur eine Bedingung: versucht man den Gain so hoch zu nehmen, dass der Schall vom Lautsprecher aufs Mikro lauter ist, als die eigentliche Quelle, dann pfeift es.
Und bei kleinen, reflektiven Räumen kommt einfach mehr Energie zurück zum Mikro und zwar nicht nur dierkt von der Box, sondern auch durch Reflexionen, was die Richtwirkung eventuell aushebelt.
Und dagegen gibt es ganau ein wirksames Mittel: Lautstärke so weit runter, dass es nicht mehr koppelt. Und dazu braucht es keine wissenschaftliche Abhandlung.
Ansonsten den Raum bedämpfen.

Wenn ich in einer Umgebung bin, wo ein übliches Gesangsmikro koppelt, dann verlasse ich den Raum, weil zu laut.
 
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Hi Zelo01, ich habe in meinem Post einen Fehler gemacht, danke für den Hinweis (ist verbessert)

Was deine Verständnisfrage angeht, kann sein, daß mein Versuch, die Materie darzustellen, etwas unklar bleibt:

Tatsächlich kann man mit einer engeren Richtcharakteristik in einem gegebenen System Schallquelle+Raum einen größeren Hallradius erwarten, als mit einer "weiteren" Charakteristik. Die Hallradien sind also unterschiedlich je nach Charakteristik den Mikrofons. Es gilt aber trotzdem, außerhalb seines jeweiligen Hallradius ist die jeweilige Richtcharakteristik des Mikrofons zum Deibel.

Man kann also, in Zentimetern gesprochen, weiter weg von der Quelle, bis man am Hallradius ankommt (per Definition der Abstand, bei dem Diffusschall und Direktschall gleich stark sind).
Für eine Hyperniere ist der Hallradius im gleichen System Quelle+Raum also größer als eine einfache Niere.


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Ja das ist alles korrekt. Alles Gut:) Ich glaube ich versteh wo wir aneinander vorbei gesprochen haben:

Dein Blickwinkel war quasi vom Hallradius aus gesehen.
Mein Blickwinkel ist das Mikrofon, und wie weit die Schallquelle entfernt ist.

hmmm der Hallradius ist doch der Abstand, wo Direkt- und Hallanteil gleichermassen gross ist?
Würde also bedeuten: Egal welche Richtcharakteristik, wenn man das Mikrofon exakt am Hallradius aufstellt, ist in jedem Fall das Verhältnis Wet/Dry exakt 50%, ganz egal welche Richtcharakteristik. Nur ändert sich halt je nach Richtcharakteristik dieser Hallradius, und somit der Abstand des Mikrofons zur Schallquelle erheblich, wie deine Grafik zeigt.
 
Ja genau so meine ich das(y)
Und der konkrete Anwendungsfall für das eigentliche Diskussionsthema ist, daß der Abstand Mund-Mikrofon zwar innerhalb des Hallradius sein mag - der Abstand Lautsprecher-Mikrofon ist das aber oftmals nicht. Der ist oft jenseits des Hallradius. Wenn man dann im Proberaum Feedbacks erhält, hilft dann der ganze Aufriss mit der Suche nach neuen Positionen und Ausrichtungen nur wenig, sondern dann muss halt letzlich der Lautstärkepegel runter.... (oder halt noch die üblichen Tricks mit schmalbandigen Absenkungen etc..)
 
Ich glaube es ist mal wieder Zeit für eines meiner Lieblingsthemen: Der Hallradius (Wikpedia-Artikel).
Wer den Artikel kurz überfliegt, erkennt: Außerhalb des Hallradius ist die Richtwirkung eines Mikrofons dahin, die Ausrichtung und Positionierung von Tonquelle (Lautsprecher) und Mikrofon werden bedeutungslos. Klingt gemein, ist aber so.

Genau das ist ja das, was ich festgestellt habe. Das Problem entsteht tatsächlich selbst bei weitgehender Stille: Lasse ich im ca. 12 qm Proberaum das Mikro wie "vorgeschrieben" genau von der Lautsprecherbox weg zeigen und drehe die Box dann auf, koppelt es bereits bei mittlerer Lautstärke, selbst wenn noch gar nichts ins Mikro gesprochen oder gesungen wird. Richtig laut geht es nicht. Vielleicht würde es draußen gehen, aber einen solchen Test will ich den Nachbarn nicht zumuten :)

Driment bringt eine fiese Erkenntnis mit sich - oberhalb eines bestimmten Abstands ist die relative Positionierung und Ausrichtung von Schallquelle zu Mikrofon schlicht bedeutungslos, man könnte ebensogut ein Kugelcharakteristik-Mikrofon benutzen.
Es hat noch nicht einmal was mit dem Abstand zum Mikro zu tun. Es fängt wie erwähnt auch bei "Stille" schon an zu pfeifen.

Auf den akustisch unbehandelten und sau-engen Betonwand-Proberaum bezogen heisst das im Prinzip: Wir sind am Arsch.

Die Firma Audix bewirbt ja seit einiger Zeit insbesondere das Mikrofon "OM7" als das rückkopplungsärmste Mikrofon und "für extrem laute Bühnen", aber pikanterweise ist von einem engen Proberaum in diesem Zusammenhang nie die Rede. Ich gehe daher jede Wette ein, dass es mit dem Audix OM7 auch nicht signifikant besser würde. Wäre das nämlich tatsächlich so, wäre das Audix OM7 vermutlich das Proberaum-Mikrofon für sehr laute Musiker schlechthin. Die 239 € (gegenüber 109 € dem SM58 oder auch 175 € fürs Beta 58A) würden sich nämlich gut verschmerzen lassen.

Positionierung und Ausrichtung sind wichtig und haben eine konkrete Auswirkung auf Sound und Feedbackfestigkeit. Aber nur in einem Raum, der einen ausreichend großen Hallradius hat, damit die Richtcharakteristik der Mikrofone noch greift.

Genau, und "Nichtrauscher" bringt es auf den Punkt:

Und der konkrete Anwendungsfall für das eigentliche Diskussionsthema ist, daß der Abstand Mund-Mikrofon zwar innerhalb des Hallradius sein mag - der Abstand Lautsprecher-Mikrofon ist das aber oftmals nicht. Der ist oft jenseits des Hallradius. Wenn man dann im Proberaum Feedbacks erhält, hilft dann der ganze Aufriss mit der Suche nach neuen Positionen und Ausrichtungen nur wenig, sondern dann muss halt letzlich der Lautstärkepegel runter....
Und deshalb bleibe ich dabei: Im engen Proberaum funktioniert richtig laute Musik live nur instrumental. Die maximale Lautstärke eines Keyboards etwa hängt letztlich nur von der Leistung eines Verstärkers ab. Eine 80 dB laute Gesangsstimme bekommt man hingegen vielleicht noch auf 90 dB hoch, jedoch ist das viel zu leise (der Gesang geht schlicht unter), wenn der Rest der Musik mit 120 dB dröhnt. Dagegen würde man nur noch mit einem extrem lauten Instrument ankommen. Ich hab das spaßeshalber mal testweise mit einer Trillerpfeife ausprobiert: Übers Mikro geblasen, kommt man recht bequem auch gegen die dickste "Soundwand" an. Aber eine Trillerpfeife macht halt "nur" Krach.... Vielleicht funktioniert es auch noch mit einem Dudelsack... da kenn ich mich aber nicht aus mit.
 
daß der Abstand Mund-Mikrofon zwar innerhalb des Hallradius sein mag - der Abstand Lautsprecher-Mikrofon ist das aber oftmals nicht. Der ist oft jenseits des Hallradius.
Mund-Mikrofon, und Lautsprecher-Mikrofon, das sind zwei unterschiedliche Schallquellen und somit zwei unterschiedliche Hallradien, an verschiedenen Positionen im Raum.

Die beiden Schallquellen (Mund, Lautsprecher) summieren sich, das aus unterschiedlichen Richtungen und Abständen, und die Schallquelle Lautsprecher ist relativ, je nach eingestellter Lautstärke. Und meistens sinds zwei Lautsprecher. Dann sind es bereits 3 HR's die ineinandergreifen.

Ich glaube hier kommen soooo viele Faktoren zusammen, dass man nicht mehr von einem Hallradius sprechen kann, es sei denn du ordnest die Lautsprecherverstärkung als Raumantwort ein, was es aber nicht ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine 80 dB laute Gesangsstimme bekommt man hingegen vielleicht noch auf 90 dB hoch, jedoch ist das viel zu leise (der Gesang geht schlicht unter), wenn der Rest der Musik mit 120 dB dröhnt. Dagegen würde man nur noch mit einem extrem lauten Instrument ankommen. Ich hab das spaßeshalber mal testweise mit einer Trillerpfeife ausprobiert: Übers Mikro geblasen, kommt man recht bequem auch gegen die dickste "Soundwand" an.
Oftmals ist es auch einfach eine Frage eines aufgeräumten Mixes, auf die Frequenzen bezogen. Mit einer Trillerpfeife generierst du eine einzige statische Frequenz. Die findet schnell mal Platz im Mix. Die Stimme hat ein viel umfangreicheres Frequenzspektrum und braucht daher mehr Freiraum.

Anstatt alles leiser zu machen, hilft es oft auch, zB den Gitarren gewisse Frequenzen abzusenken, damit die Stimme mehr von diesen Frequenzen für sich hat.

Aber stimmt schon, in einem kleinen Raum mit 120dB ist es hoffnungslos:D
 

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