MeinAnderesIch schrieb:
Mich wundert nur, daß es diesbezüglich noch nicht weiter verbreitet ist, Gitarren so einschwingen zu lassen. Der Aufwand ist zwar recht groß, aber das ließe sich, falls man einen gewissen Absatz davon machen könnte, mit Sicherheit technisch serienreif umsetzen.
Alles eine Frage der Zeit. Wenn sich rumspricht, dass es funzt, werden es mehr machen lassen, und dann gehen auch die hoch erscheinenden Preise runter.
JSX hat das ja machen lassen, bei dem test waren auch einige Kapzitäten dabei (Abi von Reininghaus u.a.), war wohl ein voller Erfolg. Wurde auch hier im Board drüber diskutiert.
Wohl für Großserie uninteressant, aber für Custom Shop Relics wohl durchaus machbar.
Stellt sich die Frage, ob man das wirklich will. Ich hab das nur gemacht wegen des Deadspots. Also einem echten Fehler. Ansonsten ist es Ansichtssache, ob man eine wirklich exzellente Gitarre noch so bearbeiten will, das sie noch ein Fünkchen besser ist in Punkto Ansprache, Sustain etc.
Zumal bei fleissigem Spiel ja auch mit der zeit auf natürliche Weise optimiert wird. Man muss halt ordentlich spielen
Und bei billigen Gitarren stellt sich die Frage, ob es einem das Wert ist, mehr für die Optimierung zu zahlen als für die Gitarre selbst.
Für Do-It-Yourself: Spielt es eine spezielle Rolle, mit welchen Frequenzen ich die Gitarre bombardiere?
Keine Ahnung. Ich hab einfach Sinustöne mit den entsprechenden Obertönen genommen. Also formal schon ganz normale Klänge, wenn eben auch aus einem Sinustongenerator. Also fürs kleine A dann z.B. 110/220/330/440/550 usw. Also die natürliche Obertonreihe. Und fürs große A 55/110/165 usw. Natürlich nicht alle einzeln, sondern sämtliche As von Bass bis 5gestrichen incl sämtlicher Obertöne bis zum 16. Teilton gleichmässig verteilt. Und das dann für alle Töne.
Man kann auch nach Oktaven gehen, also Bass-C bis Bass-H, großes C bis großes H etc. Klingt allerdings noch schauriger
Gitarre mit ner Schnur um den Hals freischwingen aufhängen (aber in nem Wandhaken gehts auch), 2 Kleine Lautsprecher aus ner Mini-Pc-Box auf den Hals (z.B. 5. und 15. Bund), einen hinten auf den Body, einen in der Federkammer. Und dann die volle Ladung. Man sollte nen Keller o.ä. dafür haben. Die tiefen Frequenzen gehen noch, wenn die Gitarre im Nebenzimmer hängt. Aber die höheren klingen schrecklich.
Ich hab alles gleichmässig beschallt und dann noch mal paar Tage eine A-Sonderbehandlung gemacht, weil mein deadspot am 7. Bund D-saite war.
Nach 10 Tagen hatte ich allerdings keine Lust mehr, deshalb weiss ich nicht, ob ich schon ne Art "Sättigung" erreicht habe. Aber der Deadspot ist bei weitem nicht mehr so da. Früher war da nach paar Sekunden der Grundton weg und nur noch die Obertöne bleiben übrig. Jetzt ist der Ton etliche Sekunden länger, und der Übergang vom Absterben des Grundtons zum Stehenbleiben der Obertöne ist viel weicher. Eindeutig besser geworden, auch ohne professionelle Meßtechnik. Wie gesagt, es geht da um mehrere Sekunden.
Man kann wahrscheinlich auch einfach statt Sinustönen nen 24h Musiksender auf die Speaker schicken. Hauptsache entsprechende Frequenzen und hauptsache sehr stark mit mechanisch wirklich spürbarere Vibration. Wenn man die Gitarre anlangt, muss das richtig stark auf deiner Hand vibrieren.
Diese Methode ist dilletantisch im Vergleich mit der Emil-Weiss-Variante, aber sie kostet nix ausser 5 Euro für kleine Mini-Lautsprecher (die man hinterher wegschmeissen kann
).
Beschrieben hat das mal einer sehr ausführlich im Gitarre&Bass-Forum. Der wurde ziemlich angefeindet, aber who cares. Wers nicht ausprobiert hat, sollte nicht meckern.
Zur allgemeinen Optimierung wärs mir jetzt auch zu umständlich gewesen, ich vermisse normalerweise kein Sustain. Aber der Deadspot war schon störend. Und hier wurde es deutlich besser, also hat sichs gelohnt.