Eure Meinung zu Modelling-Amps

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KerryK
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Hallo zusammen,

ich habe bei meinem Stamm-Musikhändler schon viele Modellingsachen ausprobiert: POD, jStation, Vox ToneLab aber irgendwie haben mich diese Modeller vom Sound nie angesprochen. Die Clean- und Crunchsounds fand ich immer sehr gut, aber sobald ich einen amtlichen Metal-Sound einstellen wollte, stellte es mir stets die Nackenhaare hoch.

Nichtsdestotrotz lese ich sehr oft, dass die Leute mit diesen Modellern sehr zufrieden sind. Kann es sein, dass sich bei mir eine gewisse Ignoranz eingestellt hat?
Ich habe lange Zeit einen Laney GH100L gespielt, den ich aufgrund meiner neuen Wohnung aber nicht mehr spielen kann. Ich bin also immer mal wieder auf der Suche nach einem guten Verstärker für die Wohnung und aufgrund ihrer Vielfalt wären die Modelling-Verstärker durchaus interessant.

Mich würde also eure Meinung interessieren - welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?
Schon lange reizt mich das Digitech GNX3 oder das ganz neue GSP1101 (Andy la Rocque von King Diamond benutzt den lt. seiner Homepage und dessen Sounds sind ja nun wirklich brilliant!).

Ich freue mich auf eure Meinung!
 
Eigenschaft
 
Modelling Verstärker - naja, es gibt gut klingende und auch relativ miese. Aber eins haben sie eigentlich alle gemeinsam: Sie sind mir zu kompliziert.
 
Also für mich muss ein Amp einfach sein. An-Aus, 2 Kanäle und gut ist. Ich habe mir einmal Modeller angeschaut und ich muss sagen ich war nie wirklich zufrieden. Hab auch einmal im Proberaum von nem andern Typen einen Spielen müssen, schrecklich, hab nich alle Effekte rausbekommen :D:D also sowas ...nene...für so Effekte hab ich ein Zoom G9.2 ... damit ist man schön flexibel...;)
 
Hallo
Moddeln tun ja auch schon die Multieffekte, nuja und wenn ich 100 Amps brauche moddele ich, weil ich mir die nicht alle leisten kann.
Eigentlich benötige ich aber nur einen Amp also modelle ich nicht :) Ich mag es nicht wirklich wenngleich es sicher ein paar Gute Ampsimus gibt, vieles was ich hörte klang aber irgendwie tot.
Gruß
Hartmut
 
Schonmal einen Powersoak versucht ? Damit könntest Du evtl. Deinen Laney auch in der neuen Wohnung spielen.

Ansonsten kann ich Dir Amplitube2, Guitar Rig oder Revalver MKII/MKIII empfehlen.
Gibts alle als Demo zum Downloaden für den PC.
Brauchst nur ne vernünftige Soundkarte wie M-Audio Fast Track USB oder ähnliches und schon flutscht das ;)

Auch nachts mit Kopphörer den Mega Sound aufm Ohr haben ist damit kein Problem ;)

so long

Stefan
 
Üben - Ja (kommt noch auf die umstände drauf an und welches Produkt, denn mache Modeller machen wirklich kein spaß) , Live - NEIN!!!!

Thomas
 
Ich verwende den POD X3 Live von Line 6. Hatte zuvor den XT Pro überall im Einsatz. Alles was nun folgt, bezieht sich auf meine subjektive Sichtweise bezüglich dieser beiden Modelling Preamps.

Bei Modelling-Preamps ist erst einmal die Grundeinstellung wichtig. Wenn man digitales frizzeln hören WILL, ist es da. Wenn man irgendwas kaltes hören WILL, ist es da. Ansonsten ist ein Modelling-Amp wie ein großer Garten. Man muss alles darin kultivieren, hegen und pflegen, bis es sich so anhört, wie man es im Ohr hat. Um mit so einem Gerät voller Möglichkeiten umgehen zu können, sollte man seine Soundvisionen schon in etwa Amps zuordnen können. Vor allem wenn man im Falle von X3 Live oder auch GT 10 zwei Amps simultan laufen lassen kann (was ergänzt was?).

Kurzum: Du wirst viel Zeit brauchen, bis du raus hast, welche Simulation welchen Sound produziert, was du wie kombinieren musst, damit es so und so klingt.

Dann ist extrem (!!!) wichtig, was am anderen Ende hängt. Über Kopfhörer wird es IMMER mies klingen. Selbst wenn es 10.000 Euro Headphones von Bose wären, mit Goldkabeln und weiß der Henker. Denn das wirkliche Feeling von Gitarre spielen fehlt dann einfach. Bei aktiven Lautsprechern ist die Frage, wie viel Watt sie haben, welche Frequenzen sie wie wiedergeben und wie sich der Klang über die Speaker im Raum verbreitet. Wenn sie gerade weg gehen, auf einem Tisch stehen und auch noch Bass- und Drucklose PC-Speaker sind, die all ihren Schall direkt auf Gürtelhöhe rauswerfen, kann es nur scheiße klingen. Selbst wenn du im falschen Winkel zu guten PA-Monitoren stehst, fehlen manchmal ein paar Frequenzen und Obertöne, die du sonst hörst (wie bei nem normalen Amp). Am idealsten sind aktive Monitore/PA-Sets. Die kannst du laut und leise spielen, weil sie nur linear den Modelling-Sound laut machen. Die Möglichkeit von Amps und Röhrenendstufen lasse ich hier aus, da wir dann wieder bei LAUT und zwar richtig laut sind, was deinem Sinne nicht entspricht.


Fazit: Wenn du einen Modeller willst, musst du dir die Zeit nehmen, ihn kennen zu lernen. Ich komme mit meinem so blendend klar, dass ich mir nur einen großen Amp holen würde, wenn mein Kontostand ab sieben Stellen und aufwärts stehen würde. Und dann auch nur aus GAS-Gründen :D

Bei meinem Abiball lieferte mir der POD XT Pro so gute Dienste, dass bei den Proben und live nachher kaum ein Unterschied zu den gecoverten Originalen zu hören war. (Was nicht ich, sondern die Zuhörer sagten.)
 
Joah richtig, Modeller können extrem gut bzw Originalgetreu klingen, was man von meinem Multi leider nicht sagen kann. Wie auch immer, die Art der Bedienung tu ich mir nurnoch an bis ich mir nen klassischen Amp leisten kann.
 
Modeller sind extrem merkwürdige und irgendwie paradoxe Geräte.

Auch bei den teureren, die eigentlich besser klingen könnten, sind die meisten Presets suboptimal programmiert, so dass ich mich manchmal frage, welche Gehörkranken die Hersteller dafür wohl einsetzen.

Um das besser hinzubekommen, braucht man wiederum recht genaue (möglichst an echten Amps und viel Spielerfahrung geschulte genaue) Klangvorstellungen, da man sonst "blind" und endlos an den oft zig Parametern auf winzigen Displays rumschraubt (sofern das Gerät überhaupt was Besseres herzugeben in der Lage ist).

Das Paradoxe dabei ist: Genau das können viele aus den Käuferschichten, auf die die Hersteller abzielen, ja noch nicht. Dann entpuppt sich die schöne Vielfalt nicht als Ei des Columbus sondern als Schweinestall des Augias.

Abgesehen davon ist mir die Threadfrage viel zu allgemein gehalten. Es gibt auch bei der Modelling-Technik die üblichen starken Qualitätsunterschiede (die man guten Gewissens am Preis ablesen kann). Ein H&K Zen für 2000 Euro ist auch in dieser Welt eine völlig andere Abteilung als ein Modeller/Modelling-Amp für 50, 100 oder 200 Euro. DAs fängt schon bei der Qualität der notwendigen AD/DA-Wandler an: Ton digital umgerechnet, bearbeitet und analog rückgewandelt.. Die akustischen Pixeltreppen lassen grüßen...
 
@Hans: sry, aber Augias hielt der Sage nach 3000 Rinder, keine Schweine ... :redface:

TOPIC: Ich habe mich mit den Modellern erst so richtig anfreunden können, als ich "einfache" in die Hand bekam, d.h. mit Drehreglern regelbar wie ein ganz normaler Amp ...

Ich spiele hier zu Hause über einen Cube 30x, bei dem ich nur den Amp anwähle und dann meinen Sound mit Gain, Bass, Middle, Treble und Vol - that's it. Auf diese Weise bin ich ein Freund der Modeller geworden. Mein Erfahrungen mit anderen Geräten, zig Einstellmenüs über kleine Displays - wie Hans schreibt - waren nicht so erfreulich.

Greetz :)
 
Wie Hans schon sagt, ist das in der Welt des Modellings genauso eine Preisfrage wie bei allen anderen Technologien auch.

Kein Mensch würde auf die Idee kommen Transistor-Technik anhand eines Marshall MG zu bewerten oder alle Röhrenamps beurteilen zu können nur weil man schon einmal einen Valveking gehört hat.

Ebensowenig kann man die Modelling-Technik anhand von POD XT, Boss GT und Co beurteilen. Das ist genau so Low-Cost Massenware wie die oben angesprochenen Verstärker. Man bekommt eine Menge für sein Geld aber trotzdem ist man immer noch im Billig- bzw Einsteigersektor.

Es gibt allerdings auch einen (kleinen) Profisektor in dem es keine Kompromisse gibt - Hardware nah am Limit des Machbaren und die neuesten innovativen Algorithmen. Das ist in ein kleiner Markt und man muss ein wenig suchen aber es lohnt sich. So ist der Unterschied zwischen einem POD XT und einem Axe-Fx etwa ähnlich groß wie der zwischen einem Valveking und einem Bogner XTC. Allerdings kostet dieser Qualitätssprung natürlich auch Geld.

Qualität kostet Geld - egal welche Technik dahinter steckt.
 
Auch bei den teureren, die eigentlich besser klingen könnten, sind die meisten Presets suboptimal programmiert, so dass ich mich manchmal frage, welche Gehörkranken die Hersteller dafür wohl einsetzen.

Völlig richtig. Aber ich denke, dass die Werkspresets bewusst von den Herstellern "suboptimal" eingestellt sind. Ich hab das suboptimal bewusst in Gänsefüsschen gesetzt, da es im Sinne der Hersteller wohl schon optimal eingestellt ist. Die meisten Presets sind dermaßen EQ-seitig aufgeblasen und mit Effekten zugeklatscht, dass sie gerade im Bandkontext einfach nur untergehen können. Allerdings beim Anspielen im Ampraum des Musikladen klingen die dann sehr fett, gerade bei Kunden, die noch nicht über allzuviel Erfahrung im Umgang mit Amps/Equipment verfügen. Da kann dann schon mal der Eindruck entstehen, dass sich ein so "aufgeblähter" Modeller viel eindrucksvoller anhört als z.B. ein bandtauglich eingestellter Marshall.

Ich habe daher die Werkspresets eigentlich auch immer nur als groben Anhaltspunkt wie ein Sound mit simulierten Model klingen kann. Um dann vom Konjunktiv runterzukommen bedarf es eben sehr viel Arbeit wie hier ja auch schon einigemale sehr richtig geschrieben wurde. Oft habe ich auch den Eindruck, dass viele Modeller, gerade die im mittleren Preissegment (und als solche würde ich die GTs, X3s und Tonelabs schon ansehen) einfach in den falschen Händen landen. Viele Käufer lassen sich von der schier unbegrenzten Flexibilität die einem in der Werbung versprochen wird blenden und vergessen dabei (wenn sie es überhaupt wissen), mit welcher Arbeit die Programmierung von erstklassigen Sounds bei Modellern verbunden ist. Bleiben dann die Ergebnisse aus liegt der Fehler aber beim Anwender und nicht beim Modeller.

EInen weiteren Punkt möchte ich nochmal mit in die Diskussion miteinbringen: ein Denkfehler der von vielen Modellernutzern gemacht wird ist der Vergleich mit den modellierten Originalamps. Das wird einem in der Werbung der Hersteller zwar auch immer wieder suggeriert, aber der bessere Ansatz wäre eigentlich Modeller als eigenständige Amps/Produkte zu betrachten. Ich habe mir beispielsweise bei meinem HD147 nie die Frage gestellt: klingt er genauso wie ein echter JMP, 5150, 800er oder was auch immer sondern lediglich klingt er gut. Viele Modeller werden bei egal welchem Amp sie modellieren einen gewissen Eigenklang nicht los (Line6 ist hier ein Paradebeispiel), da únterscheiden sie sich dann auch nicht z.B. zu nem Marshall JVM, der zwar auch in den beiden OD-Kanälen sich in "moderneren" Gefilden bewegt, dabei aber auch immer nach "Marshall" klingt.

Für mich persönlich sind Modeller ein sehr gutes Werkzeug, egal ob zum recording oder im Liveeinsatz, sie geben einem eine Menge Flexibität in die Hand mit dem Preis, dass man sich intensiv mit ihnen befassen muss. In meinen Augen sind sie trotz aller Orientierung an klassischen Amps/Sounds eigenständige Produkte mit jeweils eigenem Charakter, den man mögen oder eben auch nicht mögen muss.
 
@steve69:
Ich habe mir vor ca. einem Jahr den Marshall SE100 gekauft, welcher als Powersoak eingesetzt werden kann, aber das klang in Verbindung mit dem GH100L und der 4x12 Laney Box ziemlich fürchterlich - ein reines Gekratze. Was ja auch irgendwie klar ist - die Physik kann man eben nicht überlisten. Bei diesen mickrigen Pegeln kommen die Lautsprecher eben nicht richtig in Fahrt. Ich habe mal einem Forummitglied eine PN geschrieben, der mir sagte, dass er einen Diezel Herbert bei Zimmerlautstärke zum klingen bringt. Das finde ich unglaublich und wenn das stimmt werde ich ein Jahr für diesen Verstärker sparen, aber ganz überzeugen lasse ich mich erst durch einen Hörtest!

@Bommel:
Ich danke dir für deinen äußerst sachlichen Beitrag. Das zeigt, dass du dich wirklich mit der Materie beschäftigt hast und offensichtlich nicht so ein Ignorant wie ich bist ;-)
Versteht mich nicht falsch - Ich stehe auf Röhrenamps, weil sie den Sound bringen, den ich möchte. Sollte mir jemand vorführen, wie ich meinen Sound mit einem POD hinbekomme bin ich gerne bereit umzusteigen! Ich hatte bisher einfach nie die Geduld mich damit auseinanderzusetzen, da ich ja meinen geliebten Laney zu Hause hatte. Mittlerweile muss ich mich aber nach guten Alternativen umsehen und bin auch gerne bereit etwas zu investieren (meine jetzige Kombination aus Ibanez ValBee und Marshall Guv'nor ist zwar nicht schlecht, aber nicht unbedingt der Heilige Gral), womit ich zu dem Beitrag von rollo_69 komme:

@rollo_69:
Dein Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht - so habe ich das noch nie gesehen und du hast völlig recht! Ein MG15 ist ein Transistorverstärker, der aber sicherlich nicht die Klangfähigkeiten eines Randall-300W Transistorverstärkers mit sich bringt. Und ein Ibanez ValBee klingt mit Sicherheit nicht ganz sooo gut wie ein Diezel Herbert!
Ich habe mir den Axe-FX im Internet angesehen und das liest sich schonmal nicht schlecht! Das Problem dürfte sein, dieses Gerät mal auszuprobieren. Ich denke, da müsste man sich 2 -3 Tage in einem Musikgeschäft einquartieren! ;-)
Du hast recht - er kostet wirklich eine Menge Geld, wenn er aber gute Sounds abliefert bin ich gerne bereit etwas zu investieren! Ich werde auf jeden Fall mehr Informationen über das Gerät einholen. Vielen Dank für den Hinweis!
 
Hallo KerryK,

du spricht u.a. das GNX3 an. Ixch selber habe das GNX 3000.

Meine Erfahrungen mit dem Gerät.
Kompliziert - als ich es bekam, da fand ich mich erstmal überhaupt nicht zurecht. Das hiess - üben, probieren ----- üben, probieren. Irgendwann habe ich meine Grundeinstellungen gefunden.

Der Nachteil eines Modellers:
Es sollte jedem klar sein, dass ein Modeller, na, sagen wir mal, an ein Original herankommen kann, ohne es je zu erreichen. Ich für meinen Fall kann sagen: Mir reicht das aus.
Der Vorteil eines Modellers:
Je länger ich das Teil habe, umso mehr macht es mir Spass, neues auzuprobieren. Diese Möglichkeit hätte ich mit einem Amp nicht.
Noch ein Vorteil - kein extra Stimmgerät erforderlich, direkter Weg in die PA-Anlage (wenn erforderlich) und zum üben einen Drum-Computer.

Trotzdem bin ich nun so weit, dass ich mit einem guten Röhrenamp liebäugel. Ich weiss, das ist pardox, aber so sind wohl die meisten Gitarristen (nie zufrieden mit dem, was sie haben).

Fazit:
Wenn du mit 90 % dich zufriedengeben kannst, gerne ausprobierst, die verschiedensten Sounds verwirklichen willst, ohne gleich neues Equitment kaufen zu müssen, dann kannst du mit solch einem Gerät sehr zufrieden sein.

Aber - wie immer - sich selbst eine Meinung bilden und anspielen gehen.

Netten, musikalischen Gruß
vom Rosenfrfeund
 
Seit ich Bleeding Through in HH live mit den Line6 Vetta II Amps gesehen habe, war das Interesse an Modellern da, hab selten sowas positiv kaltes, exaktes und derbes gehört, live klang das wie auf Platte, absolut frei von Nebengeräuschen und einfach nur Grrrmmmmmph :twisted: ! Hölle!

Habe mir letztes Jahr dann den Spass gegönnt und meinen Röhrenamp verkauft und einen Sensamp nebst Power Engine (gilt das auch :redface:) hingestellt.

Fazit: Es hat ca. 10 Proben und einige Stunden Heimarbeit gedauert, bis ich vom Rectifier Modus durch ausprobieren dahin gekommen bin, wo ich soundmässig hinwollte, es wird aber noch einige Zeit dauern, bis ich wirklich das gefunden habe, was perfekt ist, allein schon durch die vielen Grundeinstellungen und deren weiterer Modifikation bedingt, Clean bin ich noch nicht ganz glücklich, zu blechern bisher, :(.

Auf jeden Fall fahre ich im Moment - trotz gewisser nicht wegzudiskutierender Lautstärkeinbussen :D - live wesentlich "geräuschfreier" und exakter und fühle mich sehr wohl mit dem Kram, vermisse manchmal aber irgendwie das schnelle "Bass rein, Mitten raus, Gain weg", welches mein Röhrenamo mal eben auf die Schnelle bot, falls da soundmäßig was im Argen war.

Ich bin aber nach einem Jahr quasi immer noch in der "Gewöhnungsphase", im Moment würde ich allerdings um nix in der Welt zurücktauschen.
 
@Bommel:
Ich danke dir für deinen äußerst sachlichen Beitrag. Das zeigt, dass du dich wirklich mit der Materie beschäftigt hast und offensichtlich nicht so ein Ignorant wie ich bist ;-)
Versteht mich nicht falsch - Ich stehe auf Röhrenamps, weil sie den Sound bringen, den ich möchte. Sollte mir jemand vorführen, wie ich meinen Sound mit einem POD hinbekomme bin ich gerne bereit umzusteigen! Ich hatte bisher einfach nie die Geduld mich damit auseinanderzusetzen, da ich ja meinen geliebten Laney zu Hause hatte. Mittlerweile muss ich mich aber nach guten Alternativen umsehen und bin auch gerne bereit etwas zu investieren (meine jetzige Kombination aus Ibanez ValBee und Marshall Guv'nor ist zwar nicht schlecht, aber nicht unbedingt der Heilige Gral).

es ist doch kein problem, wenn du deinen sound nicht in einem modeller findest. und wenn dem so ist, dann musst du dir auch nicht ignorant vorkommen, weil dir etwas im sound fehlt.
wieso brauchst du eigentlich alternativen, wenn du mit deinem laney so zufrieden bist?
zum thema eigensound: die meisten profis, die modeller spielen, mögen sie ja auch nicht, weil sie meinen, sie könnten, die orginalen sounds werden sehr gut reproduziert, sondern weil ihnen die sounds an sich gefallen, egal, an welchen amp sie angelehnt sind (siehe nickleback, rush).
und gerade dieser eigensound der modeller führt auch dazu, dass einem manche nicht gefallen (mögen sie noch so gut gemodellt sein). ein beispiel aus eigener erfahrung: ich komme mit line6 einfach nicht zurecht. bei der spider serie ist das nicht schwierig zu begreifen, aber selbst die flextone, die ja nun schon etwas hochwertig sind, klingen mir immer zu künstlich. dagegen bin ich ein großer fan der vox advt serie, die im übrigen günstiger als die flextone sind. sicherlich sind die high gain modelle nicht der absolute renner, aber in meinem anwendungsbereich von clean und crunch sind sie wirklich gut und ich würde nicht zögern, sie für meine Big Band als Gitarrenverstärker einzusetzen. natürlich hört man einen deutlichen unterschied zu den orginalen, aber wenn man dieses kriterium vernachlässigt, hat man durchaus einen schönen amp für verhältnismäßig wenig geld.
und so sehe ich das auch allgemein: mancher mag gefallen, andere wieder nicht, dafür haben wir ja auch die geschmacksfreiheit. und trotzallem denke ich, dass ich für meinen sound trotzdem bei röhrenamps bleiben muss :D, denn den habe ich nunmal im AC30 gefunden. sicherlich kann man an ein paar ausflüge zu anderen amps denken, aber leider werden die von mesa und bogner produziert:D

aber nochmal: wenn sie nicht dein fall sind, weshalb auch immer, dann lass die hände davon, ansonsten machst du dich unglücklich. du musst schließlich mit dem verstärker harmonieren, was nicht nur vom reinen grundsound abhängt, sondern auch, ob du mit ihm ein gutes spielgefühl erhälst, ob du dich wohlfühlst (vergleichbar mit einer gitarre).

gruß
 
Dann ist extrem (!!!) wichtig, was am anderen Ende hängt. Über Kopfhörer wird es IMMER mies klingen. Selbst wenn es 10.000 Euro Headphones von Bose wären, mit Goldkabeln und weiß der Henker. Denn das wirkliche Feeling von Gitarre spielen fehlt dann einfach.


Hallo Bommel (die Slashes sind mir jetzt zu anstrengend),

ich möchte gerne zu 99% unterschreiben, was du sagtest, und zu oben zitiertem einem Prozent widersprechen. Es kann sogar über Kopfhörer richtig gut klingen.

Hintergrund der Behauptung: Wir spielen im Übungsraum generell über Mischpult/geschlossene Kopfhörer (alle die gleichen, AKG K26P bzw. K414P). Mag am fortgeschrittenen Alter der Beteiligten liegen ;)

Ich selbst spiele dort einen POD XT, bei dem ich mir maximal 5 Sounds wirklich gut zusammengetüftelt habe. Mehr brauche ich nicht. Mein Favorit für knackige bis singende Zerrsounds ist im XT der "SOLO", ein Soldano-Model. Der klingt auch im Bandgefüge dermaßen gut, reagiert feinfühlig auf das Volume-Poti der Gitarre, dass ich nicht das Gefühl habe, hier fehlt was. Und wohlgemerkt, ich habe auch ein Rack mit einem echten Soldano X88R an einer Boogie-Endstufe. Ich würd's merken, wenn's beschissen klingt ;)

Bernd
 
Hallo Ihr Lieben,

hier geht es ja zum Thema Nr. 1 mal wieder ganz schön durcheinander. Ich möchte helfen ein wenig aufzuräumen.

Man muss bei Modelling gaaanz viel auseinanderhalten:

Prinzip: Modelling (kann so und so, teuer, schlecht, billig, gut gemacht sein)

Software: Es gibt reine Softwareprodukte, die sich dann auch noch in PlugIns und Standalone Programme unterteilen. Einsatzgebiet Studio, soll aber auch mutige geben, die sowas mit Notebook auf der Bühne verwenden.

Preamps/Desktop/Stompbox: Das ist die Abteilung POD Pro im Rack, Digitech Genesis, Vox Tonelab SE (nur jeweils ein Vertreter genannt).

Diese Dinger sind sowohl für Studioarbeit wie für Live-Einsatz gut gerüstet. Rackgeräte sind eher so wie Preamps, Desktops was für den Tisch (klar) und die Stompboxes bieten gleich die direkte Steuerung und Presetanwahl zu des Users Füssen. Das spart den Footcontroller, wenn nicht schon einer da ist.

Modelling Amps: Tops oder Combos, die ihre Klänge mit Modelling-Technik erzeugen und diese meist über eine Transistor-Endstufe an eine(n) Gitarren-Speaker/Box weiterleiten.

Danach übrigens wurde eigentlich gefragt...;)

AxeFx: Das Ding ist so weit von den herkömmlichen, auch guten/teuren Modelling-Geräten weg, dass es extra und nicht in einem Atemzug mit diesen erwähnt werden kann. Nähere Infos dazu bei www.g66.eu.


Die vielen Anmerkungen zum komplexen Bedienkonzept, verwirrender Programmierung oder völlig verhunzten Factory-Presets haben nichts aber auch gar nichts mit Modelling zu tun!!!!

Programmierbare Amps/Preamps mit und ohne FX ohne Modelling gibt es zuhauf!!
Ebenso gibt es mMn einfach einzustellende Modellingamps (Vox VTX-Serie) und eher kompliziert zu programmierende FX-Preamps (Digitech 2101) ohne Modelling.

Wer es einfach haben will muss nicht auf Modelling verzichten, wer es komplex braucht, muss nicht zu Modelling greifen.

Meine Meinung:

Ich habe bisher viele Modelling-Gurken und wenige Modelling-Highlights gehört/gespielt.

Vor POD XT war für mich das Line6 Zeug Schrott: Dump und schlapp. Der XT macht es schon besser.

Ich selber habe für zu Hause ein Digitech Genesis 3. Zum Üben o.k. nix für die Bühne.

VOX Tonelab von Anfang an schon mal ganz gut, aber eher etwas für "ins Pult". Die vielen, die das auf der Bühne als Preamp -> Amp -> Box verwenden mögen es anders sehen, ich meine allerdings: Kein Vergleich zu meinem Digitech GSP 2101 als Preamp.

Meine Erfahrungen mit Amps: H&K Zentera angespielt auf einer Session, Plexi-Preset bisschen modifiziert: Super Durchsetzungsvermögen, klasse Ansprache, ehrliche Wiedergabe. Kann man von einem 2000,-€ Amp, der schwer wie ein Twin ist, ja wohl auch erwarten.;)

Dann zitiere ich mich mal selbst:

Wenn es denn klingt, ist mir die Technologie egal. Ob Röhre oder nicht, ob analog oder digital, alles kein Kriterium für mich. Spiele zwar seit Jahrzehnten Röhrenamps und halte nicht viel von dem meist billigen Modellingkram, aber es gibt definitiv Zeug, das gut klingt.

Meine Erfahrungen: Ich wurde auf die Vox VT Produkte aufmerksam, als ich im Musikgeschäft Signatureggitarren testete. Ich nahm mir ein VT 120 Combo mit 2x12 als Amp und war überrascht, wie erwachsen und ehrlich das Ding klang und das zu dem Preis. Ich konnte ohne Handbuch ein paar Presets erstellen und war ziemlich beeindruckt. Keine Spur von Mumpf oder Tuch drüber....

Mein Sänger/Gitarrist suchte kurz danach etwas, das seinen Spider-Combo (fiese Kreischsäge) ersetzte. Jetzt spielt er einen 1x12 VTX60. Das Ding macht Lärm für 10, hat ebenfalls einen erwachsenen, ehrlichen Sound und ist superflexibel. Es hat in kleinen Clubs und auf großen Open-Air Bühnen seinen treuen Dienst verrichtet. Ich bin immer noch beeindruckt.

Mein Zeug würde ich bis jetzt nicht dafür eintauschen, aber ich bin manchmal neidisch auf die einfache Handhabung und den schnellen Auf-/Abbau.

Allerdings:
MIDI war auch das Thema, weswegen ich gleich abgewunken habe: Ich will 10 Sounds zu meinen Füssen liegen haben (bei VOX nur 4 glaube ich) und ich will ggf. auch noch externes Zeug steuern können. Ebenso die Speicherung der Presets in den Computer läuft so schön über Midi. Programierbare Amps ohne Midi sind einfach doof!!!!


So ich hoffe das trägt zur Klarheit bei.

LG Jörg
 
Hallo zusammen,
...
Ich bin also immer mal wieder auf der Suche nach einem guten Verstärker für die Wohnung und aufgrund ihrer Vielfalt wären die Modelling-Verstärker durchaus interessant.

Mich würde also eure Meinung interessieren - welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?
...

Ich freue mich auf eure Meinung!

Hi

ich vermiete einen vollausgestatteten Proberaum incl. diveresen Gitarrenverstärkern u. A. auch den von georgyporgy genannten Vox AD60VTX, der gerne genommen wird. Auch Vollröhrenverstärker (marshall, Koch, Mesa) sind da regelmäßig im Einsatz. Ich hoffe, das qualifiziert für eine Meinung:

Wenn Du ein vielseitiges Programm spielst, also Effekte brauchst und nicht gerne schraubst kommt es noch drauf an, welche Rolle Du in deiner Band hast und womit die Kumpels sonst so anrücken. Der VOX-Modeller ist ok für die 2. Gitarre - macht den Grundsound und ist nicht zu laut - kann aber Probleme bei der Dynamik in steilen Solos haben. Also wenn jemand mit einem Röhrenverstärker dazukommt, siehst Du im Vergleich alt aus.

Aber zum Üben und für Klein-Gigs sind die Modeller besser geeignet, da sie nicht soviel Aufbauaufwand bedeuten bzw. sich nicht gegen eine laute Band durchsetzen müssen. Ausserdem klingen sie auch leise ganz gut. An sonsten kann ich nur bestätigen was georgyporgy sagt.

greez
jk:great:
 
Mal kurz nachgehakt....

Hi

Wenn Du ein vielseitiges Programm spielst, also Effekte brauchst und nicht gerne schraubst kommt es noch drauf an, welche Rolle Du in deiner Band hast und womit die Kumpels sonst so anrücken. Der VOX-Modeller ist ok für die 2. Gitarre - macht den Grundsound und ist nicht zu laut - kann aber Probleme bei der Dynamik in steilen Solos haben. Also wenn jemand mit einem Röhrenverstärker dazukommt, siehst Du im Vergleich alt aus.

Eine Einteilung Modeller = 2. Gitarre / Röhre = Lead (?) finde ich ein wenig problematisch, vor allem, da eine Band Probe oder ein Konzert grundsätzlich erst mal kein "wer ist lauter" Contest ist und falls der andere Gitarrero mit einer 900 Watt Vollröhre aufläuft, dann muss der sich halt ein wenig zurücknehmen und spielt deswegen noch lange nicht die Leadgitarre und der Modeller die 2. Geige.

Aber zum Üben und für Klein-Gigs sind die Modeller besser geeignet, da sie nicht soviel Aufbauaufwand bedeuten bzw. sich nicht gegen eine laute Band durchsetzen müssen. Ausserdem klingen sie auch leise ganz gut. An sonsten kann ich nur bestätigen was georgyporgy sagt.

Sehe ich anders, da der Aufbauaufwand völlig Banane ist (ob ich einen Modeller auf eine Box stelle oder einen Röhrenamp) und wie ich was verkabele, das ist Jacke wie Hose.

Desweiteren sind gerade sehr kleine Gigs wenn keine PA vorhanden ist (Proben ist ein anderes Ding, da die Band sich ja nur selbst beschallen muss), ein wenig problematisch für viele Modeller, weil da nämlich schon irgendwie ein "Lauter, Jungs" Contest gegeben ist.

Hab ich da was falsch verstanden?
 

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