Im Oktober 2008 meine 2008er Fender American Standard Strat. Das Instrument ist (oder "war", ist leider etwas heruntergespielt.. aber ich habe noch eine zweite 2008er gekauft, die es mit meiner ersten aufnehmen kann) wirklich toll. Aber die Entwöhnung von jahrlangem Missbrauch von Ibanez Flitzefinger-Hälsen in Verbindung mit Humbuckern zur Strat mit Singlecoils war viel Arbeit. Die Strat klang für mich zunächst total dürre, das lag aber daran, dass sie einfach keine Schlampereien verzeiht. Sie macht das, was man ihr sagt, und zwar kompromisslos, während bei der Ibanez schlechte Synchronizität nicht unbedingt ins kakophonische Klangchaos führt.
Im November 2008 dann hörte ich vom soundgewordenen, revolutionärem Fractal Audio-Konzept und kaufte nahezu blind ein Axe FX Standard. Ich suchte eigentlich einen Marshall, weil ich vom Mesa/Boogie-Sound die Nase voll hatte, war aber vom JVM nicht überzeugt. Mein bester Kauf bis dahin (und ich hatte das Ding schon vor dem Hype, der ein paar Monate später einsetzte, als zuerst Gerüchte um Dweezil Zappa, dann Steve Vai und ein paar Monate später John Petrucci aufkamen. Zappa begründete den Gebrauch des Axe für seine Australientour mit der Kostenersparnis von über 20.000 $ allein durch den wegfallenden Transport seiner beiden 19"-Kühlschränke plus Boxen). Wie dem auch sei, das Ding war und ist besser als viele echte Amps, denen ich so begegne. Vorausgesetzt, man weiß, was man damit tut. Mich jedenfalls hat das Axe und meine Strat dazu getrieben, wieder richtig zu üben. Denn.. am Equipment, kann es nicht gelegen haben, wenn etwas nicht passte. Diese Ausrede war zum Teufel. Aber das Lernen hat mich definitiv nach vorn gebracht.
Der dritte Kauf, den ich wohl so schnell nicht bereuen werde, ist im Dezember 2014 der meines Friedman BE 100. Diese Maschine ist so unfassbar mächtig, wohlklingend und dynamisch. Ausgerechnet das Axe FX brachte mich auf den Friedman. Der Amp deckt fast alles ab, von großer Bühne über Kneipe bis Wohnzimmer. Selbst bei Zimmerlaufstärke klingt der Amp immer noch toll, sofern ich die passende Box verwende. Live entweder Mesa/Boogie 2x12 mit V30 oder Marshall BX 4x12 mit Greenbacks, zu Hause dann eine TT mit Jensen, die m.E. bei niedrigen Pegeln schön rund klingt. Lediglich bei allzu engen Kneipengigs würde ich zu einem Combo greifen.
Mein vierter "bester" Kauf ist eine 2016er Gibson Les Paul Custom. Diese Gitarre mit dem Friedman ist für Hardrocker mit 80er Sozialisation Soundhimmel pur. Und damit ist noch lange nicht Ende der Fahnenstange. Diese Kombi hat so viele Soundnuancen, wenn man am Amp mit Gain und an der Gitarre mit dem Volumenpoti umgehen kann.
Es gibt noch ein paar andere Sachen, die ich definitiv nicht bereue, den Deeflexx z.B., oder Teile meines Effektbretts.
Grüße Thomas