Der Unterschied in der Hardware ist schon mal bei Studio und CS sehr ähnlich (...bei den Mechaniken sogar identisch.)
Da muss ich Dich aber korrigieren. Die Mechaniken der Studio sehen auf den ersten Blick wie Vintage Tuner aus, sind aber völlig anders konstruiert - tatsächlich sind sie nicht mal kompatibel, weil die erforderliche Bohrung größer ist. Vor allem sind diese "Deluxe"-Tuner mechanisch kompletter Müll. Während die CS-Klusons aus gebogenem Stahlblech bestehen, sind die der Studio aus billigem Spritzguss. In Boden und Deckel gibt es dann Aussparungen, die als primitives Lager für die Achse mit dem Flügel dienen. Dementsprechend hakelig laufen die Dinger dann auch. Vor allem aber werden die Einzelteile nur durch zwei Zapfen am Deckel zusammengehalten, die in entsprechende Schlitze im Boden gepresst werden. Den Guss kann man bekanntlich nicht umbiegen, weil er sofort bricht, also werden die Deckel, die wiederum die Welle halten, nur durch Reibung (!) gehalten. Hauptsächliche Todesursache ist dementsprechend, dass sich die Deckel samt Wellen bei einem kleinen Stoß irreparabel ablösen.
Die Bridge ist auch ganz anders konstruiert. Bei CS-Paulas werden zB die Stahlschrauben direkt ins Holz gedreht, während die Nashville-Bridge der Studios Einschlaghülsen aus Billigmaterial besitzt, in denen die Stehbolzen rumwackeln wie ein Kuhschwanz. Der Saitendruck hält sie dann zwar optisch einigermaßen am Platz, aber eine kraftschlüssige Ankopplung sieht anders aus. Dazu kommen dann noch die Saitenreiter aus Guss gegenüber Messing bei der ABR-1 aus dem CS, das Tailpiece aus Druckguss (Aluminium beim CS), und schon bleibt praktisch nichts mehr von der Ähnlichkeit.
Auch haben die Studios inzwischen wieder die 498T/490R-HB, die nun wirklich gar nichts gemeinsam haben mit den Custombuckern oder auch nur den BB bzw. BB Pro.
Ganz klar - wir sprechen hier von völlig unterschiedlichen Preisklassen, aber die machen sich sehr wohl auch in der Ausstattung und den Parts bemerkbar. Bei meiner Studio sind neben dem Holz eigentlich nur noch die Tonpotis und daas Kabel zur Buchse übrig. Alles andere wurde durch hochwertige Teile ersetzt, die die Gitarre auf ein ganz anderes Niveau gebracht haben. Immer noch keine CS-Les Paul, aber ich habe umgekehrt auch noch keine Epi in der Hand gehabt, die durch Austauschteile so gut zum Klingen gebracht worden wäre.
Um damit den Bogen zur Ausgangsfrage zu schlagen: bei ähnlicher Preisgestaltung würde ich eine simple Gibson LP Studio einer Epiphone LP Standard mit bester Ausstattung durchaus vorziehen. Das hängt aber mMn sehr stark davon ab, ob man (wie selber) an seinen Gitarren eh irgendwann rumbastelt. Bei der Gibson liegt die durch Nachrüsten mögliche Obergrenze einfach höher. Im Werkszustand dagegen hat ein Epi-Topmodell mMn sogar die bessere Hardware und kommt dem klassischen LP-Ton näher. Zumindest ist das für meine Ohren bei einer Epi Tribute mit '57 Classics im Vergleich zu einer Studio mit 498T der Fall.
Gruß, bagotrix