Über diesen Trend, der ja schon seit 5-10 Jahren anhält, sprechen wir im Bekanntenkreis häufig. Zugleich eine der wenigen Fragen, bei denen ich beide Seiten gut verstehen kann.
Pro:
Seit die Effektgeräte true bypass haben, stört es den eigentlichen Klang ja nicht mehr und bietet Varianten. Für Top40 Bands ist es das Paradies, für Hobbymusiker zumindest eine schöne Option. Und man kann seinen Klang sehr gut verschiedenen Räumen, Songs und Situationen anpassen. Jeder Klang lässt sich noch einmal verfeinern, auch ein bereits sehr guter. Ich bekomme über jede Anlage, auch in fremden Örtlichkeiten, einen guten Klang. Das gibt zusätzliche Sicherheit.
Contra:
Für Rock braucht`s nur Gitarre-Kabel-Amp. Back to the roots! Die Zuhörer hören im Bandkontext eh kaum die Unterschiede. Heutige Amps brauchen keine Hilfe mehr, um richtig gut zu klingen. Wer seinen Amp und die Gitarrenpotis richtig einsetzt, kommt bestens ohne die "Krücken" aus. Je mehr Optionen, desto größer die Gefahr des Verzettelns.
Bei mir sieht es so aus, dass ich seit einigen Jahren eher auf der Contra-Seite stehe, auch wenn ich zumindest auf einen guten Reverb nur ungern verzichte. Trotzdem macht es mir Spaß, Effektgeräte auszuprobieren, auch wenn ich sie dann höchst selten einsetze. Aber ich habe leicht reden, bleibe ich doch auch weit überwiegend in meinem angestammten Genre Rock bis Metal und die früher deutlich häufigeren Auftritte habe ich weit zurückgefahren, seit sich unsere Band vor über 5 Jahren aufgelöst hat, da brauchts nicht mehr diese Flexibilität. Und rein subjektiv fühlt es sich für mich ursprünglicher und "echter" an, wenn der gesamte Sound von Röhren und Speakern erzeugt wird.
Letztlich Geschmackssache.