Ende des Loudness War in Sicht?

  • Ersteller Stifflers_mom
  • Erstellt am
Das halte ich ja schon für eine höchst ignorante Einstellung.... unabhängig davon ob man es gut oder schlecht findet.

Ich hab mal geschaut... das Album was gepostet wurde, ist eines seiner frühen Werke und ganz offensichtlich absichtlich nahezu unerträgliche extrem... da stimm ich wohl zu. Aber weil etwas an die Grenze oder drüber hinaus getrieben ist, ist es ja nicht gleich wertlos ;)
Außerdem ists ja auch für den Thread hier ein "Lehrstück" wie weit man gehen kann...



Also wenn man das jetz nimmt und sich dazu auch noch das Albumcover anschaut... das ist in meinen Augen einfach 1000%ig künstlerisch wertvoller, als viele Bands/Künstler die einfach nur Abziehbilder eines vorgezeichneten Genres sind, ohne dabei mal nach links und rechts zu gucken.


(Is das eigentlich hier legitim in der Plauderecke über Musik und Kunst ansich zu plaudern? :D )
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
ich hab mir grade überings mal die Venetian Snare Platte die hier gepostet wurde halb am Stück angehört... auf etwas höherer Lautstärke. Das ist schon eine interessante Erfahrung... ich formuliers mal positiv... die Musik löst etwas aus :D
 
Ignorant? Ich bin, was das betrifft, sehr tollerant, aber jede Scheisse die auf ein Album gepresst wurde (und zwar wirklich "gepresst"), muss nicht gleich Kunst sein. Das kommt diesen Malern sehr nahe, die einfach ein paar Farbspritzer auf eine Leinwand spritzen und das dann auch "Kunst" nennen. Heutzutage wird eh schon alles als Kunst angepriesen, was von der Norm abweicht (im Sinne von: extrem laut, extrem lustlos, extrem wenig) und genau das halte ich oft für unangebracht. Neuliches Beispiel: Das Kackophonie-Konzert von Lou Reed... Das soll Kunst sein?

Der von dir gepostete Link hat da schon mehr mit Kunst zu tun, obwohl es mir nicht gefällt. Es ist durchaus musikalischer und melodiöser.
Aber das davor.... da war sowohl die Komposition sowie der Sound scheisse. Kann noch immer nicht begreifen, wie es ein Mensch aushält, das zu mischen/mastern. Da muss man sich die Lieder ja des öfteren anhören, aber anscheinend wurde das eh nicht gemacht...

EDIT: Am Stück? Respekt! Was hörst du sonst für eine Musik?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Der von dir gepostete Link hat da schon mehr mit Kunst zu tun, obwohl es mir nicht gefällt. Es ist durchaus musikalischer und melodiöser.
Aber das davor.... da war sowohl die Komposition sowie der Sound scheisse. Kann noch immer nicht begreifen, wie es ein Mensch aushält, das zu mischen/mastern. Da muss man sich die Lieder ja des öfteren anhören, aber anscheinend wurde das eh nicht gemacht...

Ganz einfach: Mit Aggression... diese Musik ist einfach unfassbar aggressiv und das wird auch das sein, was der Künstler abbilden wollte. Sowohl bei der Produktion, als auch beim Mix. Allein dass das Ergebnis so extrem ist, dass man es kaum anhören kann, zeigt doch, dass da etwas GELUNGEN ist.

EDIT: Am Stück? Respekt! Was hörst du sonst für eine Musik?

Ich bin da recht ungebunden und jedem Genre gegenüber offen. Aber ich würd mal sagen meine musikalische Herkunft irgendwo im Bereich von Alternative/Crossover/Progressive Rock(/Metal) liegt. Ich betrachte das aber sowieso grundsätzlich genreunabhängig...
Ob ich mir jetz grad nen Konzert von Biffy Clyro angucke, den alten Kram von Faith No more hör oder mir von Dillinger Escape Plan die Hörgänge durchpusten lassen... mal ne Jazzplatte hör zum entspannen... mir von Queens of the Stone Age mal was staubiges gebe, mir hirnlosen aber fetten und witzigen Rap von SSIO anhör oder elektronische Mucke hör.. das ist bei mir ganz unterschiedlich und varriert. Wichtig is mir, dass Dinge überzeugend und originell sind....

Ich hör aber auch gern elektronische Musik... da bin ich allerdings extrem selektiv. Sachen ala (neumodischer) Dubstep, Goa, Gabba,Trance,Techno und son Zeugs lehn ich grundsätzlich ab. Aber irgendwelche schönen Jungle, Triphop, DnB, Dub, House, Breakbeat, Ambient-Sachen... nehm ich gern mit, wenns mich packt.

Vielleicht bin ich deswegen Venetian Snare gegenüber auch etwas aufgeschlossener... weil ich da durchaus schon tonnenweise artverwandte Sachen gehört hab. Allerdings bevorzug ich da auch schon Sachen, die mindestens 10 Level weniger extrem sind ;) Aphex Twin is z.b. musikalisch sicher eins seiner Vorbilder.. geht aber soundmäßig nicht ansatzweise so an die Grenzen.
Sowas ist z.B. ne schöne (aber auch extreme, was das Mastering angeht) Produktion: http://www.youtube.com/watch?v=C4EiaDS7QIo

Ich glaub ich hör in Zukunft nur noch Punk... wenn mich einer fragt, was ich für Musik hör, sag ich einfach "Punk" und fertig.... das is einfacher :D
 
Da hast du schon recht, aber in dem spezifischen Fall mit Lou Reed finde ich, stimmt das nicht. Ich habe ihn noch live gesehen und das war mit Abstand das mieseste Konzert, auf dem ich je war, und das waren schon seeeehr viele.

Kunst ist für mich etwas, das nicht leicht zu erlernen und dazubieten ist (salopp formuliert) und genau das trifft auf das Kackophonie-Konzert nicht zu.
 
gibz davon Videos oder so irgendwo? Ich bin ja jetz schon sehr neugierig.
 
Lou Reed ist als Warhol- Factory- Baby schon ziemlich speziell. Velvet Underground, Berlin, Magic & Loss, Drella, Lulu... alles schwer verdauliche Kost. Metal Machine Music ist praktisch unhörbar. New York ist wesentlich zugänglicher. :gruebel:

Alex
 
Ist es überhaupt irgendwie möglich ein Master zu erschaffen welches nicht in dem Lautheitswahn untergeht aber trotzdem nichts an Dynamik und generell Qualität verliert ?
 
Ist halt ein Zielkonflikt.

Laut und trotzdem noch einigermaßen gut finde ich z.B. die letzte ZZ Top, die Dark Roots von Testament, Biffy Clyro oder auch die Born Free von Kid Rock.
Da haben sie diesen Eiertanz ganz gut hinbekommen.

Aber grundsätzlich besteht zwischen Lautheit und Dynamik ein fetter Zielkonflikt und die Wenigsten bekommen den in den Griff.
 
Was ich auch ganz gelungen fand, waren die Beatles-Remasters vor ein paar Jahren, um mal ein Mainstream-Beispiel zu nennen. Da hat man den Sound nur ein wenig transparenter gemacht und die Dynamik nur in Maßen eingeschränkt. Vom Resultat war ich wirklich positiv überrascht.
 
Ist es überhaupt irgendwie möglich ein Master zu erschaffen welches nicht in dem Lautheitswahn untergeht aber trotzdem nichts an Dynamik und generell Qualität verliert ?
Naja, was heißt untergehen? Ist das überhaupt so wichtig "nicht unterzugehen"? Radiosender haben ja z.B. sowieso ihre eigene Dynamikbearbeitung so dass am Ende sowieso wieder alles gleich laut ist. Und wenn ich mir einen Song im Internet anhöre kann ich lauter drehen. Wenn sich jemand ein Album anhört, dann läuft sowieso dieses Album. Wenn ich im Zug sitze und mir dynamisch produzierte Alben anhöre, hör ich die ja auch trotz Lärm. Manchmal muss ich dann ziemlich aufdrehen aber dann reichts auch. Bei "Loudness War" Produktionen muss ich die Lautstärke vielleicht nur auf 50% stellen und es klingeln mir die Ohren. Aber was bringen diese 50%?
 
Das Problem sind Playlists in Rechnern und Playern. Was zu leise ist, fliegt raus. Die Produzieren ja nicht für dich…sondern für die Masse.
 
Die meisten Player gleichen doch inzwischen sowieso die Lautstärke an
 
Naja, was heißt untergehen? Ist das überhaupt so wichtig "nicht unterzugehen"? Radiosender haben ja z.B. sowieso ihre eigene Dynamikbearbeitung so dass am Ende sowieso wieder alles gleich laut ist. Und wenn ich mir einen Song im Internet anhöre kann ich lauter drehen. Wenn sich jemand ein Album anhört, dann läuft sowieso dieses Album. Wenn ich im Zug sitze und mir dynamisch produzierte Alben anhöre, hör ich die ja auch trotz Lärm. Manchmal muss ich dann ziemlich aufdrehen aber dann reichts auch. Bei "Loudness War" Produktionen muss ich die Lautstärke vielleicht nur auf 50% stellen und es klingeln mir die Ohren. Aber was bringen diese 50%?

Mich regt das doch genauso auf aber spätestens wenn man ganz oben mitspielen will muss es genauso laut sein wie bei den anderen sonst kommst du als Künstler bei den Labels nicht weit oder wenn du ein Produzent bist und für andere Künstler die auf großen Labels sind produzieren sollst dann musst du auch im Loudness War mitmischen sonst nehmen sie sich einfach einen anderen.
 
Die meisten Player gleichen doch inzwischen sowieso die Lautstärke an

Hab ich noch nicht gehört…aber ist auch egal.
Wenn sie was angleichen, dann tun sie das mit dem Peak des Songs als Referenz, also klingt ein dynamischer Song immer noch leiser.
Einen Software Compressor/Limiter werden sie kaum an Bord haben…


…oder?
 
Ja…der normalisiert.
Das heißt, wie oben gesagt, er gleicht anhand der Peaks an. Das hat mit Lautheit nichts zu tun.
 
Also Replay Gain z.B. macht soweit ich weiß mehr als einfach nur zu normalisieren
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben