Empfehlenswerte Bändchenmikrofone für alle Signale

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Kommen wir neben dem AT4081 zu einem meiner aktuellen Lieblingsbändchen (y)
Wieder mit vielen Soundbeispielen!

AEA R84
Einordnung: Spitzenklasse für jedes Signal


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Das AEA R84 ist ein großes Bändchenmikrofon, von den Ausmaßen her, aber auch das Bändchen selbst ist entsprechend lang (siehe obiges Bild)
Es ist eine moderne Variante des alten Bändchensounds, der sehr voll, aber dennoch auch genügend Höhen liefert (siehe RCA 77-Series oder RCA 44-Series).
Das Mikro ist mit einem festen Mikrokabel verbunden, an dem man ein passendes XLR-Kabel anbringen kann.
Ideal auch um Cloudlifter oder Fethead dazwischen anzubringen.
Meines Wissens hat das AEA R84 den identischen Aufbau innen, wie das Stereobändchen AEA R88, was eben zwei Bändchen in Blumleinanordnung hat.

Moderne Variante deswegen, weil es insgesamt doch etwas ausgeglichener abgestimmt klingt (schlanker im Tiefenbereich und geht im Höhenbereich noch einen Tacken höher "raus").

Egal ob an akust. Gitarre, eGitarren Ampabnahme, Stimme, Percussion uvm. es überzeugt überall.
Der Nahbesprechungseffekt ist stärker als beim AT4081 ausgeprägt, ähnlich dem AT4080, was auch mehr Pfund untenrum bringt.


Folgende Soundbeispiele sind aus zwei eigenen Songs von mir, "Darlin" und "So"


1. Rickenbacker 360/12 (12-saitig) über AC30H2 aus meinem Song "Darlin" --> Rohe Aufnahme ohne Bearbeitung






2. Fender Tele über AC30H2 (mit zwei Delays hintereinander direkt via Pedale aufgenommen) aus meinem Song "So" --> Rohe Aufnahme ohne Bearbeitung



Die leichte Sättigung/Distortion kommt von der Lautstärke des Amps, war gut angefahren ;)



3. Fender Tele und Rickenbacker 360/12 zusammen aus dem Mix extrahiert mit allen Bearbeitungen (EQ, Komp, zusätzliche Delays etc.) aus meinem Song "So"



Hinweis zum obigen File: Links ist die Fender Tele, und rechts eine Rickenbacker 360/12

Auf diese Gitarreneinspielung bin ich heute noch Stolz, genau so wie ich es wollte, vom Arpeggio her, und von den komplexen Delayfeedbackstrukturen :)



4. Gesang aus meinem Song "Darlin'"testweise mit AEA R84 und Fethead Trition für mehr Gain

Roh (solo) ohne Bearbeitung




Im Songkontext mit Bearbeitung (mit Intro)



IMHO, Gesang klingt toll und würde ich sofort im finalen Mix verwenden, wenn ich nicht eine andere Klangvorstellung gehabt hätte.
Volle und warme Mitten, und dennoch kann man es obenrum super öffnen, da sind nur 2dB mehr obenrum, kann man auch mehr machen.

Im finalen Mix habe ich auch bei allen Backing Vocals dann doch das Gefell M990 genommen, weil ich einen leichten und jugendlichen Gesangsklang haben wollte.

Btw, im Song wurden die akust. Gitarren overdubbed, insgesamt acht Gitarren erzeugen ein Bett von Gitarren :), je 4 mit M930 und M990 aufgenommen (zwei unterschiedliche akust. Gitarren)
 
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Hoffentlich habe ich nix überlesen, aber hat hier jemand Erfahrung mit den alten RCA 44 oder 77?

Die genießen in der sowieso sehr konservativen Bluegrasswelt eine gewisse Popularität.

Banjo
 
Bei PureMix gab es ein Start To Finish-Song (Songaufnahme vom Beginn bis Ende) bei dem der Soul-Sänger, über ein RCA 77 singt.
Er singt da auch recht hoch, und mit viel Biss in den Höhen, da wirds bei GMKs gerne ungemütlich.
Das RCA 77 lässt das alles voll, schnell, und dennoch rund klingen.

Bin bei @Hotspot, hätte ich gerne ;)
 
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Anfang des Jahres habe ich dies hier eingespielt: (leider als Fade, da sonst Datei zu groß....)

Scherzino Mexicano (Fassung für SoloGitarre)
Gitarre: Carsten Kobs, Hamburg-Zeder Double Top
Mikrofone (MS Recording): Neumann KM 184 und NoHype LM-2b (mit Fethead) in ein UAD Apollo x4
EQ: Softube Focusing EQ (Low-cut: 85Hz/ High:12,7 KHz -Low, Mid High alles unter 1db angehoben)
Reverb: UAD EMT 140 ("hinten") Logic Space designer ("main"-2,6secHansa Studio)
Location: Eig. Dachstudio ;-)
 
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Gefällt mir gut, ein schönes Beispiel für M/S-Recording.
Schön aber auch deswegen, weil es auch rund und angenehm klingt, keine Härte.
Wie hast Du die Mikroanteile gewichtet, 50:50, oder etwas mehr Niere als Acht?

Hast Du Niere und Acht noch getrennt, wenn ja, bitte einstellen, so dass man die einzelnen Mikrofone hören kann
und hört "Welches Mikro gibt was vom Gesamtklang dazu".
 
Imho sollten die Mikrofon-Signale (an dieser Stelle) immer komplett roh sein.
Wenn vorhanden, dann ist ein Mix (wie letztes Beispiel) natürlich hilfreich, um zu zeigen was sich daraus machen lässt. :great:
(bereits ein paar Prozent Reverb erzeugen meist mehr Änderung als der Wechsel des Mikrofons)
 
Imho sollten die Mikrofon-Signale (an dieser Stelle) immer komplett roh sein.
Wenn vorhanden, dann ist ein Mix (wie letztes Beispiel) natürlich hilfreich, um zu zeigen was sich daraus machen lässt. :great:
(bereits ein paar Prozent Reverb erzeugen meist mehr Änderung als der Wechsel des Mikrofons)
Sicher...
Ideal wäre, roh, dann roh im Mix (wenn noch andere signale da sind) und dann bearbeitet im Mix.

Daraus kann man sehr viel erkennen und lernen.
 
Jungs, eigentlich wollte ich ja Ostereier suchen...... aber hier soll nun Euren Wünschen entsprochen werden
Screenshot vom Setting:
Bildschirmfoto 2021-04-02 um 15.43.41 (3).png

und hier die Rohdateien:
1x Center KM184
1x Ribbon L/R zusammen
wie man unschwer erkennen kann, ist das Neumann deutlich das Hauptmikro, weil mein Raum für eine Achtercharakterisitk nicht der alleredelste ist ;-)
 

Anhänge

  • Scherzino Mexicano_monoKM184_fade.mp3
    3 MB
  • Scherzino Mexicano_StereoNoHypeRibbon_fade.mp3
    3 MB
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Ein kurze Anmerkung von mir, weil ich derjenige bin, der die Audioeinbindung im BB Code hier verursacht hat:

Ihr solltet dafür keine mp3s nehmen, vor allem wenn nicht ein sehr guter Encoder wie LAME genommen wird. Bei reinen HiHats macht mp3 zB einfach Probleme. Opus wird bei ~130kbit/s alle hörbaren Artefakte los (außer Extrembeispielen) und bei 192kbit/s reicht es für die hiesige Anwendung -- Da würde sich danach erst FLAC wirklich lohnen. Ansonsten halt Vorbis mit etwas mehr Datenrate, wenn euer DAW den Export mit Opus nicht kann.

Ende der Anmerkung.


Ideal wäre, roh, dann roh im Mix (wenn noch andere signale da sind) und dann bearbeitet im Mix.

Daraus kann man sehr viel erkennen und lernen.

Ich bin selber schon überrascht gewesen, wie viel man im Mix von dem Klang des Mikros nicht mehr so wirklich mitbekommt oder sich Anteile die SOlo stören im Mix sehr gut machen. Alle drei Schritte zu hören ist wirklich sinnvoll.

Ein LRM-2 hatte ich mal zum Demos / Gitarre aufnehmen (nur so ein wenig zum Spaß), aber habe dies wieder verkauft, als ich eine neue Box gekauft habe. Es war für die neuen Lautsprecher zu dunkel und ich benutze jetzt eine sehr lineares Kleinmembran Omni (LineAudio OM1). Das LRM-2 klang super, aber war für Metal in Kombination mit der Box nicht meins. Auch das Schlagzeug wurde mir da zu dunkel und die Kickdrum zu laut. Passte nicht zur Anwendung, aber klanglich an sich gut.
 
Ich habe ein Billig-Bändchen, das liefert ungefähr den Pegel eines SM57 - Neodym macht's möglich.
Tja, aber ein SM57 als Raummikro geht nur bei einer heftig verstärkten Stromgitarre. Hören will ich das aber glaube ich nicht. Bei "normaler" Musik neigts dann eher asymptotisch zum Grundrauschen....
 
Das SM57 wurde als Pegel-Referenz genannt, weil es praktisch jeder hat oder zumindest kennt.
Man nimmt durchaus Mikrofone mit solcher (oder noch deutlich weniger) Empfindlichkeit als Raummikrofone (Sennheiser nennt ua diese Anwendung beim MD21).
Mit einer qualitativ angemessenen Vorstufe rauscht da gar nichts...
(weil ein Raumanteil nicht auf full scale hochgezogen wird) ;)
 
Es gibt eindeutig ein Defizit an Gesangstakes mit Bändchen -> Mutige vor :)
Ich weiß, dass @Basselch welche auf der Platte hat :D
@mjmueller wie sieht’s aus, magst du mal nen Take mit dem LRM2b/Lundahl beisteuern?
 
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Hallo,
Ich weiß, dass @Basselch welche auf der Platte hat
...gemach, gemach :D - ich hab' ja auch schon bei der entsprechenden Band angefragt, ob ich einen Ausschnitt einstellen darf, die Jungs sind aber noch'n bißchen "klüüütsch" damit, wie man hier sagt. Ich krieg' sie aber bestimmt noch überredet... ;)
Die Sprach-Takes, die ich habe, darf ich leider nicht rausgeben...

Viele Grüße
Klaus
 
Moin :)
Eigentlich wollte ich ja noch ein paar schöne Takes mit dem LRM2b liefern im Zuge einer kleinen Session -dann kam doch alles anders o_O
Daher hier zunächst noch mal eine ältere Aufnahme: Stimmen und A-Gitten sind mit dem LRM2b-Lundahl aufgenommen.
 
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So hier noch leicht verspätet nachgereicht, aber dafür ganz exklusiv ein kleiner Ausschnitt aus einem noch nicht veröffentlichten Song, Noch warm und ganz frisch aus der DAW :)
Hier sind wieder die A-Gitarren und die Stimme mit dem NoHype LRM2b-L aufgenommen. Das Mikro hing an einem GoldenAge Premier 73 (HPF: 80). Die Gitarren haben zwei Kompressoren bekommen (dbx160 + VC670), die Stimme den Klanghelm MJUC, DeEsser (und im Bus noch mal etwas Kompressor und Delay).
Ich neige bei der Verwendung von Bändchen immer dazu, etwas mehr Abstand zum Mikro einzunehmen. Bei den Gitarren waren es so ca. 60cm, bei der Stimme ca. 40cm


Mir zeigt sich hier auch wieder auf schöne Weise die enge Verwandtschaft von Bändchen mit Tauchspulen.
Das LRM2b-L hat grundsätzlich so eine leichte "Härte" (um das etwas abzuschleifen die Komps), folgt aber wie ich es von Bändchen erwarte sehr schön dem Material und ohne weiteres Zutun stellt sich so ein leicht intimes und auch irgendwie "musikalisches" Feeling ein. Und es klingt einfach auch interessant (finde ich).
 
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Und noch ein Bild: Links das LRM-V und rechts das LRM2b-L
LRMV u 2b Lundahl.jpg
 
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Schöner Thread hier! Ich habe seit ein paar Wochen ein Oktava ML52-01. Ich habe es heute einmal an meinem bescheidenen Gesang getestet im Vergleich zum AKG C3000 (noch made in Austria). Da hat mir allerdings das C3000 recht eindeutig besser gefallen, das ML52 war da belegter und das C3000 im wahrsten Sinne des Wortes präsenter und näher dran. Aufgenommen jeweils mit einer Gainstation --> X32 Rack --> Reaper. Beispieldateien möchte ich allerdings dazu erstmal nicht hochladen, dafür ist mein Gesang wirklich noch nicht reif.

Demnächst mache ich aber noch Vergleichsaufnahmen am Gitarrenamp und am Kontrabass. Davon werde ich dann gerne etwas hochladen.
 
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Moin moin,

lass dich da mal von dem C3000 nicht blenden. Das hat eine ziemlich deutliche Präsenzüberhöhung. Man tendiert dazu, etwas besser zu finden, wenn es präsenter ist.
Was nicht heisst, dass das richtig ist.
Erst im Kontext beim Mixen stellt man oft fest, dass es einfach nur Makulatur ist. Diesem und einigen anderen sehr präsenten Mikros fehlt einfach Körper, die gehen dann im Mix sang- und klanglos verloren bzw. setzen sich nie so richtig durch, wie sie sollen.

Das C3000 war mein erstes "ernsthafteres" Mikrofon, als ich vor gut 20 Jahren anfing, mich intensiver mit Recording auseinanderzusetzen. Damals war das eins der wenigen erschwinglichen GMK's.
Das doofe ist, wenn einem die Erfahrung fehlt dreht man dann an den falschen Schrauben, weil man meint, das Mikro kann ja nicht schuld sein ;)

Wichtig beim Vergleichen jeglicher Mikros ist auch, das Ganze immer im Kontext (also im Mix, im Backing) zu betrachten. Solo-Spuren sagen nicht wirklich viel aus.
Das Oktavia kenne ich nicht, die meisten passiven Bändchen brauchen aber immer ein wenig Beschäftigung, wenn man damit startet.

Die Punkte sind eigentlich bei passiven Bändchen immer wichtig zu beachten:
- genug rauschfreie Vorverstärkung, zur Not mit einem Cloudlifter oder Fethead nachhelfen
- genug Abstand zum Mikrofon, die meisten Bändchen sind Pattern 8, haben also einen relativ starken Nahbesprechungseffekt. Dadurch werden die tiefen Frequenzen deutlich verstärkt.
- Spielt der Raum mit? Durch den größeren Abstand wird entsprechend auch der Raumeinfluss entscheidender
- die ebenfalls empfindliche Rückseite des Mikrofons sollte (wieder bei Pattern 8) nicht zu nah vor einer Wand stehen, frühe Reflexionen unter ca. 1,80m zur Rückseite möglichst vermeiden

Ansonsten ist ein wenig Bedecktheit nicht schlimm. Aufnahmen mit Bändchenmikrofonen lassen sich in der Regel sehr gut mit dem EQ bearbeiten, ohne dass das Signal kaputt oder falsch klingt.
Im Normalfall klingen alle unbearbeiteten Mikrofonaufnahmen erst einmal etwas bedeckt. Das ist kein Zeichen von schlechter Qualität.
Im Gegenteil, wenn eine rohe Aufnahme bereits präsent klingt, sollten eher die Alarmglocken klingeln :)
 
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