Ich finde das Doku eigentlich etwas mehr zum Abgewöhnen. Ich versuche gerade mich zu entsinnen, ob es auf mich als Einsteiger einen inspirierenden Eindruck gemacht hätte. Ehrlich gesagt, bezweifle ich das. Ich glaube auch das Doku ist eher was für die Hardliner, die Liebhaber des
Roots- oder
Ur-Blues. Nicht unbedingt ideal für einen Einsteiger. Aber gut, Blues ist Blues.
Blues ist eine [poetisch-musikalischer] Ausdrucksform. Das ist eigentlich sehr einfach, damit wär' auch schon genug gesagt. Das Universal-Lexikon hat dazu auch eine (weitläufige) Beschreibung:
http://universal_lexikon.deacademic.com/67616/Blues
Was mich immer wieder stutzig macht, ist die Perspektive und die dabei angewandten analytischen Methoden, mit deren Hilfe man an das Thema "Blues" heran tritt. Ganz speziell aus mitteleuropäischem, aka deutschem Blickwinkel.
Aus genau diesem Grunde hab' ich '
Schultze gets the Blues' hier reingebracht. Die fast bitter-süsse Anekdote einer Transformation.
Was hier zusammenspielt und doch wieder weit voneinander entfernt ist: Vorstellung und praktische Annäherung.
Wie heist es doch? Will man Französisch lernen, sollte man in Frankreich mal vorbei schauen.
Ich glaube in Einem sind wir uns alle einig: der Blues, als poetisch-musikalische Ausdrucksform, stammt nicht aus Deutschland. Es ist ein
Import Produkt. (Wo ist der
Import Blues auf der Liste?
)
Ich will damit keineswegs behaupten, als Deutscher bekäme man den Blues nicht drauf, aber das Verständnis mit dem man sich (zu meist) an die Materie heran macht, ist mit unter doch fragwürdig.
Der Blues ist auch nicht an ein spezielles Instrument, in diesem Falle die Gitarre, gebunden. Als Musik-Genre (nach dem Attribut der Ausdrucksform), gibt es sicher eine Hand voll Instrumente auf denen der Blues vordergründig gespielt wird. Die Gitarre ist aber nur eines dieser Instrumente, bei weitem nicht das einzige.
An dieser Stelle gewinnt das "Hinhören" enorme Bedeutung.
Was ist "Der Einstieg in den Blues"?
Sich über U-tube von ein paar Raketen-Gitarristen (die sowieso alles spielen) ein paar geile Licks abzugucken? Diese dann mechanisch einzuüben und schlussendlich abfideln?
Oder ist man bereit seine alte Haut an den Nagel zu hängen und sich einer neuen anzupassen?
Wie dem auch sei, will man sich mit einem (bislang) neuem Musik-Genre anfreunden, ist man gut beraten mal auch bei anderen Instrumenten innerhalb des Genres rein zu hören.