Ich weiß nicht, aber den "klassichen" Einsteigerbass (oder das klasische Einsteigerinstrument) gibt es heute so nicht mehr.
In den 1980ern, als ich anfing, meinte man damit Instrumente, die Dich finanziell als Schüler/Azubi nicht in den Ruin trieben, die für die ersten Schritte taugten, die aber spätestens bei der ersten ernstzunehmenderen Bandaktivität ersetzt werden sollten (Stichwort: mikrophonische Pickups, wenig stimmstabile Mechaniken, etc).
Das Bild hat sich in den letzen Jahren aber doch deutlich gewandelt, auch mit sogenannten Einsteigerbässen kann man heute gut in einer Band zurecht kommen.
Ich nehm z.b. live meistens meinen Squier VM 70s mit, weil der robust ist, durchsetzungsstark klingt und ich mir keine Sorgen machen muss, wenn da mal wirklich ein Kratzer dran kommt.
Deshalb würde ich Einsteigerbass heute als ein Instrument definieren, dass sauber verarbeitet ist, bequem zu spielen und klanglich flexibel ist.
Gerade als Einsteiger macht es IMHO keinen Sinn, in ein teures Spezialgerät zu investieren, wenn man noch nicht weiß, wo die musikalische Reise hingeht und wohin man sich spieltechnisch entwickelt.
Der Fünfsaiter mit auf der D- und G-Saite überhängendem Griffbrett mit 27 möglichen Bünden mag zunächst vielleicht mal wegen des umfangreichen Tonumfangs verlockend aussehen, wenn das Herz aber dann am Slappen hängen bleibt merkt man unter Umständen, dass man mit einem Viersaiter mit weiterem Saitenabstand und 21 Bünden besser bedient wäre, weil die recht Hand mehr Platz hat.
Billy sheehans Signature Bass ist auch ein technisch durchdachtes Aggregat, der Humbucker am Hals ist aber für manche Spieltechnik auch eher hinderlich.
Deshalb einsteigerbass: ein Instrument, dass stilistisch möglichst viele Optionen offen hält.