Einspielproblem mit Tenorblockflöte

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Ich habe als Anfänger mir neben meiner Alt- und Sopranblockflöte eine Tenorblockflöte zulegen wollen, habe aber größte Probleme mit dem Einspielen, die ich auf Alt- und Sopran überhaupt nicht hatte.

Zunächst habe ich eine Mollenhauer Tenor-Waldorfedition gehabt, die jeweils nach ein paar Minuten die tiefen Töne C,D und E nicht mehr richtig hergab, und je länger ich gespielt habe (nie länger als 15 Minten wegen der Einspielzeit), ging es dann immer schlechter.
Ich habe sie zurück geschickt, weil ich dachte, da sei etwas defekt.

Jetzt habe ich eine Küng Studio-Knicktenor, die sich besser greifen und halten lässt, aber das Problem mit den tiefen Tönen ist jetzt noch massiver: schon nach wenigen Minuten kommt unten gar nichts mehr, nur noch die höhere Oktave, aber kein tiefer Ton.

Ich habe beide Hersteller kontaktiert, und Mollenhauer sagt, ich müsse Geduld haben und eben vier Wochen lang einspielen, bis sich die Flöte an die Feuchtigkeit gewöhnt hat.
Küng sagt, ich solle probieren, weiter zu spielen, auch wenn die tiefen Töne nicht kommen. Die Feuchtigkeit müsse sich erst über den Block ihren Weg bahnen, das könne dauern.
Auch bietet Küng nach ein paar Wochen einen kostenlosen Service zum Richten der Flöte an.

Nun, unterhaltsam ist das nicht, es klingt furchtbar.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
 
Eigenschaft
 
Alles was Du beschreibst, ist völlig normal und in Ordnung.
Eine Tenor-Blockflöte hat einen großen Block, der kann eine ganze Menge Wasser ableiten / aufsaugen.
Wenn Du nicht kontrolliert hast, ob die Feuchtigkeit am Ende der Übungszeit an der Fase angekommen ist, haben sich mit großer Wahrscheinlichkeit Trockenränder auf dem Block gebildet und die behindern dann das Weiterfließen der Feuchtigkeit.
Das habe ich auch schon erlebt, wenn ich eine Flöte im Unterricht mehrfach nur kurz angespielt habe. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Die einzige Abhilfe ist tatsächlich, sie so lange zu spielen, bis diese Trockenränder aufgelöst und die Feuchtigkeit in voller Breite an der Fase angekommen ist. Ich nenne das frei spielen. Und das klingt in der Tat furchtbar. Aber anders geht es nicht.
Den Klang einer Blockflöte muss man sich erarbeiten! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! :)
 
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Wie Lisa schon schrieb, ist das völlig normal, nicht nur bei Tenorflöten und ist ein Teil des Einspielens; es hängt von verschiedenen Faktoren ab, einerseits von der Form des Windkanals, vom Spieler, vom Wetter (Temperatur und Luftfeuchtigkeit). Dass der Einspielvorgang bei deiner Sopran- und Altflöte anders verlief, hängt u.U. von der Form des Windkanals ab, oder aber Du hast die Flöten in einem anderen Wetter eingespielt. Tenor, Baß oder noch größere Flöten benötigen dazu auch noch mehr Luft, was noch mehr Feuchtigkeit durch die gesättigte Atemluft in die Flöte bringt.

Man sollte auf jeden Fall gerade ibei niedrigen Temperaturen die Flöte erst einmal (sanft) vorwärmen, also den Kopf unter der Achsel, in den Händen, im Hosenbund o.ä.

Das verarbeitete Holz wird erst Jahre (oder gar jahrzentelang) getrocknet, dann zur Flöte gefertigt. Danach steht die Flöte mehr oder weniger lang im Laden und muss dann mit der Feuchtigkeit klarkommen. Ich hatte bei meiner ersten Holzflöte auch erst Probleme, indem der Block anfing zu arbeiten und ein kleiner Spalt entstand. Das war für mich ein Zeichen, dass die Flöte unbedingt nachgearbeitet werden muss, da war ich auch noch sehr unsicher, was normal ist oder gar eine Fehlkonstruktion. Gerade bei engeren Windkanälen tritt das Problem eher auf, als bei weiten. Aber 4 Wochen Einspielzeit muss man der Flöte noch lassen, erst dann macht ein Nacharbeiten Sinn.

Ein ähnliches Problem hat man auch später u.U. noch, wenn man in kalter Umgebung spielt, z.B. im Winter in kalten Kirchen, vor allen Dingen wenn man die Flöten dann noch wechseln muss. Letztens bei einer Ensembleprobe bei einem sehr naßkalten Wetter versagten nach einigen Minuten fast alle Flöten, die dann aber nach Ausblasen und "erreichen der Betriebstemperatur" weiter spielbar waren.
 
OK, das ist alles gut nachvollziehbar und entspricht auch den Aussagen der Hersteller.
Ich werde mich also in Geduld üben und erstmal weiter einspielen, bis der Block so durchgearbeitet ist, dass er mit der Feuchtigkeit besser klar kommt.
 
Hallo soundagent,

Ich lasse meine neuen flöten erst frühestens nach einem halben Jahr nacharbeiten, denn oft brauchen sie so lange, um ihren ganzen Klang zu haben.

Noch ein Tipp zum Einspielen : besonders in der Anfangsphase nicht zu sehr durch schnelle Passagen strapazieren und vor allem nicht kräftig ausblasen, sondern einfach trocknen lassen.

Viel Spaß mit der neuen
 
Vielen Dank für die Hilfestellung!
Das tut richtig gut, nachdem ich im Blockflötenforum www.blockfloete.eu leider nicht die Hinweise erhalten habe, die mir das Problem verständlich gemacht und mir real weiter geholfen hätten..
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Hilfestellung!
Das tut richitg gut, nachdem ich im Blockflötenforum www.blockfloete.eu fast nur auf Unverständnis und Ablehnung mit meinen Problemem gestoßen bin.
Das ist nicht fair, denn im Blockflötenforum wurde dir von Leuten, die langjährige Erfahrung haben, jede Menge Hilfestellung über 6 Seiten geboten! Da wurde sowohl auf die notwendige Einspielzeit als auch auf möglicherweise nicht hundertprozentig saubere Griff- und Atemtechnik hingewiesen. Selbst bei erfahrenen Spielern kommt es vor, dass sie Löcher nicht sauber schließen, wenn sie zu einer größeren, noch ungewohnten Flöte greifen. Und mit dem Atem muss man - vor allem bei den unteren Tönen - anders umgehen. Bis die Flöte und du sich aneinander gewöhnt haben, zeigt ihr beide vielleicht nach einigen Minuten Ermüdungserscheinungen, nicht nur der Tenor.
 
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Das ist nicht fair, denn im Blockflötenforum wurde dir von Leuten, die langjährige Erfahrung haben, jede Menge Hilfestellung über 6 Seiten geboten! Da wurde sowohl auf die notwendige Einspielzeit als auch auf möglicherweise nicht hundertprozentig saubere Griff- und Atemtechnik hingewiesen.
So ist es.
 
Der Unterschied ist eben nur, dass mir hier mit den beiden ersten Antworten das Problem klipp und klar benannt und die Lösung der Problematik damit aufgezeigt wurde.
Das war im Blockflötenforum eben leider nicht der Fall. Dort gab es zwar jede Menge Hinweise, die aber nicht wirklich weiter geholfen haben.
Das kann natürlich passieren. Fakt ist, dass mir die Hinweise hier deutlich weiter geholfen haben, die anderen aber eben nicht.
 

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