Ein-Kanal-Amp in der Praxis sinnvoll nutzen?

Beim Dual Rectifier kannst du zwischen Röhren- und Diodengleichrichtung wählen.

Moin,

ähm.. ja doch soweit ich weiß sitzt bei Diodengleichrichtung da nicht direkt etwas im Signalweg
der Gleichrichter formt ja nur die Spannung (Wechselstrom) die aus unserer Steckdose kommt, in Gleichstrom um, für die Verstärkerschaltung.

Der Klangliche Unterschied kommt dadurch, das Dioden schneller arbeiten, als eine Gleichrichterröhre - das macht den Sound dann jeweils unterschiedlich.

viel tiefer kenne ich mich da aber nicht aus :)

Gruß
OLLI
 
Der Klangliche Unterschied kommt dadurch, das Dioden schneller arbeiten, als eine Gleichrichterröhre - das macht den Sound dann jeweils unterschiedlich.

Nicht nur weil eine Gleichrichterröhre hat noch ein paar andere Eigenschaften:

1. Die erzeugte Gleichspannung ist bei gleicher Eingangsspannung niedriger als wenn man Dioden einsetzt (beim Rectumfrier ca 40V was ~10% der Anodenspannung ausmacht
2. die GRR bricht unter Last ein, sprich bei Lastspitzen sinkt die erzeugte Spannung (der sogenannte Sag-Effekt), viele moderne Amps mit Diodengleichrichtung haben deswegen extra einen Widerstand im Netzteil um dieses Verhalten zu simulieren

aber in einem hast Du Recht, die Dioden der Gleichrichtung liegen nicht im Signalweg, insofern kann da trotzdem noch ein reiner Röhrensignalweg hinten dran hängen
Irgendwer hat H&K weiter vorn erwähnt...die sind ein Beispiel von garantiert vorhandenem Sand in der Vorstufe, meist sitzt direkt am Eingang ein OpAmp und weiter hinten dann nochmals mehrere, die scheinen sowas zu lieben...
 
Es ging ja ursprünglich hier in dem Thread darum, 1Kanaler in der Praxis und Erfahrungen damit.
JA, man ist eingeschränkt, und JA je nach Geschmack und Ziel, was man als Sounds spielen will, kommt man NUR mit einem 1Kanaler aus.. :)

Ich wage sogar mal zu behaupten dass für 85% aller Gitarristen ein 1-Kanaler ausreichen würde. In der Regel ändern man seinen Sound innerhalb des Stücks nicht so brachial, dass das nicht auch mit Tretern oder dem Volumeregler ginge.

Wenn ich funky anfange brauche ich kein Metalbrett und umgekehrt. Klar mag es auch Ausnahmen geben aber gerade die tausenden Gitarristen die in Coverbands spielen die die alten Klassiker wiederbeleben hören soundtechnisch am Ende vom Lied da auf wo sie angefangen haben. Warum? Naja, die Großen von damals hatten halt auch nur 1-Kanaler. (Ja, die silbernen und plexiglasverkleideten sind im Prinzip auch 1-Kanaler. Haben zwar genau genommen mehrere Kanäle aber hier geht es ja nur um die sofort Umschaltbaren und die waren dort nirgends gegeben.)
 
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Ich wage sogar mal zu behaupten dass für 85% aller Gitarristen ein 1-Kanaler ausreichen würde. In der Regel ändern man seinen Sound innerhalb des Stücks nicht so brachial, dass das nicht auch mit Tretern oder dem Volumeregler ginge.

Wenn ich funky anfange brauche ich kein Metalbrett und umgekehrt.

Im Stück wird nicht zwingend brachial gewechselt, aber von Stück ZU Stück dann doch eher. Ich stell doch nicht nach jedem Song den Amp neu ein :-( dann bräuchts eher einen neutralen 1-Kanaler mit nem Cleansound, der Rest mittels Treter (Dualdrive von baldfringer z.B.). Aber nur der 1-kanalige Amp wäre mir halt zu wenig. Das man nicht die 11n90 Möglichkeiten eines Modlers allesamt ausschöpft live is klar, aber so 3-4 Sounds brauch doch eigentlich jeder.....
 
Im Stück wird nicht zwingend brachial gewechselt, aber von Stück ZU Stück dann doch eher. Ich stell doch nicht nach jedem Song den Amp neu ein :-( dann bräuchts eher einen neutralen 1-Kanaler mit nem Cleansound, der Rest mittels Treter (Dualdrive von baldfringer z.B.). Aber nur der 1-kanalige Amp wäre mir halt zu wenig. Das man nicht die 11n90 Möglichkeiten eines Modlers allesamt ausschöpft live is klar, aber so 3-4 Sounds brauch doch eigentlich jeder.....

Ja, man wechselt von Stück zu Stück. Deswegen schreibe ich ja dass Treter für die Meisten ausreichend sind. Ein Zerrer und ein Booster reicht normalerweise vollkommen aus. Klar bin ich flexibler wenn ich Clean - Crunch - Rhythm - Lead Kanäle habe. Meist endet das dann aber in einem Stepptanz und ich sehe immer wieder Gitarristen, die ihren Kopf während einem Song kaum mehr heben weil sie ständig irgendwelche Knöpfchen am Boden suchen und auf den richtigen Moment warten draufzudrücken. :hail:

... und dann auf einem Bein rumstehen und fast umfallen wenn sie sich mit dem anderen Bein im Gitarrenkabel verheddern. :ugly:
 
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..da hast Du mir gerade aus der Seele gesprochen ! Sehr geil :great: Und genau so ist das auch. Ist ja bei jedem anders, aber ich habe mit meinem 1 Kanaler "MEINEN" Sound und kann mich voll und ganz auf die Gitarre konzentrieren - so macht das für mich Spaß.

Ich hatte mal einen JVM205H den ich verkauft hatte, weil er mir zuviel des Guten war - zu viel SchnickSchnack und Dynamik, Sound, Bassverhalten war für mich nicht zufriedenstellend, eher schlecht und auf einen Umbau hatte ich kein Bock. Also wurde die Büchse verkauft und ein 1 Kanaler gekauft, seitdem bin ich Glücklich !!!!

Greetzzz
 
hehehe.. um nochmal back to the roots dieses Threads zu kommen..

rock on.. und ich hatten heute Nachmittag ne kleine Wohnzimmer Session, jetzt hatten wir mein Topteil mit Box und meinen Hohner Orgaphone, der quasi nur clean kann, außer wenn man ihn voll aufreißt, doch das wäre zu laut gewesen,
also hat Micha seinen JCM800 Emulator (sehr klasse klingender Treter) mitgebracht und wir haben dem Hohner den Treter vorgespannt um einen Marshall 1Kanaler zu emulieren. Hat auch ganz gut geklappt.

Der Emulator war sehr Mittig, Basslastig eingestellt mit viel emulierter Endstufenzerre, mein Mini-Stack hatten wir viel Zerre, wenig Mitten und dafür mehr Höhenanteil verpasst. (ein guter Mix, weil man sich nicht zugebraten hatte, sondern beide
Sounds differenziert durchkamen)..

Ob Clean, angezerrt, chrunch Rhythmus oder volles Brett.. alles war ohne Stepptanz, ohne Füße bewegen möglich.. einfach Gitarrenvolume zurück und fertig..

wir haben das absichtlich mal getestet um zu hören, ob die Cleansounds clean genug sind, trotz, das man voll aufgedreht ein echt stark gezerrtes Brett hat..
Ich hab nichts vermisst - durch den größeren Höhenanteil bei mir und weniger Mitten, war der Cleansound auf Mittenposition der PUs eingestellt beinahe kristallklar - und immer noch beeinflußbar durch den Saitenanschlag.
 
Na siehste! :great:
 
Also bzgl. Umfallen hat der Herrgott ja nun etliche Lösungen erschaffen lassen. Ich z.B. verwalte sowohl meine Treter als auch die Midischaltung des JVM als auch den Radial Headbone zum switchen zwischen JVM und Jet City Topteil komplett mit dem G-Lab GSC-System. 1 Tritt und alles Mögliche wechselt gleichzeitig, geil! ;-)

Mit nem cleanen 1-Kanaler mag die Möglichkeit mit den Zerrern funzen, der Threadsteller will aber wohl den verzerrten Sound des JCM 800 genießen, da wirds dann schwer flexibel zu bleiben. Und während die Stepptänzer umfallen, weil sie ewig auf den Boden schauen, so kommen die Volumepoti-Regler vor lauter Feinregulierung nicht mehr zum Spielen mit der rechten Hand, so! ;-)

Aber das artet langsam in einen Religionskrieg aus - ich denke, beide Möglichkeiten haben ihre vor und Nachteile, letztlich muss dann eh die persönliche Meinung entscheiden, ob ich einen Spezialisten oder einen Allrounder auf die Bühne stelle.
 
..der Threadsteller will aber wohl den verzerrten Sound des JCM 800 genießen..
na genau diese Eigenschaft haben wir ja nachgestellt, hat RockTone doch gerade geschrieben - eben das es regelbar übers Gitarren Vol ist ! Ist nur schwer einen 800er im Wohnzimmer aufzureißen gelle.. ;)
 
Aber das artet langsam in einen Religionskrieg aus - ich denke, beide Möglichkeiten haben ihre vor und Nachteile, letztlich muss dann eh die persönliche Meinung entscheiden, ob ich einen Spezialisten oder einen Allrounder auf die Bühne stelle.

Ach quatsch! Klar, du hast Recht! Wenn man das Geld für ein Rack mit G-Lab System hat (!) ist man immer flexibler! Wenn ich professionell bin und von Clean mit Kompressor, Phaser und Chorus auf Brett mit Autowah umschalten will komme ich da nicht drum herum. Der Otto-Normal-Coverband-Rhythmusgitarrist braucht sowas aber in den wenigsten Fällen.

Probiert das einfach mal aus. JCM 800 volle Möhre auf, Volume-Poti runterregeln und sanft anschlagen. Das funktioniert wirklich und langt für die allermeisten Fälle! Wenn du Solo spielst drückste auf den Booster, das wars.

Natürlich hat ein Mehrkanaler seine absolute Berechtigung!
 
Naja, mit "Otto-Normal-Coverband-Rhythmusgitarrist" hat das bei MIR nix zu tun - ich hätte erst garkein BOCK auf so ein Rackgedöne mit Kompressor, Phaser und son quatsch. Ich spiele meinen 1 Kanaler ja nicht aus Geldmangel, sondern weil ich nichts anderes haben möchte und froh bin, das ich mit dem ganzen anderen Hokuspokus nicht zu schaffen habe..
 
Naabend,..

grinss. neeee Glaubenskriege brauchen wir hier nicht, wir sind Musiker und keine Politiker..
Ich finde es wichtig, das jeder von dem überzeugt sein darf, was ihm Spaß macht und er gute Erfahrung mit gemacht hat.

lasst uns da wegen unserer tiefsten Überzeugungen jetzt nicht in die Haare kriegen :)

wenn ich wirklich zwei Kanäle wollte.. würde ich glaube ich zwei Boxen nehmen.. dazu zwei Topteile (jeweils 1-Kanaler) und mittels A/B Box wechseln :whistle:

Gruß
OLLI
 
Ich spiele selber einen 1 Kanaler (Marshall Vintage Modern) und einen 2 Kanaler (Single Rectifier). 2 Kanaler sind doch meistens eh Clean&Drive gebaut.
Komm mit beiden gut klar. Wichtig ist das es halt Amps sind die für ihren Stil gut klingen weil es gibt meiner Meinung nach kaum Allrounder.

Was mich abschreckt sind 4 Kanaler wie JVM, Powerball, Savage etc.... Zu viele Regler usw, Lead Kanäle....
Einen Lead Kanal stell ich mir am liebsten selber ein mit dem richtigen Treter.

Röhren sind mir schon wichtig. Aber hab trotzdem nichts gegen Halbleiter. Angeblich sind ja im Vintage Modern auch welche drin, keine Ahnung. Der klingt jedenfalls super geil und zwar immer! Keine Bad Sound Days. Interessierte können gerne den Vintage Modern User Thread besuchen! :D
 
was man aber immer bedenken sollte: Wenn du Equipment nicht des Equipment wegens spielst sondern es als Werkzeug siehst, um deinem Spiel Ausdruck zu verleihen und die Gitarre zu verstärken (idealerweise auf einer Bühne und nicht im Keller), dann ist es egal welches Equipment diese Funktion erfüllt.Auf einer Bühne kommt es sowieso nur darauf an, ob du dich mit deinem Equipment wohlfühlst und ob dieser Wohlfühleffekt dein Lampenfieber senken kann, und dadurch dich irgendwo besser spielen lässt. Das Gitarrenspiel (also der musikalische Aspekt) und Bühnenpräsenz ist VIEEEEEEEEL VIEEEELLLLLL wichtiger für den Zuhörer als das Equipment. Wenn man das in Zahlen ausdrücken würde: 1% Equipment und 99% Gitarrenspiel. Den Zuhörer juckt es nicht ob dein Clean Sound mit oder ohne Kompressor,leicht verzerrt oder Clean, mit oder ohne Effekte, Transe , röhre oder Digital, etc... Das alles ist aus meiner Sicht nicht entscheidend. Da kommen zuerst 100 andere Aspekte mit denen man weit mehr rausholen kann und beim Zuhörer punkten kann als die Wahl des Equipments. Natürlich stellst du dir kein 1Watt Amp für eine Metal Show auf die Bühne. Das meine ich nicht.

Das aber zu erkennen und nicht dem Gearwahn zu verfallen ist nicht immer leicht.
 
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Das ist richtig born_hard,
ich finde aber ein guter Gitarrensound inspiriert und macht einfach mehr Spaß. Dem Zuhörer auch. Der hört beides auch wenn der keine Ahnung von Gitarren und Amps hat.
Kommt immer auf den Gig an und Equipment sollte natürlich maßvoll sein. Beim Kneipengig mit einer 4x12 anrollen fänd ich auch etwas krass. ^^
Dann lieber nen schönen AC15. Wo wir dann auch wieder aufs Thema "Ein-Kanaler" zurückgekommen sind. :D
 
Hi,
ich hatte ebenfalls einen JVM 205 H und spiele jetzt einen JCM 800 2203 RI.
Ich sage mal so: Der Amp hat einen herrlich fetten Cleansound, wenn man in den LOW-EIngang reingeht und dann Preamp und Master hochdreht. Diesen SOund bearbeite ich mit 2 FULLTONE OCDs dann weiter für entsprechende Crunch- und Leadsounds!

Einkanaler sind super.geniale Teile, die den Musiker in dir herausfordern, auch mal seine Gitarre, Anschlag und Finger voll auszuloten ;-))
 
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Das ist richtig born_hard,
ich finde aber ein guter Gitarrensound inspiriert und macht einfach mehr Spaß. Dem Zuhörer auch. Der hört beides auch wenn der keine Ahnung von Gitarren und Amps hat.
Kommt immer auf den Gig an und Equipment sollte natürlich maßvoll sein. Beim Kneipengig mit einer 4x12 anrollen fänd ich auch etwas krass. ^^
Dann lieber nen schönen AC15. Wo wir dann auch wieder aufs Thema "Ein-Kanaler" zurückgekommen sind. :D

Schon richtig, geht mir genau so wie jedem anderen Gitarristen auch. Aber ich hab schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass ich auch mit "Mist-Equipment" ne Menge Spaß haben konnte (da gibts auch dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=3SziF4mesPA - Benny Greb auf einem Kinderdrumset :D).
Als ich mal im Ausland war, hab ich ungeplant und spaßeshalber mit in paar Leuten einen Auftritt bei nem bunten Abend gemacht. Equipment war ein minikleiner Transenamp und ne kaum zu stimmende Billigststrat. Ich bin kein Stratspieler und war mit dem Equipment echt unflexibel. Trotzdem haben wir das Haus gerockt. :D War richtig geil. Ich finds ganz schwierig, zu sagen, woran es liegt, dass man mit bestimmten Gitarren/Amps/... "gut" spielt und mit anderen nicht. Ein anderes Beispiel von mir ist auch, dass ich mit meiner "Park by Marshall"-Billigtranse immer wieder Spaß habe, obwohl der eigentlich nicht gut klingt.

Aber genug OT. Ich kann nur dem zustimmen, was mehrere Leute geschrieben haben: Der Minimalismus zwingt einen zu mehr Kreativität. :great: Trotzdem kanns auch befreiend sein, hin und wieder mit etwas mehr Gear zu spielen.
 
Ich wage sogar mal zu behaupten dass für 85% aller Gitarristen ein 1-Kanaler ausreichen würde. In der Regel ändern man seinen Sound innerhalb des Stücks nicht so brachial, dass das nicht auch mit Tretern oder dem Volumeregler ginge.[...]

Würde ich so unterschreiben. Nutze auch den 2203 und regele alles über Volumepoti und mein Boss SD-1.

Etwas schwierig ist es in meinen Augen, wenn man Rhythmus in der richtigen Lautstärke mit dem Rest der Band spielt, und dann ein Solo spielen will, da gehts etwas unter. Aber zumindest der 2203 ist sowas von durchsetzungsstark, da fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Wenn du einen FX Loop hast, kannst du sowieso nen Booster da rein hängen und das so ausgleichen (richtig?).
 
Wegen Solo hab ich mir ein 2. Master Volumen in meinen 2203 einbauen lassen. Alles andere mach ich über Vol Poti oder Gitarrenwechsel, Effekte brauch ich nicht, da wir nur Classic Rock spielen. Bei Top 40 würd ich mir nen Kemper holen. Alles zwischen 1 Kanal und Kemper ist für mich Kompromiss.
 

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