Mein Sound? Da habe ich noch nie wirklich darüber nachgedacht, wie mein "typischer" Sound ist...
Ich habe viiiieeele Jahre Gitarre gespielt, zeitweise auch in Bands eine recht gute Rhythmus-Gitarre gespielt. Lead war nie so mein Ding... Durch Zufall bin ich dann zum Bass gekommen. Ich hatte noch nie einen in der Hand und hatte auch dementsprechend wenig Ahnung von Bässen bzw. Bass-Amps. In den Bands zuvor habe ich eigentlich nie auf den Bass geachtet, es war halt der Bass.
Mir wurde dann ein Stingray5 in die Hand gedrückt und ein Ampeg SVT CL zur Verfügung gestellt. Das war schon ein mächtig hohes "Einstiegslevel", welches ich da mit einem Mal bedienen musste.
Das hatte zur Folge, dass ich laaange Zeit ausschließlich einen (!) Stingray 5 gespielt habe. Viel Später habe ich den geliehenen Stingray gegen einen eigenen Stingray 5HH und ein SUB5 eingetauscht. Ich habe immer wieder mit anderen Bässen geliebäugelt. Ich kam aber nie (und komme bis heute nicht) mit 4-Saitern klar und mochte auch den Sound anderer Bässe nicht.
Durch einen weiteren Zufall habe ich dann mal einen Fender Roscoe Beck V getestet und war begeistert. Es ist heute mein Hauptbass. Nach 11 Jahren Stingray-only habe ich mich fast total dem Fender Sound gewidmet. Etwas später kam noch ein Fender American DLX Preci V dazu. Nun klingen beide Fender Bässe nicht wie ein "typischer" Preci- oder Jazz Bass, dazu sind sie zu "anders".
Ich liebe ultraflache Saitenlagen und hasse Saitenklackern. Passt irgendwie nicht zusammen, lässt sich aber durch sehr dicke Saiten von Pyramid (0.150er H-Saite) und leichtem Anschlag bewerkstelligen. Mittlerweile habe ich Flats für mich entdeckt, die ich jetzt ausschließlich auf allen Bässen, bis auf den SUB5 (der klingt damit überhaupt nicht...), spiele.
Durch meine Zeit als Gitarrist habe ich das Plek-Spiel übernommen. Je nach Lust und Laune kann ich aber auch genauso gut mit Fingern spielen. Mit unterschiedlichen Pleks bekommt man auch unterschiedliche Sounds hin. Habe ich anfangs sehr dicke Pleks bevorzugt, spiele ich heute ausschließlich 1mm Pleks. Ich wechsel nur zwischen Pleks mit "scharfer" Spitze (für direktes aggressives Spiel) und "runder" Spitze (für alles andere...).
Aus meinen Anfangstagen geblieben ist auch die Liebe zum Röhrensound. Den SVT musste ich nach einiger Zeit wieder zurückgeben. Jetzt war ich laaange Zeit auf der Suche nach dem selbigen Sound. Als armer Student war das gar nicht sooo leicht. Ich habe etliche (verschiedenste) Amps, so ziemlich alle auf dem (Gebraucht-)Markt erhältlichen (meist Transistor-) Amps getestet. Da war viel Schrott dabei. Irgendwann kam ich auf die Röhrenpreamp-Idee. Ein erster großer Schritt in die richtige Richtung für mich. Ich habe auch hier so ziemlich alle gängigen Preamps (aktuell sind es 23 Stück...) gekauft und getestet.
Später, mit dem ersten selbstverdienten Geld, kamen dann auch die ersten richtigen Röhrenamps hinzu, denen ich bis heute treu geblieben bin. Ich wechsel je nach Lust und Laune zwischen einem Preamp/Endstufen-Rack und einem meiner Röhrenamps.
Ebenso die Frage nach den Boxen. Man was habe ich ich (Lehr-) Geld zahlen müssen, nur um letztendlich in leichten Neos von Hughes & Kettner die perfekte Box(en) für mich zu finden. Ich spiele meistens ein 115+410 Stack.
Ich spiele einen sehr mittenbetonten Sound. Teilweise drehe ich die Bässe am Amp sehr weit zurück. Das mag aber auch daran liegen, dass meine Röhrenamps sehr basslastig sind und Flats auch noch eher den Bassanteil betonen...
Ich spiele nur mit einem Kompressor. Auch hier habe ich sehr viele getestet und bin bei einem Triple C gelandet. Am Anfang meiner Bassistenzeit hatte ich große Probleme mit einem gleichmäßigen Anschlag. Daher nahm ich einen Kompressor zur Hilfe. Heutzutage nutze ich diesen gezielt als Effekt. Andere Effekte nutze ich, nachdem ich auch hier schon große überfüllte Effektboards mein Eigen nannte, heute nur noch sehr wenig. Selten einen leichten Overdrive, Chorus, noch seltener einen Flanger.