E-Geigen Review-Thread

  • Ersteller dkoschuch
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@ Uli: ..damit wird das Instrument, wenn passiv betrieben, sehr anfällig für diverse Störungen von außen. Sollte ich also mit dem Originalsound der SV nicht zufrieden sein, dann fliegt die Originalelektronik raus, stattdessen kommt allerdings ein rauscharmer Preamp mit nem guten OP drinnen da rein.
Grüße, Salossi

Hi Salossi,

was für Störungen meinst du? Also Netzbrummen nimmt das Kabel jedenfalls nicht auf. Wenn du die Elektronik aus der SV 200 rausrupfst, dann entfernst du dadurch die Hälfte ihres Kaufpreises. Natürlich bekommt man das raußschärmer hin. Ich hatte meine SV 100 schon zerlegt. (eine von diesen beknackten Miniklinkenbuchsen war im Arsch und auf der Platine ist das so eng angeordnet, daß man da mit dem Lötkolben nicht wirklich dran kommt. Da hab ich kurzerhand die ganze Platine getauscht (ebay-Bruchinstrument)) Außerdem ist auf der Platine irgendeine Art von Klang-Vor-Regelung. Die Verstärkereinheit macht richtig viel Druck. Ich baue mir ja gerade selber eine E-Geige und deshalb habe ich da etwas Erfahrung mit Vorverstärkern. Der, den ich jetzt verwende, ist ein Fishman-powerchip und kostet schlappe 100 Euronen. Wenn du was günstigeres weißt, was die selbe oder höhere Klang-Qualität liefert (bei ähnlichem Preis), lass es mich unbedingt wissen.


cheers, fiddle
 
Hi Fiddle,

Nun, das mit dem Rausrupfen wär so die Notlösung, wenn ich mit dem Sound der Geige unzufrieden sein sollte...

Meine Aussagen zu den Störungen beziehen sich darauf, daß es immer Murks ist, extrem hochohmige Signale auf nen längeren Weg zu schicken. Aus diesem Grund werden Piezotonabnehmer fast immer mit einer Onboard-Elektronik kombiniert, die als Impedanzwandler fungiert und das Signal niederohmig an´s Instrumentenkabel rausschickt.

Ein längeres Instrumentenkabel mit einem sehr hochohmigen Abschluß hinten dran (also z.B. nem Piezo ohne Buffer-Amp) ist ein wahres Eldorado für alle möglichen Störungen, von Netzbrummen über Einstreuungen irgendwelcher Händys bis hin zu Problemen durch Kabelgeräusche und starke Höhenverluste durch die Kabelkapazitäten.

Deshalb bin ich nicht so besonders begeistert von Ulis Idee, den Piezo direkt auf die Outputbuchse der Geige zu löten!
Es gibt da allerdings eine Ausnahme: Wenn man mit der Geige eh direkt auf einen Sender oder einen Beltpack-Preamp geht kann man sich den Buffer im Instrument natürlich sparen, da dann der Weg bis zum Impedanzwandler eher kurz ist.
Grüße, Salossi
 
Deshalb bin ich nicht so besonders begeistert von Ulis Idee, den Piezo direkt auf die Outputbuchse der Geige zu löten!
Es gibt da allerdings eine Ausnahme: Wenn man mit der Geige eh direkt auf einen Sender oder einen Beltpack-Preamp geht kann man sich den Buffer im Instrument natürlich sparen, da dann der Weg bis zum Impedanzwandler eher kurz ist.
Grüße, Salossi

Jau! So sehe ich das auch. Ist n Funksender dahinter, dann ist alles gut. Nur die Option: "Kabel" kann problematisch werden ohne Preamp. Und da man sich das für den Ernstfall immernoch als backup parat halten sollte, gehts nicht ohne preamp. Ich kann dir was erzählen von Funkaussetzern, hehe!

cheers, fiddle
 
Wehr kann mir zu diesen Stück was sagen?
https://www.thomann.de/at/ted_brewer_vivo_2_blue_4_string.htm

und

https://www.thomann.de/at/ns_design_wav_4_violine_wr.htm

Ich bin grade dabei meine Urlaubs Geld in eine E-Violine zu stecken. Also wen ich mir fiddle und salossi so durch lese glaube ich man braucht nur ein schöne geige kaufen die eine gefällt was auch sehr billig sien kann und dann hald einfach die elektrik austauschen durch was besseres. So einfach kommts mir hald vor. Sind den die neben geräusche wirklich so schlimm?

lg
 
Hallo,

die elektrisch interessierten Streicher haben es sicher schon mitbekommen: der gemeine Asiate baut alles unreflektiert nach, was ihm vor die Augen kommt und kommerziellen Erfolg verspricht. Qualität immer ungenügend, Sound dito, nach Modifizierung (Kappen aller Elektrik hinter dem eigentlichen koreanischen Transducer) grad noch ausreichend.

Grad hab ich bei Ebay Marc Woods "Sabre" in einer Klonversion gefunden - schlecht gemacht wie immer bei den Asiaten, mit der ewig gleichen unzulänglichen Elektrik.

http://cgi.ebay.com/Yinfente-4-4-El...tem&pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item3f00b1281b

Ich hoffe, es regt sich irgendwannmal ein Erkennen, dass billig unter keinen Umständen gut oder befriedigend sein kann.

Amüsierte Grüße
Uli






Das Blöde ist, dass man kaum eine passable E-Geige hier in D in die Finger bekommt, geschweige denn, unterschiedliche Instrumente vergleichen kann. Deshalb finden wir auch meist recht zufriedene Feedbacks zu vielen, preislich sehr unterschiedlichen Instrumenten: der Vergleich fehlt einfach. Hast du das Geld, deine beiden Lieblingsinstrumente bei Thomann zu kaufen und gegebenenfalls zurückzuschicken? - Dann würdest du wohl hier nicht posten.

Persönlich bin ich von einer ersten Begeisterung für Solidbodies zurück zu Semiacoustics gekommen. Die Semiacoustics klingen für meinen Geschmack einfach "satter", "voller", "runder", haben mehr "Eier" und mehr dieser nicht wirklich aussagekräftigen Beschreibungen.

Den Tip, ein ordentliches deutsches Manufakturinstrument mit einem guten (!!!) Piezotransducer oder einem magnetischen Tonabnehmer auszurüsten, empfinde ich für Ohr und Geldbeutel am Befriedigendsten. Die elektrischen Klangvorstellungen von uns E-Streichern lassen sich durch Worte kaum vergleichen. Die Erträglichkeit bzw. professionelle Nutzbarkeit fängt preislich beim Barcus-Berry- Steg an und hört beim Barbera-Steg auf.

Nebengeräusche hängen immer vom Tonabnehmersystem ab. Generell geben Piezos immer Fingertapp- und Bogengeräusche gut hörbar wieder, während Magnetos in dieser Hinsicht sehr unproblematisch sind.

Es gibt auch Leute (z.B. der Geiger des bremer Kaffeehausorchesters), die sich ihre Zeta zusätzlich und umschaltbar mit einem magnetischen PU ausrüsten lassen.

Ausprobieren. BILLIG ist immer ungenügend bis mangelhaft. Eine befriedigend bespielbare Geige kostet etwa EUR 400,00, ein passabler Tonabnehmer incl. Installation vom Geigenbauer ab ca. EUR 200,00

Selbst wenn du dir ein farbenfroh gespritztes Instrument für EUR 60,00 bei Ebay kaufst, musst du ca. EUR 140,00 für ein neues (im Gegensatz zum gelieferten bespielbares) Griffbrett, EUR 90,00 + für neue Wirbel, EUR 50,00 für einen "anständigen" Steg und mindestens EUR 50,00 für neue Saiten (statt des gelieferten Blumendrahts) rechnen. Das sind dann EUR 390,00, und der oft lackierte (weil unlackiert holzqualitativ so schlecht / weich, dass nicht polierbar) Hals macht beim Lagenwechsel auch nicht wirklich Spaß. Ich hab das zwar mal gemacht (es sollte unbedingt eine schwarze Geige sein), würde es aber aus o.g. Gründen nicht wieder tun.

Hier ist das schwarze Teil zu sehen und zu hören:
mit Bratschenbesaitung
http://www.youtube.com/watch?v=5IIoorpHptg
als Baritongeige mit Oktavsaiten
http://www.youtube.com/watch?v=CqTKWjnrBc4

Gruß
Uli


Beitrag verschoben auf Wunsch von surfinbela und zusammengeführt

Grüße Cello und Bass
 
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hallo Buuh,

zu den beiden weiter oben verlinkten Geigen (vom Thomann) kann ich nix sagen. Das Plastikteil hatte ich mir auch schonmal angeschaut, schräges Design... Ob das klingt und spielbar ist kann man wohl erst sagen, wenn man´s in den Fingern hat. Die zweite von denen find ich ja mal grottenhäßlich... erinnert mich an diese gruselige Gitarre vom Johnny Winter mit den Sternen drauf... Na ja, wer´s mag...
Ich jedenfalls mag keine Geige, wo ich nicht meine Schulterstütze, meinen Kinnhalter und auch meinen Wittner Saitenhalter mit Feinstimmern dran kriege...

Bei der SV-200, die duim letzten Post verlinkt hast schaut das anders aus: Kannichwaszusagen.
Ich hab mir vor kurzem auch ne SV-200 zugelegt und bin eigentlich ganz angetan von dem Teilchen! Allerdings fehlen mir nahezu komplett die Vergleiche mit anderen (guten oder von Geigenbauern gebauten) E-Geigen, da ich sonst weitestgehend akustische Instrumente mit Mikrofon gespielt habe.

Die SV-200 (ist ja gute 1000€-Klasse) hat mir auf Anhieb sehr gut in der Hand gelegen. Ich hab das Ding (nachdem das Paket kam und ich dringend zum Gig mußte) während dem Soundcheck aufgetakelt, kurz gecheckt und sofort damit den Gig gespielt :D
Das Instrument hat einen guten (unlackierten) Hals, ein sauber abgerichtetes Ebenholz-Griffbrett, gut funktionierende Wirbel, einen Ebenholz-Saitenhalter mit einem Feinstimmer (habe ich ausgewechselt, s.oben) und der Korpus (Holz in der Mitte) ist wohl ganz brauchbares Ahorn.
Das Gedöns drumrum ist Plastik, aber man kann problemlos jede Schulterstüthe dran befestigen und der Kinnhalter war bereits ein (von mir bevorzugtes) Guarneri-Modell (wäre aber auch sofort austauschbar).
Die ganzen Proportionen von dem Instrument stimmen, d.h. ich hab vom ersten Moment an null Probleme gehabt mit Intonation etc.; es war eine geringere Umstellung als zu einer meiner akustischen Geigen.
Ich überlege noch, ob ich den Steg mal bearbeite - der ist ziemlich dick (wie ein unbehandelter Rohling). Auf der anderen Seite hab ich in meinem Setup die Höhen vom Geigenkanal schon etwas dämpfen müssen, insofern ist der dicke Steg vielleicht gar nicht sooo schlecht...
Soundmäßig find ich das Teilchen ganz okay. Die Elektronik besitzt sowas wie ein Noise Gate, d.h. wenn man nicht spielt ist die Geige ruhig. Sobald man dann leise zupft hört man daß das Gate öffnet und es ein wenig rauscht. Aber ich find das erträglich (ich mach ja auch Roggnroll...). Wenn man reinbrezelt stört das überhaupt nicht mehr.

Was die billigen Chinakracher betrifft: Da bin ich völlig Ulis Meinung!! Pfoten weg von so nem Scheiß... Für ca. 60 € (am besten noch incl. Koffer, Bogen & Kolofonium... ich zahl ziemlich genau soviel für einen einzigen neuen Bogenbezug...!) kann man wirklich nur Müll erwarten! Wenn man dann am Ende für viel Geld Griffbrett, Wirbel, Steg und Pickup ausgetauscht hätte müßte man in letzter Konsequenz den Rest von dem Teilchen auch noch in die Tonne kloppen und durch ein Stück vernünftiges Holz ersetzen... Den Umweg (und damit einigen Frust) kann und sollte man sich meiner Meinung nach sparen. Brennholz gibt´s günstiger auch im Baumarkt (echte Buche & Eiche)...

Grüße, Sascha
 
Moin!
Ich habe mir heute bei Ebay eine Mezzo-Forte-E-Geige gekauft. Die ist angeblich schon von einem Fachmann eingestellt, hat eine Schulterstütze, einen Carbonbogen und neue Saiten (39 €). Außerdem ist sie gebraucht.
ich bin sehr gespannt, was mich da erwartet, dadurch, dass die Geige schon mal durch andere Finger gegangen ist, kann ich hoffen, dass es nicht wie andere Billiggeigen ein Gerät mit 1,5cm Saitenlage u.ä. ist. Außerdem ist das Angebot echt gut vom Preis her.
http://www.mezzo-forte.de/Elektrisc...A-inkl.-KofferBogen-viel-Zubehoer-i_2039.html
Die wurde hier ja schon verlinkt.
Was ich sehr gut finde, ist das schlichte Design, was man bei anderen Geigen dieser Preisklasse irgendwie nur schwer findet (die locken einen, ihren Billigschrott zu kaufen mit bunten Farben und abgefahrenen Formen).
Wenn die Harke angekommen ist, melde ich mich mal.
Gruß aus Hamburg!
 
Eben kam sie an!
Ich bin echt überwältigt auf dem ersten Eindruck, sie ist sehr gut eingestellt und bis auf ein paar Lackfehlerchen gut verarbeitet. Der Sound hat mich ziemlich überzeugt, der Vorverstärker erzeugt kein hörbares Rauschen, auch nicht bei voll aufgedrehtem Poti. Die Wirbel sind leichtgängig und halten die Stimmung - einfach der Hammer!
Leider muss ich für eine Klausur üben, sonst würde ich heute den ganzen Abend meine Geige spielen...
 
Hallo Leute!

So jetzt ist doch etwas Zeit verlaufen seit meinen letzten Eintrag. Aber besser spät als nie. Ich haben mir die Yamaha SV 200 gekauft.
Hat zwar ein bischen länger gedauert aber ich hab sie :D

https://www.thomann.de/de/yamaha_sv200bl_evioline.htm

Das einzige was mich gestört hat ist das keine Schulterstütze und Bogen dabei war.
Am Tag wo der Zusteller an meiner Tür stand wahr ich so was von Euphorisch. Nach dem auspacken habe ich Sofort meine Sachen gepackt und bin zum nächsten Geigen Bauer geflitzt.
Dort angekommen und nach einigen Gesprächen entschied ich mich für den Kauf eines AnfängerBogens (was ich auch bin) und einer individuellen verstellbaren Schulterstütze.

https://www.thomann.de/de/bonmusica_violin_shoulder_rest_44.htm

Schnell mal mit Bankomat gezahlt und ab nach hause. Und Sofort mal was gequietscht. Und Geil!! :great:
Ich bin voll der Anfänger hatte vor her noch nie ein Instrument gespielt aber eine Violine wollte ich schon immer haben weil ich den klang so gern mag. " Traum 1.0 Tscheck"

So jetzt hatte ich auch schon von ein paar Studenten Privat Unterricht und jetzt kann ich das eine oder andere spielen.
Jeder von den Studenten meinte es sei ein schöne und vor allem Gute Geige. Ich finde das auch wen man viel spielt bleibt ja der Kolofoniumstaub liegen und es ist mit einem normalen Taschentuch problemlos Putzbar. Das Seiten stimmen ist auf ein Kinder Spiel. Ich bin sehr zufrieden. :)

Jetzt habe ich von einen Freund der E Gitarre spielt mal seinen alten Verzerre ausgeborgt und mal ungetestet. :cool: und Leute DAS WAR SOOOO COOL. Kann ich nur jeden mal empfehlen auch mal mit Effekten zu arbeiten das mach echt Laune und Motiviert also bei ist das mal so.

Jo von der Verarbeitung des Geige kann ich nicht viel sagen es sieht sauer und Professionell aus das spielen ohne Kopfhörer geht auch super mit ist der klang spitze. Ein Leichtes Rauschen ist da wenn man Voll auf dreht mehr kann ich dazu nicht sagen außer das es mich nicht stört.

Ja das war mal meine Meinung und Erfahrung. :p

lg
Buuh
 
Hi Buuh,

danke für deinen Bericht. Ist zwar jetzt nicht soo viel Fleisch dran, aber es gefällt mir, wenn jemand Geige anfängt, motiviert und euphorisch ist :great:

Die SV200 (und die anderen Modelle) sieht man des öfteren auch live on stage im Fernsehn.
Was ich bestätigen kann ist, daß die Hardware ganz gut verarbeitet ist. Gut, Plastik ist jetzt nicht die Erfüllung meiner schlaflosen Nächte, aber die Mensur stimmt, die Balance und die Saitenlage meistens auch.

Viel Spaß beim Fideln. (und nicht mit den Effekten überteiben :D)


cheers, fiddle
 
Huii Buh... ;-) Huii Fiddle ;-)

jau, das ist auch das, was ich bestätigen kann... Ich spiele jetzt die SV200 seit nem knappen Jahr. Sowohl in Rockbands mit richtig Remmidemmi als auch im Blues und seit Sommer in meiner neuen Band "Analogue Birds" wo wir ne Art hand- und mundgemachte Drum´n´Bass Mukke machen (Didgeridoo, Schlagzeuch und eben Geige).
Im letzten Jahr hab ich recht viele Gigs mit dem Teilchen gespielt und sie ist ein prima Arbeitstier. Die ganze Geometrie ist perfekt, d.h. Wechsel zwischen der SV200 und einer (richtig gebauten) normalen Geige ist überhaupt kein Problem. Ich verwende einige Effekte, ne Zerre hab ich oft eingeschaltet (Nachbau eines TS808), denn so viel Spaß die Yamaha auch macht: Man darf eben nicht den Sound einer echten Geige erwarten.. Da machen Effekte schon durchaus Sinn! Es ist eben ne E-Geige und somit ein völlig anderes Instrument als ne Holzkiste!

Und: Ich liebe das Whammy :D

Liebe Grüße und viel Spaß beim Übertreiben ;)
 
Hallo Miteinander,

hatte nach dem Studium diverser Foren für meine Frau einmal eine Leonardo EV-30 bestellt.
Die Geige, der Kasten, die Stütze, der Kopfhörer sah alles ganz genau so aus, wie auf den Bildern bei Thomann die Gewa-Geigen.
Mit ca. 260,- Euro war sie etwas günstiger als bei thomann.

Meine Frau ist Geigenlehrerin und wollte sich so ein Instrument einmal ansehen, weil immer mal ein paar Schüler nach so etwas fragen.
Von daher war von vornherein klar, dass sich das preislich deutlich unter 500 Euro bewegen sollte.

Erfahrungen mit E-Violinen hatten wir außer einem Probespiel auf einer Skyinbow S1 überhaupt keine.
Die Skyinbow war in den Augen meiner Frau sehr ok, ist aber zu teuer um sie einem Schüler empfehlen zu können.

Nun zu der Leonardo:

Wie bereits in diversen Beiträgen gelesen, ist sämtliches Zubehör so mangelhaft, dass wir es gar nicht benutzt haben.

Die Geige ist sehr schön leicht.
Gespielt haben wir sie nur passiv über einen Akustikgitarrenvorverstärker (Behringer ADI21).
Mit ein wenig probieren am EQ findet man nach einer Weile einen akzeptablen Klang.
Rauschen ist vergleichbar der akustischen Gitarre mit passivem PiezoPickup.

Es gab diverse mitschwingende Geräusche. Die haben wir erst einmal nicht weiter verfolgt.

Was uns aber am meisten überrascht hat, da es noch keinen diesebezüglichen Beitrag gab, war der wenig stabile Plastikrahmen.
Grundsätzlich wäre das ja kein Problem, schließlich soll die Geige leicht bleiben,
aber die Hängesaite ist an dem Rahmen befestigt.
Das führte dazu, dass Saitenspannung und Spannung des Kinnhalters den Rahmen schon auffällig schief zogen.
Der Druck der Schulterstütze wirkte dieser Schieflage dann wieder entgegen,
so dass man mit dem Druck auf die Schulterstütze die Saitenspannung verändert hat.
Mit etwas stärkerem Bogendruck verstimmten sich ebenfalls alle Saiten.

Diese Instabilität war für uns das KO-Kriterium, so dass wir die Geige zurück gegeben haben.

Im Moment sind wir unsicher, wie das Preissegment der E-Geigen unter 500 Euro zu bewerten ist.
Bei akustischen Violinen kann man ja seit einigen Jahren in dem Preisbereich doch recht ordentliche Schülerinstrumente erwarten.
Da lagen irgendwie gefühlte Welten zwischen der Leonardo und einem akustischen Set in der gleichen Preisklasse.
z.B. so etwas http://www.mezzo-forte.de/Top-Artikel-Violine-von-David-Lien-alle-Groessen-i_1868.html
 
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Hi
ich hab mitbekommen, dass sich hier im Forum einige für die Gewa E-Geige interessieren. Da dacht ich mal es wär sinnvoll ein Review zu schreiben.


Gewa E-Violine

Preis:
ca. 260 €


Pro/Contra:
+ Preis
+ leicht
+ Standard Schulterstützen verwendbar
+ Klang
+ Aussehen

- schwergängige Feinstimmer
- Verarbeitung (Zargenrand, Batteriefach)
(- lackierter Hals)


Details:
Die Saitenlage ist bei allen Saiten optimal. Die mitgelieferten Kopfhörer hab ich noch nicht getestet, weil die meiner Meinung nach sowieso Müll sind. Am besten kauft man sich noch einen Satz Saiten dazu, weil die Saiten schnell ( bei mir schon beim Stimmen) reißen. Die Feinstimmer sind schwergängig und zu schmal für andere Saiten (Hab es mit Corelli und D'addario versucht). Der Bogen ist auch nicht der beste aber zum üben reicht er. Die Geige wiegt ohne Batterien ( 4 AAA) ca. 520g.
Ich spiele die Geige passiv also ohne Batterien, weil diese bei temperamentvollem Spielen ein leichtes Brummen verursacht haben. Der Hals der Geige ist lackiert, was mich aber nicht sonderlich stört.
Die Verarbeitung ist ganz gut - bis auf das "schlampig" verarbeitete Batteriefach und den Plastikrahmen- der Zargenrand ist daran nur festgeklebt und geht schnell ab (ist bei mir der Fall).
Der Klang ist, wenn man mit ein bisschen Effekten arbeitet über den Verstärker recht gut. (Leichtes) Rauschen ist nur zu hören, wenn man den Lautstärkeregler ganz aufdreht.
 
Zargenrand ist beim zweiten Mal ansetzen der Schulterstütze auf einer Seite auch gleich abgerissen bei der Leonardo.
Das hätte man allerdings leicht mit Sekundenkleber richten können, wenn es der Rest wert gewesen wäre.

Saitenlage war ebenfalls ok.
540g ohne Batterien hat meine Küchenwaage angezeigt.
Ein Feinstimmergwinde war gleich ausgerissen (neuer Feinstimmer wäre aber einkalkuliert gewesen.)
Saiten waren ganz ok.
Unter 30 Euro braucht man keine anderen aufziehen.
 
Ich habe den Zargenrand auch wieder angeklebt. Der ist aber ziemlich schnell wieder abgegangen...
Mittlerweile spiele ich mit einer Wolf Schulterstütze...funktioniert trotz des kaputten Zargenrandes einigermaßen.
 
Danke für eure Reviews zur Gewa/Leonardo.

Durchaus möglich, daß beide vom selben Hersteller stammen.
Das ist natürlich ein gravierendes Problem, wenn der Plastikrahmen von vorneherein zu dünn ausgelegt ist. Das sind strukturelle Mängel, die absolut nicht in Ordnung sind und somit ein eindeutiges KO-Kriterium darstellen. Bei der Yamaha sind die Kuststoffteile sehr robust ausgelegt und übernehmen auch keine tragende Funktion. Scheinbar wurde hier bei Gewa/Leonardo konstruktionstechnisch bösartig geschlampt.

Wenn beim Hochspannen schon erste Deformationen oder gar Risse auftauchen, dann geht das garnicht! Das Instrument zurück zum Verkäufer!

Sekundenkleber ist für die meisten Kunststoffe die falsche Wahl. Aber das ist auch nicht die Aufgabe des Käufers ein neues Instrument zu reparieren.


cheers, fiddle
 
Harley Benton HBV840 FR (FR=Ferrari Rot)

Neuere Modellreihe mit Shadow-NFX Piezo-Pickup und Shadow-Preamp.
Preamp: eine Einheit mit 2-Klangschiebereglern (Höhen, Tiefen), Volumeschieberegler, Batteriefach 9V, 3,5mm Aux-In-Buchse, 6,3mm Out/Kopfhörerbuchse, Schiebeschalter zum Umschalten zwischen Kopfhörer- und Amp-Betrieb.

Gewicht ca. 670g ohne Batterie.

Die ca. 2mm tiefe Deckenaussparung war etwas zu klein ausgeschnitten, so dass der Piezo schief saß. Der Piezo ließ sich jedoch leicht abziehen, bei Seite schwenken und die Aussparung etwas mit einem scharfen Messer nacharbeiten.

Leichtmetallsaitenhalter mit 4 Feinstimmern. Voll funktionsfähig.

Lackierung: Durch die Farblackierung scheint die Holzmaserung durch. Aus der Entfernung wirkt das Instrument attraktiv.
Bei nähererer Betrachtung ist das ein relativ dicker, lieblos aufgetragener Lack. Könnte bei Stößen leicht splittern.

Wirbel nicht eingepasst. Halten aber. Sitzen tendenziell sogar zu fest.

Im Bereich Obersattel Spuren von Kleber auf Griffbrett und Obersattel. Stören aber nicht, da nicht im Griffbereich.

Der Hals ist lackiert. Das Holz zeigt Unregelmäßigkeiten unter dem Lack (irgendwelche hellbrauenen Spuren, die sich von der Holzmaserung abheben)

Griffbrett unauffällig, irgendein geschwärztes Holz. Steg relativ grob. Saitenlagen: 7,4 - 7,1 - 5,7 - 4,2

Kinnhalter: Plastik, Standardbefestigung links und rechts von Hängeseite. Sichere Befestigung am massiven Rahmen. Einfache Austauschbarkeit.

Saiten: einfache Qualität.

Bogen: einfaches Modell mit runder, etwas zu weicher Stange. Verarbeitung ok.

Kolophonium: "Patrick USA" hell, etwas härter, aber brauchbar.

6,3 mm Instrumentenkabel und Kopfhörer mit 6,3-mm Stecker. Einfachste Ausführung. Kaum für mehr als einen anfänglichen Funktionstest geeignet.

Einfacher Kasten mit 2 Notenfächern und Rucksackgarnitur.

Schulterstütze: wird nicht mitgeliefert. Standardstützen passen und halten sehr gut am massiven Rahmen

Klang: Die Geige liefert bereits bei kleiner Einstellung des Preamp-Volumereglers einen starken, rauschfreien Pegel am Mischpulteingang. (Preamp-Volume auf 40 %, Eingangspegel am ADA8000 auf 10 Uhr, Klinkeneingang). Die Höhen- und Tiefenregler des internen Preamps greifen nur relativ dezent in die Klangregelung ein. Beste Voraussetzungen um per externem Equilizer den gewünschten Klang einzustellen.
Kopfhörerbetrieb und Aux-In habe ich nicht getestet.

Fazit:
Ausgezeichnetes Produkt für 140,- Euro.
Guter Kompromiss aus Gewicht und Stabilität.
Leichte Mängel in der Verarbeitung, die sich selbst oder mit Hilfe eines Geigenbauers mildern lassen.. Wer nicht schon mehrere Jahre Geige spielt und ein brauchbares akustisches Instrument besitzt, wird das meiste nicht bemerken. Einpassen der Wirbel sollte aber wahrscheinlich in jedem Fall erfolgen.

Die Piezo-Preamp-Kombination funktioniert überraschend gut.

Für den nicht eingweihten Beobachter erweckt das Instrument einen höherwertigen Eindruck und kann sich je nach Band und Stilrichtung ohne weiteres auf einer Bühne sehen lassen.
 
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Hallo castagnari,

toller Bericht! Ich glaube, ich werd die auch mal testen wegen dem Vorverstärker.


cheers, fiddle
 
Harley Benton HBV840,

Tei 1:

ist gestern gekommen. Erste Augenscheinnahme: ganz ok
2. Augenscheinnahme: Ahhh, sie hat einen A-Wirbel-Riß!
Deshalb wandert sie am Mo wieder zurück zu T. Das geht mal garnicht.

Die Hardware:
Der Korpus besteht aus einer Art Esche. Könnte aber auch was ähnliches sein (da bin ich mir nicht sicher, denn es gibt sowohl Tropen- wie Asiatische Hölzer, die dem sehr ähneln können). Die Verarbeitung ist solide. Da verbiegt sich nix und schein richtig stabil. Der Hals ist aus Ahorn (kein Zweifel). Dieser Hals+Schnecke ist ein typischer Fräsling unterster Qualität - vor allem die Holzqualität erscheint mir sehr grenzwertig. Wahrscheinlich ist das mit der Grund, warum der A-Wirbel beim Einpassen geplatzt ist. Da hat vermutlich der Arbeiter gepennt und das schlechte Holz das seine dazu beigetragen. Jedenfalls so ist das ein wirtschaftlicher Totalschaden. (ich reparier das nicht)

Das Griffbrett ist auch nicht der burner - wahrscheinlich nachgebeizt.

Die Deckenmensur stimmt, die Halsmensur ist 3mm zu lang.
Der Steg ist ein Barock-Steg-Rohling - mittelprächtig auf Maß gebracht. Das ist fürs erste ok, nur die Barock-Form halte ich klanglich für keine gute Wahl.
Der Saitenhalter ist vermutlich ein chinesischer Eigenbau. Funktioniert ganz gut, nur die Feinstimmer-Schrauben sitzen etwas zu eng beieinander (für meinen Geschmack). Funktional spielt das aber keine große Rolle. Endknoppf: Messingring und Schraube - ok, kann man machen.

Der Obersattel ist (oh Wunder) lieblos und unschön gearbeitet. Die Kerben der Saiten stehen mir zu dicht zusammen. Ich mag es eher etwas breiter, als Standard (so etwa + 0,5mm). Hier würde ich in jedem Fall einen neuen Obersattel von einem Geigenbauer empfehlen. Dabei kann man die zu lange Halsmensur auch etwas korrigieren. Die Halsbreite ist auch am unteren Ender der Skala. Hier stand vielleicht eine Sächsische als Vorlage Pate. 23 mm am Obersattel ist 1 mm zu wenig. Könnte man mit einem neuen Griffbrett auch etwas korrigieren - muß aber nicht zwingend. Die Halsrundung ist eher elliptisch als halbrund - mag ich auch nicht so arg, aber man gewöhnt sich an vieles.

Beim Spannen der Saiten kam der Hals etwas nach vorne, so daß die Saitenlage am Griffbrett hoch ging. Ein Indiz für eine schlechte/weiche Holzqualität. Auch nicht soo schlimm, aber man muß die Saitenlage am Steg korrigieren - mindestens 2mm tiefer. (das ist nicht wenig) - Keine Arbeit für einen Laien.

Die Wirbel sind nur grob eingepaßt und stehen noch weit heraus. Ohne daß ich da jetzt viel rumprobiert hätte, würde ich sagen: da gehören neue rein. Aber bei HB passen die Wirbel besser, als anfangs bei der Yamaha SV100 als ich diese bekam. Könnte man zur Not auch lassen.

Insgesamt ist sie robust gebaut und das Gewicht ist nicht schlecht. Es muß einiges modifiziert werden - keine Frage.
Ich würde sagen: ohne Wirbel-Riß ist das ne ganz gute Basis und der Preis schein ok. Zusätzlich sollte man aber 150 Euronen für einen Geigenbauer einplanen, dann hat man eine gut funktionierende Geige.

Einschub:
Vorteile: Robust. Man kann jeden handelsüblichen Kinnhalter und Schulterstütze einsetzen, da angefräster Randüberstand.
Ich frage mich, wozu man rechts die Geigen-Ecken braucht. An sowas bleib ich gerne mit dem Fingernagel hängen. Jedenfalls wird Modell 2 (die Austauschgeige) nicht so bleiben - is klar, oder? :D

Zum Kinnhalter sei noch angemerkt: vielleicht benötigt man kürzere Schrauben für die Kinnstütze, da die Zargenhöhe+Decke+Boden deutlich kleiner ist, als normal. Ist ja auch gut so. Diese Schrauben gibts beim Geigenbauer und kosten nicht viel.

Klanglch habe ich noch nichts probiert - das kommt in Teil 2, wenn die neue da ist.


cheers, fiddle
 
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