Spontanes Beispiel. Wo gehört die rechte Hand hin, aber nicht mit Finger auf Body oder Saiten abstützen auch wenn man sich da erst mal leichter tut. Ich wüsste nicht wie ich das anders sagen soll (und jetzt gibts ne Diskussion ob man das soll oder nicht?!?)
Hast du nicht im Thread über "800 Dinge, die man im Musikerboard nicht machen sollte" gelesen, dass man keine Beispiele in abstrakten Diskussionen anbringen sollte, damit weiterhin über das Thema gesprochen wird und nicht über das Beispiel?
Auch das lernt man am besten mit der Erfahrung, dass Diskussionen besser funktionieren, wenn man keine Beispiele anbringt. Und nicht mit der Erfahrung, dass Diskussionen schlechter funktionieren, wenn man Beispiele anbringt. Das ist ein subtiler, aber sehr entscheidender Unterschied.
Und ja, wo man seinen kleinen Finger hinpackt ist eines der Beispiele, bei denen es kein richtiges Richtig und Falsch gibt. Es hängt dann nämlich immer auch ein bisschen von der Zielsetzung ab. Wenn ich ein bestimmtes Verhalten notwendig erzeugen möchte, dann muss ich die Methode anwenden, die auch notwendig (oder wenigstens mit höherer Wahrscheinlichkeit) zum Erfolg führt. Negative Verstärkung (also das unerwünschte Verhalten zu bestrafen, bspw. durch ablehnende Äußerungen) ist weniger effektiv, als positive Verstärkung (also Belohnung für erwünschtes Verhalten, bspw. durch positive Ansprache auf eine gute Technik). Also muss man auch diese Methode anwenden, wenn man das gewünschte Verhalten erzeugen möchte. Bei Techniken, bei denen es einfach nicht drauf ankommt, ob man es jetzt so oder so macht, weil es für alles Beispiele gibt, in denen diese Techniken mal so oder mal so funktionieren, da ist es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob man sich erstmal ablehnend oder erstmal bestärkend äußert.
Nehmen wir mal an, ich möchte in einem Lehrvideo mitteilen, dass das Heraushören von Liedern hilfreich ist. Ich kann sagen: "Gitarristen, die Lieder nicht heraushören, sind schlechtere Gitarristen." oder ich kann sagen: "Das Heraushören von Liedern macht dich zu einem besseren Gitarristen." Die Aussagen sind insofern unterschiedlich, als dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu dem gewünschten Verhalten führen, abhängig von der Persönlichkeit der Angesprochenen ist. Aus der pädagogischen Forschung wissen wir mittlerweile, dass die positive Ansprache bei mehr Probanden zum Erfolg führt. Will ich also, dass mehr Zuschauer anfangen, Lieder herauzuhören, sollte ich es auch positiv formulieren.