Du kannst Gitarre spielen, ich kann ein Mischpult bedienen ...

  • Ersteller Gast280889
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Zudem sollte mal gesagt sein dass die Bereitschaft Fehler zu machen nicht zwangsläufig dazu führt dass man etwas lernt. Einer der groben Irrtümer ist sicher, wenn man als unbedarfter Musiker meint dass Tontechnik eben nur etwas Faderschubserei ist. Das wäre vergleichbar wie wenn man sagen würde Gitarrenspielen ist ja nur etwas Geschrummel auf den 6 Saiten. Ich traue mir schon zu dass ich auf der Bühne einen besseren Sound machen kann als manch Möchtegern FOH Mensch der zB dank beträchtlicher monetärer Ressourcen sich die SAE oder ähnliche "Ausbildungen" reingezogen hat. Nur, ich bin eben auch Tontechniker der dann und wann mal selber zum Instrument greift. Das heißt aber nicht dass es jeder auf der Bühne zustande bringt. Und ja, in einer meiner Bands, die ich betreue sind zwei Tontechniker dabei. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, leisten sie sich den "Luxus" mich mitzunehmen. Denn eins ist klar, wenn man beide Hände frei hat und im Publikum sitzt ist der Job des Tontechnikers um Welten einfacher.
Ein nicht unerheblicher Aspekt für mich ist auch die Zusammenarbeit von Tontechniker mit der Band. Wenn die Band aufgeschlossen genug ist so kann man mit einem Tontechniker auch wesentlich den Bandsound verbessern lange bevor ein Mischpult oder eine PA involviert ist. Denn ich habe leider nur zu oft die Situation gehabt dass auf der Bühne zwar eine Menge an mehr oder weniger guten Instrumentalisten waren, aber das Zusammenspiel derselben einfach nur Müll war. Musik in einer Band ist eben eine Teamsportart bei der es auch auf die Abstimmung untereinander ankommt. Und da kann ein versierter Tontechniker die entscheidenden Etzes geben. Mit obiger Band mache ich regelmäßig Nachbesprechungen der letzten Auftritte, die allesamt mitgeschnitten werden, um eventuell aufkeimende Probleme schnell erkennen zu können bzw die Gesamtperformance zu verbessern. Das geht in beide Richtungen. Ich weise darauf hin wenn etwas auf der Bühne für mich verbesserungswürdig ist und wir diskutieren auch immer wieder wie ich etwas optimaler soundtechnisch gestalten kann. Das funktioniert deshalb so gut, weil wir auf selber Augenhöhe operieren und der Fokus immer auf das Endergebnis gerichtet ist.

Übrigens mache ich das auch, wenn auch weit vorsichtiger, mit Bands bzw Künstler die ich nur selten oder vielleicht einmal betreue. Man bekommt über die Jahre relativ schnell ein Gespür dafür wie weit ein Künstler bereit ist ein Feedback zu verarbeiten. Und die wirklich guten wollen immer ein ehrliches Feedback, denn nur dadurch kommen sie weiter.

und äh @glombi Neid ist sicherlich kein Beweggrund für meine Bemerkungen gewesen. Denn wie eine Gitarre an sich noch keine Musik macht macht das Mischpult alleine noch keinen Sound. Und es sei gesagt dass man, will man sich ein Pult in der Qualitätsliga einer Customshop Gitarre aneigen, bereit sein muss dafür ein vielfaches zu bezahlen. zu glauben dass man mit einem 300€ Pult Wunder bewirken kann ist genauso vermessen wie eine 100€ Aldi Gitarre mit einer zig-Tausend-€ CS-Gitarre gleichzustellen. Das nur um mal die Verhältnisse gerade zu rücken. Ach und will man eine vergleichbare PA sein eigen nenne so kann man locker mal 6-stellige Beträge verplanen. Neide könnte nur aufkommen wenn man als Tontechiker drauf kommt wie günstig Gitarristen mit 8.500 € aussteigen:evil:
 
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100% mfk0815s Meinung!

Ergänzend noch folgende einfache Wahrheiten:

1. Es macht einfach überhaupt keinen Sinn, den da unten, wenn er‘s nicht kann, durch einen oben zu ersetzen, der‘s auch nicht kann und

2. und das wäre jetzt mein zweites, wichtiges Motiv für diesen Thread:
Musiker/Bands machen leider viel zu wenig von der Möglichkeit Gebrauch, den schlechten Tonmann zu verhindern, wenn man‘s irgendwie absehen kann. Desinteresse, Trägheit, Vergesslichkeit, Unbedarftheit, Unerfahrenheit, Ahnungslosigkeit u.s.w. egal aus welchem Grund man sich dafür nicht engagiert hat ... einfach statt zu jammern ab sofort im Vorfeld mal versuchen, rauszufinden, welche Pappnase da am Start ist und wenn‘s nicht passt, weg damit! Es ist euer Gig! Also wehrt euch damit‘s ein Guter wird oder bringt den Mann eures Vertrauens mit!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zudem sollte mal gesagt sein dass die Bereitschaft Fehler zu machen nicht zwangsläufig dazu führt dass man etwas lernt. Einer der groben Irrtümer ist sicher, wenn man als unbedarfter Musiker meint dass Tontechnik eben nur etwas Faderschubserei ist.

Da stimme ich Dir zu, nicht jeder lernt aus Fehlern. Mir macht das so viel Spaß, dass ich es sogar beruflich mache. Aber auch nicht jeder macht etwas immer besonders gut, nur weil er es "richtig" gelernt hat. Ich glaube, dass brauchen wir aber nicht weiter zu vertiefen. Wichtig ist in erster Linie Interesse, dann Lernbereitschaft, Begeisterung und etwas Talent in beiden Fällen...

Mit obiger Band mache ich regelmäßig Nachbesprechungen der letzten Auftritte, die allesamt mitgeschnitten werden, um eventuell aufkeimende Probleme schnell erkennen zu können bzw die Gesamtperformance zu verbessern. Das geht in beide Richtungen. Ich weise darauf hin wenn etwas auf der Bühne für mich verbesserungswürdig ist und wir diskutieren auch immer wieder wie ich etwas optimaler soundtechnisch gestalten kann. Das funktioniert deshalb so gut, weil wir auf selber Augenhöhe operieren und der Fokus immer auf das Endergebnis gerichtet ist.

Dann bist Du ab sofort mein Traum-Toni, ganz in echt jetzt :love:. Genau so etwas würde ich mir wünschen - die Augenhöhe und das konstruktive Feedback in Verbindung mit der Bereitschaft dieses aufzunehmen, auf beiden Seiten natürlich :great:.

Auf meinen Gigs war der Tonman nur bezahlter Dienstleister des Veranstalters. Es war ihm auch immer "absolut unmöglich", einen einfachen Mitschnitt unserer Auftritte zu machen (Summe, Rohspuren, was auch immer), weil sein Digital-Pult zu kompliziert dafür sei, obwohl wir immer bereits im Vorfeld darum gebeten hatten. Wir hätten gerne mal gecheckt, wie wir FOH klingen. Obwohl in dem Fall Dienstleister dann ja eigentlich nicht zutrifft, denn das kommt ja bekanntlich von "Dienen" = sich in den Dienst einer Sache (z.B. einer Band, der Musik, etc.) zu stellen und von "Leisten" = etwas leisten.
 
Da stimme ich Dir zu, nicht jeder lernt aus Fehlern. Mir macht das so viel Spaß, dass ich es sogar beruflich mache.
Was? Fehler machen oder aus Fehlern zu lernen?
Dann bist Du ab sofort mein Traum-Toni, ganz in echt jetzt :love:
Ja, ja das höre ich oft;-)
Auf meinen Gigs war der Tonman nur bezahlter Dienstleister des Veranstalters.
Was weder etwas über die Qualität noch dessen Kooperationsbereitschaft aussagt.
Livemitschnitte sind eine extra Dienstleistung. Wenn ich als Anlagentechniker vor dem Pult stehe und mir der Wunsch nach einem Live-Mitschnitt herangetragen wird, dann kostet das eben auch extra, zumindest wenn es sich um einen Mehrspurmitschnitt handelt. Auch wenn das mit heutigen Pulten einfacher ist als mit den der ersten Generationen an digitalen Mischgeräten, so ist es trotzdem mit Aufwand verbunden.
Für Stereo-Mitschnitte habe ich kein Problem wenn die Band mit einem Field-Recorder (Zoom H4n oder ähnliches) daher kommt um eine Stereosumme vom Pult zu bekommen. Ich empfehle auch gerne dass sich Bands so ein Teil, oder ein ähnliches, zulegen. der kann auch mit den guten, eingebauten, Mikros eine schöne Momentaufnahme machen. Denn die Pultsumme ist meist nicht das was die Leute hören.

Obwohl in dem Fall Dienstleister dann ja eigentlich nicht zutrifft, denn das kommt ja bekanntlich von "Dienen" = sich in den Dienst einer Sache (z.B. einer Band, der Musik, etc.) zu stellen und von "Leisten" = etwas leisten.
nun ja, der Dienstleister ist durch eine Vereinbarung mit dem Auftraggeber zu einer bestimmten Leistungserbringung verpflichtet. Der Auftraggeber bist aber in der Regel nicht du. Daher ist es legitim dass alles, was nicht im Rahmen der Vereinbarung geleistet werden soll, abzulehnen. oder anders ausgedrückt: er hat nicht dir zu dienen sondern dem, der die Kohle dafür aufstellt. (wobei ich das "dienen" in dem Zusammenhang er meiden will, da es mir zu sehr in Richtung "devot sein" bzw "unterwürfig sein" geht).
 
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Für Stereo-Mitschnitte habe ich kein Problem wenn die Band mit einem Field-Recorder (Zoom H4n oder ähnliches) daher kommt um eine Stereosumme vom Pult zu bekommen.

Genau so, ging trotzdem nicht, obwohl wir den Wunsch sogar vorher beim Veranstalter angemeldet hatten, der sich drum kümmern wollte. Egal...
 
Auf meinen Gigs war der Tonman nur bezahlter Dienstleister des Veranstalters. Es war ihm auch immer "absolut unmöglich", einen einfachen Mitschnitt unserer Auftritte zu machen (Summe, Rohspuren, was auch immer), weil sein Digital-Pult zu kompliziert dafür sei, obwohl wir immer bereits im Vorfeld darum gebeten hatten.
Vielleicht ist das auch so gewesen? Bei dem "alten" Roland Digitalpult, was wir auf Arbeit hatten, war es auch manchmal nicht möglich, einen zusätzlichen Ausspielweg anzubieten, je nachdem, was auf der Bühne stattgefunden hätte. Ich hätte dann zwar einen Splitter zwischen Pult und PA packen können, aber das hätte ich aus Sicherheitsgründen nun wirklich nicht gewollt. Nicht immer kann man sich das Mischwerkzeug aussuchen, manchmal muss man auch das nehmen, was einfach gerade da ist und vieleicht nur geradeso für die Veranstaltung reicht.
 

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