Hast du eigentlich den Hals mit Kragen oder ohne gemacht?
Bei vielen Gitarren wird der Headstock an den Hals verleimt, du hast sozusagen alles aus einem Stück. Welcher klangliche Unterschied ergibt sich draus?
Cooler Thread! Die Wengeoptik gefällt mir richtig gut. Gesandstrahlt, wie diverse Sandbergs wäre obercool oder auch Warwick Darklord.
Auch das Shape deiner Gitarre ist super. Ich kann nicht glauben, dass so viele einfach nur ne Les Paul bauen, wie langweilig ist das!!!
Ich glaub ich werd nächstes Jahr auch mal eine bauen.
So, hat ein wenig länger gedauert, aber jetzt bin ich bei dir.
Die Frage ob und welchen klanglichen Unterschied es gibt, kann ich dir nicht sagen. Ich denke mal, dass das Schwingungsverhalten durch diese Konstruktion positiv beeinflusst wird und ist mit Sicherheit auch der Stabilität zuträglich, ob sich das aber noch im hörbaren Bereich abspielt und wie stark sich das auf das Sustain auswirkt, kann ich dir leider nicht sagen.
Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass bedingt durch die Trussrod-Konstruktion (keine Fräsungen im Bereich der Kopfplatte) der Hals wesentlich bruchsicherer ist, als beispielsweise die Gibson-Konstruktion, welche bekanntlich am Halsübergang zur Kopfplatte nicht mehr viel Holz aufweist.
Zur Optik: Zu Beginn des Workshops war ich noch felsenfest davon überzeugt die Gitarre anschliessend beizen zu lassen und ihr eine nette Farbe zu geben. Das war bevor ich Wenge zum ersten Mal gesehen habe. Davon bin ich jetzt komplett weg.
---------- Post hinzugefügt um 19:22:37 ---------- Letzter Beitrag war um 19:16:42 ----------
Hallo Azriel,
formtechnisch entspricht die Gitarre (als bekennender Telecaster Fetischist) natürlich nicht meinem Ideal.
Aber meine Rockinger Cadicaster wurde ja von einem Forenmitglied auch mal nett als "Workhorse" umschrieben.
Eine Schönheit (im allgemeinen Sinne) ist sie wirklich nicht.
Dabei hat meine Cadicaster sich in den letzten 25 Jahren besser gehalten als ich!
Es muss ja auch nicht jedem gefallen. Es ist halt MEIN Design.
Auch wenn das Shaping der Decke deiner Gitarre nicht mein Fall ist, finde ich die dadurch entstandenen Maserungen atemberaubend schön! Die Decke kann man sich stundnlang ansehen, um jeden kleinen Aspekt der Linienführung zu studieren.
Die eigentliche Offenbarung war zuzuschauen wie während dem Schleifen sich die Maserung immer wieder verändert hat. Das nahm mir manchmal wirklich die Luft zum Atmen...
Auch die Maserung der Kopfplatte ist toll!
War ich anfangs nicht so überzeugt, aber nach dem Ölen sah es wirklich super aus und ist jetzt ein Blickfang.
Die Potiknöpfe passen super als Bindeglied zwischen Naturdecke und schwarzer Hardware. Mir fällt keine bessere Lösung ein.
War so auch vorher nicht geplant und hat sich während dem Workshop herauskristallisiert. Bin aber auch damit hochzufrieden und ist das Tüpfelchen auf dem i.
Mein Rockinger Bausatz war vor 25,5 Jahren natürlich wesentlich einfacher zu einer Gitarre zusammenzubauen. Trotzdem ist sie für mich mehr als "irgend eines meiner Instrumente". Ich würde sie auch für 50.000 Euro nicht verkaufen (obwohl sie nicht mal 500 wert ist).
Ne Rockinger Strat hab ich auch noch hier, aber es ist wirklich was anderes ob du "nur" ein paar Löcher bohrst, oder ob du über 120 Arbeitsstunden, Blut, Schweiss und Tränen in ein Instrument investierst, welches dann auch noch direkt mit den Erinnerungen der Zeit auf Formentera verbunden ist. Das geht nochmal tiefer.
Ich wünsche Dir, dass es mit deiner Gitarre genauso wird - und dass Du dir in 25 Jahren noch die Bilder des Workshops anschaust, dann die vielen kleinen Besonderheiten studierst und eine Runde auf der von Dir selbst gebauten Gitarre spielst.
Gruß
Andreas
Ohje, dann bin ich 68
Aber danke für die lieben Worte.