Do Re Mi ... warum??

  • Ersteller Burndown
  • Erstellt am
Wenn man Kindern im Vorschulalter zuallererst beibringt, daß Zahlen Töne bezeichnen, dann werden sie später in der Grundschule im Matheunterricht beim Anblick von Zahlen Töne im Kopf haben.
Wahrscheinlich gibt es auch dafür keine Belege.
Zahlen sind ja ständig um die Kinder rum, in Verbindung mit allen möglichen Sachverhalten.
Außerdem wäre immer noch die Frage, ob es schlimm wäre, bei Mathe ein paar Töne im Kopf zu haben. Beim Lernen geht es ja immer darum, Querverbindungen zu schaffen. Es gibt Menschen, die Zahlen mit Farben verbinden, die rechnen im allgemeinen gut.
Da müsste man echt mal einen Psychologin fragen.

Kinderbewußtseine sind leere, unbeschriebene Blätter.
... wird in der Psychologie meines Wissens anders gesehen.
Was da zuerst eingetragen wird, hat die Chance, ein Leben lang drin zu bleiben und bildet die Grundlage für weitere Entwicklungen.
Ja, aber dann vielleicht doch kein La-Si-Do, was sie später nicht verwenden können.
Außerdem funktioniert ein Gehirn im Kindesalter nicht so, dass später Gelerntes schlechter funktioniert. Auch was später eingetragen wird, hat die Chance, ein Leben lang drin zu bleiben. Aber nur, wenn es benutzt wird.

Aber ich wäre froh, wenn ich als Kind schon ein relatives System gelernt hätte.
So wie es mir als Kind geboten wurde, fand ich Do-Re-Mi nervig und es ergab auch im Nachhinein keinen Sinn.

Leider beruht eben alles nur auf persönlichen Einzelerfahrungen, die in Vorlieben oder Abneigungen resultieren.
Eine größer angelegte Untersuchung wäre wirklich sehr spannend. Vielleicht findet sich ja hier ein Prof einer Musikhochschule, der das mal als Promotionsthema ausgibt ;)
 
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Colonel Chocolate
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Völlig off topic
Übrigens versuchte ich gerade, Little Rootie Tootie mir "relativ" zu erschließen.
Ich scheitere schon bei der Definition der Grundtonart. Notiert ist es bei mir in As, also mit 4 b. Gefühlt steht es für mich aber in Des. Egal.

Ich kann es mir einigermaßen schnell über die Stufen merken und die jeweiligen Akkorde darauf. Also wenn ich es in C spiele, dann erfasse ich halbwegs automatisch die Beziehungen der Harmonien.

Nur was mache ich jetzt mit den Do Re Mi ... ;)
 
Hier mal ein schönes Video, wie es mit den Zahlen / Stufen geht, nicht mit Do Re Mi.
Ich denke, so oder ähnlich machen es viele.

Natürlich, wenn man die Identität Do == 1, Re == 2 und die Versetzungsvokale automatisiert hat, ginge das wohl auch mit Do/Di/Du usw.
Trotzdem es Argumente gegen Zahlen gab - mir leuchtet das irgendwie mehr ein.
Natürlich kligen die Zahlen gesungen nicht so "schön". Aber für mich geht es da mehr um das Verstehen und Erfassen der Melodie und Basslinie.
 
Zuletzt bearbeitet:
In deutscher Sprache gesungen gebe ich dir recht, hierzulande ist man mit "Do, Re, Mi, ..." auch so gut wie gar nicht vertraut.

In den romanischen Sprachen, wo das "Do, Re, Mi, ..." System ja heimisch ist, sieht das schon ganz anders aus.
Z.B. im Italienischen: "uno, due, tre, quattro, cinque, sei, sette, otto" sind zwar per se nicht wirklich unsanglich, wie das Italienische in Gänze ja eine sehr sangliche Sprache ist (und u.a. daher auch sehr lange die Standardsprache der Oper war). Aber "do, re, mi, fa sol, la, si, do" geht auch im Italienischen deutlich flüssiger.
 
Im Grunde geht es ja darum, eine Melodie (und idealerweise auch den Bass und die Begleitakkorde) tonartunabhängig erfassen zu können.
Mir helfen da teilweise die Zahlen (Stufen), aber oft auch die Funktionen (zB. Doppeldominante, II-V-I zur Paralleltonart) oder - wenn es sich funktional nicht erschließt - relative Intervalle ("jetzt geht der Bass einen Ton hoch, dann eine Quarte runter" oder ähnlich).

Deshalb bin ich persönlich auch nach einiger Beschäftigung nicht bei einem Nutzen der Do-Re-Methode rausgekommen. Ob es sich schön singen lässt, ist für mich völlig unerheblich, weil ich vor Publikum sowieso nicht Do-Re-Mi, sondern den Text singen würde oder auf dem Instrument spielen. Vielleicht ist das für Sänger anders.
 

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