opa_albin
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Warum? Nichts spräche dagegen, Zahlen zu singen. Bis auf die Sieben alle einsilbig, also warum soll das nicht gehen? Zur Not singt man eben "Siem"Der wichtige Unterschied ist, daß Du die Silben singen kannst, bei Zahlen ist das eher schwierig.
Und die Zahlen bis fünf können Kinder schon sehr zeitig.
Die Notennamen sind doch am Ende auch nichts anderes als Silben, haben aber wenigstens noch eine logische Reihenfolge im Alphabet. Damit könnte man genauso arbeiten.
Ich definiere einfach eine "relative C-Dur-Tonleiter" und habe genau das gleiche wie die relative und absolute LaSiDo.
Ich vermute, viele Musiker machen "intern" genau das - wenn man ein Stück hört, erfasst man es erstmal in C-Dur/A-Moll [oder einer anderen Tonleiter, die man durch sein Instrument am besten kennt] und transponiert nur bei Bedarf.
Ich glaube auch nicht, dass ein Kleinkind eine völlig abstrakte Silbe wie La, Lö oder Do besser erfassen kann als eine Zahl oder einfach einen Ton.
Wenn ich mit Kindern singe, dann sowieso mit Text. Ich singe vor, die singen nach. Wozu dann DuDiDö oder noch abstraktere Handzeichen?
Die Vertreter der Methode postulieren ja, dass Kinder diese Handzeichen oder die Silben erfassen und umsetzen könnten.
Nur müssten sie dann ja trotzdem lernen, die Intervalle singen zu können. Zum Beispiel lernen, dass von Re nach La das gleiche Intervall ist wie von Si nach Do (oder wie auch immer).
Da fände ich es schon sinnvoller, für Intervalle feste Handzeichen zu haben. Dann ist es wirklich relativ, und man könnte eine Melodie von einem zum nächsten Ton "zeigen".
Dabei fällt mir ein, dass eine Musiklehrerin gerne mit den Händen einen Abstand gezeigt hat, also ob es nach oben oder unten geht und wieviel ungefähr. Das würde dem entsprechen.
Finde ich gerade nicht. Ich erfasse bei den Silben nicht, ob La höher ist als Di, auch an den Handzeichen nicht. Es ist völlig abstrakt, könnte genauso MiSolFaDoSi gehen und die Handzeichen könnten auch anders sein. Warum zeigen bei Re die Finger nach oben, bei Fa der Daumen nach unten? Wenn schon schiene es mir logisch, die Halbtonschritte irgendwie gleich aussehen zu lassen, also die III nach oben zur IV zeigen zu lassen. Oder hab ich da was nicht verstanden? Warum ist der Grundton eine Faust und nicht eine Fläche? Immerhin der Leitton zeigt nach oben.Bewegungen oder Handzeichen entsprechen dem "ganzheitlichen" Lernen. Es hilft Kindern Musik zu visualisieren
Man könnte aber für die Kinder an einer großen Notenzeile langfahren - auch wenn vielleicht die tiefere Bedeutung der Noten nicht klar ist, sollten Kinder verstehen, was nach oben / unten bedeutet und ob es ein kleiner oder großer Sprung ist. Das ist viel besser optisch / haptisch zu erfassen, und das ließe sich auch sehr leicht körperlich vermitteln. Vielleicht sogar mit einer Treppe oder eine Sprossenwand mit fünf Sprossen. Das ist doch viel visueller und greifbarer als ausgedachte Silben und Handzeichen, die man später sowieso nicht verwenden kann.
(Denkbar wären auch elektromechanische Spielzeuge wie steckbare Noten auf einer Notenzeile, die dann beim Anschlagen mit der Tonhöhe klingen, in die man sie gesteckt hat. Das wäre 1:1 visuell und haptisch. Aber das geht jetzt vielleicht in eine andere Richtung.)
Wie schon gesagt, sind mir die Vorteile alles zu viel Behauptung, es scheint keine Evidenz zu geben. [P.S: Hier wenigstens etwas über die Verbreitung von "sight singing"-Systemen in US-Bundesstaaten]
Ich versuche ja wirklich offen dafür zu sein, aber je mehr ich lese, desto fragwürdiger scheint mir die Solmisation.
In Ländern, wo man sowieso das absolute Solmi-System verwendet (wobei wir beim Ausgangspunkt des Themas wären), würde ich das anders sehen. Das wäre dann wie das oben beschriebene "relative C-Dur".
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