Die (unendliche?) Geschichte vom Borsini: Modifikationen zur Klangoptimierung

  • Ersteller kevdacc
  • Erstellt am
Was ist denn der ursprüngliche Zweck dieses Gestells?

Das soll eigentlich dafür sorgen, dass die Knöpfe immer auf einer Ebene gehalten werden. Schaltet man nämlich vom Standardbass in den Melodiebass, verlagert sich ein Teil der Mechanik nach hinten. Ohne Gestell tauchen die Knöpfe hierbei ein klein wenig weiter ein, lassen sich aber ohne den Widerstand der 12 Federn deutlich leichter bedienen.
Auf dem Bild sieht man noch das eingebaute Gestell, allerdings schon mit ausgehängten Federn.

https://www.dropbox.com/s/v6tte4rdxq783bu/Bassmechanik.png?dl=0
 
Zuletzt bearbeitet:
Lackierung der inneren Holzoberflächen für bessere Klangreflektion/Lautstärke

Mein größter Wunsch bestand immer darin, einen möglichst satten und kräftigen Bass zu haben. Daher war der Ansatz, durchgehende Stimmplatten einbauen zu lassen, sicher nicht verkehrt, bringt nur ohne weitere Anpassungen an das Gehäuse leider eher wenig. Erst nach dem Abkleben des Bassverdeckes mit Aluminiumklebeband kamen die großen Bass-Stimmzungen so richtig zur Geltung. Doch die höheren Oktaven klangen nun leider deutlich abgedämpft, weshalb die Balance zwischen Diskant und Bass eher unausgewogen war. Daraufhin habe ich noch einmal einen Blick hinter das Bassverdeck eines Pigini Sirius geworfen und siehe da: Alle Holzflächen im Bereich der Bassmechanik (einschl. Tonklappen) sind lackiert!
Natürlich hat es dann nicht lang gedauert, bis ich mich ebenfalls an's Lackieren gewagt habe - zunächst allerdings nur die erreichbaren Flächen ober- und unterhalb der Bassmechanik, später dann aber auch die hinteren Flächen. Dies erforderte jedoch den Ausbau der Bassmechanik, weshalb ich mein Instrument wieder in fachkundige Hände gab.

Bass mit lackierten Holzflächen: https://www.dropbox.com/s/72kwn7ywuwobpi1/Bass mit lackierten Holzflächen.png?dl=0


Vergrößerung der Tonlöcher des Bassstimmstockes im 8'-Fuß von Kontra-E bis Es für bessere Ansprache/Lautstärke
(hier müsste es eigentlich richtig heißen "für den Bassstimmstock")

Die in meinem Instrument verbauten durchgehenden Stimmplatten haben eine beachtliche Größe: Ganze 9 cm Länge (ab Verschraubung) und 0,9 cm Breite weißt die Kontra-E-Stimmzunge im 8'-Fuß auf. Da wird im Nachhinhein auch schnell klar, warum die Zungen bei einer Kanzellengröße von 15 x 23 mm und einer Tonlochgröße (im Ausgangszustand) von gerade mal 13 x 12 mm so schlecht ansprechen (die Kanzellenöffnungen in der Stimmstocksohle haben eine Größe von 15 x 17 mm). Das kann man auf dem folgenden Bild auch gut erkennen.

Tonlöcher zu klein: https://www.dropbox.com/s/iezhtrcxux6a2kp/Tonlöcher zu klein.png?dl=0

Die nachträgliche Vergrößerung der Tonlöcher auf 17 x 17 mm (zusätzlich wurde die Sohle dafür am unteren Ende schräg angeschliffen) hat hier eine spürbare Verbesserung mit sich gebracht, wenn auch leider zugunsten des Registerschiebers.

Tonlöcher vergrößert: https://www.dropbox.com/s/6ycd6hu1pnt9x5e/Tonlöcher vergrößert.png?dl=0

Optimal wäre natürlich eine Tonlochgröße entsprechend der Kanzellengröße, allerdings bräuchte es dafür ein anderes Stimmstocksystem.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Größere Abstufungen der Kunststofflagen über den Lederventilen für bessere Ansprache/Lautstärke

Nach der Tonlochvergrößerung im Bass kamen die großen Stimmzungen nun deutlich schneller in Fahrt, trotzdem gab es immer noch weitere Optimierungsmöglichkeiten, eben bei den Ventilen, welche zu Beginn viel zu lange Kunststofflagen hatten. Darüber hinaus hat man aus irgendeinem Grund (mangelnder Vorrat an Lederventilen?) ab Kontra-B auf graue Filzstreifen mit weißen Kunststofflagen zurückgegriffen.

Bassventile abgestuft: https://www.dropbox.com/s/2cuuvhmc2521qug/Bassventile abgestuft.png?dl=0

Leider brachte die Abstufung hier wieder neue Probleme mit sich, denn wie ich später feststellen musste, wurden die Filzventile bei lautem Spiel nun immer in den Zungenspalt eingesaugt. Darum hat man im Nachhinein noch kleine Kunststoffstreifen auf das obere Ende geklebt.

Bassventile optimiert: https://www.dropbox.com/s/utd3uohvbtd32c8/Bassventile optimiert.png?dl=0

In der kommenden Woche werde ich aber u. a. diese gegen neue Lederventile austauschen und schauen, wie es sich auf den Klang auswirkt. Ich bin gespannt!


Vergrößerung der Lösabstände der Stimmzungen auf dem Bassstimmstock für mehr Lautstärke

Der Lösabstand war eigentlich schon recht gut eingestellt und entsprach in etwa der Stimmzungenstärke. Da ich mich aber öfter mal in bestimmte Basstöne so richtig "reinsetzen" muss bzw. auch möchte, musste der Spalt noch etwas größer sein.
Gleiches galt auch für den 4'-Fuß, wobei mir hier beim eigenen Einstellen der Zungen auffiel, dass die Zungenspitzen der innenliegenden Zungen ziemlich schräg beschliffen worden.

Innenliegende Bass-Stimmzungen im 4'-Fuß: https://www.dropbox.com/s/f5ccoksrgeml31w/Innenliegende Bass-Stimmzungen im 4'-Fuß.png?dl=0

Dies betrifft leider fast alle innenliegenden Zungen auf dieser Stimmplatte (teilweise auch im 8'-Fuß). Eigentlich würde mich das ja nicht stören, wenn diese Zungen keinen so mulmigen und nasalen Klang hätten. Zwar habe ich erfahren, dass die innenliegenden Zungen nicht immer ganz so gut funktionieren wie die außenliegenden, allerdings ist mir so etwas bisher bei keinem anderen Instrument aufgefallen. Inwieweit die Ventile daran beteiligt sind, wird sich noch zeigen, denn auch diese werde ich alsbald austauschen.
 
wobei mir hier beim eigenen Einstellen der Zungen auffiel, dass die Zungenspitzen der innenliegenden Zungen ziemlich schräg beschliffen worden.

dass die Zungen mitunter nicht parallel, sondern mehr auf einer Seite etwas mehr angeschliffen sind, das gibts oft...allerdings auf der anderen Seite! Also von der Seite aus, die von der Platte weg zeigt. So wie´s hier gemacht wurde ist s einfach nur Käse! Die Zunge sollte auf der ganzen Länge zur Platte links und rechts den gleichen Abstand aufweisen, sonst stimmen die ganzen Druckverhältnisse nicht mehr und einen feinen Lösabstand braucht man hier auch nicht einstellen zu wollen. Mit den Zungen kann man bloß noch einen ungefähren Ansprechbereich einstellen.

Und überhaupt wird normalerweise bei großen Zungen mit Ballastgewichten eh nur auf dem Ballastgewicht gefeilt. Diese großen Zungen kann man auch locker durch die Platte nach außen holen, die haben soviel Federweg, dass dies bei den großen Dingern absolut kein Problem ist.

So wie die Zungen angeschliffen worden sind, kann ich mir beim besten Willen nciht erklären, was das soll - in meinen Augen ist das Unfug - Aber... niemand weiß alles. Vielleicht gbt es ja hier tatsächlich einen speziellen Trick, von dem ich noch nie was gehört habe - dann lass ich mir das gerne erklären und lerne wieder was...bis dahin halte ich das aber für Quatsch!

Überhaupt finde ich die Beschreibungen wie das Akkordeon optimiert wurde hoch interessant und absolut lehrreich, weil hier viele Zustände in der vorher/nachher Version vorgestellt und miteinander verglichen werden. Da lassen sich viele Effekte und deren Auswirkungen sehr gut vorführen und darstellen. Sehr interessant und lehrreich.

Insgesamt beschleicht mich aber der Verdacht, dass hier für viel Geld ein absolut unausgegorenes Instrument gebaut und verkauft wurde.


Hier muss ich dich echt bewundern @kevdacc , dass du die Energie und den Mut aufgebracht hast, das alles durchzuziehen und das Instrument in mühevoller Detailarbeit auf den Zustand zu bringen, den es eigentlich ab Werk schon hätte haben sollen... Ich glaube, ich an deiner Stelle hätte schon viel früher dem Hersteller das Instrument so um die Ohren gehauen, dass er vor lauter Ohrenklingeln mein wütendes Geschrei nicht mehr gehört hätte!:bang::bang::stars:

...aber vielleicht wäre ich auch vor geschlossenen Türen und leeren Fabrikhallen gestanden, weil es Borsini da ja schon gar nicht mehr gab...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich wollte gerade schreiben, dass diese ausführliche Ausführung Borsini zur Kenntnis gebracht werden sollte ... wenn die sich nicht davor gedrückt und dichtgemacht hätten ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich glaube, ich an deiner Stelle hätte schon viel früher dem Hersteller das Instrument so um die Ohren gehauen, dass er vor lauter Ohrenklingeln mein wütendes Geschrei nicht mehr gehört hätte!:bang::bang::stars:

Manchmal hätt ich das auch echt gern getan, auch wenn es vlt. auf den einen oder anderen wie ein Meckern auf hohem Niveau wirken mag - denn irgendwie funktioniert die Kiste ja. Dem Großteil des Publikums wird das auch sicher gar nicht auffallen, dass hier und da mal irgendetwas komisch/anders klingt oder nicht richtig funktioniert. Aber aus der Sicht des Musikers ist es manchmal echt ein Krampf beim Üben diverse Umwege gehen zu müssen (Balgführung, Spielweise etc.), um dann später dem Publikum die Illusion eines super klingenden und funktionierenden Instrumentes zu vermitteln.
Einer kleiner Trost dabei wäre vlt., dass man im absoluten Bedarfsfall irgendwie immer an Ersatzteile kommt, denn z. B. werden ja weiterhin Stimmplatten der verbauten Marke (Artigiana Voci) produziert. Da bleibt nur die Frage, ob es nicht einfacher und günstiger wäre, nur die betroffenen Zungen auszutauschen, anstatt gleich eine ganze neue Platte zu kaufen (falls man die Stimmzungen überhaupt einzeln bekommen kann).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nun komm ich auch schon zu den letzten beiden Punkten...


Bekleben der 4'-Fuß-Registerschieberplatte mit Klebestreifen, um Störgeräusche durch Mitschwingen zu unterbinden

Nachdem ich den Bassstimmstock durch Höherstellen der Arretierungsschrauben stärker eingespannt habe, trat immer direkt nach dem Schließen der Tonklappen ein klirrendes Geräusch auf. Ich dachte zunächst, das seien die Zungen, allerdings war das Geräusch immer nur dann zu hören, wenn der 4'-Fuß geschlossen war. Da kam mir dann der Registerschieber in den Sinn, den ich also irgendwie am weiteren Mitschwingen hindern musste. Das Beschleifen der Fassung zur Verringerung der Höhe war mir dann aber zu riskant, weshalb ich mich dafür entschied, den Registerschieber einfach mit Klebestreifen zu bekleben. Ergo, alle sechs Stimmstöcke raus, die obere Platte der Füllung abgeschraubt und den Registerschieber herausgenommen.

Registerschieber: https://www.dropbox.com/s/9z6sh9sicxbs0q0/Registerschieber.png?dl=0

Das war natürlich eine heikle Angelegenheit, denn der Registerschieber hat gerade mal eine Dicke von 0,5 mm und kann leicht verbogen werden (und da sieht es mit 'nem schnell verfügbaren Ersatz eher schlecht aus). Beklebt habe ich aber nur die großen Flächen, da die Klebestreifen dort am besten haften.


Lackierung der Kanzellen des Bassstimmstockes (8'- und 4'-Fuß) für bessere Klangreflektion/Lautstärke

Seit dem Lackieren der innenliegenden Holzflächen im Bass hab ich irgendwie richtig Gefallen daran gefunden (vlt. ein neues Hobby? :D) - und es sieht nicht nur edler aus, sondern klingt auch gleich noch viel besser! Und da ich ja ohnehin noch nicht so richtig mit dem Bassklang zufrieden war bzw. bin...

Lackierte Kanzellen: https://www.dropbox.com/s/qhs2k2hpreeie43/Lackierte Kanzellen.png?dl=0

Interessant wäre es mal die Kanzellen der Piccolo-Stimmplatten zu lackieren, doch ohne Auswachsen der Stimmplatten kommt man da leider nicht weiter. Wäre vlt. mal was für die erste Generalüberholung, wenn auch die Stimmplatten gewaschen werden sollen.



So, nun bin ich erstmal durch mit der Materie. Im Laufe der nächsten Wochen werde ich aber natürlich noch von meinen Erfahrungen mit den neuen Bassventilen berichten!
Bis dahin könnt ihr aber gern auch noch weitere Fragen stellen, Unklarheiten äußern etc. . Zu einigen Punkten habe ich auch noch weitere Bilder, falls gewünscht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
auch wenn es vlt. auf den einen oder anderen wie ein Meckern auf hohem Niveau wirken mag - denn irgendwie funktioniert die Kiste ja.

naja - du hast ein Oberklasse Akkordeon bestellt und da würde ich auch ein Oberklasse Akkordeon haben wollen. Also eine Kiste bei der man vielleicht noch über kleine Details diskutieren kann, aber nicht an grundsätzlichen Dingen, wie schlechte oder mangelnde Ansprache. So hattest du eher eine Kiste bekommen nach dem Motto: dreimal abgesägt und immer noch zu kurz!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nun geht's nach kurzer Pause weiter im Text...
In der Zwischenzeit konnte ich weitere interessante Kenntnisse erlangen. Zunächst einmal zu den Ventilen:

Hier hat sich klanglich leider gar nichts verändert. Aus welchem Material die Ventile (ob Filz oder Leder) bestehen, scheint - abgesehen von dem Geräusch beim Schließen - keine weiteren Auswirkungen auf das Klangbild zu haben. Nach einem erneuten direkten Vergleich mit einem Pigini Sirius einer Freundin fiel mir jedoch auf, dass die Basszungen beim Anzupfen immer noch deutlich obertonreicher klingen als bei meinem Instrument. Darum bin ich mir auch gar nicht mehr so sicher, ob die beiden durchgehenden Platten in meinem Instrument wirklich von Artigiana Voci sind, da diese in der Regel immer einen eingravierten Schriftzug auf der Platte haben. Meine hingegen sind blank. Vlt. irgendwo billig eingekauft? Wer weiß...

Desweiteren nutzte ich heute ebenfalls noch einmal die Gelegenheit einen direkten Vergleich mit dem Borsini Leihinstrument (dem C. G. S. Bayan 2V) meiner Hochschule durchzuführen.
Schon damals ist mir immer wieder aufgefallen, dass dieses Instrument einen deutlich helleren und härteren Klang hat. Glücklicherweise sind beide Instrumente fast baugleich, sodass man die Gehäuse untereinander austauschen und auf dem jeweils anderen Instrument anbringen konnte. Lediglich die Löcher für die Balgnägel lagen nicht direkt übereinander, weshalb eine Befestigung leider nicht möglich war. Für den klanglichen Test reichte das aber vollkommen aus - und das Resultat war erstaunlich:
In der Kombination Bass 3V und Diskant 2V klang der gesamte Diskant deutlich gedämpfter als noch zuvor! Dafür kommen eigentlich hauptsächlich nur zwei Gründe infrage:
1. Der Bayan 3V hat im Bass drei weitere Simmstöcke für den Piccolo, sodass der gesamte Balginnenraum im Vergleich zum Bayan 2V kleiner ausfällt.
2. Der Bayan 2V ist in einigen Bereichen stärker lackiert als der Bayan 3V.
Welcher von Beiden für den klanglichen Unterschied am ehesten verantwortlich ist, gilt es noch herauszufinden. Damit ist aber für mich schon mal die Frage nach der möglichen Wirkung eines Schallreflexionskörpers in der Hohner Amica Forte geklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nun hab ich eine Antwort: Der Lack macht's! Tatsächlich scheint es für den Klang eine Rolle zu spielen, ob der Innenraum (einschl. Stimmstöcke) lackiert ist.
Nachdem ich vorgestern die Holzflächen im Aperto mit einer zweiten Schicht lackiert habe (die erste Schicht war offenbar schon drauf), wurden der offene 8'- sowie 4'-Fuß spürbar markanter. Ob sich aber auch die Lautstärke oder nur die Klangfarbe verändert haben, kann ich noch nicht wirklich einschätzen. Das endgültige Resultat werde ich wohl auch erst in ein paar Wochen haben, wenn der Lack vollständig ausgehärtet ist.

Lackierter Innenraum im Aperto: https://www.dropbox.com/s/6erznoh9gc48hi8/Lackierter Innenraum im Aperto.png?dl=0

Gleiches habe ich heute bei den Bassstimmstöcken vorgenommen, um eine bessere Balance zum Diskant herzustellen. Morgen werd ich einen ersten Eindruck vom Resultat bekommen.

Lackierte Bassstimmstöcke: https://www.dropbox.com/s/uy8tgjam7fx4zit/Lackierte Bassstimmstöcke.png?dl=0

Ein weiterer positiver Effekt ist eine deutlich bessere Spielbarkeit des Instrumentes! Vor der Lackierung musste ich immer sehr viel Kraft aufwenden, um die einzelnen Töne so zu formen, wie ich sie haben möchte. Nun scheint das ganze irgendwie ein Kinderspiel, da die Töne viel direkter ansprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Noch im Nachtrag: Die Größe des Balginnenraumes scheint noch etwas wichtiger für das Lautstärkepotential zu sein. Vermutlich klingen deshalb Knopfinstrumente auch immer etwas leiser als Tasteninstrumente.
Das könnte auch erklären, weshalb Hersteller wie Bugari oder Scandalli ihre Spitzeninstrumente (Prime/Extreme) nur noch mit zwei Chören im Bass ausstatten.

Hier mal eine aktuelle Aufnahme, wieder als Beispiel die Chaconne von Bach zum Vergleichen.
Die bisherigen Änderungen:
  • Bassstimmstöcke lackiert
  • Balgrahmen lackiert
  • innenliegende Holzflächen im Aperto lackiert
  • Aluminiumklebeband des hinteren Diskantverdeckes entfernt, um bessere Balance herzustellen (die Lackierung des Cassottos steht noch aus, danach wird dieser vermutlich wieder stärker)

https://soundcloud.com/kevin-dietrich/bach-chaconne-test-recording-2
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
hallo kevin,

mich würde interessieren ob durch das Lackieren Nachstimmarbeiten nötig sind oder nicht. (also auch im cent-bereich -> schwebungen verändert?)

Welche Lacke hast DU ausproboert? bei der Lackauswahl am Geigenbau orientiert oder welche Gedanken daazu? möglichst hohe Endhärte?

cu balgseele
 
Ich hatte auch erst meine Bedenken, dass sich die Stimmung verändert, aber bisher blieb alles stabil. Es hört sich nur manchmal aus Spielerperspektive etwas merkwürdig an, da der Gesamtklang nun obertonreicher ist. Von vorn klingt aber alles super (wie auch in der Aufnahme zu hören).
Für die Lackierung hab ich diesen Klarlack hier genommen: https://www.obi.de/premium-klarlack...MI9danuKT91wIVDlQYCh3Phws_EAQYAyABEgJqlvD_BwE
Ich habe nur darauf geachtet, dass es Klarlack ist. Bei Streichinstrumenten muss man ja noch den Resonanzkörper berücksichtigen, weshalb man da sicher auf einen ganz bestimmten Lack (vlt. Schellack?) zurückgreifen muss. Beim Akkordeon ist das eigentlich egal - hauptsache glatt und fest. Ich hoffe nur, dass der weiche Grundcharakter des Cassottos von Borsini nach der Lackierung noch etwas erhalten bleibt. Mir geht's dabei nämlich hauptsächlich um Klangstärke, da viele Töne einfach nur mulmig klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Nun sollte der Lack schon ein wenig ausgehärtet sein, sodass man die klanglichen Resultate deutlich hören kann (abgesehen von einer Lautstärkekompression ohne Nachbearbeitung):

https://soundcloud.com/kevin-dietrich/suite-gothique-choral-test-recording
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
sodass man die klanglichen Resultate deutlich hören kann

Was ich da höre klingt nach richtig geiler Kiste. Mit richtig Wumms und soweit ich das über die Aufnahme und meinen Kopfhörer so überhaupt beurteilen kann, klingt s nirgends unangenehm scharf. Einfach satt und gut.

Das war ein langer Leidensweg, aber das Ergebniss, hat die Sache gelohnt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
und soweit ich das über die Aufnahme und meinen Kopfhörer so überhaupt beurteilen kann, klingt s nirgends unangenehm scharf

Da leistet das Borsini-Verdeck gute Dienste! :great: Ohne würde es deutlich schärfer klingen.
Ich lasse nun aber erstmal den Lack eine Weile richtig aushärten. Bis dahin darf ich die Lackwolken mit Testbenzin (Lösemittel) aushalten, die beim Spielen noch weiterhin aus dem Instrument strömen... *hust*. Ob ich dann evtl. noch die Stimmstöcke im Cassotto und Aperto lackiere, wird sich zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kevin,

das ist ja eine gigantische Leidensgeschichte mit Happy End.

Es ist kaum zu glauben, dass ein -eigentlich- renommierter Hersteller solchen Murks abliefert.:mad:

Das gibt es aber auch bei anderen Herstellern. Als ich mich nach einer Gola umschaute, bin ich da auch auf Krücken gestoßen, die den Schriftzug nicht hätten tragen dürfen.

Beim Kauf eines Neubaus hat man natürlich das Risiko, dass es nicht so ausfällt wie man es sich vorgestellt hat. Was du aber beschreibt, sind teilweise Konstruktionsmängel und Baufehler, die nicht vertretbar sind, schon gar nicht in dieser Preisklasse.:rolleyes:

Aber bei Gerhard und Manfred bist du ja in den besten Händen, was die Optimierung anbelangt. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
das ist ja eine gigantische Leidensgeschichte mit Happy End

Das richtige Happy End ist auf jeden Fall nicht mehr weit entfernt! :) Ein paar Kleinigkeiten müssen noch erledigt werden...

Gestern habe ich nun auch die restlichen Stimmstöcke im Aperto und Cassotto lackiert (wollte ich nicht eigentlich warten? ... :rolleyes:). Das hat den Sound im Diskant noch etwas präziser gemacht:

https://soundcloud.com/kevin-dietrich/sycamore
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kevin, ich bewundere deinen Ehrgeiz, das Beste aus deinem Instrument herauszuholen.

Viele/einige Änderungen wirst vielleicht nur du heraushören.

Nehme mal als Beispiel das Instrument Keyboard.
Ein Tyros1 - dann Tyros2 ... bis Tyros 5 - jetzt ganu neu, ein Genos

Das Publikum wird's nicht hören auf welchem Instrument gespielt wird.

Nur meine Meinung
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben