Pffff,
viele Fragen auf einmal.
Also mal das einfachste: Die B-3, C-3, RT-3, D-100 sind absolut baugleich (letztere beiden haben 32-Tasten-Pedal und SoloUnit, sowie letzte ein Endstufensystem). Die A 100 hat ein technisch leicht verändertes Vibrato, ansonsten baugleich (sieht man mal von dem Endstufen- und Hallsystem ab). Der TWG schwebt nicht, sondern liegt auf, weshalb eine A 100 etwas lauter vom Grundgeräusch ist.
Die M3 und die M 100 dürften auch so klingen wie die B-3, wobei vieles innen drin technisch etwas anders ist (z.B. Preamp A-29 statt A-28).
Die L und P Serie haben ein anderes Vibrato, kommen aber der B- klanglich recht nahe. Hatten die nicht schon transistorisierte Endstufen?
die T-Serie hat Filter an den Sammelschienen vorgeschalten, sodaß sie dumpfer klingt.
(man mag mich insgesamt berichtigen, da ich grad nicht alle Schaltpläne zur Verfügung habe).
Die H-Serie ist mit der B-/C- Serie nicht vergleichbar. Der TWG hat 96 Tonräder, das Scannervibrato ist anders aufgebaut, das ganze Röhrensystem ist anders aufgebaut, Filter sind vorgeschalten und sie hat zwei Register mehr. Die Percussion ist gänzlich anders aufgebaut und sie hat noch a weng Schnickschnack.
Warum hat jede (B-3) Orgel ihren eigenen Klang?
1. Bauteile: Die ganze Konstruktion besteht aus lauter Röhren, Widerständen und Kondensatoren, die alle eine gewisse Toleranz haben (teilweise bis 20 %).
2. Ungleichmäßigkeit des TWG: Sieht man sich den TWG von unten an und dreht mal ein bißchen am Rad, so laufen nicht immer alle Rädchen plan... ob das was an der Klangbeeinflussung ausmacht?
3. Filter am TWG: Es ist mWn nicht abschließend geklärt worden, wie nun die Orgeln damals konfiguriert wurden, was ebenfalls den Klang beträchtlich beeinflussen kann.
Zwei Möglichkeiten: 1. Zur Spule wurden ausgemessene Kondensatoren eingebaut und danach der Pegel eingestellt. 2. Zur Spule wurde ein Kondensator mit 105 nF Toleranz 20 % eingebaut und dann der Pegel eingestellt.
4. Das Lautsprechersystem (Kabinett/Leslie). Jedes System hat nochmals seinen eigenen Klang, was der Hammond entsprechend zugute kommen kann.
Aufgrund der ganzen Toleranzen, die im Spiel sind, klingt jede Orgel meiner Meinung nach etwas anders als die andere. Als letztes sei noch bemerkt, daß es natürlich auch viel ausmacht, wie weit der Preamp aufgedreht ist, bevor es zum Amp geht. Da merke ich an meiner Orgel himmelweite Unterschiede im Klangempfinden.
Geschichtliches: Die B-Serie (A, AB, etc. BC, B-2) hatten teilweise unterschiedliche TWGs drin - also teilweise 91 oder 84 Rädchen, teilweise normale oder komplexe Tonräder in der tiefsten Oktave. Laut meines Kenntnisstandes müßte die BC-Serie einen durchgehenden 16-Fuß im Manual haben (aufgrund der normalen Sinustonräder). Die komplexen Tonräder (B-3) der tiefsten Oktave bringen einen sägezahnförmigen Klang.
--- Nachtrag ---
Warum dieses Testen in der tiefsten Oktave mit verschiedenen Tonrädern oder gar keinen? Leider habe ich keine alten Tonkabinette, sondern erst das HR-40, das seine 40 Watt auf 2 12" Hochtöner und 9 10" Tieftöner verteilt. Die Bässe sind an der B-3, die komplexe TW hat, in der untersten Oktave stark. Ev. war ihm damals der Baß zu stark, weshalb er neben den Sinus-Rädern mit dickem Klang
die Sägezahn-Räder mit dünnerem Klang und
ohne Räder, allein durch die Mischung 8 + 5 1/3 (im Manual kommt der Quint-Effekt ja zum Tragen) probiert hat.