Ich würde keine Zeit dafür verschwenden zu versuchen schneller oder so schnell wie Rusty Cooley sweepen zu können. Ich meine hör' dir seine Sachen doch mal an - die klingen wie die Soundeffekte von Marioland auf dem GameBoy. Es scheinen immer alle zu vergessen, dass auch die E-Gitarre - man höre und staune - ein Musikinstrument (dabei liegt die Betonung auf Musik) und NICHT (nur) zum posen da ist. Posen macht natürlich schon irgendwo Spaß und eine solide Technik ist meiner Meinung nach auch wichtig um gute Musik zu machen, da sich die Spieltechniken bei jedem Instrument lange entwickelt haben und gewisse Handhaltungen einfach ökonomisch sind und sinn machen - nichts desto trotz kann man es übertreiben. Sich an Stelle von Technikübungen ab und an mit der Musikterorie zu befassen ist zum Beispiel auch sehr Sinnvoll, da man mit jeder erdenklichen Technik (alle Arten und Abarten von Bendings ausgenommen) in unserem mitteleuropäischen Tonsystem immer nur die gleichen zwölf Töne erzeugen kann (das allerdings in diversen Oktavlagen). Die intelligente Kombination dieser Töne (und Ausdruck im Spiel) machen dann die Musik aus - die Technik sollte letztendlich nur ein Hilfsmittel sein. Wenn ich eine fertige Komposition habe kann ich hinterher immer noch entscheiden ob ich hier ein Arpeggio sweepe oder tappe oder da einen Lauf mit Alternate Picking oder legato spiele.
...und um nicht als der Spielverderber da zu stehen - hier noch eine coole Technik: Das Pick-Tapping à la Joe Satriani: bei dieser Spielweise tappt man einen Ton mit der Kante des Plektrums. Wenn man mit der rechten Hand babei eine Zitterbewegung macht kann man enorme Geschwindigkeiten erreichen.
...und noch was: Was macht Zakk Wylde eigentlich genau, wenn seine Hände auf dem Griffbrett die Plätze tauschen, er mit der rechten Hand in die tiefen Lagen slidet und mit der linken legato spielt? Bei mir klingt das nicht wie bei ihm...