Die große Klangrelevanz von Gitarrensätteln

  • Ersteller Auchentoshan3
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Mal ne Frage an all diejenigen, die alles in Frage stellen was mit klangbeeinflussenden Teilen etc. zu tun hat : warum spielt ihr eigentlich die Gitarre die ihr spielt und keine andere ? Nur der Form wegen ? Weil klingt doch dann eh alles gleich :evil:
 
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So viel ich mal gelesen habe, behauptet der Herr Zoller ja auch, dass das Holz einer Gitarre keinen merklichen Einfluss auf den Klang einer Gitarre erzeugt - nur komisch, dass Millionen von Gitarristen das ganz anders sehen, bzw. hören
Und Millionen können nicht irren? Ich würde sogar behaupten, dass Millionen von Gitarristen nachplappern, was man ihnen beigebracht hat, unabhängig davon ob sie es selbst überprüft haben.
Aber es geht hier nicht ums Holz, sondern um den Sattel und da glaub ich einfach nicht, dass der einen Riesenunterschied macht, unter der Voraussetzung, dass die jeweiligen Sättel ordentlich gearbeitet sind. Am ehesten kann ich mir eben, wie gesagt, einen Unterschied zwischen Metall und Nichtmetall vorstellen - aber wahrscheinlich ist der Unterschied im Sound grösser, wenn ich zwischen Neck- und Bridgepickup umschalte.
Und nein, ich stelle keine meiner Gitarren diesbezüglich für ein Experiment zur Verfügung, obwohl's eigentlich schon interessant wär.
 
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Aber es geht hier nicht ums Holz, sondern um den Sattel und da glaub ich einfach nicht, dass der einen Riesenunterschied macht, unter der Voraussetzung, dass die jeweiligen Sättel ordentlich gearbeitet sind. Am ehesten kann ich mir eben, wie gesagt, einen Unterschied zwischen Metall und Nichtmetall vorstellen - aber wahrscheinlich ist der Unterschied im Sound grösser, wenn ich zwischen Neck- und Bridgepickup umschalte.
Ich weiß nicht, ob, hier jemand einen "Riesenunterschied" behauptet; ich behaupte mal spekulativ - da es meiner Meinung nach kein verlässliches technisches Mittel für die "Klangmessung" gibt - dass auch der Klang einer E-Gitarre die Summe einer Vielzahl kleiner und großer Unterschiede ausmacht - vermutlich selbst bei einer Serien-Gitarre im A/B-Vergleich mit einer anderen Gitarre aus der selben Serie!? Ein A/B-Vergleich mit ein und derselben Gitarre ist auch nur auf annähernde Weise möglich, weil man den Sattel nicht einfach wie ein Modul wechseln kann. Der Sattel ist in der Tat nur ein kleines Teil, aber immerhin handelt es sich um eines der Teile, die direkt die Schwingung der Saite auf's Holz bringt. Der Knackpunkt an der "Kontroverse" liegt in der Behauptung des Herrn Zoller, dass die akustischen Eigenschaften einer E-Gitarre so gut wie gar keinen Einfluss auf den Klang haben und deshalb irrelevant seien. Der Punkt ist, dass man eine solche Behauptung nicht wissenschaftlich belegen kann - selbstredend lässt sich wohl auch nicht das Gegenteil belegen.

Unbestritten dürfte wohl sein, dass "Wohlklang", bzw. die Einschätzung eines Klangs an sich eine sehr subjektive Angelegenheit ist - so subjektiv wie die Einschätzung der Musik selbst; wäre dies nicht der Fall, sähe es um die Musik verdammt traurig aus. Wenn es auch um das Material des Sattels sicherlich 'ne Menge "Voodoo" gibt, bedeutet dies aber nicht, dass es gar keine Unterschiede gibt - auch wenn man selbst glaubt, keinen zu hören. Ich würde mich jedenfalls nicht so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass meine Wahrnehmung mehr als Referenz taugt als die Wahrnehmung eines anderen. ..... den "wahren" Sound zu finden, mündet doch wohl für fast jeden Gitarristen in einer "never ending story".

..... zudem geht es beim Material des Sattels neben den Klangeigenschaften auch noch um rein physikalische Eigenschaften bezüglich der Spielbarkeit - insbesondere was möglichst nachhaltige Stimmstabilität betrifft; schon deshalb halte ich es für legitim, mit unterschiedlichen Materialien zu experimentieren. Auch muss man akzeptieren, dass etwa Veganer keinen Bock auf Knochen haben. ..... also was soll's? ..... entweder man akzeptiert, dass es für Unterschiede im Klang keine wissenschaftlichen Belege gibt oder man akzeptiert dies nicht, verneint auf dogmatische Weise einen klanglichen Unterschied und betreibt somit aus dem Bauch heraus ebenfalls "Voodoo".

Grüße - hotlick
 
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Um mal etwas Öl ins Feuer zu kippen würde ich hier noch die unbestreitbaren Vorteile von ZeroFret-Sätteln anführen...
 
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Mal ne Frage an all diejenigen, die alles in Frage stellen was mit klangbeeinflussenden Teilen etc. zu tun hat : warum spielt ihr eigentlich die Gitarre die ihr spielt und keine andere ? Nur der Form wegen ? Weil klingt doch dann eh alles gleich :evil:

Natürlich wegen der Form (Ästhetik), und wegen der Farbe (Optik), Mensur, Halsprofil, Griffbrettmaterial/-radius und Bundmaterial/-höhe (Spielbarkeit), Tremolo (Bedienbarkeit/Stabilität), etc. Hier könnte ich noch einige Parameter mehr aufführen. Klingen muss sie natürlich auch, aber dafür mache ich weder die Bauform an sich, noch das Holz, und erst recht nicht den Sattel verantwortlich. Für ausschlaggebend halte ich hier eher die geometrischen Gegebenheiten und die Abstimmung der Komponenten, also das Gesamtpaket (welches man aber meiner Meinung nach nicht aus einzelnen Komponenten hervorsagen kann, sondern nur an der fertigen Gitarre beurteilen kann)...
 
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das würde ich ähnlich beantworten:
am wichtigsten ist das gesamtpaket, also irgendeine mischung aus klang, optik, spielgefühl etc. und die summe dieser teile,
und dazu kommt noch, dass ich einfach zu wenig ahnung von holz etc. habe, um solch einen einzelnen faktor als maßgeblich zu betrachten.

das heisst nicht, dass der keine rolle spielt, ich bin nur schlicht nicht in der lage, genau diesen einfluss zu analysieren.

ich kann höchstens was sagen zu parametern wie fretboard-radius, halsdicke und ähnlichem,
aber in der regel passiert es mir ja eher, dass eine gitarre aus undefinierbaren gründen super oder mies ist, ohne dass ich beschreiben kann, an was das liegt.

deswegen muss man instrumente ja auch vor ort kaufen, nicht online.
 
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So viel ich mal gelesen habe, behauptet der Herr Zoller ja auch, dass das Holz einer Gitarre keinen merklichen Einfluss auf den Klang einer Gitarre erzeugt - nur komisch, dass Millionen von Gitarristen das ganz anders sehen, bzw. hören .....

Millionen von Gitarristen haben nicht nur schon hundert oder tausendmal gelesen, dass das Holz bei einer E-Gitarre klangentscheidend sein soll, wie Stoffl richtig schreibt, sie haben alle auch noch nie "nur das Holz" elektrisch verstärkt vergleichen können, weil die anderen Einflussfaktoren nie gleich sind.

wie dem auch sei, wie hat Herr Zoller denn beispielsweise den klanglichen Unterschied von Mahagoni und Erle gemessen, um zu diesem oder überhaupt zu einem relevanten wissenschaftlichen Rückschluss zu kommen? ;) ....... welche Messmethode kann das denn?

Du kannst den Klang (die Induktion der Pickups) analysieren und daher ziemlich genau Rückschlüsse auf mögliche Einflussfaktoren ziehen. Wenn z.B. auf der gleichen Gitarre verschiedene bzw. modifizierte Brücken oder Sättel (das ist das was Zollner gemacht hat) den Klang deutlich verändern, während eine Änderung am Holz (Vergrößerung des Bodies z.B.) lediglich das Sustain beeinflussen, ist die Lage ziemlich eindeutig. Das kann man dann auch auf andere Holzarten übertragen. Wer an E-Gitarren Klangholz glaubt, muss auch an klangbestimmende Bodyformen, Lackierungen und auch Pickguards glauben. All diese Dinge verändern durchaus den Klang einer E-Gitarre, nur gilt das verstärkt eben nicht.
Das ist beim Sattel anders.
 
Wenn das Sustain schon beeinflusst wird - hat man einen signifikanten Einfluß. Der kann und wird sicherlich auch frequenzabhängig sein. Ich finde schon dass das Holz dadurch einen merklichen Einfluss auf den Klang hat - den Klang (Frequenzgemisch) der von den Tonabnehmern in eine elektrisches Signal umgesetzt wird.
 
Ich weiß nicht, ob, hier jemand einen "Riesenunterschied" behauptet
Nun ist eine "die große" Relevanz aber die vom TE verwendete Formulierung - und er hat dabei auf ein Fragezeichen verzichtet...

Es scheint auch kaum jemand zu geben, der die Möglichkeit eines Unterschieds völlig ausschließt; in einem Zitat von Herr Zoller, das hier im Thread zu finden ist, steht was von keinem "merklichen" Unterschied. Damit sind wir auf der Ebene von möglciherweise nur subjektiv wahrnehmbaren Feinheiten. Wenn wir mehr wollen, sollte halt die Anregung von @stoffl.s aufgenommen und ausgebaut werden: Jemand muss sein Schätzchen professionell aufnehmen, dann den Sattel tauschen und wieder aufnehmen. Das Ergebnis wird dann x Personen zum Blindtest vorgespielt, und wir wissen mehr. :D
 
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