Deutschrock der 70er Jahre, Equipment, Instrumente, Preise?

Sind das Preise in Schilling?

Selbstverständlich.

Die beiden Austrovox Dinger waren von einem Pfandleiher auf der Reinprechtsdorferstrasse im 5. (1972)

Der Hiwatt ein Sonderangebot zu einer Geschäftseröffnung beim Schwendermarkt. (1975)
Der Acoustic war vom For Music auf der Alserbach. (1976)
 
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So was gab's also wirklich? <...>"strämp"
Klar, bei google mal nach Bildern suchen. Die mussten wir immer von der Aula in den Musikraum schleppen, Rollwagen gab's nicht. Mein erster eigener war dann auch ein Polytone, jetzt bin ich beim Boss Mini Cube bzw. beim kleinen GK-Combo.
Den 8x10 Ampeg habe ich mir gespart.
 
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Vielleicht können Zeitzeugen auch sagen, ob Kommune und Deutschrock zusammenpasst

Die Unterscheidungen Deutschrock, Krautrock usw. Kamen erst viel später. Und Rockmusik Ende der 60er war durch das Engagement gegen den Vietnamkrieg eher links.

1967 gründete sich in der Leopoldstraße in München eine Künstler-Kommune, die sich nach dem altägyptischen Gott Amon samt einem nicht eindeutig erklärbaren Zusatz „Düül“ benannte.
 
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Da danke ich dir sehr. Bin ein solcher Rockopa, der seit 1971 von Amon Düül II bis Jane, die noch immer touren, alles gehört und gesehen hat. Die Musik in dem Video ist furchtbar, wie überhaupt die rein instrumentale auf Improvisation ausgerichtete Musik nie meine war. Aber es waren geile Liveakts und wurde Ende der 60ger immer politischer. Wir haben unter dem Bandnamen Tabu damals ein halbstündige Stück zu Enola Gay gemacht, eines der Flugzeuge, die eingesetzt waren, um über Japan die Atombomben abzuwerfen. Ich glaube, wenn wir einen Text und Vocals gehabt hätten, wäre das Stück richtig gut geworden. Auch darüber erzähle ich in meinem Roman.
Ich würde hier gern ein Forum anregen, dass sich mit der Geschichte der Rockmusik auseinandersetzt. Wie geht das, oder gibt es das schon?
Noch einmal Danke für die You Tube Links!
 
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Ich würde hier gern ein Forum anregen, dass sich mit der Geschichte der Rockmusik auseinandersetzt.
Einfach ein Thread (aussagekräftiger Titel) aufmachen, wo es reinpasst, frag ich mal den @peter55
 
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habe aber vom :) EQUIPMENT der Bands bezüglich der Preise keine Ahnung.
hmm... du wohnst in Westerkappeln. Da hast du doch die Koryphäe, den Vater aller ersten deutschen Equipmentdealer, Günter Zierenberg (Gründer und jahrzehntelang Patron von Musik Produktiv) in Ibbenbüren, quasi als Nachbarn. Vielleicht lädst du ihn ja mal auf einen Kaffee ein und lässt dir von ihm aus der Zeit berichten. Einen kompetenteren Ansprechpartner als ihn wirst du wohl nicht finden.

Grüße aus Niedersachsen
 
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Super, danke! Das ist eine super Idee. Natürlich kenne ich Musik Produktiv in Ibbenbüren Laggenbeck. Ich weiß auch nicht, warum ich die gerade bei dem Thema ausgeblendet habe. Hab meine Gitarren (akustik) damals immer in Osnabrück gekauft und es gibt noch immer diese unsichtbare Grenze zwischen Niedersachsen und NRW, auch was den Informationsfluss angeht.
 
Der Begriff "Deutschrock" kann eigentl. von links bis rechts weit gefächert gesehen werden, wobei ich gar nicht weiß,
ob es zu dieser Zeit schon "bekannte" rechte Bands gab. Man kannte halt Punk & Co als "extreme" Musik, aber die waren
ja alle eher links als rechts.

Vllt. ist eher der Begriff "Krautrock" passender, der so in etwa die progressive Rockmusik aus dieser Zeit umfasst.
Die Beschreibung klingt mir weniger nach Krautrock (Can, Amon Düül II, Guru Guru, Grobschnitt etc., also deutscher Prog Rock), sondern mehr nach härterem, geraderem Rock deutscher Machart, also entweder die von Westernhagen besungene "Rolling-Stones-Kopie", nur eben in semipro mit eigenen Songs, oder generell Hard Rock.

Der TE hatte ja schon gesagt, daß es in der Band keinen Keyboarder gab, sondern nur b/dr/g/g. Das schließt zum einen Krautrock gänzlich aus, zum anderen erübrigt sich das Philosophieren über elektronische Instrumente jeglicher Art, geschweige denn über die Spitzenerzeugnisse der damaligen Zeit wie den zitierten Polymoog (der sich sowieso kaum verkaufte, auch weil er gerauscht hat wie Sau).

Auch die Krautrocker hatten nicht unbedingt Geld wie Heu, zumal Krautrock ja kein Hit-Garant war. Da spielten vor allem in nicht "ganz großen" Bands die Keyboarder am ehesten noch gebraucht gekaufte ältere Comboorgeln italienischer Herkunft (z. B. Farfisa, Godwin) oder vielleicht mal eine gebrauchte Böhm BnT/L. Synthesizer waren, bevor Korg Ende der 70er auf dem Plan auftauchte, teuer und/oder schwer zu kriegen. An einen Minimoog kam man wohl leichter, der kostete aber entsprechend. Ein ARP Odyssey war nicht ganz so teuer, kam aber nicht in so großen Stückzahlen, war gleichzeitig begehrter und daher schwer zu kriegen. Von ARP 2600 oder richtigen Modularsystemen ganz zu schweigen.

Gerade Ende der 70er hatte man richtig gutes, neues Edelequipment nur, wenn man entweder eine Tanzmuckerhure war, schon mal größere Hits hatte, ständig vor ausverkauften Häusern spielte oder wie die Herren Hütter und Schneider-Esleben mit einem silbernen Löffel im Maul geboren war. Außerdem trieben sich in richtigen Krautrockbands meines Erachtens weniger die Elektronik-Aficionados rum; die folgten alle dem Ruf entweder der Berliner, der Düsseldorfer oder – ganz selten – der Münchner Schule. Die elektronische Musik hat den Krautrock ziemlich dezimiert, denn als Kraftwerk 1973 und Tangerine Dream 1974 auf Vollelektronik umschwenkten, verließen sie damit den Krautrock, weil sie überhaupt keine Rockmusik mehr machten.

Was in Krautrockbands unterhalb der Spitzenklasse verblieb, waren eher die Spieler, die keinen Bock auf pompöse Klangschrauberei und daher keinen Bedarf an Wunder wie ausgefuchsten Geräten hatten. Allerhöchstens haben die sich mal einen Korg MS-10 oder MS-20 geschossen, aber der war ja auch billig. Wenn sie mehr Geld hatten, haben sie das in eins der ersten Multikeyboards gesteckt, das dann alles auf einmal erschlagen konnte und sollte. Vielleicht behielt man auch die Orgel und stellte sich noch eine Stringmachine dazu, die ja auch noch den einen oder anderen Sound konnte.

Richtige Polysynths wie Moog Polymoog Synthesizer Mod. 203a (wobei der nur sehr schwer "schraubbar" war), Yamaha CS-80 (mit 82 kg untourbare Immobilie), Sequential Circuits Prophet-5 (Großserienfertigung ging m. W. erst 1979 los) oder Oberheim OB-X (kam überhaupt erst 1979) waren in den Kreisen aber unerschwingliche Träume. Und der schon vorher erschienene Oberheim Four Voice war mehr ein nerdiger Proof of Concept als ein bandtaugliches Instrument. Allenfalls hat sich ab '78 mal einer für vier Kilomark einen Roland Jupiter-4 dazugestellt, aber der war auch kein Allheilmittel, sondern nur ein – obendrein auch für Nichtnerds bedienbarer – Zusatz.

Vielleicht können Zeitzeugen auch sagen, ob Kommune und Deutschrock zusammenpasst. Haben die in den (nach meinen Vorurteilen eher politisch linken) Kommunen so etwas gespielt?
Wenn man mal abseits von linksradikal-alternativen Revoluzzer-Kommunen guckt, gab es sowas definitiv auch in Form ganz einfach von WGs in noch oder ehemals besetzten Häusern.

In Hamburg-Eppendorf gab es in der ehemaligen Villa des kanadischen Botschafters eine WG namens "Villa Kunterbunt", in der ziemlich illustre Gestalten lebten, z. B.
  • Otto Waalkes
  • Udo Lindenberg
  • Marius Müller-Westernhagen
  • Gottfried Böttger (Pianist, den sein Publikum immer auf Ragtime festzunageln versuchte)
  • Lonzo Westphal (der Teufelsgeiger von Eppendorf, damals erst bei Leinemann, die damals noch eine Skiffle-Band waren, dann bei Okko, Lonzo, Berry, Chris & Timpe, dann solo)
  • "Willem" Dinklage (einer der beiden Sänger der Rentnerband neben Peter Petrel, später solo, dann NDR-Moderator)
  • Hans Scheibner (Kabarettist, später mit eigener TV-Sendung)
Die haben viel zusammen gemacht, und bis auf Westernhagen traf man sie regelmäßig in der nahegelegenen Kult-Musikkneipe Onkel Pö's Carnegie Hall an.

Aber mit so Formationen wie Ton Steine Scherben hatten die nichts gemeinsam.


Martman
 
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Für ein paar Bilder würde ich dich noch mal in den Thread des Framus Museumsbesuches schicken wollen. Im Prinzip endet ihre Geschichte Anfang der Siebziger, aber von ihrem späten Equipment sollte zum Zeitpunkt deines Romans noch einiges im Umlauf gewesen sein. Verdrängt wurde Framus durch die "Hippen" Sachen die via England bezogen wurden, aber auch durch die deutlich billigeren Asien Importe.

Schau mal hier: #15

Gruß
Martin
 
..na, mit einer weißen Trossrod-Abdeckung? ;)
Bildschirmfoto 2021-02-07 um 11.16.02.png


ich habe mal meine alten Bandfotos angeschaut, obwohl mehrere Band-Ausrüstungen zu sehen sind, immerhin mit (meinem ;), schreckliches Ding, dauernd kaputt ) Vox Trapez AC30 (Gebrauchtpreis um die DM 600) und einem 50er Marshall, die Paula war nicht "echt" und der Bass ein Höfner ... an Eigenbauanlage mit "Gauss"-Lautsprechern, oder sowas ... ich hatte eine echte Strat (schwarz gesprüht in der ersten Woche nach Neu-Kauf um die DM 1300, ich glaube, mit Koffer, ... sunburst war sooo unangesagt) ein Copycat und neben Smallstone, ein Vox Wah und einen Fuzz (die beiden letzteren habe ich immer noch). Der SoundCity Combo gehörte dem Gitarristen rechts, der spielte eine Eigenbau-Tele (selbstgewickelte Pickups, erinnere ich mich, mit Pappa gebaut, also eine richtige BrianMay-Saga, fand ich sehr cool, auch damals schon)
1978-auftritt00-snip.jpg 1978-auftritt00.jpg 1978-auftritt11-Tim Renner.jpg1978-auftritt08-pedals.jpg

... so etwa sah eine junge Band mit Kids aus dem wohlsituierten Mittelstand aus damals :)
 
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Ich hatte meine erste Band 1968,erste Gitarre war eine Konzertgitarre mit Stahlsaiten drauf und im Schallloch ein Schallertonabnehmer...natürlich haben die Stahlsaiten den Hals verzogen,etc.,mein Amp war ein SUPREM,in Deutschland(DDr ???)gebaut,Röhre.Dann kam eine Framus " Halbresonanz",450 .-DM,theoretisch ,denn die F -Löcher waren aufgermalt.Dann wurd es 1971 eine Hoyer Les Paus,Neupreis 900.- DM.Dann kam ein Fender Bandmaster als Amp mit einer selbstgebauten Box mit einem JBL E 130.Die Gitarre wurde ca.1972 zu einer Gibson SG mit zwei P 90 ,gebraucht,Baujahr ..??Danach kam eine Ovation Elektrogitarre...sah asus wie eine AXT...Modell...Breadwinner ..????keine Ahnung.1974 wurde es eine Gibson ES 345 weinrot,2600 .-DM runtergesetzt,1980 eine Gibson ES 347 blond 2000.- DM.Amp nach 1974 wurde ein Simmswatt mit 4x12 Heco Box.Danach ,ca.1978 wurde der Amp ein BURMAN 1x12,1980 ein Kitty Hawk Junior mit 12 EV L Box.so ging das weiter bis heute.
Der Orgler in der ersten Band spielte eine Farfisa Orgel mit passendem Amp,auch Farfisa.
 

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Dann kam eine Framus " Halbresonanz",450 .-DM,theoretisch ,denn die F -Löcher waren aufgermalt.

So eine hab ich neulich in der Hand gehalten.
War aber eine Leiche.
Risse überall im Korpus durch Kellerfeuchtigkeit, komplett verostete Hardware und Teile haben auch gefehlt.
Wäre eine Geschenk gewesen aber das war mir zuviel Arbeit.
Ich hab auch keine Werkstatt und kaum die Werkzeuge dazu.
 
Die Framus war eine totale Gurke...sowas könnte man heute für den Preis nicht mehr verkaufen.Wie man sieht (Avatar)bin ich den F-Löchern treu geblieben...aber in preislich höheren Gefilden..
 
E4D71CEB-7AB1-42A4-A31D-BD465C527520.jpeg
Ich würde dir mal empfehlen dir das verlinkte Buch von Kai Sichtermann( Bassist der Ton Steine Scherben ) für die Recherche vorzunehmen.
Ebenso kannst du ihn sicher Kontaktieren er ist ein offener und aufgeschlossener Musiker und Musikfan.


Im Buch geht es nicht primär um die Szene etc, sondern ums Musik machen, die damit verbundenen Würdigkeit ( zu kleine Anlagen, billige Gitarren ,recordingkram, booking) und natürlich um die Band.
https://m.medimops.de/kai-sichterma...MI85qbteDk7gIV0NnVCh3UKglGEAQYAyABEgLmxPD_BwE



weiter:
Bebop Guitars Berlin.
Der Inhaber erzählt gerne und viel aus dieser Zeit , hat auch noch einige Schätze vor Ort.

oder:
Vintage Audio Berlin online Museum
 
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