Der Lack ist endgültig ab! Vollständig!!! (Blockflöte - Oberflächenbehandlung)

  • Ersteller Old Boy
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infos aus erster hand!! - immer sehr interessant:

...Herr Mollenhauer z.B. ist immer auf der Suche nach neuen Ideen die er auch immer noch versucht umzusetzen, aber ich habe von ihm auch den Prozess der Umsetzung seines neuen Modells welches er in Stockstadt vorstellte erzählt bekommen....

ich bin gespannt wie ein fltzebogen - lass es uns wissen, was sagte er funstrumentalist

danke!
 
infos aus erster hand!! - immer sehr interessant:

Klar, deswegen habe ich ja auch gerne mit ihm erzählt. Aber das ganze jetzt hier niederschreiben ist für mich etwas müssig. Erzählen würde mir einfacher fallen, da würde ich dir das Ohr abquatschen... :rolleyes:
 
ich habe ein telefon und das funktioniert auch und ein handy, funzt auch - wollen wir telefonieren?
 
wer nicht probiert...,ich schicke mal ne pm
 
Seit dem Facelifting hat die "alte Dame" eine merklich "weichere Stimme" bekommen, was ihr sehr gut steht... hätte ich nie im Leben erwartet!

Das es dir da genau so ergeht hat mich schon verblüfft, seitdem rumort es in mir. Wie ich dir mal schrieb wollte ich eigentlich die meisten Flöten im Original behalten, aber irgendwie kann ich es gerade nicht lassen und bin mit jeder Flöte, die ich vom Lack befreie ständig aufs neue verwundert.
Ausserdem gefallen sie mir in Holzoptik eigentlich viel besser :rolleyes: Die kleine Schwarze hats mir sowieso angetan, jetzt nach dem abschleifen des Lackes erst recht...

yo3.jpg yo4.jpg

So sah es vorher aus:

yo2.jpg

Die ist unter dem Lack ja beinahe noch schwärzer wie vorher :eek: Ich tippe mal auf Grenadill, Ebenholz wäre möglich, war aber eher seltener in Gebrauch.
 
Ich finde auch, dieser übermäßige Einsatz von Lack im "Dickschicht-Verfahren", hat aus dem schönen Holz - mit oft toller Maserung - meist ein wenig attraktives Pfeiffchen gemacht, was eher als billige "Plaste" rüber kam.

Nach dem Striptease und der Oberflächensatiniereung mag man die Oldies noch mal so gerne in die Hand nehmen!

Das sieht schon prima aus, bin gespannt, wie es nach dem "Meister-Finish" aussehen wird?!
 
Das sieht schon prima aus, bin gespannt, wie es nach dem "Meister-Finish" aussehen wird?!

Die ist recht widerspenstig, man hat den Eindruck, dass Holz "verschluckt" jede Behandlung. Da ist das poliern fast anstrengender wie das abschleifen. Aber mit Geduld...

So ist gerade der Zwischenzustand nachdem ich schon eine Weile am polieren bin. Manch andere Hölzer wären schon auf Hochglanz, das hier wird auch soo langsam, aber schööön isses allemal so auch schon :love:

yo6.jpg
 
WOP - wenn ich das richtig gelesen habe, ist wer?
 
WOP - wenn ich das richtig gelesen habe, ist wer?

:D Gute Frage... Gerade diese habe ich deswegen mit nach Stockstadt genommen und Herrn Thalheimer gefragt, diese Markung kannte er auch noch nicht. Aber mit meiner Vermutung, dass die Flöte aus der Werkstatt Johannes Adler kommt liege ich wohl richtig. Diese spezielle Fräsung der Grifflöcher ist eines seiner Patente.

Diese hier wurde mit "Götz" gemarkt, dieser Händler ist bekannt. Johannes Adler baute wohl jede Menge dieser "Tujus" die, wie so oft, vom Händler gemarkt wurden und nicht jeder davon ist mehr bekannt.

götz.jpg

Die meisten seiner Tujus aber sind ohne diese Tiefbettbohrung. Die liegen übrigens prima in der Hand beim spielen, diese Griffmulden gefallen mir.
 
p = könnte für paulus stehen ( markneukirchen) - hm

ja das mit dem patent ist stimmig, allerdings sei davor gewarnt dieses nachzueifern wegen der bequemlichkeit des spieles. die "buchtungen" müssen eingerechnet werden beim tonlochnetz!! sonst stimmt das gute teil nicht mehr.
die tonlöcher(ränder) inseits müssen noch gesäubert werden.

Thalheimer hatte einen eigenen stand, oder war es eine zufallsbegegnung?
 
eine zufallsbegegnung?

Ja, am Stand von Köllner-Dives war er lange zu gange und beurteilte seine Flöten, ansonsten war er immer wieder einmal irgendwo auszumachen, denn er besuchte auch die Konzerte. Da ich ja den ganzen Tag da war ergab sich einiges an Möglichkeiten und so manche nutzte ich, wo bekommt man sonst übers Jahr so geballte Infos zum Thema :D
 
Ja jetzt kommt's so langsam mit dem Finish.

Wenn es schneller ginge, müsstest du ja noch vor dem Spiel der Deutschen mit der Nächsten beginnen...
also immer schön LANGSAM, dann hast du länger was davon!

Aber eins sei angemerkt...
jetzt braucht die handpolierte ältere Dame unbedingt eine ROTE Fadenwicklung :great:
 
noch vor dem Spiel der Deutschen

:confused: achsooo, stimmt ja. Die großen Jungs jagen gerade wieder einem Ball hinterher und alle findens wichtig :whistle:

Hier ist es schön still und keine Kiste nervt mich, wie soll man bei dem Getröte auf den Rängen auch in Ruhe Flöte spielen...:m_flute:

unbedingt eine ROTE Fadenwicklung :great:
:eek: Nur blau oder schwarz, sonst geht nix... mal wieder Geschmacksache :D
 
@funstrumentalist & @Old Boy
Ihr habt nun wiederholt erwähnt, dass Eurer Wahrnehmung nach der Klang der Flöten nach der "Entlackung" weicher wird.

Seid ihr wirklich der Meinung, dass das Abnehmen des Lacks die Ursache für die Veränderung ist?

Gestern sprach ich mit dem Okarinabauer Martin Lietsch in Bonn auf dem Töpfermarkt. Ich fragte ihn, woran es läge, dass eine bestimmte Serie seiner Okarinas irgendwie weicher und runder klingt als die einer anderen Serie, die zwar in vergleichbarer Größe und Form gearbeitet sind, aber eine völlig andere Oberfläche haben. Er erklärte mir, dass der Unterschied von der Breite des Labiums und des Fensters verursacht wird. Wenn ich es richtig behalten habe, bewirken schmälere Labien und Fenster einen lauteren und schärferen Klang als breite.
Der Unterschied sah für mich minimal aus, war aber für meine Ohren deutlich hörbar.

Jetzt meine Überlegung und Frage - Wenn Ihr die Blockflöte abschabt und reinigt, entstehen da eventuell ganz minimale Änderungen (Verbreiterungen ) am Fenster und am Labium, die kaum sichtbar, aber doch hörbar sind? ? ?

Da das Fenster auch zugleich gewissermaßen ein Stimmloch ist, werdet ihr vermutlich sehr aufpassen, dass die Änderungen da nicht zu groß werden. Aber irgendetwas muss da ja "passieren". :gruebel:


Viel Spaß beim Weitertüfteln! :)

Lisa
 
Ja jetzt kommt's so langsam mit dem Finish.

Wenn es schneller ginge, müsstest du ja noch vor dem Spiel der Deutschen mit der Nächsten beginnen...
also immer schön LANGSAM, dann hast du länger was davon!

Aber eins sei angemerkt...
jetzt braucht die handpolierte ältere Dame unbedingt eine ROTE Fadenwicklung :great:


oben rot unten gelb, dann sind wir voll im fußballmetier
 
entstehen da eventuell ganz minimale Änderungen (Verbreiterungen ) am Fenster und am Labium

In meinem Fall kann ich ganz klar nein sagen, denn am Fenster und Labium arbeite ich nur wenn nötig und das ist seltenst der Fall. Ansonsten ist so etwas immer müssig, wenn ich es nicht inzwischen schon bei einigen Flöten wahr genommen hätte würde ich es auch garnicht erwähnen. Wie soll man so etwas auch erklären :rolleyes:

oben rot unten gelb, dann sind wir voll im fußballmetier

So in etwa :rolleyes::tongue:...

vuvuzela1.jpg
 
@funstrumentalist & @Old Boy
Ihr habt nun wiederholt erwähnt, dass Eurer Wahrnehmung nach der Klang der Flöten nach der "Entlackung" weicher wird.

Seid ihr wirklich der Meinung, dass das Abnehmen des Lacks die Ursache für die Veränderung ist?
...
Lisa

Also ich spekuliere momentan ja nur, mangels ausreichender Ergebnisse.
Eigentlich kann es der Lack nicht sein, wenn man bedenkt, das bei einer Blockflöte nur (wirklich?) die Luftsäule schwingen soll und nicht der Korpus ... tja, eigentlich!

Aber da ich bei lauterem Spiel mit meinen ALTen Damen deutlich die Schwingungen in den Fingerkuppen merke, kann ich mir einfach nicht vorstellen, daß der Korpus gar keine Einfluss haben soll.

Dazu kommt nun noch, dass nach dem Lackentfernten noch ein Wellnessbad in Öl folgt und die Damen reichlich der köstlichen Flüssigkeit aufnehmen, was kein Wunder ist, nach 30-50 Jahren Flüssigkeitsentzug.
Dadurch ändert sich natürlich auch die Dämpfung des Werkstoffs Holz...

Der 3. Punkt ist ohne Zweifel der Bereich des Labiums und der Übergangs-Kanten, die bei dem Entlacken zwangsläufig auch einer (sehr kleinen) Veränderung unterliegen.

Man müsste tatsächlich mal eine Messreihe anstellen, um alle Einflüsse zu berücksichtigen. Aber dazu fehlen mir ausreichend identische Prüflinge... ich schiesse mir die Damen bei e-Bay eigentlich nach dem Gesichtspunkt , daß sie möglichst unterschiedlich sein sollen, so ist so eine "Messreihe" also garnicht möglich.

Ja, gerne würde ich so etwas mal systematisch machen, aber bei Mollenhauer oder Moeck werden sie kaum Platz haben, für alte Herrschaften mit verrückten Ideen :opa:

Insgeheim hoffe ich aber, daß man dort all das bereits erledigt hat... so ein Helder-Alt oder -Tenor böte da, wegen seiner besonderen Bauart, besonders viele Möglichkeiten.
Also ICH hätte mit genau diesem Produkt, all solche Messungen bereits hinter mir, aber leider heisse ich ja nicht Mollenhauer ;)


Fest steht aber, daß nach der - sehr vorsichtig und mit Ruhe und Sorgfalt durchgeführten - Behandlung die Damen deutlich sanfter singen...
ich habe bereits die Nächste im Visiert, werde dann aber mal Schritt für Schritt versuchen, die relativen Klangveränderungen zu "beobachten".
 
Wie soll man so etwas auch erklären :rolleyes:

Hmmm.
Fällt der Unterschied denn schon auf, bevor Du die Flöte innen geölt, geputzt ... und den Block gereinigt oder ... hast?

Ja, gerne würde ich so etwas mal systematisch machen, aber bei Mollenhauer oder Moeck werden sie kaum Platz haben, für alte Herrschaften mit verrückten Ideen :opa:

Schon mal die Teilnahme an einem Blockflötenbaukurs in Erwägung gezogen?
Eine Reise zu einem der größeren Blockflöten-Meetings könnte sich lohnen, um im persönlichen Gespräch auszuloten, was mach- und denkbar ist, um Deinen Forschungsdrang zu stillen.

ein Wellnessbad in Öl
Dem messe ich eine größere Bedeutung für die Klangverbesserung bei als der Entlackung. Aber wer weiß. :nix:
Meine Erfahrung: Wenn meine Palisander Rottenburgs irgenwie nicht mehr so recht wollen, liegt es in der Regel daran, dass die mal etwas Öl benöten. Sobald das Rohr innen wieder seidenmatt glänzt und der prüfende Blick gegen das Licht im Innern keinerlei störende Rauheit mehr erkennen kann, kommt wieder ihre schöne Stimme zum Vorschein.

Gruß
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor, bei der nächsten Entblätterungsprozedur, zunächst alle anderen Schritte vorzunehmen.
Also etwa so:

1. Grundreinigung, Labium "begradigen", Einblaskanal "durchfegen", Innenrohr gründlich ölen... 3 Tage warten.

2. Dann 1. Soundtest.

3. Anschliessend der komplette Entlackungs-Vorgang, leichter Wachsauftrag, Politur.

4. Dann 2. Soundtest.


Mal sehe/hören, ob ich dann mehr sagen kann :gruebel:
 
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