@AbuSimbel
Ja, PCG Tools läuft nur auf Windows. Aber es sollte doch kein Problem sein, das entweder über Bootcamp zu machen oder sich mal für zwei Tage ein billiges Netbook auszuleihen. Für die Kronos-Verwaltung ist PCG Tools extrem nützlich.
@WaldoPepper
Hab ein komplettes freies Wochenende reingesteckt, da alle Soundbänke durchgehört werden mussten und nur die gewünschten Sounds in das virtuelle Zwischenlager kamen. Das war die Hauptarbeit mit ca 2/3 der Zeit, Neueinsortieren in leere Bänke ca. 1/3. Der Kronos lief die ganze Zeit auf dem letzten alten PCG Stand mit, um Sounds anzuhören (kann man nicht direkt von PCG Tools aus anwählen).
Noch ein Hinweis: die internen Bänke erlauben keine Veränderung von EXI- zu HD-Sample-Bänken und umgekehrt.
Daher sieht meine Ordnung (jeder hat seine eigene, aber Beispiele helfen manchmal planen) jetzt so aus:
Interne Bänke:
A (EXI): Engine-Pianos und -EPianos
B (HD): gesamplete Strings / Woodwinds / Mellotron / Orchester- und Brass-Hits
C (HD): Sample-Synth-Sounds nach Katergorien (außer Synth-Bass) / SFX / Brass 1 intern
D (HD): die komplette neue Funk & R&B brass library
E (HD): Gitarren akustisch und elektrisch / E- und A-Bass / Synth-Bass
F (HD): sämtiche Drum-Kits
[G ist fix belegt mit GM Sounds für Midi-Songs und lässt sich nicht überschreiben]
User-Bänke:
A (HD): Sample-Clavs / EP (vor allem FM) / Piano / E- (Vox- etc.) und Kirchen-Orgeln / Bell- u. Mallet-Sounds
B) (EXI): B3 Sounds, hauptsächlich von der neuen CX3-V2, plus ein paar gut verwendbare alte CX3-Sounds
C) (EXI): AL-1 Synth Sounds nach Kategorien
D) (EXI): MS-20 nach Kategorien / Polysix nach Kategorien
E) (EXI): STR1-Sounds / Mod7-Sounds
F) (EXI): frei für Neues
G) (EXI): frei für Neues
AA-CC (EXI): frei für Neues
DD-GG (HD): frei ür Neues
Im Nachhinein frage ich mich, wieso ich das nicht schon viel eher gemacht habe. Mich hat immer der Gedanke abgeschreckt, die Links zu den ganzen Factory-Combis zu zerstören, aber de facto habe ich fast ausschließlich meine eigenen, pro Song gebauten Combis verwendet. Also war das eine unsinnige Befürchtung. Nach Wiederherstellung meiner alten eigenen Combis (in PCG-Tools kan man sich eine Liste der Programmverknüpfungen in Combis ausgeben lassen) fehlt mir jetzt rein garnichts. Im Gegenteil: auch bei den Combis habe ich jetzt die meisten Bänke frei, um meine eigene Ordnung für Projekte dort zu haben, und schleppe nicht mehr den für mich weitgehend nutzlosen Ballast der vielen Factory-Combis mit.
Zwei Dinge genieße ich jetzt am meisten:
1. Der Kronos fühlt sich plötzlich wie ein neues Instrument an, weil es viel mehr Spaß macht, schnell auf gute und von einem selbst verwendete Sounds in einer klaren Ordnung zuzugreifen. Das ist beim Proben mit Band ungemein praktisch, weil es diese unsäglichen "mach doch mal so einen Sound" Situationen verkürzt, wo der Keyboarder in seinen Kronos-Dschungel abtaucht und über die Kategoriensuche weiterzukommen versucht , ohne zu wissen, ob sich hinter hundert Namen jetzt ein Polysix-Sound oder ein MS20 oder ein Mod-7 mit je ganz verschiedenem Soundcharakter verbirgt, und beim Durchhören immer auch all diese "Nieten" erklingen, die man in Wahrheit nie hören oder gar verwenden möchte. Das dauert dann maximal 15 Sekunden, bis einer aus der Band sagt: "vielleicht klärst Du das doch besser in Ruhe
zu Haus". Wenn jetzt einer z.B. sagt: leg hier doch mal Mellotron-Streicher drunter, liegen meine Mellotron-Sounds (obwohl aus verschiedenen Kategorien) alle in einem Block, von dem ich genau weiß, wo er ist.
2. Recording: Nach Export der Bänke in ein Cubase-Textfile (geht in PCG-Tools) finde ich jetzt auch in Cubase endlich schnell gewünschte Sounds im Inspector (Instrumentendefinition), ohne mich mit dem unsäglichen 32-bit Kronos-Editor im Hintergrund rumplagen zu müssen. D.h. ich muss nicht entweder zum Editor switchen oder aber erst über die Kronos-Kategorien-Suche am Gerät selbst gehen (s.o.) und dann zurück in Cubase den entsprechenden Sound dort suchen, wo er zufällig abgelegt wurde. Stattdessen weiß ich gleich, was ich wo suchen muss, und stosse da nur auf verwendbare Sounds zum direkten Anklicken.
Apropos Recording:
Nach Aussortieren veralteter HD-Sample-Sounds (z.B. diese unsäglichen Uralt-Rhodes- und Wurly-Patches mit 80er-Samples-Flair, oder manche unterirdischen Gitarren, oder diese schwammigen Synth-Sample-Sounds mit dicken Frequenz-Bäuchen in den unterern Mitten, oder alle möglichen Engine-Spielereien mit Demo-Charakter ohne praktischen Nährwert etc.) war ich wirklich überrascht, auf welch hohem Qualitäts-Level die verbliebenen Sounds sind:
die können aber so was von locker mit der gesamten Cubase Halion Sonic Bibliothek mithalten oder sie übertreffen! Und viele Sounds liegen m.E. sogar auf dem Level der besten Native Instruments Komplete Sounds. Der Synth ist also nach Ausmisten ein wirklich erstklassiges Recording-Arbeitstier (ohne PC-System-CPU-Belastung), das eine ideale Brücke zwischen Arrangieren/Aufnehmen und Live-Situationen herstellt.