irgendeinen Vorteil ggü. einem unterfrästen?
Das ist mehr so ein historisch "verbrieftes" Ding. Die ursprüngliche "Super-Strat" - also Eddies Frankenstrat - war ein Boogie Bodies Strat-Body, den Wayne Charvel hinter dem Shop schon in den Müll entsorgt hatte, von wo ihn - so will es die Legende - Eddie herausgefischt hat, um ihn mit dem Stechbeitel für seinen aus seiner ES335 ausgebauten Original P.A.F. auszuweiden. Als Hals kam dementsprechend auch ein "Fender-Derivat" mit spät1970er-Profil an die Geige dran. Das war erstmal nur eine Strat mit Humbucker und Vintage-6-Loch-Vibrato. Mit dem Ding hatte Eddie dann so seinen Ärger, weil er Ideen hatte, die gegen die Leistungsfähigkeit eines sogar hervorragend eingestellten Fender-Vibrato gingen. Dann kam das ESP-Flicker, dann Atze Gölsdorf, dann der alte Floyd selber, yada yada yada am Ende hattest Du 1982 die Kramer Pacer Imperial, die nix anderes war, als eine Maple oder Alder Body Strat mit fettem Fender Hals, zwei Schaller Golden 50 Humbuckern und Top Mounted OFR (so eine ist immer noch meine allerliebste Lieblingsgitarre).
Lange Rede, kurzer Sinn: Kein Schwein hat sich Anfangs darüber Gedanken gemacht, was mit dem OFR überhaupt anderes großartig anstellen sollte, als die von Eddie bekannte Variante, Töne nach unten zu bringen. Kramer und später auch BC Rich (Takeuchi) oder Charvel (Kahler) haben erst dann Unterfräsungen vorgenommen, als die ganzen Eddie-Adepten auf die Idee kamen, wenn sie schon sonst wenig zur Revolution beigetragen hätten, dann doch zumindest auch Upbends machen wollten. Um den eingeschränkten Bewegungsspielraum für Kameraden wie z.B, Derek Frigo, zu erweitern, hat man dann die Mehrarbeit der Unterfräsung auf sich genommen. Das war so gegen 1986. Ja, und dann kamen immer mehr, insbesondere halt auch Steve Vai mit seinen Lion's Claws.