Nato wird oft als günstiger Mahagoniersatz verbaut. Es ist das Holz der Johannisbrotgewächse.
Eigentlich kenne ich Nato eher als Holz, was bei Akustikgitarren zum Einsatz kommt. Yamaha verbaut es z.B. auch ziemlich oft.
Auf Dauer wird es wohl so kommen, dass für bestimmte Holzarten ein Ersatz gefunden werden muss. Die Bestände werden bei der Geschwindigkeit, mit der abgeholzt wird, nicht größer.
Generell würde ich mich von dem Begriff "billiges" Tonholz nicht abschrecken lassen. Das heißt nämlich noch lange nicht, dass die Gitarre schlecht klingt. Leo Fender hat auch nicht auf Erle und Ahorn gesetzt, weil es so exquisite Tonhölzer sind, sondern weil sie billig zu beschaffen waren.
Linde hatte auch einen relativ schlechten Ruf. Dabei setzen einige Gitarristen genau auf dieses Holz, weil es sehr gut für verzerrte Klänge geeignet ist. Anfangs fand Linde sehr oft bei japanischen Gitarren Verwendung, weil es ein Holz ist, was schnell wächst und günstig zu beschaffen war und Gitarren aus Japan hatten damals nicht gerade einen guten Ruf.
Selbst die "billige" Pappel hat ihre Fans. Irgendwann bringt bestimmt ein bekannter Gitarrist auch mal eine Signature-Klampfe mit Agathis-Body auf den Markt.
Diese ganzen Diskussionen über Tonhölzer sind teilweise auch etwas lächerlich. Nur weil eine Les Paul einen Mahagoni-Body und -Hals mit Ebenholzgriffbrett (dabei ist Mahagoni auch ein sehr weit gefasster Begriff, da es sehr viele Arten gibt) hat, muss sie noch lange nicht gut klingen. Wird dann mal ein alternatives Material ausprobiert, bricht in der Netzgemeinde gleich Panik aus, dabei haben bestimmt gefühlte 95% der größten Schreihälse noch nie so eine Gitarre in der Hand gehabt und versucht objektiv zu beurteilen.
Nachteil bei Linde und Pappel ist gar nicht der Klang, sondern eher, dass beide Arten relativ weich sind (Dellen, Macken) und nicht so schön gemasert sind. Transparente Lackierungen sind optisch nicht so spektakulär.
Davon abgesehen ist jedes Stück Holz anders.
Ich würde nicht sagen, dass das Holz bei einer Gitarre keine Rolle spielt. Diese Diskussion möchte ich hier nicht lostreten (sonst ist hier bald
), aber es ist nur ein Baustein, dass den Gesamtsound formt.
Meine Japan Squier mit Lindebody klingt trocken gespielt, gerade mit etwas älteren Saiten nicht gerade lebhaft, aber im Zusammenspiel mit dem Amp und dem Seymour Duncan Hot Rails am Steg klingt sie besonders mit Verzerrung richtig gut.