N
nite-spot
Registrierter Benutzer
hallo lost lover,
ich habe schon einige deiner beiträge gelesen, und vieles von dem was du schreibst, gefällt mir, weil sich darin kompetenz, erfahrung und ein eigenes denken ausdrücken
(speakerauswahl u.v.m.).
es gibt aber auch äusserungen, da klappen mir - in aller freundschaft - die fußnägel senkrecht nach oben, und sie reizen mich zum widerspruch!
also, ich glaube mal, die meisten musiker sind damit einverstanden, ihrem publikum ein gutes gefühl zu vermitteln.
dabei ist die frage nach lockerer, entspannter kommunikationsfähigkeit wichtiger als die frage "virtuos oder einfach".
der grad der notwendigen virtuosität wird von der musik bestimmt:
tommy emanuel ist ein großartiger virtuose UND ein großartiger kommunikator.
mein lieblingsbeispiel bob dylan war nie ein virtuose und hat genuschelt.
eric clapton und miles davis haben mit dem rücken zum publikum selbiges mit wunderschönen tönen verzaubert.
ERFOLG auf grölende kerle und arschwackelnde mädels zu reduzieren, ist mir VIEL zu kurz gegriffen (obwohl ich weder dem einen und schon gar nicht dem anderen abgeneigt bin).
ich spiele nirgendwo gitarre, um die kollegen möglichst wenig (vielleicht sogar mit langen soli) beim job zu stören, sondern:
ich war mal als spätpubertierender ANGETRETEN, DIESE WELT MIT DER GITARRE AUS DEN ANGELN ZU HEBEN.
davon übrig geblieben ist heute der wunsch (und an guten tagen - vielleicht - die fähigkeit), die seele der menschen zu berühren.
oder anders gesagt, meinen selbstausdruck zu finden und mit den kollegen und dem publikum zu kommunizieren
zu deiner jazz-session:
ich finde es gut, ohne scheuklappen mitzuspielen, und offensichtlich hast du ja menschen erreicht. ich wage es allerdings zu bezweifeln , über einen jazzstandard wie "stella by starlight" oder "have you met miss jones" sinnvoll mit nur einer pentatonik zu improvisieren, dafür sind diese stücke harmonisch zu komplex.
da ist die begeisterung der dorfnachbarn beileibe nicht der maßstab für die qualität des gespielten. es geht mir um eine ernsthafte liebe zur musik, und wir können uns darüber
streiten, ob die "schaumschläger" oder die "verkrampften" diese weiter verfehlen.
das wollte - bei aller wertschätzung für dich, und leicht verspätet - gesagt sein!
mit freundlichem groove hanno
ich habe schon einige deiner beiträge gelesen, und vieles von dem was du schreibst, gefällt mir, weil sich darin kompetenz, erfahrung und ein eigenes denken ausdrücken
(speakerauswahl u.v.m.).
es gibt aber auch äusserungen, da klappen mir - in aller freundschaft - die fußnägel senkrecht nach oben, und sie reizen mich zum widerspruch!
Ich habe an mich vor allem den Anspruch, mein Publikum mit einem guten Gefühl nach Haus zu schicken. Und meine Erfahrung ist erstens: je "technischer" und "virtuoser" man spielt, desto schwieriger ist das. Und zweitens: wir Gitarristen überschätzen unsere Rolle in der Musik immens. Tatsächlich interessieren sich 90% der Musik-HÖRER in erster Linie für Rhythmus und Gesang. Ein Konzert ist dann ein Erfolg, wenn die bezechten Kerle die Refrains mitgrölen und die Mädels mit dem Hintern wackeln. Dafür sind Sänger, Schlagzeuger und Bassist zuständig. Als Gitarrist macht man schon einen ziemlich guten Job, wenn man die Jungs nicht bei der Arbeit stört.
Ich hatte vor einiger Zeit ein tiefgreifendes "aha"-Erlebnis: Ich habe an einer Jazz-Session teilgenommen. ca. 150 Leute im Publikum und ziemlich fitte Mucker auf der Bühne. Am Anfang hab ich dem Pianisten zugeraunt: "Bitte mach was simples - ich kann nur Blues". und dann hab ich drei Nummer lang schweissgebadet versucht, mich mit Pentatonik über Wasser zu halten. Während die anderen solierten, hab ich ein den Volumenregler auf Null gedreht und ein paar Akkorde gefaket. Mit hochroten Kopf von der Bühne - und jetzt die Pointe: im Publikum steht eine Gruppe meiner (Dorf-)Nachbarn! Alles Leute, die mich als Gitarrist bis dahin gar nicht kannten. Total begeistert: Meine Soli seien das absolute Highlight gewesen, endlich mal was zum zuhören "....die andern dudeln ja nur rum."
also, ich glaube mal, die meisten musiker sind damit einverstanden, ihrem publikum ein gutes gefühl zu vermitteln.
dabei ist die frage nach lockerer, entspannter kommunikationsfähigkeit wichtiger als die frage "virtuos oder einfach".
der grad der notwendigen virtuosität wird von der musik bestimmt:
tommy emanuel ist ein großartiger virtuose UND ein großartiger kommunikator.
mein lieblingsbeispiel bob dylan war nie ein virtuose und hat genuschelt.
eric clapton und miles davis haben mit dem rücken zum publikum selbiges mit wunderschönen tönen verzaubert.
ERFOLG auf grölende kerle und arschwackelnde mädels zu reduzieren, ist mir VIEL zu kurz gegriffen (obwohl ich weder dem einen und schon gar nicht dem anderen abgeneigt bin).
ich spiele nirgendwo gitarre, um die kollegen möglichst wenig (vielleicht sogar mit langen soli) beim job zu stören, sondern:
ich war mal als spätpubertierender ANGETRETEN, DIESE WELT MIT DER GITARRE AUS DEN ANGELN ZU HEBEN.
davon übrig geblieben ist heute der wunsch (und an guten tagen - vielleicht - die fähigkeit), die seele der menschen zu berühren.
oder anders gesagt, meinen selbstausdruck zu finden und mit den kollegen und dem publikum zu kommunizieren
zu deiner jazz-session:
ich finde es gut, ohne scheuklappen mitzuspielen, und offensichtlich hast du ja menschen erreicht. ich wage es allerdings zu bezweifeln , über einen jazzstandard wie "stella by starlight" oder "have you met miss jones" sinnvoll mit nur einer pentatonik zu improvisieren, dafür sind diese stücke harmonisch zu komplex.
da ist die begeisterung der dorfnachbarn beileibe nicht der maßstab für die qualität des gespielten. es geht mir um eine ernsthafte liebe zur musik, und wir können uns darüber
streiten, ob die "schaumschläger" oder die "verkrampften" diese weiter verfehlen.
das wollte - bei aller wertschätzung für dich, und leicht verspätet - gesagt sein!
mit freundlichem groove hanno