so.
Nun noch mal ein kleines Update.
Ich habe gestern mal hinten aufgeschraubt und das gemacht, was ich mir von Anfang an vorgenommen habe:
Eine 12AY7 als V1 eingesetzt.
Alles was ich dazu schreiben kann ist erst mal ein kleiner Eindruck und hat auch nur Gültigkeit unter den Laborbedingungen der Zimmerlautstärke.
Ich werde sicherlich noch ein paar mehr Erfahrungen liefern, wenn der Amp mal unter reellen Bedingungen gelaufen ist.
Ein paar wenige Aussagen getraue ich mich dennoch schon mal zu machen. Unter der Massgabe, dass n=1 (EINE BESTIMMTE AX7 vs EINE BESTIMMTE AY7) eigentlich keine verlässliche Aussagen zulässt
1. Bei sonst gleichen Einstellungen wirkt der Amp insgesamt zahmer. Ob das bei einem derart wilden Tier schadet sei jedem selbst überlassen. Die Höhen sind samtiger geworden, die unteren Mitten fülliger, präsenter, cremiger - wie man halt will - aber auch weniger konturiert würde ich sagen. Die Kontur kommt aber, wenn man ein klein wenig Gas gibt teilw. zurück. Zumindest höre ich das so.
Durch den anderen EQ ist weniger "Gebrizzel" im Ton, was ich selbst positiv finde.
2. Bei einer Schaltung, bei der hinter der V1 gleich der Phasendreher kommt, macht es meiner Meinung nach mehr aus, als bei einem Marshall JCM, ob in der ersten Stufe eine Verstärkung von 40 oder 100 stattfindet. Der Amp lässt sich lautstärkemässig extrem besser regeln, finde ich. Es wird möglich die Endstufe ein bisschen weiter auf zu machen, den Master auf zu machen... ja, es ist mir sogar gelungen, bei Volume 9 Uhr Master und PS komplett "auf" zu machen. Natürlich war dann mein Pickattack eher mäuschenartig hier im Zimmer und das Gitarrenvolume ziemlich unten (50s wiring sei Dank wurde es nicht zuuuu dunkel dadurch). Der Amp dankt diese Einstellung mit einem sehr offenen Ton. Wer Lust hat, mal zu hören wie das Teil auf Volume 12 klingt, sollte die amerikanische Vorstufenvariante auf alle Fälle mal ausprobieren.
Aber Achtung - ich spiele mit der rechten Hand auch leise.
Zuerst war ich enttäuscht. Der Amp ist halt für ne AX7 gedacht und hat damit auch einen bestimmten, rotzigen Charme. Wer aber Lust hat, die amerikanische und cleane Seite des Amps mehr zu erkunden ist dennoch mit dem Versuch einer AY7 erst mal saugut bedient.
Ein Teil der EQ Unterschiedes lässt sich per TMB schön kompensieren. Der Rumms auf den Basssaiten der Gitte ist in dieser Bestückung enorm.
Ich war überrascht, wie "warm" der Amp mit dieser Vorstufenröhre klingt. Die bleibt jetzt erst mal drin und darf zeigen was sie noch so kann.
Für mich ist der Gewinn an Offenheit bei gleicher Lautstärke (weil Master weniger zu) und der samtige Höhenbereich die trade-ins auf alle Fälle wert. Ob das auf die Dauer so ist, weiss ich nicht. Vermutlich werde ich noch ein paar andere Typen im Laufe der Zeit probieren.
Da es die JJs gerade schon für nen 10er gibt, finde ich den Invest für den Versuch überschaubar (meine war übrigens keine JJ sondern aus Worms).
s´Zwieberl