4. Bericht zum FORTE SE
Vorbemerkung:
Vor einem Jahr – Heiligabend 2016 – kam mein Forte SE durch den Schornstein zu mir, so dass ich nun einmal ein Resumé ziehen möchte.
Der ForteSE hat bei mir den PC3 mit der 76er Kompromisstastur ersetzt und steuert auch den darüber stehenden Kronos61 an (im Rack ist noch ein NE2R für Orgelsounds).
Tastatur:
Von der gewichteten 88er Hammertastatur bin ich nach wie vor begeistert. Sie ermöglicht ein sehr differenziertes Spiel, besonders für Pianoklänge. Auch klappert da nichts, wie ich es schon bei anderen Tastaturen feststellen musste. Die 88 Tasten sind auch bei den Splits im Multimode von Vorteil: Man hat einfach genug Platz.
Dimensionen:
88 „normale“Tasten wird man schwerlich auf weniger als 124,2 cm unterbringen können, die der SE breit ist, und die recht stabile Bauweise ist mit 18,5 kg auch noch tragbar. Ich kann es mit beiden Armen noch gut an den Seiten fassen, um es z.B. in das Case zu heben. Letzteres habe ich maßgenau anfertigen lassen, mit Tragegriffen an den Seiten, falls mir mal jemand hilft, und mit der Case-Länge von 136 cm brauche ich bei meinem geräumigen Fahrzeug nicht mal die Rücksitze umzuklappen.
Sounds/Programs:
Wenn mir nicht schon die PC3-Sounds gefallen hätten, hätte ich sicher nicht zum SE gegriffen.
Die Pianofraktion ist für mich vielfältig und qualitativ gut; ich habe aber auch noch ein bisschen herumgeschraubt, was nicht so schwer ist, wie manche Tester glauben machen wollen. Dazu später mehr.
Ohne die Mitnahmemöglichkeit/Importmöglichkeit meiner PC3-Sounds wäre ich allerdings mit dem angebotenen Sounds nicht ganz zufrieden gewesen. Aber auch ein Neueinsteiger kann an diese Soundvorräte kommen.
Multis:
Wenn man unter GLOBAL den User Type ADVANCED einstellt, hat man 8 Zonen zur Verfügung, die beliebig gesplittet oder gelayert werden können. Spätestens hier kommt der Editor ins Spiel.
Auch wegen des kleinen Displays des SE geht die Arbeit mit dem Editor viel Flotter von der Hand, besonders aber werden im Editor die Sounds auch vollständig kategorisiert angezeigt, egal, wo sie gespeichert sind, was am Gerät leider nicht konsequent geht.
Zudem bietet die absolute Controllerfreiheit phantastische Möglichkeiten, erfordert aber auch ein konsequentes Arbeiten. Dazu den Überblick zu behalten, ist der Editor IMO unerlässlich.
Wahrscheinlich (Von einem Update durch Soundtower habe ich noch nichts gehört) ist er eigentlich nur für 4 Zonen ausgelegt, wie es vor dem ForteSE-Update war. Richtet man aber am Gerät 8 Zonen ein und importiert das Multi, kann man dann doch 8 Zonen bearbeiten. Nicht nur aus diesem Grund ist es hilfreich und spart später viel Zeit, wenn man sich Templates erarbeitet, die die Basis für spätere Multis bilden, und in denen man störende Controller ausschaltet, um spätere Überraschungen zu vermeiden. Die Buttons über den Slidern wechseln dann je nach Funktion von rot auf grün (Ein-/Aus der Zonen). Übrigens gilt das auch für das CLEAR-Multi, das keineswegs richtig clear ist. Erst wenn man z.B. den Buttons 5 - 8 auch die Funktion ZoneMute zuweist, lassen sich die Zonen 5 - 8 damit ein- und ausschalten, was dann die grüne LED signalisiert, bei anderen Funktionen leuchtet sie rot
Soundmäßig lässt sich hier im Multibereich viel realisieren. Und mit den 32 FX Chains kommt man nicht mehr so schnell an Grenzen (PC3 hatte nur 16).
Speicherstruktur:
Bisher gibt es die Factorybämke A und B, sowie die Userbänke A - D. Das heißt, erst Program drücken, dann auf dem Display mit Tasten oder Dial die Bank auswählen, Ok drücken; und erst dann kann man in der Bank die Category drücken und im darunter befindlichen ZAHLENFELD das Program anwählen. Etwas umständlich.
Will man später neue/eigene Sounds per Category wählen, muss man die Sounds beim Speichern auf die jeweils 16 entsprechenden Speicherplätze der Bänke nach Category legen, und nicht einfach z.B. ab #1420 die Strings. Will man wirklich 160 oder mehr Stringsounds da reinladen, wird es allerdings bei 4 Userbänken unmöglich, dieses System einzuhalten, bzw. es geht gar nicht mehr.
Deshalb speichere ich Sounds nach einem eigenen System ab und deshalb habe ich die Categorie-Anwahl unter GLOBal auf ID NUMBER gestellt und rufe die Sounds und Multis per Zahlenfeld auf. Will ich mir die Auswahl unter Category anzeigen lassen, geht das komfortabel mit dem Editor (s.o.).
Es gibt 1024 User Speicherplätze sowohl im Program Mode als auch noch mal im Multi Mode.
Eigene Kreationen können erst ab #1025 gespeichert werden, auch wenn niedrigere Plätze eigentlich noch frei wären.
An FAVORITES gibt es leider nur ganze 10 Speicherplätze. Leider haben die OS Updates (3.04) daran nichts geändert. Ich habe deshalb z.B. für einen Gig die Multis in entsprechender Reihenfolge auf die Plätze #1800 aufwärts gelegt. Ich muss sie nur dann auch wieder löschen, weil das ja keine Referenzen auf meine ursprünglichen Multis ab #1100 sind.
Editieren:
Wenn man manchmal liest, dass das Editieren von Sounds schwierig sei, so scheint mir das Urteil recht oberflächlich. Am Gerät selbst ist es sicher nicht so einfach (im Gegensatz zum Kronos z.B.). Aber mit dem Editor geht das doch ziemlich übersichtlich. Denn hier kann man auch bei Chains nach Kategorien auswählen und die Chains selbst noch editieren., muss sie dann aber als eigene Chains speichern und später mal mit sichern, wenn man auf ein neues OS umsteigt.
Dazu ein paar Fotos.
Songmode und Sequencer:
Ich benutze beide nicht, habe sie nur mal probehalber getestet, also keine Praxiserfahrung.
Der SE ist in wenigen Sekunden startklar, was ich im Sommer bei mehreren Stromausfällen wegen Regen und Gewitter zu schätzen wusste. Den Kronos konnte ich in der Situation für eine Weile vergessen.
Frohe Weihnachten und viel Musik im neuen Jahr 2018!
Tastenmike
Die ersten drei Fotos zeigen die Chain-Auswahl und Chaineditierung. Beim vierten Foto sieht man, das die User-Speicher ab #1025 beginnen