So es gibt Nachschub an der Fröstel-Front
(Fun Fact: Als ich im Nachhinein geschaut hatte, wo ich war kam raus, dass der Weg tatsächlich "kalter Feldweg" hieß
)
Diesmal konnte ich das frische Equipment testen. Zum Einsatz kam diesmal:
- Eine Vollspektrum Canon 600D
- der Zenithstar Z61 360mm Apochromat, diesmal mit Field Flattener, damit die Sterne bis in den Rand schön rund sind und ich Filter einschrauben kann.
- Ein IDAS 2" Duo-Narroband-Filter (Lässt nur die Emissionslinien von H-Alpha und O-III durch, dies hat den Vorteil auch bei Mondlicht und unter städtischer Lichtverschmutzung brauchbare Aufnahmen machen zu können. Tatsächlich bin ich für das Bild nur 20min von meiner Wohnung mitten in Leipzig an den Stadtrand gefahren, was man definitiv nicht als klaren Himmel bezeichnen konnte.
- eine motorisierte EQ5 GoTo-Montierung
- ein weiteres, kleineres Guide-Scope mit 205mm Brennweite welches mittels des MGEN3 für das Autoguiding genutzt wurde (aktive Korrektur der Nachführung des Teleskops).
- der MGEN3 hat dann auch gleich die Auslösung der Kamera sowie das Dithering übernommen (Beim Dithern wird vor jeder Aufnahme der Bildausschnitt auf Pixelebene randomisiert verschoben um somit Hotpixel und Bildfehler im Nachhinen leichter rausrechnen zu können.
Ziel war diesmal der Seelennebel im Sternbild Cassiopeia. Ein 7.500 Lichtjahre entfernter H-Alpha-Emissionsnebel, der wie der Orionnebel eine noch aktive Sternenentstehungsregion ist. Viele der hellen Sterne in diesem Nebel sind aus ihm entstanden. Der Strahlungsdruck der neu geborenen Sterne hat dann den übrig gebliebenen Wasserstoff nach außen gedrückt wodurch sich diese weiträumige Nebelregion gebildet hat mit ca. vier Vollmonddurchmessern an scheinbarer Breite auf unserem Nachthimmel.
Belichtet wurden 35 Bilder mit 3 min Einzelbelichtung. Also nicht mal 2 Stunden Gesamtbelichtungszeit (relativ wenig, solche Nebel brauchen mit dem Filter sonst gute 4-6 Stunden ... ich war allerdings mit dem Aufbau des neuen Stuffs etwas länger beschäftigt, als geplant
)
Grüße!