Heute hab ich nochmal genauer hingesehen. Da haben die Indonesen doch tatsächlich die Bünde abgerichtet, aber danach vergessen die Bundkronen zu bearbeiten. Feine Rillen in Halsrichtung auf allen Bünden. Hier eine Handyaufnahme vom "Bending" unverstärkt, also trocken. Die Saiten berühren dabei wirklich nur die Bünde:
Das war bei meiner Squier CV 70s Jaguar (gekauft 2021) leider genauso.
Versteht mich nicht falsch, mittlerweile hat sich meine CV 70s Jaguar zu meiner liebst und meist gespielten Gitarre entwickelt, aber als ich sie bekommen habe, war sie meilenweit davon entfernt.
Die Grundsubstanz bei den CV Instrumenten stimmt ja an sich, aber ab Werk fand ich sie katastrophal.
Wenn man nicht wie ich ein Bastler ist oder weiß was man von einem Instrument möchte, würde mich es nicht wundern wenn die Enttäuschung groß ist.
Aber nach allen Prozeduren die sie durchlaufen musste, bin ich der Meinung dass Sie sich vor F-Instrumenten nicht mehr verstecken braucht.
Wie schon gesagt, die Grundsubstanz stimmt.
Als erstes nervten mich die Bünde, also habe ich die Saiten abgezogen, die Bünde bearbeitet, poliert, das durstige Griffbrett geölt und ordentliche Saiten aufgezogen.
Dabei musste ich ebenfalls feststellen, dass der Steg ebenfalls ganz rudimentär bearbeitet war, also habe ich den Steg nachgearbeitet und die Kanten verrundet.
Im nächsten Schritt sind mir die Saiten immer wieder von der Brücke gesprungen, also habe ich eine T.O.M. verbaut, mit den Exzenterhülsen von Rockinger um es ordentlich zu machen.
Mit der T.O.M. ließ sich die Saitenlage nicht mehr spielbar einstellen, also hat sie im Anschluss noch den bekannten Neck-Shim bekommen.
Bald schon wollte ich unbedingt ein Tremolo mit der Verriegelung haben (ich verstehe sowieso nicht, wieso nicht gleich eins mit Verriegelung verbaut wird) und habe mir das von Rockinger bestellt und verbaut.
Dann musste ich leider feststellen, dass die Feder des neuen Tremolos viel zu Hart ist, also habe ich es wieder ausgebaut und die alte Feder in das neue Tremolo gebaut.
Daraufhin hatte ich das Gefühl, eine ganz solide Gitarre zu haben, bis auf furchtbares Feedbackpfeifen bei aufgedrehten Gain, klar es sind Singlecoils, aber keine andere meiner SC-Gitarren war so anfällig.
Also habe ich die komplette Gitarre im inneren, inklusive Pickguardrückseite und Control-Plates mit Kupferband abgeschirmt und es wurde merklich besser.
Irgendwann waren mir die Pickups teilweise ein wenig zu seicht, insbesondere der Stegpickup, also habe ich mich für einen SHR-1B, also den Hot Rail Pickup aus dem Hause Seymour Duncan verbaut.
In diesem Zuge ist der "Strangle Switch" rausrotiert und einer Splitfunktion des Hot Rails gewichen.
Nun bin ich endlich zufrieden und habe eine tolle, vielseitige Gitarre die ich nicht mehr missen möchte, jedoch spiele ich aktuell mit dem Gedanken eine neue Control-Plate zu kaufen und einen 3-Way Toggle Switch ala Kurt-Cobain einzubauen.
In Live -Situationen ist es eben einfacher als mit zwei einzelnen Switches.
Aber ich bin froh ziemlich am Ende der Reise zu sein.
Tatsächlich spiele ich aktuell meistens über den SHR-1B gesplittet, also wieder über einen Singlecoil wenn man es so will, jedoch klingt dieser um einiges kräftiger als der originale und neigt weniger zu Feedback und Nebengeräusche.
Im Grunde ergeben sich aber unzählige Soundoptionen für mich, die auch alle immer mal wieder zum Einsatz kommen, wie z.b.:
- SHR1B only als Humbucker
- SHR1B only als Singlecoil
- Jaguar Neck Pickup only
- SHR1B als Humbucker + Jaguar Neck Pickup
- SHR1B als Singlecoil + Jaguar Neck Pickup
- Jaguar Neck Pickup über den Rythm Circuit
Und mit Volume und Tone spiele ich auch gerne mal rum um den Sound weiter formen zu können.