Moin, da ich seit kurzem eine Fender Jaguar besitze wollte ich hier mal etwas schreiben.
Ich war auf der Suche nach einer Strat mit RW Griffbrett als Ergänzung zu meinen Maple Strats. Nachdem ich alles Mögliche ausprobiert hatte, von Strats über Deluxe Teles bis zur Jazzmaster, bin ich bei einer American Professional Jaguar in Sunburst mit RW Griffbrett hängen geblieben.
Die Gitarre kommt im üblichen Fender SKB-Case, incl. einer kleinen Kunstledertasche mit Imbusschlüssel Tremhebel und Zertifikat etc., das Übliche halt.
Das Erste was mir auffiel war das hohe Gewicht. Die Gitarre ist schwerer als meine Esche Tele, fast schon wie eine Paula. Das Zweite war die sehr hochwertige Lackierung, laut Fender ist es zwar auch bloß ein Acryllack, aber er sieht doch noch etwas hochwertiger aus als bei meiner Sunburst Mex. Strat. Die Halsrückseite ist matt lackiert (Polyurethan).
Der Hals fasst sich etwas stumpf an, aber das wird sich sicher noch ändern. Das Rosewoodgriffbrett ist einheitlich dunkel, zeigt fast keine Struktur und war etwas trocken. Müsste beim Saitenwechsel mit Öl behandelt werden.
Der Korpus besteht aus zwei Teilen welche in der Mitte gefügt sind. So etwas sollte man eigentlich vermeiden, aber es ist halt nicht zu ändern und fällt nur bei genauem Hinsehen auf. Hier hat man sich schon Gedanken gemacht.
Der größte Unterschied zu meinen Stratocaster und Telecaster Gitarren waren, abgesehen von der kürzeren Mensur, die sehr hohen Bundstäbchen. Es sollen medium Jumbo Bünde sein, aber man hoppelt beim ersten Mal richtig übers Griffbrett. Die medium Jumbos auf meinen anderen Gitarren sind nicht so hoch.
Dazu kommen die für meinen Geschmack zu dünnen Originalsaiten (9-42). Hier hätte ich auf jeden Fall 10er gewählt, was ich auch ändern werde.
Die kurze Mensur spielt sich eigentlich sehr angenehm. Mal ewas ganz anderes für mich. Der akustische Sound ist etwas dunkler als der meiner Strats, kommt dem aber schon sehr nahe. Das wird sich mit dickeren Saiten sicher noch etwas verstärken. Meine Esche Tele ist im Vergleich lauter und auch etwas voller, runder im Ton.
Am Amp, einem Fender Blues Deluxe, zeigt sich der Unterschied am deutlichsten. Meine Strats sind sehr zart und silbrig im Klang. Die Tele ist immer twängig. Die Jaguar ist laut und fett. Bei gleichen Amp Einstellungen viel lauter und crunchiger als die Strats.
Wenn ich einen Strymon Flint und einen Fulltone OCD davor schalte bekomme ich einen sehr vollen, runden Crunch Sound, was mir mit den Stratocastern nie so gelungen ist. Die PUs müssen hier, obwohl auch Singlecoils, schon ganz andere sein.
Dank der vielfachen Einstellmöglichkeiten ist von Tele-Twäng bis zu einem recht jazzigem Klang viel möglich.
Wer eine universelle Gitarre sucht, egal ob Rock, Blues oder Fusion Sachen, sollte sich die Jaguar auf jeden Fall mal ansehen. Vor allem verzerrt, wie gesagt, eine ganz andere Nummer als eine Strat oder Tele. Eher schon in Richtung Humbucker Gitarre.