Der Bassist und die Noten...

  • Ersteller Thundersnook
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Ich will nicht wissen wieviel tausende Euro ich in Autofahrten, CD-Produktionen, Equipment (ich meine jetzt nicht das Sammeln von Bässen, sondern notwendiges Equipment, dass man sich nicht im Wohnzimmer an die Wand hängen würde), Klamotten, Promo-Material versenkt und wieviel Zeit ich für Proben, Auftritte, Aufnahmen, Mixing, Mastering, Layout, Webseiten, Druckereien aufgewendet habe. Und du willst mir jetzt ernsthaft erzählen, dass ich es gar nicht ernst mit der Musik meine weil ich schließlich nicht flüssig Noten lesen kann?

Echt, ey?

Sagen wir es so, es gibt sicherlich schwerwiegendere Kriterien an denen man Ehrgeiz musikalisch etwas zu erreichen festmachen kann, neben der Fähigkeit Noten zu lesen. Irgendwie bin ich mir da ganz schön sicher.

Gruesse, Pablo
 
Aber es ist doch trotzdem schwierig und umständlich ohne lesen zu können durchs Leben zu kommen...


Ja. da kommt es eben darauf an wohin man damit will.
Nicht lesen zu können reicht eben dafür etwas vorzutragen aber nicht um es aufzuschreiben oder abzulesen.
Ein Analphabet würde sicher nicht Schriftsteller sein können und ein Musiker, der nicht nach Noten spielt kommt nicht in ein Kammerorchester.

Man kann es vielleicht so zusammenfassen:
Sinnvoll schon, Noten zu können, wenn dahin will wo man sie benötigt.

In meiner Coverband spielen wir nur nach Chordsheets. Der Rest wird improvisiert weil wir die Stücke nicht unbedingt im Original nachspielen. (Geht ja auch bei unserer Besetzung nicht immer.) Und man hat damit natürlich größere Schwierigkeiten, wenn man das Stück gar nicht kennt.
Für's Original wären dann Noten schon sinnvoller weil man es eben leichter hat das exakt nach zu spielen.
 
Wenn denn in den Noten steht, was original gespielt wird. :rolleyes:

Gruesse, Pablo
 
[...]Autofahrten, CD-Produktionen, Equipment (ich meine jetzt nicht das Sammeln von Bässen, sondern notwendiges Equipment, dass man sich nicht im Wohnzimmer an die Wand hängen würde), Klamotten, Promo-Material versenkt und wieviel Zeit ich für Proben, Auftritte, Aufnahmen, Mixing, Mastering, Layout, Webseiten, Druckereien [...]

Was hat denn das alles mit Musik an sich zu tun?

Aber meinetwegen, wenn ihr meint, ich hab halt andere Ansichten :rolleyes:;)
 
Was hat denn das alles mit Musik an sich zu tun?
Na ja, Proben, Auftritte und Aufnahmen...? Findest Du etwa, dass das nichts mit Musik so an sich zu tun hat? Ich denke doch schon ziemlich.

Zu Deinen Ansichten: Ich hab so das Gefühl, dass Du möglicher Weise missverstanden wurdest. Denn dass ein Musiker keiner ist, blos weil er keine Noten lesen kann, kann ich zumindest in Deinem letzten Beitrag nicht direkt entdecken. Deiner Meinung zum Verhältnis von E- und U-Musik zum Thema Notation und vor allem aber auch Improvisation kann ich im Übrigen nur zustimmen. :)

Gruß,
Carsten.
 
Was hat denn das alles mit Musik an sich zu tun?

Das hat was mit "ernst nehmen" der Musik an sich zu tun.

Deine Worte...:)

Noten sind die Schrift der Musik und die Theorie ihr Hintergrund...sie sind aber nicht das Wesen der Musik.
Genau so wenig ist die Schrift das Wesen einer Geschichte und die Grammatik ist nicht ihre Aussage.
 
Na ja, Proben, Auftritte und Aufnahmen...? Findest Du etwa, dass das nichts mit Musik so an sich zu tun hat? Ich denke doch schon ziemlich.

Naja...in meinen Augen auch eher indirekt.
Dass man viel zeit im Studio verbracht hat, sage mMn noch nichts über die Einstellung zur Musik aus. Eine drittklassige Teeniepunkband kann sich auch in Studio setzen und Spaß mit ihren drei Akkorden haben, aber - ganz ehrlich - als Musiker sehe ich die nicht unbedingt.

Zu Deinen Ansichten: Ich hab so das Gefühl, dass Du möglicher Weise missverstanden wurdest. Denn dass ein Musiker keiner ist, blos weil er keine Noten lesen kann, kann ich zumindest in Deinem letzten Beitrag nicht direkt entdecken.

So extrem wars auch nicht gemeint, im Nachhinein denke ich, dass ich mich etwas hart ausgedrückt hab.
Ich hab halt nichts für diese wischiwaschi-Einstellung übrig, wie sie gerade junge Musiker und Autodidakten oft haben, die dann meinen es reicht ein bisschen auf dem Griffbrett rumprobieren bis was dabei rauskommt reicht.
Mag sein, dass manche damit Spaß haben, aber als Musiker nehme ich diese Leute nicht ernst.
Ich denke aber, dass niemand hier so drauf ist.
Das mit dem Notenlesen im speziellen - okay. Sorry Leute, da hab ich echt übertrieben.
Wenn es um Musik Theorie geht, bin ich manchmal etwas empfindlich.

@Pablo:
Ich glaube wir beide kommen aus zu verschiedenem musikalischen Umfeld und haben daher ein Kommunikationsproblem.
Ich glaube du bist auf deine Art ein fähiger Bassist und sympatisch warst du mir sowieso immer.

Das hat was mit "ernst nehmen" der Musik an sich zu tun.

Deine Worte...

Und wieder missverstanden. Aber egal ;)
 
@Pablo:
Ich glaube wir beide kommen aus zu verschiedenem musikalischen Umfeld und haben daher ein Kommunikationsproblem.
Ich glaube du bist auf deine Art ein fähiger Bassist und sympatisch warst du mir sowieso immer.

Also, wenn es dich tröstet, ich kann Leute die "nur zum Spass"; Musik machen auch nicht ertragen. Vor allem wenn "nur zum Spass"; heißt, dass ich meine überteuerten Edelinstrumente Gassi führe und eigentlich nur Bier trinken will.

Bei allen Projekten, an denen ich beteiligt bin, sind alle Musiker mit einem gewissen Ehrgeiz bei der Sache. Wir alle arbeiten auf unsere Art und Weise daran besser zu werden. Und um musiktheoretische Grundlagen kommt man da auch nicht 'rum, zumindest wenn man da hin will, wo ich noch hin will.

Im Herzen bin und bleibe ich aber Dilettant. Perfektionismus langweilt mich. Ich bewundere Perfektionisten ob ihrer Selbstdisziplin und auch in Bezug auf ihre Leistungen. Ich aber will keiner sein. Es macht mich nicht an.

Im Bereich der Pop- und Rockmusik kamen in meinen Augen viele große und wichtige Impulse von sogenannten "Dilettanten";. Die ganze Entwicklung von Punk, Metal, Rock'n'Roll, Blues und viele andere mehr wären ohne diesen "Input"; nicht möglich gewesen.

Und diese Art Dilettantismus bewundere ich mindestens ebenso sehr, wie Fleiß, Disziplin und den Anspruch ein professioneller Musiker zu werden.

Naja, wie auch immer. Ich glaube eins haben wir auf jeden Fall gemeinsam. :redface: Die von uns in diesem Thread vertretenen extremen Ansichten (Notenleser rocken nicht und Personen die keine Noten lesen wollen nehmen das Musikmachen nicht ernst) sind beide ziemlich hohl. Vielleicht lassen wir den Quatsch einfach bleiben und kümmern uns um Wesentlicheres...

Gruesse, Pablo
 
.... Die von uns in diesem Thread vertretenen extremen Ansichten (Notenleser rocken nicht und Personen die keine Noten lesen wollen nehmen das Musikmachen nicht ernst) sind beide ziemlich hohl. Vielleicht lassen wir den Quatsch einfach bleiben und kümmern uns um Wesentlicheres...

Wie wahr. Das ist der mit Abstand beste Beitrag in diesem Thread. Und ein gutes Schlusswort...
 
Also, ich spiele schon seit ca. 2 Jahren Bass, und anfangs hab ich es auch nicht für nötig gehalten zu wissen wo denn nun das verdammte A ist.
Die Wende kam, als ich im Musik-Unterricht doch bitte unseren Lehrer begleiten sollte, und ich nun vor dem Instrument saß.... öööhm...ja.... E ?
Nach diesem peinlichen Ereigniss machte ich mich doch dran mir ein Bischen was dazu anzueignen und siehe da, irgendwie kommt man dadurch auch ein Bischen hinter den Sinn von Musik , woraus sie besteht und warum das Moll so mollig ist.
Ich kann mitlerweile auf Zuruf diese Noten spielen, weiß wie man eine Dur-Line konstruiert und so weiter, aber vom Blatt spielen und Noten lesen.... darüber reden wir lieber nicht ;)

Das mit dem "ich spiel ein bischen Bass" nervt mich ungefähr genau so wie die ganzen "Gitarristen" auf der Welt, die sagen sie spielen Gitarre und das Einzige was sie können wenn man sie lässt, ist "Come as you are", gespielt mit einem Finger :screwy:

Also, dann viele Grüsse, und Basser bleib bei deinem Grooves :D

mfg, Jerico
 

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