Der Auftritt und der Alkohol

  • Ersteller Christian_Hofmann
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Mal so und mal so würde ich sagen!
Bei der Bandprobe trinken wir (3 von 6 Bandmitgliedern) gerne mal ein bis zwei Rum Cola. Wir müssen aber auch nicht fahren, da aus dem Ort, wo der Proberaum ist.
Die Fahrer trinken nichts, einer davon ist trockener Alkoholiker. Der trinkt sowieso nichts.

Beim Auftritt wird auch mal etwas Rum Cola getrunken. Bier eigentlich nicht. Das macht echt müde. Ich als Bluesharp-Spieler trinke aber nach jedem Schluck Rum Cola ersmal ein Schluck stilles Wasser bevor ich wieder Harp spiele. Quasi um den Mund auszuspülen, weil sonst die Stimmzungen der Harp verkleben könnten. Und das möchte keiner!
Effektiv komme ich so bei einem Auftritt auf vielleicht zwei Rum Cola und mindestens 1 Liter Wasser! Wenn es heiß ist auch eher 2 Liter Wasser.

Falls wir im Winter draußen spielen (Weihnachtsmarkt o.ä.) dann trinke ich überhaupt keine kalten Getränke, weil schlecht für meine Stimme.
 
In der ersten Band mit 16, 17, 18 Jahren trank ich weder bei den Proben, noch bei Auftritten Alkohol (aber jede Menge Wasser). Bei einem Gig auf einem Zeltcamp, spielten wir relativ spät. Da hatte ich wahrscheinlich auch schon einen Wodka-Orange und unser Keyboarder zwei Bier... aber unser Schlagzeuger war so nervös und hatte viel zu viele Bier. Das merkten wir dann leider auf der Bühne. Er hielt kein Tempo, keinen Takt, verlor die Stöcke, wusste weder Lied, noch Arrangement... das war total anstrengend für mich und ich war danach fix und fertig. Die Stimmung war trotzdem gut, aber eine Glanzleistung konnte das so definitiv nicht werden.
Auch später, bei den anderen Band tranken wir kaum etwas. Vielleicht mal ein Weizen nach dem Auftritt.
Dann war ich in einer Kellerband, da war das Bier (fast) der wichtigste Part für die Hälfte der Band und ich fiel auf, dass ich über den Abend nur zwei, maximal drei Bier trank. Die "Vieltrinker" übernachteten auch im Proberaum, ich musste noch heimfahren. Da ich viel vertrug und mit den drei Bier zwar unter den erlaubten 0,3 Promille blieb, aber es beim Fahren trotzdem merkte, schraubte ich relativ schnell auf ein Bier zurück.
Heutzutage trinke ich sowieso nur noch ganz selten Alkohol. Und dann eben mal ein Bier, oder ein Glas Wein, aber wenn dann nur nach dem Auftritt.
Meine Lockerheit und Performanze ist ohne Alk definitiv besser, den Alkohol macht mich träge und müde, aber definitiv nicht besser, oder lockerer.
Es gab Zeiten in denen ich auch regelmäßig zwei Bier am Abend trank. Da merkte ich schnell eine Veränderung an mir und zog die Notbremse, bevor es eine Gewohnheit, oder eine Sucht werden konnte. Dafür bin ich Gott sehr dankbar, den ich habe in meinem Umfeld Menschen, die mit der Sucht kämpfen und ebenso Menschen, die trocken sind, aber somit auch bei noch so passender Gelegenheit eben nichts mehr trinken dürfen, da die Spirale sonst wieder startet und unendlich mühsam ist.
Darum ist es tatsächlich schlimm, das der Alk so gesellschaftsfähig "dazu gehört" und man auch im direkten Umfeld erst aufmerksam wird, wenn die "Suchtgrenze" bereits deutlich überschritten wurde.
 
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- Mehr Alkohol beim Auftritt: Viele haben jetzt das Gefühl, immer besser zu spielen und zu performen. Tatsächlich baut man aber schon (für andere auch merklich) ab.
Gilt auch für andere Rauschmittel. Hatte zu Studienzeiten öfter mal mit nem Kiffer-Kommilitonen gejamt. Nach einer Tüte wähnte er sich stets im siebten Gitarristenhimmel, während es für alle anderen Beteiligten doch eine sehr ermüdende Performance war. Da entfernt sich die Selbstwahrnehmung doch deutlich von Realität…:)
 
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Ich trinke nicht. Ich bin Hobby Musiker, habe manchmal kleine Auftritte. Z.T. in Altersheimen (bezahlt).

Mich würde mal die Meinung dazu von Studiomusikern interessieren, also Menschen die von ihrer Musikerleistung leben.

Also ich habe schon unzählige Konzerte und Studiossessions mit verschiedenen Mengen an Alkohol durch. Von Nüchtern bis Sternhagel.

Aufgrund meiner ländlichen Sozialisation in der Jugend, wo sich alle bei jeder Gelegenheit das Hirn wegsaufen, hab ich aber eine gewisse Toleranz. Bei ner Flasche Wein würde ich jedenfalls nicht besoffen ins Schlagzeug fallen. (ich sage nicht, dass das erstrebenswert ist eine hohe Alkoholtoleranz zu haben).

Bei Konzerten sind ein paar Bier vor dem Auftritt schon okey für mich. Die trinke ich aber weniger gegen die Aufregung (die ist bei mir eh nicht so schlimm), als aus Spaß.

Ich bemühe mich aber immer, dass wenn ich spät ran muss es nicht zu übertreiben. Das finde ich tatsächlich manchmal etwas schwierig.

Im Studio kann Alkohol und andere Substanzen auch durchaus mal "helfen", dass man sich locker macht und/oder in andere Stimmungen kommt.

In meinen Augen ist da allerdings nicht nur jeder Mensch anders, sondern auch jede Situation. Objektiv betrachtet nehmen natürlich Koordination und Reaktionsvermögen schon nach kleinen Mengen ab, aber gelöster zu sein kann das doppelt und dreifach wieder ausgleichen... anderseits kann es natürlich auch kippen.

Wenn man es gewohnt ist Konzerte zu spielen und/oder Sachen zu recorden, dann kommt man auch nicht so schnell an den Punkt, wo man nichts mehr hinkriegt. Da kann man sich schon auf seine Routine verlassen und ich denke mir - in aller Bescheidenheit - dass wenn ich vll nicht 100% abliefer das immer noch ausreicht, solange es nicht in einer Katastrophe endet.

Spaß zu haben ist mir auf jeden Fall wichtiger, als dass ich jetzt alles der perfekten Leistungsfähigkeit unterordnen würde. (Außer beim Autofahren natürlich. Da gilt 0,0 )
 
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Es kommt immer darauf an, wie der Abend verläuft.
Manche Gigs kann man nur im halb Dusel ertragen. Prinzipiell sollte man sich aber nicht geiseln, und vollkommen anti sein.
Ein guter Freund hat immer zu mir gesagt :" Hüte Dich vor Musikern, die den Alkohol vollkommen meiden"
Er hatte recht. Denn ein gut temperierter Kollege ist mir lieber, als so eine Trantüte die sich selber im Weg steht.
Wenn man sein Repertoire beherrscht spielt man bei einem wohltuenden Schlückchen genauso gut , eher noch etwas
Stimmungsvoller.
Und das wiederum trägt dazu bei, das der Funke zum Publikum richtig überspringt.
 
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Vielleicht sollte ich alternativ mal Koks testen?
Besser nicht.
Eine "gute" Alternative ist Marihuana. In meiner frühen Bandaktivität war das immer ganz normal, während den Proben wurde geraucht, dazu gabs auch immer ein Bier. Das war aber nicht nur bei uns in der Band (in den anderen Bands so), irgendwie war das Standard, Gras und Bier.
Stop! Ich habe nie inhaliert! :LOL:
Naja, bei Gigs gabs immer kistenweise Freibier für die Band, wohl Standard, wenn man in der Sparte Punkrock, Indipendent/Alternativ unterwegs ist.
Heute bin ich da völlig locker, ich lehne prinzipell ab, wenn es was zu rauchen gibt, ein Bier geht aber schon.
 
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musiziert ihr besser mit oder ohne Alkohol?
Ich spiele betrunken viel besser!! Bis ich mir die Aufnahme anhöre. ;)

Bei der Probe trinke ich gerne mal ein Bier mit dem Sänger und man hört im Mitschnitt keinen Unterschied vom nüchtern zu nach einem Bier. Ich merke aber, dass ich nach einem Bier schon unsauberer spiele. Beim Abliefern der einfachen Parts ist's egal - aber wo meine Konzentration richtig gefragt ist, macht es einen Unterschied. Ich trinke vor Gigs nichts, erst danach ein Bier zum Anstoßen. Ich bin da aber auch nicht verkrampft: wenn es vorher einen Grund zum Anstoßen gäbe, dann wäre ich auf ein Bier dabei. Spürbar angetrunken würde ich nie auftreten, das fände ich allen Beteiligten gegenüber respektlos.
 
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Ich hab mit 17 Jahren bei ner Tanzband angefangen, die waren alle deutlich älter als ich, also vom Fach und erfüllten voll das Klischee. Beim Proben Samstag Nachmittags, ne Flasche Weinbrand, innerhalb 3 Stunden, wohlgemerkt zu dritt, ohne meine Hilfe. Ich sag nur 'Fleisch ist mein Gemüse' - alles wahr, na ja, vielleicht etwas überzogen, aber zumindest bei uns im Norden ging es in etwa so her.
Bei der ersten Band bin ich nicht alt geworden, die folgenden waren nicht ganz so schlimm, aber Bier gehörte zum Musikmachen genauso dazu wie Zigaretten. Mein Vorsatz war aber immer, alles in Maßen zu halten, weil ich jedes Mal noch fahren musste, und der Lappen war nun mal essentiell, um diesen Job durchzuführen. Einige kenne ich, die hatten ein Wohnmobil und sind damit zum Mucken gefahren. War natürlich klar warum, und worauf es am Ende hinauslaufen musste. Die paar Male, wo ich nicht fahren musste, weil Heimspiel um die Ecke. Weil wir am nächsten Tag dort wieder spielten, gleiche Veranstaltung, gleiche Bühne, kein Abbauen und irgendwer bringt mich schon nach Haus. Die Qualität der Musik schwand mit jedem Promille Alk.
Drogen sind keine Option - alles schon probiert. Wir waren alle jung und mussten die Welt erforschen. Aber Kreativität durch Bewusstseinserweiterung mag in anderen Bereichen seine Berechtigung gehabt haben, und vermutlich sind wichtige Bands und noch tollere Musik so entstanden. Professionalität sieht anders aus.
Ich hatte eine Band, wo der Sänger ohne Gras unerträglich war. Hat er ein paar Joints geraucht, war alles gut, während es mich eher ausknockt. Ich mach lieber mit Leuten Musik, die alle Sinne beisammen haben. Ein paar Biere sind ok, aber wie gesagt, in Maßen, nicht Massen.
 
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vermutlich sind wichtige Bands und noch tollere Musik so entstanden. Professionalität sieht anders aus.
Rumours z. B. wäre ohne Koks und Schnaps wohl nicht entstanden. Schon Profis, die fünf.
 
Ich würde gerne mal eure Meinung hören zu dem Thema Auftritt und Alkohol.
Hallo Christian!

Ich spiele Kirchenorgel und Akkordeon.

A/ Kirche:
Ich trinke nie Alkohol vor Gottesdiensten. Ein paar Mal musste ich jedoch nach einer anstrengenden Nacht unerwartet (als "Ersatzspieler“) Morgengottesdienste spielen. Schlaflos und mit Restalkohol drin. Ich musste damals zehn Mal mehr Kraft und Konzentration aufbringen als sonst. Alles falsch. Nie wieder!

B/ Akkordeon:
Das ist verschiedene Situation, weil Akkordeon ein tragbares aerophonisches Instrument ist, das es einer Person ermöglicht, Bereiche, Gesellschaften und Feierlichkeiten zu betreten, die in Bezug auf die Exposition gegenüber psychotropen und narkotischen Substanzen riskant sind. Aus eigener Erfahrung habe ich festgestellt, dass mir Alkohol während des Spiels nicht guttut. Eine Sache ist ein subjektives Gefühl (vielleicht sogar angenehmes), eine andere Sache ist, resultierende Aufnahmen zu hören. Die Audioaufzeichnungstechnologie ist krass und grausam, jedoch fair…

Gruß, Vladimir
 
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Ist bei mir einfach.
Kein Alk mit Gitarre oder Auto. Ansonsten auch eher selten.
 
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Ich konnte mich auch schlecht zurückhalten - im Proberaum zu handlen, aber am schlimmsten waren diese Gigs, bei denen man schon mittags da sein musste wenn man gegen 18 Uhr dran war. Im Sommer. Im Prinzip stört Alk nur, man macht es dann meist doch.
 
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Das hier ist der wohl un-rocknrolligste Thread den ich je gelesen hab. :engel:

Da ist ja mancher 90. Geburtstag wilder. Da wird immerhin noch mitm Sekt angestoßen und vielleicht gibt es n Kurzen nach dem Essen.
 
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wenn jemand kaum Alkohol trinkt, wird es wohl einen spürbaren Einfluss haben, wenn er vor einem Auftritt was trinkt.
ohne das bewerten zu wollen: wenn sich jemand jeden Abend ein paar Bier reinstellt, dann wird er wohl auch vor dem Auftritt machen können.
Alkohol als Mittel zum Entspannen oder gegen Lampenfieber ist ein anderes Thema

Ich bin der festen Überzeugung, dass Alkohol und Drogen jeder Art als Mittel zur Bewusstseinserweiterung / -veränderung massiv Anteil haben bei der Entstehung von Musik.
Ob man das cool findet, ist ne andere Frage.
 
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Hallo Christian!

Ich spiele Kirchenorgel und Akkordeon.

A/ Kirche:
.....
B/ Akkordeon:
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Orgel und Alkohol ist selbst in kleinsten Mengen eine ganz schlechte Kombination. Die Orgel zu spielen ist ja schon eine Herausforderung in nüchternen Zustand. Die Sache mit dem Akkordeon kenne ich von anderen auch so. Oft wird es bei einer Feier gespielt und da wird auch mal was getrunken. Genau so wie die Bläser die am Grillabend auch was spielen. Ich muss zugeben auch ein Bier getrunken zu haben bevor das eine oder andere mal geblasen wurde spontan. Da fällt es nicht ganz so ins Gewicht. Wobei in diesen Kontext ohnehin alle angeheitert sind.
 
Da kann ich auch mal aus dem Nähkästchen plaudern.
Seit über 20 bin ich nun nüchtern und trinke keinen Alkohol. Davor schon, und nicht gerade wenig. War aber nur sehr wenig Hochprozentiges dafür viel Bier. Aufgehört habe ich, weil ich mit dem Rauchen aufgehört haben und Zigarette und Alkohol sind nun mal Bruder und Schwester.

Jedenfalls hab ich in Jungen Jahren auch eine kleine Band gehabt. Wir waren alle furchtbare Musiker, aber mit um so mehr Leidenschaft dabei. Bei einem Auftritt in einer Kneipe, die nur aus Theke und Dartscheibe bestand, haben wir unser Equipment vor der Dartscheibe aufgebaut und später auch gespielt. Das erste Bier war beim Aufbau und Soundcheck und das zweite war, also wir uns vor lauter Lampenfiber draußen einen kleinen Spaziergang erlaubten um etwas abstand zu gewinnen. Als wir dann zu spielen begonnen war die Kneipe so richtig Voll. Während des Liveacts haben wir noch weitere 2-3 Bier getrunken, was aber nicht auffiel, weil die Gäste das alle auch taten. Unsere Zugabe war dann "Eisgekühlter Bomerlunder" bei dem ich auf der Gitarre angefangen hab. Dazu hat dann unser Sänger eine Flasche Bomerlunder hervorgezaubert, einen Fetten Schluck genommen und sie dann dem Bassisten gegeben, der das auch tat. Dann gabder Basser mir auch einen Schluck und die Flasche ging ins Publikum. Ihr hättet das Gesicht des Wirts sehen sollen... Er hat aber nichts gesagt, weil er an diesem Abend mehr Umsatz gemacht hat, als an 2-3 normalen Tagen.

Heute trinke ich nicht mehr (erst wieder wenn ich in Rente komme). Gibt es für mich einen Unterschied zu damals? Eher nein. Zur damaligen Zeit konnte war ich Rauschzustände gewohnt und konnte deshalb damit auch ganz gut umgehen. Außerdem waren die Gäste ja auch alle nicht mehr nüchtern. Ob ich jetzt unter Alkoholeinfluss besser oder schlechter gespielt habe, kann ich nicht mehr sagen, weil eben der Alk das immer vernebelt. Mit ein paar Bier spielt man gerne besser; zumindest kommt es einem so vor. Auch unser Sänger/Bassiist trinkt keinen Alkohol, nur unser Drummer ist unser Quotensäufer (was er auch selbst sagt). Aber er kann das recht gut einschätzen, wieviel er trinkt oder nicht.

Jetzt geniese ich alles voll wahr zu nehmen und auf kleine Veränderungen reagieren zu können, die mir früher sicher entgangen wären. Aber das enthemmte vom Alkohol würde mir schon etwas helfen. Was durch die Enthemmung von alleine kommt, muss ich mir jetzt mühsam antrainieren.

Fazit:
Alkohol hat durchaus seine Berechtigung. Wer es will soll ruhig ein paar Bier trinken. Problematisch wird es immer erst dann, wenn man den "Sweetspot" vom Alkohol überschreitet. Ab da wird es meist furchtbar. Ich habe bei Rock am Ring vor vielen Jahren Metallica live gesehen, und der Basser war hackedicht (zumindest haben meine Freunde und ich das so gesehen). Gespielt hat trotzdem einwandfrei, aber das Gleichgewicht war in diesem Moment nicht sein Freund. Der hat etwas über den Sweetspot hinaus getrunken.
 
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Spielt jemand ein Blasinstrument?
Ich habe mir erzählen lassen, dass die Bläser (besonders Tuba) vorsätzlich trinken müssen, um an ihre Grenze kommen zu können, sprich, das Beste aus dem Instrument raus holen zu können?
Vllt hat der Mensch mich veräppelt, wir saßen zusammen mit einigen Freunden, haben einiges weggehauen, derjenige, der das erzählt hat, spielte/spielt in einem renomierten Orchester, weltweit groß angesehen. Ich will niemanden in Verruf bringen, deshalb die vorsichitige Benennung.
 
Ich spiele Posaune nebenbei. Ich halte diese Aussage für Quatsch. Wenn ich drei oder vier Bier getrunken habe, dann komme ich vielleicht höher weil ich nicht mehr merke wenn es weh tut und tiefer weil es mir vermutlich egal ist wie es klingt.

Bei Profi Musiker kann es aber durchaus so sein, dass die aufgrund des Stress und den exorbitanten Anforderungen das ganze nüchtern nicht ertragen. Wer etwas extrem betreibt hat oft auch extreme in anderen Bereichen und Musiker sterben tendenziell recht häufig auch Drogen.
 
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Spielt jemand ein Blasinstrument?
Vor langer Zeit habe ich mal leidlich Saxophon und Klarinette gespielt. Ich hatte ein paar wenige "Auftritte" mit ein paar Freunden. Mir hat tatsächlich Alkohol das Spielen erleichtert. Allerdings nur unter Freunden bzw. vor Publikum. Wenn ich alleine geübt oder gespielt habe, war Alkohol kein Vorteil. So richtiges Lampenfieber hatte ich eigentlich nie, aber die Grundanspannung war da. Und das hat dazu geführt, dass mein Ansatz (also am Mundstück) verkrampft war und das hat man schon gehört. Nach ein oder zwei Bier war ich lockerer und es wäre mir egal gewesen, wenn es nicht "so super sauber" gespielt wäre. Was wiederum dazu geführt hat, dass ich zwar vielleicht unsauberer (in Bezug auf Rhythmik) aber mit besserem Klang gespielt habe.

Ich glaube genau das ist es letztlich, was unterscheidet ob jemand mit Alkohol gute oder schlechte Erfahrungen am Instrument macht. Weder Alkohol noch Cannabis fördern die Kreatitivät im eigentlichen Sinne, sondern sie hemmen die Kontrollinstanz des (prä)frontalen Cortex. Einfacher ausgedrückt: Ich werde im besten fall lockerer und vertraue darauf, dass ich spielen kann, was ich spielen werde. Den nötigen motorischen Automatismus vorausgesetzt, fällt mir das dann ggfs. leichter als die parallele Beobachtung meines eigenen Spiels, während ich meinen Fähigkeiten mißtraue, die ohne Alkoholkonsum stärker in den Vordergrund träte.
Ungenommen hemmt der meiste Substanzkonsum die motorischen und kognitiven Fähigkeiten, würde also ungeachtet der enthemmenden Wirkung eine Verschlechterung des Spiels bewirken.

Wer viel verträgt und enthemmt wird, bevor er motorisch einbüßt, sollte also mal probieren mehr zu trinken ;)

Seit ich Gitarre spiele stelle ich fest, dass das mit Alkohol für mich überhaupt nicht funktioniert. Ich bin seit zwei Jahren dabei und muss über das was ich da tue ständig nachdenken bzw. mich konzentrieren, sobald es komplexer wird. Da ist selbst ein 0,5er Bier zu viel, als dass ich mich an aktuelle Übestücke setzen könnte.
 
Ein anderer Ansatz: wir treffen uns zum Musizieren, um zu trinken. Wir sind sind alle in verantwortungsvollen Berufen und haben Familie. Zeit zum Musikmachen ist Spaßzeit - also heißt es bei diesen seltenen Gelegenheiten: hoch die Tassen - bis auf die Fahrer. Unsere gute Laune überträgt sich dann auch auf das Publikum, weil wir auch gut angetrunken spielen können, wir uns als Musiker auch nicht zu ernst nehmen und die Zuschauer tendenziell auch immer noch betrunkener als wir sind.
 
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