Hi all,
mich hat mal wieder das Finderglück heimgesucht. Und zwar gehts um eine Tellson [?] Thinline, wahrscheinlich aus der 10-S Reihe. Leider hat das gute Stück kein Logo, aber das soll bei der Firma wohl normal gewesen sein.
Hier ein kurzer Überblick:
First of all: Die Gitarre ist spielbar, nach einigem herumschrauben auch gut spielbar (wie auch bereits mehrfach öffentlich unter Beweis gestellt
). Der Hals hat leider keinen Stahlstab, ist aber so dick wie ein Baseball-Schläger (erinnert eher an Kontrabass). Ich habe die Gitarre mit einem uralten 13-er Saiten-Satz gefunden - vermutlich war der auch noch aus den 60ern, da die Schöne wohl lange Zeit als Deko an der Wand hing - und sie war wohl all die Jahre auf Standard gestimmt und hat sich nicht verzogen.
Der Hals ist schnurgerade, lediglich am Halsansatz findet sich eine notdürftige Reparatur. Da hat jemand den Trumm wieder drangesetzt, wobei er wohl mehr Dusel als Sachverstand hatte.
Wenn das noch nicht genug Anlass zur Freude ist: Das eigentlich Geniale ist das Tonabnehmer-System von der Firma "Ideal", das einwandfrei funktioniert. (Im Netz habe ich bislang nur Tellsons mit Framus-TA-Systemen gesehen.) Den PU kann man auf dieser Metallschiene verschieben, die sicher auch als Schminkspiegel gut funktionieren könnte. Ich habe den PU erstmal auf Halsposition festgestellt, nachdem ich die Saitenlage runtergestellt habe, schnarren die Saiten in der Stegposition auf dem PU. (Leider ein Kompromiss, aber vorher war die Saitenlage eher Freddie Green-mäßig.) Der Sound des PU ist sogar bei der Halsposition mega-kernig. Das kommt sicher auch durch die gesperrte Ahorndecke, die auch trocken extrem Lautstärke macht.
Der Clou an dem TY-System ist - zumindest ist mir das als 'Nicht-Sammler' noch nicht untergekommen - dass der ganze Metallkram einfach auf die Gitarre gesetzt ist. D.h. man steckt das Gitarrenkabel unterhalb der Schlagplatte in die Klinke. Irgendwie praktisch: Wenn die Gitarre mal kaputt geht, kann man das ganze Metall auf eine andere schnallen. Sachen gibts... Zur Schaltmimik: 1 Volume-Poti, der obere Schalter macht die Gitarre an/aus, der untere schaltet bei Schaltstellung unten einen Kondensator dazwischen, der den Ton ziemlich abdumpft.
Bis auf drei Schrauben scheint alles an dem Gerät original zu sein.
Tja, die alte Lady scheint nun erstmal meine neue BigBand-Gitte zu sein. Schade um die beiden Gretschen
Wenn ich mal Muße habe, schraub ich alles ab und auf, mach Fotos und mess alles mal durch.
Zu den Fotos hier muss ich anmerken, dass die Schöne nicht einfach dunkelgrün-burst ist, sondern je nach Licht wie ein Smaragd schimmert, manchmal aber auch ganz ölig-schwarz ist. Die Gute ändert ihre Farbe mit der Tageszeit...
So, und jetzt bitte neidisch werden
Cheers,
Jerzy