Dauerthema Gesangsfortschritt...

  • Ersteller Swingaling
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Fazit: singen muss man nicht nur können, sondern vielmehr wollen. Vielleicht sogar müssen, wollen müssen. Oder so.
 
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Beim Singen läuft da bei mir aber irgendwie ein anderer Mechanismus ab, so als würde ich auf der Leitung stehen. Deshalb lese oder höre ich z. B. im Netz oder offline immer wieder Vlogs oder Artikel zu dem Thema, in der Hoffnung, Beschreibungen zu finden, die mir bei der Umsetzung auf die Sprünge helfen. Irgendwie werde ich nämlich das Gefühl nicht los, dass ich technisch immer noch was falsch mache und das, was mir die Gesangslehrerin erzählt, nicht richtig kapiere oder zwar zu verstehen glaube, aber dann doch falsch umsetze. Ich muss mich z. B. tierisch konzentrieren, die "Röhre" offenzuhalten und den Atem gleichmäßig fließen zu lassen. Genau das soll ja aber angeblich irgendwann leichter werden. Vielleicht probiere ich aber auch immer noch zu viel herum und zu viel Verschiedenes, statt einfach stur zu üben und werde deshalb ganz narrisch.
Mit dem klassischen "Gähn-Bild" kann ich auch nichts anfangen, mir verkrampft sich da der Nackenring und die Halsmuskulatur, und wenn ich auf Anweisung darauf achte, den Kehlkopf unten zu halten, klinge ich ziemlich schnell gepresst. Komischerweise gibt es dann aber wieder Tage, wo es von ganz alleine "flutscht", ich kann das aber nicht so richtig steuern, weil ich nicht weiß und nicht merke, woran es liegt. Das meinte ich mit "Automatisieren". Aber möglicherweise funzt das Automatisieren eben doch über sehr viel kontinuierlicheres Üben, als ich das tue. Vielleicht suche ich einfach vergeblich nach dem Dreh oder dem Moment, wo es "schnackselt", statt mich auf langweiliges, stoisches Üben einzulassen. Gut möglich, dass ich dem aus dem Weg gehe, weil ich wiederholte Abläufe hasse und ziemlich schnell ungeduldig werde. Und dann wird's larifari.
Üben hilft mit Sicherheit auch schon, wenn es richtig gemacht wird. Ich mache auf der Flöte diese langweiligen Longtones (um 2:30 demonstriert Jennifer Cluff wunderbar, wie man es nicht macht ;), eigentlich im Rest des Videos auch - es gibt noch ein Video, wo sie so ab der 6. Minute zeigt, wie man es richtig macht), die helfen tatsächlich. Das hat dann aber wesentlich mehr mit sich selber zuhören und in sich reinfühlen zu tun als sonstwas. Und man vergisst vor lauter hören und fühlen tatsächlich, dass es langweilig ist.
Einen ähnlichen Ansatz habe ich beim Singen. Ich habe so oft gehört "wie fühlt sich das an?", dass ich tatsächlich inzwischen quasi in mich reinkrieche, damit auch auch nur ja alles fühle ;)
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Dir biomechanische Stimulation helfen könnte. Ich weiß von einem GL, der stellt seine Schüler tatsächlich auf eine Art Rüttler. Der hat noch mehr so Sachen drauf, die auf den ersten Blick wenig mit singen zu tun haben, aber unheimlich effizient sind. Ich glaube, dem Internetauftritt nach, Lichtenberg könnte in diese Richtung gehen. Vielleicht wäre es mal einen Versuch wert?
 
Ich schließe mich dem Fazit von antipasti an. Man sollte nur aufpassen, dass zum Sturm und Drang des Musikers nicht irgendwann auch der Krampf bei Zu-Viel-Wollen dazu kommt. Man muss sich also "einfach" nur anstrengen locker zu lassen.

@moniaqua
Kannst du das mit der biomechanischen Stimulation etwas näher erläutern bzw. Beispiele dafür geben? Das mit dem Rüttler habe ich nicht ganz verstanden, das Ganze klingt aber interessant.
 
Hallo,

ich denke, die Sache mit der Rüttelplatte löst einmal bestehende Verspannungen in der Muskulatur, zum Anderen lenkt so was den Kopf auch davon ab, sich zu sehr aufs Singen, Technik und das "mach' ich auch alles richtig" zu konzentrieren... ;)
Bei meiner ersten Gesangslehrerin waren auch sehr viele solche Sachen im Einsatz. Im damaligen Unterrichtsraum gab es z. B. eine Reckstange (...keine Ahnung, wie oft ich da drangehangen habe...), wir haben Übungen auf großen Gymnastikbällen gemacht, das Balancierbrett von damals hab' ich heute noch und gebrauche es auch noch gelegentlich...

Viele Grüße
Klaus
 
das Balancierbrett
So einen Balancierteller nutze ich auch in der Gesangsstunde, zu Hause habe ich schon manchmal auf dem Minitrampolin mitgewippt. Und ich habe auch schon zwischen zwei Stühlen hängend oder auf dem Bauch liegend mit angehobenen Armen und Beinen gesungen oder mit gleichzeitiger Body-Percussion zum Ablenken ;-)
 
So einen Balancierteller nutze ich auch in der Gesangsstunde, zu Hause habe ich schon manchmal auf dem Minitrampolin mitgewippt.

Dem einen hilfts beim Singen, der andere hat etwas Sport getrieben

Tut mir leid, wenn ich mich wiederhole. Man muss halt manches nicht nur wünschen, sondern müssen. Da helfen auch keine Trampolins. Das ist Gedöns.
 
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Okay. Kleinmachundsorrysagend :) ich hatte nur die Befürchtung, dass neues Gerüttel neue Möglichkeiten erhoffen lassen.
 
Kannst du das mit der biomechanischen Stimulation etwas näher erläutern bzw. Beispiele dafür geben?
Ich habe da leider nur Bilder bzw. ein kurzes Filmchen von gesehen, insofern nicht wirklich. Aber ich denke, @Basselch hat Dir schon gut Auskunft gegeben. Gerade vom Part mit dem Ablenken denke ich, dass das vielen helfen kann. Insofern, @antipasti ich sehe ja Deinen Punkt, aber das Gehirn kann ganz schön hartnäckig dazwischenfunken, da kann dann so eine Ablenkung schon helfen.
 
. Insofern, @antipasti ich sehe ja Deinen Punkt, aber das Gehirn kann ganz schön hartnäckig dazwischenfunken, da kann dann so eine Ablenkung schon helfen.

Da widerspreche ich nicht grundsätzlich. Aber Hopsen wäre eher der überüberüberñächste Schritt. mmn. Also der, wenn eigentlich alles halbwegs super ist und nur noch winziges bisschen fehlt, über sich hinauszuwachsen.
 
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also da gibt noch viele Zwischenstufen: Tücher, Taschentücher, kleines Handtuch (um die Schweißperlen von der Stirn zu tupfen), Tennisbälle, Volleybälle, Medizinbälle, Gummibänder, Seile, Stöcke, Packpapierbögen mit Buntstiften, ein (1) Buntstift für Zähne/Lippen/..., Strohalm mit und ohne Wasserglas, Teller, ... und Meditation (im Unterricht)
 
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Schon Trent Reznor ließ sich mit den Füßen an der Decke aufhängen um besser singen zu können. :D
 
Optimal für die Resonanz des Kehlkopfes wäre es auf der ISS.
 
Schon Trent Reznor ließ sich mit den Füßen an der Decke aufhängen um besser singen zu können. :D
Ich musste jetzt erst mal googeln, wer Trent Reznor ist. Klingt schräg. Aber ich schätze mal, solche Schrullen (zumal auf der Bühne?!) werden eher in Kauf genommen, wenn es jemand sowieso drauf hat. Genau wie dann Divenhaftigkeit oder schräge Persönlichkeitsmerkmale den Kultstatus eher noch fördern, statt die Leute zu nerven.
also da gibt noch viele Zwischenstufen: Tücher, Taschentücher, kleines Handtuch (um die Schweißperlen von der Stirn zu tupfen), Tennisbälle, Volleybälle, Medizinbälle, Gummibänder, Seile, Stöcke, Packpapierbögen mit Buntstiften, ein (1) Buntstift für Zähne/Lippen/..., Strohalm mit und ohne Wasserglas, Teller, ... und Meditation (im Unterricht)
Wahrscheinlich am besten alles gleichzeitig ;-)
Nee, im Ernst: Wackelteller und Co. sind schon grundsätzlich schon gut für die körperliche Erdung, hat mir auch schon geholfen fürs "Fühlgefühl". Aber noch besser hilft tatsächlich Adrenalin. Und das fließt besonders dann, wenn ich selber liefern muss, ohne beschützendes Umfeld und Brimborium.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Optimal für die Resonanz des Kehlkopfes wäre es auf der ISS.
Gerade, als ich dachte, das klingt doch nach einem Geschäftsmodell, hat mir Google verraten, dass es schon einen "singenden Astronauten" gibt. Jetzt weiß ich wieder, was ich alles nicht weiß.
 
Ich musste jetzt erst mal googeln, wer Trent Reznor ist.
War auch nur ein Scherz von mir. Der ließ sich nur für die Show aufhängen, mit besser singen hatte das glaube ich nichts zu tun. Gibt ein mehr oder weniger berühmtes Video von Ende der 80er:



Ich habe aber mal irgendwo gelesen, dass ihm das heutzutage eher peinlich ist.
 
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Adrenalin ist wie eine Welle, entweder man lernt sie zu reiten, oder es strudelt einen, mich hat es sehr oft gestrudelt, aber mittlerweile kann ich obenauf bleiben und es als "Auftrittsreserve" nutzen. Ist dann wieder blöd beim üben, weil es da fehlt. Aber der "Kick" ist (mit) ein Grund um zu singen.

"Divenhaftigkeit" funktioniert nur wenn man auch wirklich was drauf hat und im Rahmen bleibt, sonst ist es peinlich (... das Mikrophon ist ja schwarz, ich kann mit keinem schwarzen Mikro singen ...) ganz furchtbar wird es wenn Diven (gibt auch männliche) "auf Personen gehen" (... könnt ihr bitte "den da/die da" so hinstellen, dass ich ihn nicht sehe ...) gibt dann irgendwann einen "point of no return" wo dann der Schleudersitz gezogen wird.
 
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Also ich habe das Gefühl du traust dich nicht deine Komfortzone zu verlassen und mal druck hinter die Stimme zu legen weil es dann eventuell schief klingt. Ich hab in meinem Jahr wo ich jetzt Singe festgestellt , man muss auch mal total overpacen und schief singen und festzustellen was die Stimme so macht und was man tun muss (Muskeln) damit ein Ton entsteht den ich z.b. bei mir noch nicht so gehört hab (Meine Nachbarn hassen mich bestimmt :D)
Ich hab irgendwie auch das Gefühl das zu viel zu viel denkst wenn du singst. Einfach machen :)
Z.b. bei dem Adele song den du gepostet hast , immer wenn ich mir denke jetzt muss Sie aber mal den ton rausballern gehst du ins vibrato gefühlt.

Ich würde die vorschlagen einfach mal den Kopf frei machen und spaß haben.
 
Ich würde die vorschlagen einfach mal den Kopf frei machen und spaß haben.

Das Problem bei solchen sicher gut gemeinten Lösungsvorschlägen ist, dass man sich nicht aussuchen kann, ob/woran man Spaß hat oder womit der Kopf voll ist. Spaß ist ein Gefühl und Gefühle sind nicht wählbar.

Genausogut könnte man sagen: Wenn dir Wirsingkohl nicht schmeckt, mach dich frei davon und genieße ihn. Er ist so lecker.

Das heißt: Spaß und "Loslassen" erlebt man erst, wenn man über den Punkt hinaus ist, diese Sorgen zu haben.
 
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Das Problem bei solchen sicher gut gemeinten Lösungsvorschlägen ist, dass man sich nicht aussuchen kann, ob man Spaß hat. Spaß ist ein Gefühl und Gefühle sind nicht wählbar.

Genausogut könnte man sagen: Wenn dir Wirsingkohl nicht schmeckt, mach dich frei davon und genieße ihn. Er ist so lecker.

Damit meine ich nur , singen wenn man lust drauf hat und nicht sich zwingt und schon vorher so stresst das es eh nix wird :)
 

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