Das Geheimnis geiler Solos ist...

  • Ersteller XenoTron
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Jeder weiß, dass das Geheimnis geiler Soli (Solos = Augenkrebs) nur in unseren Köpfen existiert. Es ist unsere Eigene Phantasie, bzw. unsere Gefühle und Stimmungen, die einfach spontan kommen und somit ausgedrückt werden.
Man könnte eigendlich sagen, dass es da eigendlich kein Geheimnis gibt, denn der Weg zum perfekten Solo - den legt jeder selbst.
Wenn es tatsächlich ein Geheimnis gäbe, würde es sowiso niemand verraten, sonst wär es schließlich kein Geheimnis mehr ;)
 
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Ja, absolut so sehe ich das ebenfalls.

Gäbe es ein Geheimnis, und hätte es jemand aufgedeckt, dann gäbe es im nächsten Schritt auch ein Recht des Künstlers (oder besser: Musikhandwerkers) darauf, dass man ihm gefälligst zuzuhören und geil zu finden habe, was er spielt?

Es gibt, in meiner Welt jedenfalls, nur den Versuch, sein Bestes zu geben. Und das am liebsten so, dass es das Innerste nach außen hin sichtbar macht. Mit musikalischen Mitteln. Dummerweise gibt es Zuhörer, die das, was ich als Künstler von mir gebe, nehmen und bewusst oder unbewusst bewerten, es für sich zulassen oder halt abweisen. Dieses Urteil geschieht nicht unbedingt nach Kriterien, derer sich Zuhörer in der Regel bewusst sind (Musiker einmal ausgenommen).

Also liefert man sich aus, wenn man denn den Mut dazu findet, ohne dass es eine Garantie gibt, dass all die Mühe, die man investiert, auch honoriert wird.

Wenn ich Kriterien aufzähle, die die Aufmerksamkeit des Publikums sinken lassen, dann sind schiefe Töne knapp hinter unsicherem Rhythmus an zweiter Stelle zu finden.

Also: Man kann nur anbieten. Ob es wunschgemäß angenommen wird, kann man niemandem diktieren. Das liegt in der Freiheit eines jeden Zuhörers. Und das ist gut so. Das nennt sich nun einmal einfach "Freiheit".

Deshalb ist die Ursprungsfrage aus meiner Sicht vollkommener Nonsens und die einzigen Dinge, die einen weiter bringen, sind u.a. die, die ich schon ansprach.

@relact: Natürlich ist es Ziel für einen Live-Musiker, alles an einem Stück zu spielen. Im Jazz und in der Klassik ist es ja sogar Gang und Gäbe, ganze Ensembles ohne Overdubs produktionsfertig aufzunehmen. Also eine strikte Trennung von Komposition und Performance. Im Pop und Rock hingegen wird oft der Kompositionsvorgang direkt aufgenommen und hinterher arrangiert. Kann man machen. Aber für mich als Musiker der regelmäßig live vor Publikum spielt, ist es selbstverständlich, Nummern komplett an einem Stück zu spielen. Auch bei den vielen Sessions, die ich besuche, ist es so, dass ohne Netz und doppelten Boden geliefert wird, und zwar ohne jede Probe.

Grüße Thomas

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag: Und natürlich gibt es neben den Nuancen, die zwischen Ablehnung und Annahme entscheiden, auch noch ganz andere Kriterien. Man braucht einem Rastafari nicht mit Marschmusik kommen, einem Schlagerfan nicht Progrock, einem Jazzer nicht mit den Böhsen Onkels und... und... und...
 
Ok ich wollte ja nichts sagen, aber ich werde das einzig wahre Geheimnis geiler Soli nun enthüllen...... *trommelwirbel*

Üben gehen!
 
Also ich persönlich habe fürs Schreiben meiner eigenen Soli eine ganz klare Vorstellung was ich gut finde!

Früher hab ich eigentlich ausschließlich die Geschwindigkeit gepusht, und fand es am geilsten, wenn ich einfach nur schnell in irgendeiner Tonleiter rumgeballert habe. Am besten in irgendeinem klar definierten Muster, weil ich sowas einfach die ganze Zeit geübt habe. Vielleicht auch Arpeggiogeshreddere, einfach schnell spielen der Schnelligkeit wegen.

Heutzutage (ich bin jetzt sowas von weiser und reifer :D) setze ich das ganze etwas gezielter ein. Das bedeutet für mich, dass ich in jedem Solo vllt einen oder zwei "schnelle Läufe" habe, wo ich auf irgendeinen Höhepunkt, also meistens einen geil gezogenen Ton hinarbeite. Das ganze schnelle Geballer ist nur halb so fett, wenn es dann nicht irgendwo hinführt. Dieser eine Ton in dem sich die ganze Spannung dann löst ist natürlich besonders geil, wenn er harmonisch auch noch irgendwie besonders raussticht!! Ich hab mal für meine Band ein Solo geschrieben, was alle paar Takte von der Dur-Tonart zur Moll-Tonart des gleichen Basistons gewechselt hat, da ists dann natürlich absolut hammer, wenn der Lauf über die Molltonleiter geht und dann aufeinmal die Durterz passend zum neuen Background-Akkord zelebriert wird als gäbs kein morgen mehr :ugly: Anhörn kann man sich das hier:

https://www.facebook.com/tricktheferryman/app_178091127385
(Solo vom Song "Way Down", fängt bei ca. 3 min an)

Ich denk ihr wisst worauf ich raus will xD was ich grad geschrieben habe bezieht sich natürlich nur auf auskomponierte Soli, versteht sich. Ist natürlich auch kein allgemeines Rezept wie man Soli aufgeilt oder so, bloß eine von vielen Sachen die ich halt einfach voll feier wenn ich sie schreib :great:
 
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Ich habe nicht jeden einzelnen Post gelesen und bin mir auch nicht sicher ob es schon genannt wurde (ich hoffe doch!): Die Auswahl der Töne! (oder im Englischen so schön "note choice") - das macht für mich neben einer soliden Technik (was im Prinzip das Handwerkszeug ist um das "Im-Ohr-Hörbare" nach außen zu bringen) und einer guten Phrasierung (oder auch dem geheimnisvollen "Ton", der aus den Fingern kommt, jeder kennt's blablablubb ;) ) ein geiles Solo.
Ich find's immer geil ein Solo zu hören in dem der Gitarrist die Akkordfolge/harmonische Fortschreitung mitnimmt und man es eigentlich gar nicht so penetrant hört, denn da hört man nämlich die Musikalität - wieviel hat der Typ von dem verstanden was er tut? Was die Band tut? Was die Essenz der Harmonie ist? So lange dieses Skelett stabil (und natürlich vorhanden :D ) ist, ist das Geblubber hier und da (für die, die's nicht so mögen ;) ) egal - Beispiel hier:

https://www.youtube.com/watch?v=DkgPQxSQPGY
 

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