Das Dilemma mit den Amp-Simulationen

  • Ersteller Neo2608
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wozu 1.300 Euro in den Amp stecken
👆
Du kannst von dem Geld auch 160 Döner kaufen, für drei Monate meine Lebensmitteleinkäufe finanzieren, mehrere Wochenendtrips machen, 130 Saitensätze kaufen oder auf 5 Metallica Konzerte gehen 🤪

Wie viel Geld musst du ausgeben, damit du dein Ziel erreicht? und wie viel kostet der Engl im Vergleich?
Du hast schon ein guten Sound und kannst ihn für paar Euros sogar noch verbessern. Wieso also die 1300€?
Gibts du so viel für ein Haus aus, dass du kein Geld mehr für Möbel hast?

Lieber globaler Denken. Auf der Einkaufsliste steht doch immer mal etwas. Die neuen Studiokopfhörer, das neue Interface usw.
 
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Wäre also der Engl nur ein "nice to have"?
Denke ja.
Er wird natürlich toll klingen und Spaß machen. Aber selbst wenn er besser klingen sollte als dein aktuelles Setup, wird der neue Sound die aktuellen Vorteile nicht aufwiegen können.
 
Hi! Wo ist das Problem? Engl kaufen, zu Hause, in der Band testen und dann entscheiden was dir besser gefällt!
Ich vermute der echte Amp wird in der Band besser funktionieren. Ansonsten die Rückgabemöglichkeit nutzen.
Alles andere führt dich kaum weiter!
 
Weil ich einerseits aktuell damit Liebäugel, mir einen Engl Firebird 100 zu kaufen, andererseits aber diese geile Amp Simulation habe, wo ich mich frage, wozu 1.300 Euro in den Amp stecken, wenn ich es per Software bekomme.
  • Ein Röhrenverstärker ist seit mind. 80 Jahren State of the Art bei E-Gitarren. Eine Änderung dafür ist nicht in Sicht.
  • Eine Simulation ist genau das: eine Simulation, ein Fake eines (i.d.R.) Röhrenverstärkers. Alle paar Monate kommt eine neue Version der Software und alle paar Jahre neue Hardware raus. Damit wird das veraltete automatisch... veraltet und wertlos. Jede dieser Iterationen wird jedesmal als "ultra realistisch" und "vom Original nicht zu unterscheiden" beworben. Nach dem Update ist die neue Version jedoch "um Welten besser". Auch die ganz Großen Namen haben diese Dinger gespielt: Megadeth, Metallica, Jennifer Batten... Heute spielen die was anderes (neuere Simulationen).
Nun, ist das ein Grund nur Röhre zu spielen und um die Sims einen Bogen zu machen? Absolut nicht! Es gibt viele Vorteile bei Modellern. Diese gegeneinander zu wiegen und die richtige Entscheidung zu treffen kannst nur du selbst, abhängig von deinem Szenario. Was ich nur sagen will ist: zum aktuellen Zeitpunkt sind die Simulationen sehr gut geworden (richtig gut!), aber die sind noch nicht auf demselben Level wie das Real Deal. Sonst würde absolut keiner (!) mehr Röhre spielen. Die Sims haben halt sehr viele Vorteile "neben dem Sound": Preis, Kompaktheit, Gewicht, Einfachheit (zum Teil) etc.

Wenn du noch nie einen Röhrenamp gespielt hast, wolltest aber schon immer einen spielen/haben, würde ich dir empfehlen den Fireball zu kaufen. Sonst (meine Vermutung) wird dich der Gedanke lange nicht in Ruhe lassen. Keiner kann dir garantieren, dass er dir besser gefällt, und sperrig ist er auch, aber dann hast du die Erfahrung selbst gemacht und bist danach schlauer.

Falls du gebraucht kaufen willst, gibt's die in der Bucht für echt unverschämt niedrige Preise.
 
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aber die sind noch nicht auf demselben Level wie das Real Deal. Sonst würde absolut keiner (!) mehr Röhre spielen.
... das glaube ich nicht. Wie wir doch auch bei allen anderen Komponenten im Signalweg beobachten können: es geht nur zu einem gewissen Teil um objektivierbare Vor- oder Nachteile. Schon deshalb ist nicht zu erwarten, dass irgendeine, wie auch immer qualitativ einzuordnende Entwicklung so einen Effekt hervorbringen wird.
 
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ich denke zu diesem Thema wurde bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Röhrenamps, Modelling, Profiler... hat alles seine Berechtigung und Gültigkeit und jeder muss schauen was für ihn selbst am besten passt. Hier ist auf jeden Fall Neugier und Experimentierfreudigkeit ein Thema. Wenn man ständig nur in Foren liest wie toll oder wie schlecht x, y oder z klingen, erfährt man am Ende aber immer noch keine Befriedigung... oder vielleicht nur sehr kurz. Selbst haben, besitzen, Langzeit Umgang in den verschiedensten Situationen haben, dass sind die Erfahrungen die uns doch alle am Ende zum Ziel bzw. zur Erleuchtung oder Ernüchterung führen.

Es ist auch immer die Frage des Budgets. Welche Investitionshöhe gehe ich ein, was kann ich mir momentan erlauben. Dies hat natürlich immer einen großen Einfluss auf die aktuell anstehende Entscheidung. Am Ende des Tages ist es aber immer das gleiche, gefällt es mir nicht wird es wieder verkauft und nach anderem "Gear" Ausschau gehalten. Wenn ich mal Revue passieren lasse wieviel Geld ich in den letzten Jahrzehnten für die verschiedensten Röhren Amps, Transistoren, Effekte, Boxen und Multis ausgegeben habe wird mir schwindelig. Am Ende hat aber auch genau das dazu geführt, das ich auf einen Erfahrungsschatz zurückblicken kann, welcher mir nicht zu nehmen ist. Hätte ich damals gewusst was für mich passt und gefällt (Röhren Top & 4x12 für Proberaum und Kemper für live und zu Hause), wäre ich heute ein reicher Mann :) . Ok, den Kemper gabs damals noch nicht. Aber selbst hier gibt es keine Garantie für die Ewigkeit, den die Bedürfnisse jedes einzelnen sind individuell und wandelbar.

Ich will damit einfach nur sagen, dass du es selbst ausprobieren und fühlen musst. Wenn du den Grandmeister willst dann hole ihn dir. Sollte er letztendlich doch nicht für dich passen, dann verkaufe ihn wieder. Das gilt auch für alles weitere Equipment.
 
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Das kommt mir alles so bekannt vor.
Ich spiele nur noch über Software,habe allerdings trotzdem noch verlangen nach einem tollen Amp.
Mein Wunsch wäre der 68er Custom Deluxe.
Aber schon wieder Geld ausgeben welches Ich eh nicht habe?
Die Simulationen haben schließlich alles an Bord.Nur simulieren die leider nicht den Geruch von Tolex und heißen Röhren......
Da wäre auch die nicht vorhandene Haptik.Also was tun?Was ist Quatsch oder nicht?
:nix:
 
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keine Garantie für die Ewigkeit
.. finde ich ja bei allen computerbasierten Lösungen noch wesentlich augenfälliger. Wenn ich mir überlege, wie viele Komplikationen weltweit bei Betriebssystemupdates anfallen, und wie viele tausende Produkte dabei jedes Mal wertlos werden, frage ich mich ja schon gelegentlich, was wohl ideale Softwarelösungen von heute in 5 Jahren noch wert sein dürften ...
 
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Wenn ich mir überlege, wie viele Komplikationen weltweit bei Betriebssystemupdates anfallen.
Naja, sowas ist leicht gelöst. Das setzt halt nur vorraus, dass das Unternehmen die Software weiterhin mit Updates bedient. Ich bin eh für mehr Open Source Lösungen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nur simulieren die leider nicht den Geruch von Tolex und heißen Röhren......
Eines Tages ^^
 
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Naja, sowas ist leicht gelöst. Das setzt halt nur vorraus [...]
.... und das geschieht nach meiner Erfahrung eben nur für begrenzte Zeit, weil es sich sonst kommerziell nicht lohnt. Und erfordert eben, entweder auf einem never-change-a-winning-team-System zu arbeiten, oder dauernd am System zu werkeln. Ich finde das eher lästig. Selbst ein Röhrenamp braucht letztlich weniger Service ...
 
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.... und das geschieht nach meiner Erfahrung eben nur für begrenzte Zeit
Ich benutze immer noch teilweise den alten Legion von Le Pou mit der richtigen IR Im IR Loader Hat das Ding einen Hammersound und er hat bisher allen Windows Updates standgehalten und das für Null Euronen! Ich habe auch Ampsims von ML Soundlab, IK Multimedia, Audio Assault, Vadim Taranov ,Nalex, und Softtube alle haben sie die Windowsupdates schadlos überstanden, bei letzterem gabs manchmal Probleme mit dem I Lock Account so was ist Gängelei aber das wars dann auch schon.
@frankpaush. Ich kann das so nicht nachvollziehen, denn ich benutze das Zeugs seit mittlerweile 6 Jahren, ohne jedes Problem mit Ausnahme vom I Lock in diesem Fall hast du Recht!
 
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Ich kann das so nicht nachvollziehen
..das ist durchaus nachvollziehbar und ja bestens für dich. Du hast vermutlich für den von dir (und von mir ) genannten Zeitraum absolut recht. Ich habe gerade mal geschaut, da, wo's dann eng wird ist tatsächlich eher eine Periode von über 10 Jahren relevant, hier Line6 X3 aus 2007 ursprünglich, die Editoren brauchen dann einen entsprechend retro-OS-Mac ... alles machbar, mein 1956er Dynacord läuft aber immer noch so, wie er konstruiert war :D (das ist eine Nutzungszeit von bis jetzt 67 Jahren ...)
 

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Klar, man kann immer ins Feld führen, dass dies das und Ananas schon immer und für immer funktionieren. Aber das Gegenteil trifft eben auch zu. Reparaturen an dem alten Gelerche kann und will nicht mehr jeder und sie gehen auch ins Geld. Klassik vs. Moderne ist immer auch eine Frage der Sichtweise, worauf man Wert legt und was man nicht braucht. Der Trade-off zwischen Convenience-Produkt und Klassiker ist da, er ist messbar und jeder muss für sich entscheiden, was er mag.
 
Reparaturen an dem alten Gelerche kann und will nicht mehr jeder und sie gehen auch ins Geld.
.. ich bin ja jetzt kein oldie-Purist ... aber: neuere Geräte sind denn aber in der Regel (SMD-Generation spätestens ...) überhaupt nicht mehr kostenmäßig einigermaßen angemessen reparabel, oder? Das wird schon ab den 90s langsam eng ...
 
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neuere Geräte sind denn aber in der Regel (SMD-Generation spätestens ...) überhaupt nicht mehr kostenmäßig einigermaßen angemessen reparabel
Richtig.
Leider zu 70% Wegwerfware,zumindest für den,der nicht Smd löten kann.
Deshalb "wenn" ein Verstärker,dann bitte Röhre und Handverdrahtet.
Falls nicht,dann eben Emulationen wie zB. Amplitube.
Kommt billiger und Streßfrei.
 
Also Ace von Skunk Anansie hat für reguläre Gigs sein Rig, wo er mehrere Röhrenamps verwendet. Und für spezielle Gigs, wo die Logistik des Reisens zu komplex ist, einen Kemper, den er leicht im Flugzeug mitnehmen kann.

Ich selber habe zwar einen Kemper, spiele aber im Proberaum und Live Röhre.

Nachdem das Musik machen in dem Moment, wo man nicht davon leben will/muss, sowieso oft losgelöst von jeglicher Vernunft ist, würde ich das an deiner Stelle eher pragmatisch lösen: Wenn du das Geld und den Platz hast, wenn dein ökologisches Gewissen sich nicht meldet, dann kauf ihn dir doch einfach. :).
 
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Es gibt Dinge, die sollte man probiert haben ==> von daher GO! für den Engl :) ...

Ob es die finale Lösung ist? Ich denke nicht, denn je nach Situation (Zuhaus, Band, Proberaum) wirst du eine unterschiedliche Lösung bevorzugen. Und da ist aus meiner Sicht auch relevant, ob das Umfeld aus einer Klangkonserve kommt, oder von den Band-Mitgliedern "Live" gespielt wird. Ebenso ist relevant ob das mit Kopfhörer passiert, oder der Sound im Raum sein darf.

An "Wegen" findest du bei mir auch alle Optionen (wobei "digital" in meinem Fall trotzdem nur ein Amp ist und ich die tägliche Suche nach dem neuen simulierten Kick - ein unglaublicher Zeitfresser - schon lange abgebrochen habe).

Daher ... breit mit allen verfügbaren Optionen aufstellen und je nach Situation ins passende Regal greifen. Verstaubt dabei ein Regalboden, so ist diese Lösung wohl überflüssig und kann weg :) ... Und dies wirst du auch erst im Nachgang wissen ...

Gruß
Martin
 
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Die Frage ist übrigens ernst gemeint. Ist es zielführender in einen Amp zu investieren oder lieber gleich in einen Kemper investieren? Oder globaler denken und auf In-Ear und Zubehör zu setzen?

Ich bin mir unschlüssig. Der Engl würde sich als erste Vollröhre in meine Sammlung einreihen. Der Kemper meine Sammlung überflüssig machen. Das In-Ear genauso.

Danke und Grüße
Neo

Ich bin nach wie vor von der friedlichen Koexistenz von Röhrenamp und Kemper (oder ähnliches Geraffel) überzeugt. ;-)
Kann ja auch nach und nach passieren...

@Neo2608
Gab es da eigentlich eine Entscheidung?
Wenn ja, welche, und wie ist dein Eindruck heute?
 
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