D13 - Verständnisfrage

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Hallo Musiker-Board,

in letzter Zeit bin ich auf einige Akkordsymbole gestoßen, die die Zahlen 9, 11 und 13 beeinhalteten. Was hat es damit auf sich? Wenn ich also, wie hier gerade, einen D13 Akkord habe, welche Intervalle gehören dann da herein?

Wenn es schon einen Thread oder eine Internetseite gibt, die das Konzept erklärt, wäre es super, wenn ihr mich dahin einfach verlinken könntet.

Danke,
Carlos.
 
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Danke, das hat mir schonmal geholfen. Da steht ja: "13 = große Tredezime (entspricht der um eine Oktave erhöhten großen Sexte)". Heißt D13 dann, dass ich also den Dur-Akkord nehme, und die um eine Oktave erhöhte große Sexte hinzufüge, also: D, Fis, A, h = D13 (Die Groß- und Kleinschreibung als Ausdruck des Oktavunterschieds der 13).
 
In D-Dur wäre der Akkord: D - Fis - A - E - G - H
1 3 5 9 11 13

9= None, eine Oktav höher als die Sekunde
11= Undezime, eine Oktav höher als die Quarte
13= Tredezime, eine Oktav höher als die Sexte

Ja, stimmt, was Du über die Schreibweise gesagt hast.
 
D.h., ein 13-Akkord heißt immer:

Dur-/Moll-Akkord plus None, Undezime, Tredizime?
Also 6 Töne?

Kommt es im Notebild dann zu einem "Sprung", oder zu einer "Lücke", weil man die Töne ja eine Oktave heraussetzen muss?
 
Häufig kommt noch die 7 hinzu, dann hast Du eine komplette Terzschichtung im Akkord, ein Tastenmensch kann das spielen;), ansonsten können die Akkordtöne ja auch auf verschiedene Instrumente verteilt werden.
 
Hm...aber generell, ist der 13-Akkord definiert als:
Dur-/Moll-Akkord plus None, Undezime, Tredizime
richtig?
 
Die 13 besagt meines Wissens nur, dass die um eine Oktav nach oben gelegte Sexte mitklingen muss im Akkord, in dem natürlich nicht immer alle Töne terzgeschichtet erklingen.
 
d.h., 11 und 9 kann man auch weglassen?

noch ne kleine Frage am Rande: 6-Akkord heißt, dass einfach eine große Sexte hinzugefügt wird?
 
Ja, so sehe ich das, wenn es nicht angegeben ist im Akkord.
Die Bezifferung D6 erfordert die Sexte H, ja und nicht verwechseln mit Sextakkord, das ist was völlig Anderes.
 
wieso ist das denn was völlig anderes?
Vielleicht hab ich das ja auch falsch verstanden, aber für die D6 schreibe ich D, Fis, A, H, einfach übereinander. Für D13 nehme ich die gleichen Töne, nur dass ich das H dann sozusagen weiter oben im Notensystem aufschreibe, also einige Zeilen freilasse und das H eine Oktave höher nehme?
Ist das korrekt, oder hab ich das missverstanden?
 
Ich meinte den Sextakkord, das ist die erste Umkehrung eines Dreiklangs, z.B.

Grundstellung: D - Fis - A
Sextakkord: Fis - A - D

Die Fachbegriffe der Harmonielehre sind anfangs oft sehr verwirrend.

Das andere ist richtig, wie Du es gesagt hast.
 
D.h., D6 = D+Sexte, aber der Sextakkord ist noch was anderes?
 
Ja, wie ich oben geschrieben habe, die erste Umkehrung eines Dreiklangs(Grundstellung), die zweite Umkehrung heißt dann Quartsextakkord(A - D - Fis).
 
d.h., 11 und 9 kann man auch weglassen?

noch ne kleine Frage am Rande: 6-Akkord heißt, dass einfach eine große Sexte hinzugefügt wird?

Man wird in der Regel die 11 bei einem Dur-Akkord weglassen, weil sie sich mit der Terz beißt. Zugleich kann die 11 die Funktion einer 4 übernehmen, d.h. wenn die Terz weggelassen wird, ist sie ein Vorhaltston.

Ein "echter" Dur6-Akkord steht meist für einen Akkord vom Tonikatypus, ist also ein Tonika oder Subdominantakkord. Hier ist es meist egal, ob man einen Dur6 oder maj7-Akkord spielt, denn beide ersetzen sich gegenseitig.

Ein 13er-Akkord ist dagegen ein Dominantseptakkord, er enthält also auch eine kleine Septime (wobei hier die 11 oft weggelassen wird). Er ist - wie der Name schon vermuten läßt - eine Dominante.

Mit dem klassischen Sextakkord, wie die 1. Umkehrung da genannt wird, hat das alles hier aber nichts zu tun: D13 ist sicher kein kein D-Dur in Sextakkordstellung...
 
Ein "echter" Dur6-Akkord steht meist für einen Akkord vom Tonikatypus, ist also ein Tonika oder Subdominantakkord. Hier ist es meist egal, ob man einen Dur6 oder maj7-Akkord spielt, denn beide ersetzen sich gegenseitig.

Ein 13er-Akkord ist dagegen ein Dominantseptakkord, er enthält also auch eine kleine Septime (wobei hier die 11 oft weggelassen wird). Er ist - wie der Name schon vermuten läßt - eine Dominante.

Sobald ich aber bei einem Akkord vom Tonikatyp die Maj7 hinzufüge, muß ich doch eigentlich immer von einer Tredezime sprechen, oder?

Bei einem typischen Quart-Voicing z.B.: F-E-A-D = FMaj7/13
 
Hola Carlos,

Hast Du einen Dur/Moll - Dreiklang mit hinzugefügter großer Sexte, nennt das der Klassiker einen Quintsextakkord oder auch einen Dreiklang mit sixte ajoutée, also mit hinzugefügter Sexte. Dieser Akkordtyp ist in der Klassik typisch für die IV Stufe, also die Subdominante. Die Sexte ist dabei der charakteristische "Dissonanzton" der Subdominante, wie z.B. die kleine Sept charateristische Dissonanz für die Dominante ist.

Im Jazz kommt dieser Akkord ebenfalls vor. Sein Akkordsymbol ist X6, also Dreiklang + große Sexte. Im Jazz wird dieser Akkord verschiedentlich eingesetzt. Er kann im Prinzip jeden Dur MA7 Akkord ersetzen. Dabei wird die MA7 durch die Sexte ersetzt. Notwendig wird diese Vorgehensweise immer dann, wenn der Grundton der aktuellen Harmonie einen wichtigen Melodieton darstellt. Würde unter diesem Melodieton eine MA7 zu liegen kommen, entstünde ein b9 Intervall, was man nur in Ausnahmefällen wünscht. Ersetzt man nun die MA7 durch die Sexte, ist der Konflikt beseitigt.

Sexte und Septime gehen also Hand in Hand. Ein Akkord kann immer nur entweder eine Sexte oder eine Septime haben. Hat er beides, tritt die Sexte in die Funktion der Tredezime und gilt dann als Tension. Sie vertritt nun nicht mehr die Septime sondern die Quinte. Das ist von großer Bedeutung für Stimmführungsregeln.
Mit der Lage hat die Bezeichnung Sexte und Tredezime absolut nichts zu tun. Die Tredezime kann in einem Voicing durchaus tiefer als die Septime liegen.
Die Sexte/Tredezime kann natürlich zusammen mit None und Undezime auftreten, muss aber nicht.

CIAO
CUDO
 
Sie vertritt nun nicht mehr die Septime sondern die Quinte.
Sehe ich anders. Es können durchaus Quinte, Sexte u n d die große Septime in einem Akkord vorkommen.

Ich sehe die 6 auch nicht pauschal als Vertreter der j7.

Wo und wie was nach diesen Regeln funktioniert, ist fast immer von der Funktion abhängig.
 
Sehe ich anders. Es können durchaus Quinte, Sexte u n d die große Septime in einem Akkord vorkommen.

Ich sehe die 6 auch nicht pauschal als Vertreter der j7.

Wo und wie was nach diesen Regeln funktioniert, ist fast immer von der Funktion abhängig.


Klären wollte ich den prinzipiellen Unterschied zwischen Sexte und Tredezime und dass dieser Unterschied klar wird durch die Vertreterfunktion von darunter bzw. darüber liegenden Akkordtönen.
Dass darüber hinaus noch andere Konstellationen möglich sind ist klar. Diese aber in diesem Rahmen alle zu erwähnen würde die Erklärung der Sachlage nicht unbedingt vereinfachen.
 

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