Cryogenic im Instrumentenbau

  • Ersteller smartin
  • Erstellt am
Das war mir schon klar, ich hatte eher an die Holzverarbeitung beim Hersteller gedacht.
 
recht hatta..

Die Kosten sind so hoch, weil diese Geräte sehr teuer sind, der Energieaufwand wohl ziemlich enorm ist (Ich weiß nicht wie hoch, aber der Prof. sagte das) und es natürlich ein Technologiekonzept ist, dass sich gut verkaufen lässt. Außerdem ist dieser "Kühlschrank" erstmal mind. 15h blockiert für weitere Projekte, wenn man den einmal anschmeißt. Nach betriebswirtschaftlichem Sinne sind durch die ewigen Wartezeiten also auch die Prozesskosten recht hoch.


Vakuum braucht man übrigens nicht unbedingt. Ich habs aber auch mit Vakuum gemacht, weil der Uni-Kältesarg das konnte.

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PS: Jaaa, das haben die schon ordentlich getrocknet, aber Cryo schafft halt noch mehr, noch schneller! :D Turbo-Trocknung eben...
 
Fazit at all:
Mythos Cryo entzaubert.... es ist (zu meiner eigenen Enttäuschung) nichts weiter als eine künstliche Trocknung.

Find ich toll, dass du das so offen zugeben kannst. Oftmals reitet man sich ja bei sowas immer tiefer rein, bis man die Sache gar nicht mehr objektiv betrachten kann. ;) Danke für die Offenheit und Ehrlichkeit. Das spricht für dich :great:

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PS: Ich würde wahrscheinlich sowieso keinen Unterschied hören. :D
 
Auf die Gefahr hin, hier etwas doppelt zu fragen: Weiß man, ob Hersteller oder respektive deren Custom Shops dieses Kälte-Tuning nutzen? In den Kommentaren unter dem Session Video hat irgendjemand bedeutungsschwanger Gibson erwähnt und das als Möglichen Grund dafür genannt, dass der Unterschied bei der Paula am insignifikantesten war.
 
"Wessen herausragende Position auf einem Geheimnis basiert, muss um dessen Verlust fürchten. Der wahrhaft talentierte Könner bleibt unerreichbar obwohl bekannt ist, wie er sein Handwerk ausübt" :cool:

Ein schlauer Satz..... aber genug der Arroganz :D ;) :great:


Auf die Gefahr hin, hier etwas doppelt zu fragen: Weiß man, ob Hersteller oder respektive deren Custom Shops dieses Kälte-Tuning nutzen? In den Kommentaren unter dem Session Video hat irgendjemand bedeutungsschwanger Gibson erwähnt und das als Möglichen Grund dafür genannt, dass der Unterschied bei der Paula am insignifikantesten war.

Alles quatsch.... das macht bisher kein großer Hersteller. Das Thema ist neu ins Land geraten durch den guten Jörg (George Forester) und der hat so seine Kunden. Er hat auch Profis darunter, die das aber bisher eher geheim halten.

Die großen rücken jetzt nach... Ist sicher nur ne Frage der Zeit, bis die ersten Serien auf dem Markt sind.
 
Sorry, falls das hier oder in einem der verlinkten Artikel/Videos schon beantwortet wurde, aber darf ich mal fragen:
Was würde es denn den Endkunden heutzutage kosten, eine Gitarre einer entsprechenden Behandlung unterziehen zu lassen?
 
Die großen rücken jetzt nach... Ist sicher nur ne Frage der Zeit, bis die ersten Serien auf dem Markt sind.

Da wäre ich mir nicht so sicher.

Für die großen Hersteller lohnt sich der Aufwand nicht, denn:

bei den günstigen Serien ist es zu teuer, da zählt jeder Cent in der Fertigung
bei den exklusiven Serien kann der Kunde für weniger Geld einfach das bessere Holz wählen
komplett gerfertigte Gitarren einzufrieren ist zu riskant, der u.U. produzierte Ausschuss wäre ein zu großes Risiko
wenn überhaupt, dann um Teile, also Pickups, Bodys, Hälse vorzubereiten, aber da gilt wieder, für weniger Geld kann der Kunde ein oder zwei Qualitätsstufen nach oben gehen

bei die kleineren Hersteller ist der Investitionsbedarf ziemlich groß

bleibt noch als Service, da ist das Risiko nicht ganz zu unterschätzen dass manche Kunden eventuell entstandene Schäden geltend machen, das zu versichern wird auch nicht ganz billig.
Außerdem ist der Marketing- und Beratungsaufwand relativ hoch weil man erst mal Ängste beim Kunden beseitigen muss.

Meine (rein subjektive) Einschätzung ist, es wird eine Nischenanwendung bleiben für die, die den Effekt gut finden (der ja auch hörbar ist).
Da wird die Technik sicherlich ihren Platz finden.

Die anderen potentiellen Käufer werden, so wie ich es auch tun würde, beim Kauf einer neuen Gitarre einfach das gesparte Geld voll in die Schokolade stecken, sprich: besseres Holz, bessere Hardware...

trotzdem Hut ab, tolles Thema
 
Wieso ist Kälte so teurer, Flüssigstickstoff liegt im Preisbereich von Mineralwasser.

Selbst wenn, um so eine Klampfe darin wirklich "baden" zu können braucht es (neben der erforderliche Einrichtung, sprich Tiefkühltruhe) locker 100l oder mehr, dazu kommen noch Transport, Lagerung und Zwischentransport zum Gefrierort...
 
Sorry, falls das hier oder in einem der verlinkten Artikel/Videos schon beantwortet wurde, aber darf ich mal fragen:
Was würde es denn den Endkunden heutzutage kosten, eine Gitarre einer entsprechenden Behandlung unterziehen zu lassen?

Der Endkunde muss je nach Anbieter mit einem Preis von ca. 600€ rechnen (mal etwas mehr, mal etwas weniger). Wenn man den ruinierten Lack nocheinmal aufarbeiten lassen möchte, sind das zzgl. 400€.
 
Der Endkunde muss je nach Anbieter mit einem Preis von ca. 600€ rechnen (mal etwas mehr, mal etwas weniger). Wenn man den ruinierten Lack nocheinmal aufarbeiten lassen möchte, sind das zzgl. 400€.
Wäre es denn eine Möglichkeit, schon beim Bau vor dem Lackieren zu frosten, und den Lack anschließend aufzutragen? Oder würde der Lack das Ergebnis dann hinfällig machen?
 
Ja klar... als Hersteller ist man da im Vorteil. Aber als "Tuning" muss man mit dem Lackschaden leben oder eben neu lackieren.
 
Dann kann man sich ja auch das Relicen sparen. Einfach eine NOS Strat kaufen und mal lustig beim Cryo-Tuning den Lack reißen und platzen lassen. : )
 
japs, das geht auch... müsste dann nichtmal ne teure sein.... irgendwas um die 600€ reicht völlig, für 600€ frieren und nochmal 300€ Hardware reinstecken. Dann haste auch ne geile Gitarre für 1500.

(sofern einem das Cryo-Klangbild gefällt)
 
Interessant, wie viele Kommentare von Session Music unter dem Video schon gelöscht wurden.
Waren das wirklich alles Spammer bzw. Pöbler?
Oder möchte man nur jeglichen kritischen Dialog zum Thema vermeiden?
Es halt immer dasselbe:
Man muss dem Gitarristen nur den Floh ins Ohr setzen, dass er seine Gitarren (bzw. Amp) nicht vollkommen ausgereizt hat und
dass er tierisch was verpasst, wenn er nicht dieses oder jenes tut bzw. kauft.
Für mich ist das Einfrieren der Gitarren einfach nur sündhaft teurer Bullshit, verbunden mit einer hanebüchenen physikalischen Erklärung.
Es mag ja sein, dass sich die Struktur des Holzes und des Metalles verändert, aber inwieweit ich diese Veränderungen mit meinem menschlichen Ohr wahrnehmen kann, sein dahingestellt.
Es ist ein bisschen wie in "Des Kaisers neue Kleider", wo alle staunen und Komplimente machen, einfach aus Respekt vor der Sache, bis ein kleiner Junge sagt "Aber er ist ja nackt!"...
 
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Also in dem Session Video klingt`s schon überzeugend! (O.k., man ist das von O. zwar gewöhnt; ) Aber manchmal hab ich mich gefragt, warum der immer diese geageten Strats spielt. Scheint wohl seine Vorliebe zu sein.
z.Thema: dieses Verfahren ist ein Interessantes, und es gibt wohl eine Reihe von Leuten, die das gerne testen würden; Ich hoffe, das die Hersteller von Gitarren und Teilen sich dennoch weiterhin die Zeit nehmen das Holz lange genug trocknen zu lassen.
Vielleicht kann man ja mit dieser Methode auch preisgünstige Bodys aufwerten, und verbessern.
Was mir Sorgen macht, ist der hohe Preis dieser Behandlung;). Ich sage aber auch, dass es ein zukunftsträchtiges Vorgehen anfangs nicht leicht hat, und es gibt Zuversicht. Holzlager braucht man nach wie vor, und man wird wohl nicht drumherum kommen hier und da die Holzfeuchte zu messen/und das bevor geklebt wird.

gruss, bubili:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich seh das ganz pragmatisch:

Es ist halt ein weiterer Weg, sein Instrument zu "perfektionieren" (was sehr subjektiv ist), wenn man dem "guten, alten Originalsound" nacheifert. Dass sich dieses Ideal möglicherweise durch eine klangliche "Charakterlosigkeit" auszeichnet, wenn der Sound insgesamt einfach nur mittiger wird, die Höhen an Biss verlieren, die Bässe an Tiefe, amüsiert mich sogar etwas.

Ich bin schon der Meinung, dass sich im Sound eines neuen Instruments, das eifrig gespielt wird, im Laufe der Jahre (besonders der ersten ein, zwei Jahre, wenn man es wirklich regelmäßig spielt) etwas tut. Das hab ich so bei meiner für mich gebauten Gitarre erlebt (ja, auch ohne A/B Vergleich ^^) und das wurde mir auch vom Gitarrenbauer so bestätigt, der diese Erfahrung sehr häufig macht, wenn er Kundengitarren nach einiger Zeit mal wieder in der Werkstatt hat.

Ich mag es auch, mit kleinem Aufwand den Sound für meine Bedürfnisse zu optimieren, kaufe mir einen 2 Euro Kondensator statt einen für 20 Cent, verzichte auf Treble Bleed Caps am Volume und kontrolliere die Werte der Potis bzw. benutze je nach Pickups die, die sich für mich am besten anhören. Damit bin ich unter den Gitarristen, die sich irgendwelche Gitarren schnappen und frei nach dem Motto "live hört das ja eh niemand raus" die Bühne rocken, wahrscheinlich eh schon ein Gitarren-Nerd oder Freak. Das dürfen die auch so sehen. Aber mei, mir macht das Spaß und wenn ich tatsächlich klangliche Unterschiede wahrnehme und mit wenig Aufwand das Optimum rausholen kann aus der Gitarre - warum also nicht?

Das Cryo Tuning ist da schon ein ganz anderer Aufwand und lässt sich echt was kosten. Ich denke auch, dass damit die zahlungskräftige Käuferschicht angesprochen werden soll, die auch mal 5000 Euro Gitarren spielen und einfach nur die Gewissheit haben wollen, dass sie das Beste vom Besten bekommen. Und wenn sich das käuflich erweben lässt, ist das natürlich eine gute Sache.

Cryo getunte Röhren gibts ja schon lange, hab ich in dem Thread auch schon geschrieben. Möglicherweise wird des da auch nochmal einen Boom geben, evtl. auch für andere Bauteile von Amps, Kondensatoren, Kabel oder sogar Boxengehäuse... 300 Euro für eine Harley Benton 4x12er Box und 1000 Euro fürs Cryo Tuning - und am Schluss sieht die Mesa Box im direkten Vergleich alt aus... oder so ähnlich *g*
 
Die Aufwertung der Sache entsteht aber auch durch den betriebenen Aufwand, durch den hohen Preis und durch die vermeintliche Exklusivität. Genau aus dem Grund geben Menschen auch viel Geld für nachgewiesen sinnlose Wellness-, Esoterik und Gesundheitsangebote aus.
 
Man muss dem Gitarristen nur den Floh ins Ohr setzen, dass er seine Gitarren (bzw. Amp) nicht vollkommen ausgereizt hat und
dass er tierisch was verpasst, wenn er nicht dieses oder jenes tut bzw. kauft.

Du glaubst ja nicht, was jetzt im Nachhinein noch son bissl auf mich zu kam.... Es sind nicht alle glücklich darüber, dass es eben nicht besonders zauberhaft ist Holz zu trocknen :D
Manch einer will die Magie erhalten....

Für mich ist das Einfrieren der Gitarren einfach nur sündhaft teurer Bullshit, verbunden mit einer hanebüchenen physikalischen Erklärung.
Es mag ja sein, dass sich die Struktur des Holzes und des Metalles verändert, aber inwieweit ich diese Veränderungen mit meinem menschlichen Ohr wahrnehmen kann, sein dahingestellt.

Haste die letzten Absätze noch mitbekommen? .... es ist nicht besonders viel Physik dabei... man trocknet das Holz, wie beim Gefrierbrand der Brötchen in der Hauskühltruhe :D




ABER: Es funktioniert und ist als Verfahren ja nen super Trockenprozess.... ob man das braucht und will muss jeder selbst entscheiden. Ein so trocknetes Holz hat nicht nur Vorteile. Die Nachteile habt ihr hier ja schon selbst erwähnt, weil rausgehört.
 
Interessant, wie viele Kommentare von Session Music unter dem Video schon gelöscht wurden.
Waren das wirklich alles Spammer bzw. Pöbler?
Oder möchte man nur jeglichen kritischen Dialog zum Thema vermeiden?
Es halt immer dasselbe:
Man muss dem Gitarristen nur den Floh ins Ohr setzen, dass er seine Gitarren (bzw. Amp) nicht vollkommen ausgereizt hat und
dass er tierisch was verpasst, wenn er nicht dieses oder jenes tut bzw. kauft.
Für mich ist das Einfrieren der Gitarren einfach nur sündhaft teurer Bullshit, verbunden mit einer hanebüchenen physikalischen Erklärung.
Es mag ja sein, dass sich die Struktur des Holzes und des Metalles verändert, aber inwieweit ich diese Veränderungen mit meinem menschlichen Ohr wahrnehmen kann, sein dahingestellt.
Es ist ein bisschen wie in "Des Kaisers neue Kleider", wo alle staunen und Komplimente machen, einfach aus Respekt vor der Sache, bis ein kleiner Junge sagt "Aber er ist ja nackt!"...

na ja, Respekt vor der Sache ist doch auch angebracht; Es ist in Bezug auf Märchen so ähnlich wie mit der Musik - man kann ein Stück lang einstudieren und daran feilen und arbeiten, oder aber einen einzigen Akkord spielen und darauf bestehen, dass dies der einzig richtige Weg sei. Nun ist es offenbar so, dass dieser Weg einigen Leuten mehr hinderlich als nützlich zu sein scheint. Und um Fortschritte zu machen, ist es manchmal notwendig über die eigenen Grenzen zu schreiten.
Klar, ich respektiere deine Meinung und finde den Vergleich mit dem Märchen inspirierend;) Nur hat die Erfahrung, wenn sowas noch zählt mir gezeigt, .............Dinge entwickeln sich im günstigsten Fall weiter. Bleiben im ungünstigsten Fall ewig gleich. In einer versteinerten Lebensphilosophie bin ich "Gott-" und alle anderen wichtigen Einflüsse auf mich sind falscher Schein. Es gibt einen Spruch der sagt: Man soll die Dinge so einfach machen wie möglich - aber nicht einfacher.

bubili
 
Manch einer will die Magie erhalten....

Cryo-Magic.jpg
 
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