Cryogenic im Instrumentenbau

  • Ersteller smartin
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Wäre mal interessant zu erfahren, ob sich die Anbieter des Cryo Tunings dann auch ein entsprechendes Formular zu möglichen Risiken dieser Behandlung unterschreiben lassen und vor allem, was da im einzelnen genannt wird. Ich denke schon, dass es so eine Rückversicherung braucht, damit nicht jemand danach Schadensersatz einklagt, wenn seine >5000 Euro Gitarre etwas mitgenommen aussieht...

Ja, da hast Du absolut recht...ich denke daher wird der Trend eher dahin gehen, behandelte Einzelteile zu verkaufen. Ist bei Session ja schon geplant.
 
Hm und wie soll das dann ablaufen?

Das ist ja ohne die Möglichkeit des Vorher/Nachher Vergleichs für den Kunden etwas sinnlos, da könnten sie ihm ja (rein theoretisch) irgendwas als "Cryo getuned" andrehen.

Gibts da dann Zertifikate für die Parts aus seriöser Quelle?

Falls nicht, sehe ich schon bei Ebay irgendwelche Hobel, die keiner mehr haben will mit dem Prädikat "Cryo" für Unsummen den Besitzer wechseln...
 
ja, das wird eins der Probleme werden :D ....

Die behandeln eben Roh-Hälse, Bodies und Pickups etc. und lackieren (sofern nötig) eben hinterher. Ist ja kein Problem....

Aber Du hast recht...man wird wohl eine Art Zertifikat erstellen müssen. Vergleiche werden sie Dir nicht bieten denke ich... das geht ja garnicht. Kannst nur kaufen, probieren und bei Nicht-Gefallen eben zurück schicken. Das geht ja heutzutage immer so.
 
Umso wichtiger ist es, dass die Macher dann echt seriös sind.
Ich möchte niemandem was unterstellen - aber es kann wohl kein normalsterblicher Kunde nachprüfen, ob sein gekauftes Teil tatsächlich Cryo getuned wurde oder nicht.
Da muss man dann schon ein bisserl Vertrauen haben... ^^
 
...Wenn man den ruinierten Lack nocheinmal aufarbeiten lassen möchte, sind das zzgl. 400€.

Urinierter Lack? Ah wa! Das ist dann VINTAGE und muss gefälligst so sein... :D

Zweifelsohne liegt diesem ganzen Thema diese generelle Philosophie zugrunde: Wer die Knete hat, kann sich sein ganz individuelles Ding machen lassen und er unterscheidet sich somit von all denjenigen, die ein Instrument oder irgendetwas anderes "nur von der Stange" haben. Das ist alles nicht neu, hat sich oft für diejenigen bewährt, die damit große Gewinne einfahren.

CU MM
 
Zweifelsohne liegt diesem ganzen Thema diese generelle Philosophie zugrunde: Wer die Knete hat, kann sich sein ganz individuelles Ding machen lassen und er unterscheidet sich somit von all denjenigen, die ein Instrument oder irgendetwas anderes "nur von der Stange" haben. Das ist alles nicht neu, hat sich oft für diejenigen bewährt, die damit große Gewinne einfahren.
CU MM
;) einen Hauch von Ironie strahlt die Ganze Sache durch diese Philosophie aus. Insofern ist die Cryo-Kur auch nur das I-tüpfelchen des Tunings. U. somit gesehen ja wirklich purer Luxus. Die Frage bleibt im Raum stehen, wieviel davon echt relevant ist. Aber die meisten Leute auf diesem Planeten haben irdischere Sorgen, als das sie sich sowas einfallen lassen würden. Z.B. die Frage danach was URINIERTER Lack ist?- Doch immerhin hat man einst mit dieser Flüssigkeit Kleider gefärbt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was glaubst du denn, woher das Vergilbte beim Vintage White kommt? *g*
 
Nützt es eigentlich auch klangmäßig, den Gitarristen einzufrieren?

SCNR :redface:
 
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Nützt es eigentlich auch klangmäßig, den Gitarristen einzufrieren?

Der Gitarrist als solches ist per Definition cool :D

- - - Aktualisiert - - -

übrigens... Cryo-behandelte Gitarren reagieren weniger auf Klimaschwankungen und Temperaturwechsel. Das kann schonmal praktisch sein, wenn der Tourbus wegen nem Stau auf den letzten Drücker kommt, während die Vorband schon den Saal "geheizt" hat.

Wie ist das eigentlich mit den generellen Regeln zur Aufbewahrung von Gitarren? Der Luftbefeuchter im Wohnzimmer stellt sicher, dass die Luftfeuchte im Winter nicht unter z.B. 40% fällt. Wie verhalten sich gefriergetrocknete Gitarren? Und überhaupt… was hindert eigentlich selbige daran, die beim Kühlen verlorene Feuchtigkeit über die Zeit wieder aufzunehmen?

Bernd
 
ich würd mal sagen wir schließen das jetzt hier ;)
 
ich würd mal sagen wir schließen das jetzt hier ;)

Das ist dein Thread, ich nehme an, du kannst auch Schließung beantragen. Nichtsdestoweniger war das hier…

Wie ist das eigentlich mit den generellen Regeln zur Aufbewahrung von Gitarren? Der Luftbefeuchter im Wohnzimmer stellt sicher, dass die Luftfeuchte im Winter nicht unter z.B. 40% fällt. Wie verhalten sich gefriergetrocknete Gitarren? Und überhaupt… was hindert eigentlich selbige daran, die beim Kühlen verlorene Feuchtigkeit über die Zeit wieder aufzunehmen?

… eine völlig ernst gemeinte Frage. Es gibt Empfehlungen für "normale" Holzinstrumente, und nach deiner Beschreibung des "Hardcore-Trocknens" frage ich mich, ob diese für die so behandelten Gitarren auch noch zutreffen. Und der andere Aspekt, nämlich die Unempfindlichkeit gegen klimatische Einwirkungen (alter Hut für mich als Steinberger-Spieler ;)), der hängt ja auch von der Stabilität des erreichten Zustandes ab. Deshalb meine Frage, ist das ein EINMALIGES Behandeln, das eine irreversible Änderung bewirkt? Ändert sich das Holz so grundlegend, dass es nicht mehr seine übliche Eigenschaft hat, Feuchtigkeit aufzunehmen oder abzugeben?

Bernd
 
Urinierter Lack... ihr bringt mich auf eine Idee! :D
Nachträgliche Urinbehandlung 500€... oder auch die Klampfe "pre-pissed" ab Werk mit Aufpreis.
 
Deshalb meine Frage, ist das ein EINMALIGES Behandeln, das eine irreversible Änderung bewirkt? Ändert sich das Holz so grundlegend, dass es nicht mehr seine übliche Eigenschaft hat, Feuchtigkeit aufzunehmen oder abzugeben?

Die Trockenbehandlung verringert die klimatischen Einflüsse auf die Gitarre... ja - vollkommen tot wird sie aber nicht. Eine Einmalige Behandlung reicht natürlich erstmal, aber ich hatte ja oben beschrieben, dass ich mir vorstellen könnte, dass der Effekt etwas nachlässt, wenn die Umgebungsluft eben doch wieder etwas Feuchtigkeit ins Holz trägt. Ich halte es also für möglich, dass der effekt etwas verloren geht. Allerdings wird sich das Holz nicht wieder vollsaugen wie ein Fertiggericht. Der Trockeneffekt ist also dauerhaft, KANN aber schwächer werden.

Bisher hats ja noch keiner über 10 Jahre untersucht..... das sind natürlich offene Fragen.

Wenn man die Behandlung allerdings bei Pickups macht, ist sie natürlich von Dauer, weil hier kristaline Strukturveränderungen im Metall auftreten. Das ist etwas anders als beim Holz.
 
Urinierter Lack... ihr bringt mich auf eine Idee! :D
Nachträgliche Urinbehandlung 500€... oder auch die Klampfe "pre-pissed" ab Werk mit Aufpreis.

Oops, da hab' ich ja wieder was angerichtet. Ich glaube, hier wird bald zugemacht...

Naja, ich meine, wenn sich bei RTL und Consorten irgendwelche Dumpfbacken in der Jauche wälzen - warum so auch ned bei Gitarren? :D
 
Frage zum Thema: im Zusammenhang mit der Holztrocknung u. Verwendung im Gitarrenbau liest man (heutzutage...) relativ selten von Holz wie z.B. Esche und dessen Gewichtsschwankungen die enorm sein können. Oft werden, unter anderem auch von Session besonders leichte Gitarren angepriesen. Nun hat eine meiner Strats einen wirklich schweren Korpus. Wie siehst du diesen Trend von Federleichten Klangkörpern im Zusammenhang mit der Cryogenic? Ist leichtes Holz wirklich besser, oder ist das alles nur gerad Inn. Und ist die Gefriertrocknung nicht nur die Weiterführung vom Wunsch nach einem Material, das High-Tech (leicht und porös...) nur eben in Form vom ehemaligen Baum ist? -die Frage deshalb, weil es immer wieder Ausnahmefälle gegeben hat, wo Leute schwere oder eigentlich nicht übliche Holzarten wie z.B. Eiche, Buche, Obstbäume verwendet haben. Teilweise auch "nur" für den Bestandteil des Griffbrettes. Um nochmal auf das typische Gitarrenholz Esche zurückzukommen. Es kann auch sehr leicht ausfallen.
gruss,b
 
Bubili,
ich bin nicht davon überzeugt, daß durch die Cryotechnik der Feuchteanteil des Body oder Halses deutlich, und schon garnicht dauerhaft gesenkt wird.

Allerdings werden die mechanischen Werte schon verändert. Schon alleine daß durch Eisbildung und Volumenänderung ein Großteil der Zellwände im Holz geknackt wird, ändern sich die mechanische Eigenschaften vom Holz.
Klanglich wirkst sich das besonders für den Hals aus. Dessen Resonanzen können merklich als Tiefpassfilter wirken.
Nach einer zweistündigen Tortur bei -30°C zum Zwecke der Lackalterung habe ich immer beobachten können, daß die Spannung des Halses nachgelassen hatte. Er war deutlich mehr durchgebogen und bis zu einem Halbton runtergestimmt. Und das dauerhaft.
Desweiteren weiß ich, daß sich die Verankerungen der Hardware im Holz durch starke Temperaturschwankungen verändern. Mit viel Kraftaufwand eingeschlagene Einpreßbuchsen für das STP einer Paula kann man danach oft von Hand herausziehen. Deshalb fertige ich die nach der Behandlung neu mit den entsprechenden Maßen. Das könnte sich ebenso auf die Klemmung von Bundstäben und Brückenverankerungen auswirken. Sämtliche Schrauben muß ich hinterher sowieso nachziehen.
Den selben Effekt konnte ich übrigens auch bei Temperaturerhöhung auf bis zu +60°C in der Sonne beobachten.

Zu sämtlichen anderen Auswirkungen insbesondere auf Metalle und Pickups bei der Cryotechnik sage ich jetzt mal nichts.
 
@Burki

Ich muss Dir zum ersten Mal widersprechen :D ....

Wir haben ja ne komplette Untersuchung mit allem was das Unilabor zu bieten hatte angestellt. Dem Holz wird tatsächlich ausschließlich die Feuchtigkeit wie beim Gefrierbrand entzogen. Dass die Zellwände dabei knacken und es zur Verdichtung kommt hab ich ja oben auch schon geschrieben.

Dass das so bleibt, wage ich auch zu bezweifeln, aber die Zellen sind trotzdem komprimierter und das bleibt auch erhalten.

Bei der Cryo-Behandlung sollte man übrigens keine Spannungen auf irgendwelchen Teilen lassen. Das geht in die Hos' und endet mit Verzug, Bruch und Riss.

Zu sämtlichen anderen Auswirkungen insbesondere auf Metalle und Pickups bei der Cryotechnik sage ich jetzt mal nichts.

Ist im Rahmen der Metallurgie leider schon lange bewiesen. Im Falle von Kupfer ändert sich die Leitfähigkeit / spezifische Widerstand. Gerade bei der Drahtlänge ist das definitiv hörbar..... ob die Änderung allerdings wirklich so ist, wie man will, würde ich gerne anzweifeln.

Da ich inzwischen selbst Pickups baue weiß ich, dass man auch einfacher an das Ergebnis kommt bzw. ihn schon gleich anders bauen kann :D.

Widerstandsänderung sind einfach mit einer anderen Wicklungszahl zu erreichen oder indem man seinen Draht bei Händlern bestellt, die die Werte (Zusammensetzung) und Unterschiede auf Datenblättern festhalten.

Wenn man als Benutzer den Sound seines PU's verändern will, kann man sich auch einfach einen kaufen, der so klingt, wie man möchte :D - ist billiger als Cryo.... :D
 
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Aber dann hat man ja nur Stangenware und somit nichts besonderes. Man muss doch das ganze Voodoo-Gehabe fördern ;)
 

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