Coverbands und ihre Stellung/Rolle in Deutschlands Musiklandschaft

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Hallo Zusammen,

folgendes Zitat viel in einem anderen Thread:

@XXXX Ein dekadenter Beweis dafür, dass Coverbands immer noch viel zu viel Geld verdienen. IMO absolut zu Unrecht...

Da es in diesen Thread wirklich nicht gehört hier deswegen die Frage:
Wir denkt ihr über Coverbands und deren Rolle im Musikbusiness, ihre Auswirkung auf den Band-Markt usw.?
Sind Coverbands nur eine einfache Masche um ein bischen Geld zu verdienen, dasss den "echten" Bands dann fehlt?



€ foxytom: ich hab das mal von "Sonstiges" nach "Coverbands" verschoben, .... ich denke, das passt hier ganz gut
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sind Coverbands nur eine einfache Masche um ein bischen Geld zu verdienen, dasss den "echten" Bands dann fehlt?

Ist wie so häufig - die Nachfrage bestimmt den Preis. Häufig richtet sich die Nachfrage auch nach der gebotenen Qualität. Hohe Qualität setzt viel Engagement, Übung und Talent voraus. Ergo: Wer eine gute Coverband möchte, muss auch gut bezahlen.

Gruß
Hank
 
Ist wie so häufig - die Nachfrage bestimmt den Preis.
Richtig, deswegen ist die Aussage, dass Coverbands das Geld zu Unrecht verdienen natürlich quatsch. Ist ja nicht so, dass die Veranstalter sich sagen "Hey lass denen mal mehr Geld geben als sie eigentlich verdienen damit sich die Leute die selber Musik schreiben ärgern". :D
Ich denke, man kann mit einer Coverband zwar schneller erfolgreich sein, als wenn man selber Lieder schreibt, da eben die Nachfrage viel größer ist, allerdings ist irgendwann eine Grenze erreicht, die man nur mit einer "echten" Band überschreiten kann - nämlich der Punkt, wo man selber von anderen Bands gecovert wird ;)
 
Ich betrachte Coverbands nicht als Konkurrenz um Gagen (nicht dass ich die letzten 5 Jahre mal ne anständige Gage gesehen hätte).
Coverbands richten sich voll und ganz nach dem, was bei Publikum und/oder Veranstalter gut ankommt. Da muss auch mal ein Song ran, den man vielleicht persönlich nicht so großartig findet. Und das ist richtig Arbeit, keine Selbstverwirklichung. Dass da höhere Gagen im Spiel sind, finde ich völlig natürlich.
 
Ah, okay, dann müssen wir das nicht im anderen Thread Off-Topic-mäßig breittreten. Okay, ein bisschen (persönlicher und subjektiver) Background, warum ich so ein Statement vom Stapel gelassen habe:

Ja, ich bin prinzipiell "gegen" Coverbands und kann den allermeisten rein gar nichts abgewinnen. Warum? Das hat mehrere Gründe:

- die allermeisten Coverbands sind mies. Etliche male wurden an sich gute Songs von Coverbands dermaßen verhunzt, dass ich mir selbst das Original heute nicht mehr in Frieden anhören kann. Schlechte Musiker, mieser Sound, einfach stümperhafte und rundum miese Performance. Das ist leider der Regelfall. Glücklicherweise gibt es Ausnahmen, wie die Band, um die es in dem anderen Thread ging. Sehr professionell aufgezogen, akustisch mit Sicherheit ein Genuss, tolle Show, alles olé. Dennoch für mich abtörnend, weil:
- ...sich die eigene Leistung eben im Kern darauf beschränkt anderer Leute "Liedgut" zum besten zu geben. Sicher, die "echten" Künstler verdienen durch GEMA etc. auch daran, aber trotzdem... warum immer wieder den gleichen Kram dahernudeln? Ahh, weil...
- ...es das Publikum so will! DAMN RIGHT! Und da liegt der Hund begraben... Den guten Coverbands kann ich also wirklich nur den Vorwurf machen sich legal am Geschmack der Masse zu bereichern. Die gleichgültige Masse grölt eben bevorzugt besoffen zu möglichst simplen Hits, die sie eh schon in- und auswendig kennen, weil die überall rauf und runterlaufen. Paradox, aber so ist das wohl.

- desweiteren ist es hier (und woanders sicher auch) in der Region (Franken) so, dass man als "normale" Band kaum an Gigs kommt. Die meisten Clubbesitzer denken natürlich (wer könnte es ihnen verübeln?!) wirtschaftlich und buchen "Stimmungsbands", die halt möglichst viel trinkfreudiges, zahlendes Publikum ziehen... Da läuft dann halt jedes WE quasi die gleiche Mucke, eine Hand voll Coverbands wechselt sich halt ab, jeder spielt mal irgendwo und der Rubel rollt.
Unsereins als Musiker steht halt da, reißt sich den Allerwertesten auf und kommt kaum aus dem Proberaum raus. Von Geld verdienen ganz zu schweigen. Und nein, es liegt nicht (nur) daran, dass meine Band "so komische Mucke" macht, ich hab im Lauf der Zeit in verschiedenen Bands gespielt, da waren durchaus auch "tanzbare" Geschichten dabei. Aber man kommt halt nicht an die Veranstalter und die Clubs ran.

Daher so meine Abneigung gegen die "Coverbandszene", mit einem guten Schuss Frust garniert, keine Frage. Und ja, ich habs durchaus auch mal mit einer Coverband probiert, frei nach dem Motto "If you can't beat them, join them", aber das ist einfach nichts für mich. Hab da kein gutes Gefühl bei mich am geistigen Eigentum anderer Leute zu bereichern.

Sorry für die ehrlichen Worte, aber nicht verkehrt wenn man seinen Gedanken da ein bisschen Luft machen kann. Danke für die Möglichkeit. Ich hoffe der Thread bleibt sachlich und sauber.
 
Richtig, deswegen ist die Aussage, dass Coverbands das Geld zu Unrecht verdienen natürlich quatsch.

Das habe ich auch nirgends behauptet. Eine Leistung ist natürlich da, die auch zurecht entlohnt wird. Nur halt keine wirklich künstlerische...
 
:gruebel:...ein wahrlich böser Vorwurf - vor allem an die Symphonieorchester dieser Welt.

Ja, mag sein. Aber die machen ja auch nichts anderes... Ich unterscheide da gerne zwischen "Musiker" und "Anwender". In Coverbands und Orchestern hocken halt meistens wirklich "Anwender", die ein Instrument bedienen können und das mitunter sogar recht gut. Aber der Schritt zum kreativen Arbeiten, Neues schaffen usw. wird von denen halt nicht überschritten. Es ist nur Mittel zum Zweck... So wie... ööhhh... alle möglichen Menshcen fahren Auto, sind imstande das zu bewegen und alles, aber nur die wenigstens haben die Fähigkeiten, den Ehrgeiz und die Möglichkeiten so ein Auto auch am Limit zu bewegen und wahrlich "Wundersames" damit anzustellen... so in etwa.
Nicht dass ich sowas könnte, also weder im Auto noch am Instrument, aber an letzterem versuche ich es zumindest ;) Also über den Anwender-Status hinauszukommen ;)
 
So wie... ööhhh... alle möglichen Menshcen fahren Auto, sind imstande das zu bewegen und alles, aber nur die wenigstens haben die Fähigkeiten, den Ehrgeiz und die Möglichkeiten so ein Auto auch am Limit zu bewegen und wahrlich "Wundersames" damit anzustellen... so in etwa.

Ach, ich glaube, auch Cover- und Orchestermusiker können mit ihren Instrumenten wundersame Sachen anstellen. Ich habe erst letzte Woche einen gesehen, der hat 'ne ganz neue Tonart erfunden. War, glaube ich, so etwas wie Jott-Mur.
 
Hmmm, mal so ganz nebenbei
- hat nicht Eric Clapton mehr gecovert als selbst komponiert?:gruebel:
- sind nicht alle Sinfonieorchester Coverbands?:gruebel::gruebel:
- wenn man Jazzstandards, alte Bluesnummern, oder deutsche Volkslieder spielt, ist das doch auch Cover, oder?
- hab schon einige prima Coverbands gesehn:)
Michael
 
Zitat "Hab da kein gutes Gefühl bei mich am geistigen Eigentum anderer Leute zu bereichern"

Tja, die "anderen Leute" gehen dabei nicht leer aus, das sie von der Gema etc. ja Geld bekommen, insofern ist das keine "Bereicherung".
 
Eigene Musik, Cover und Orchester. Das mach ich alles. Warum? Wei´s mir Spaß macht, weil ich damit Geld verdienen kann, weil ich dann Gitarre spielen kann (was einer meiner Lieblingsbeschäftigungen ist :D), und weil ich mit sehr vielen anderen Musikern zusammen spielen und arbeiten kann. Das ist (meistens) schön und füllt mich aus.
Ich kann nichts verwerfliches daran finden Stücke nachzuspielen. Diesen Stücke eine eigene Note zu geben, oder 1:1 nachzuspielen. Ist auch völlig egal. Musik ist auch dazu da, gespielt zu werden. Nach Deiner These würde man Songs von Band X, dann nur hören dürfen, wenn Band X sie selbst spielt ;) Was ist mit den Coverversionen von den Beatles, Cocker, Stones, Collins, Weller, etc. Dürften die dann auch nicht covern? Neenee. Jeder soll das machen, was ihm gefällt, und wenn jemand meint eine Band macht das nicht so gut, dann braucht er auch nicht sich diese Band anzuhören.

Dem Vorwurf, dass Coverbands die eh rar gesäten Gigmöglichkeiten einengt, kann ich nicht zustimmen. Wer spielen will, kann spielen. Egal mit welcher Musik. Natürlich ist es schwerer mit eigner Musik "unterzukommen", aber das liegt nicht daran, weil die Coverbands die ganzen Gigs wegschnappen, sondern weil es schon immer schwierig war das Publikum mit eigenen Sachen zu überzeugen. Das gilt für jede Kunstform.

Auch spielt nicht jede Coverband sch...e. Das ist eh eine Sache, wer welchen Maßstab anlegt. Es gibt auch "Original"-Bands, die nicht so gut sind. Na und? Ich habe auch schon nicht gaaaaanz so tolle Coverbands erlebt. Die hatten aber Spaß auf der Bühne, und die Leute davor auch. So soll es sein.

Außerdem kann ich Hank nur zustimmen. Auch ich habe schon Coverbands gehört, die ungewöhnliche Lieder mit ungewöhnlichen Tonarten versehen haben. Z.B: Schiss-Dur oder Tesa-Moll :D

Achso, ich spiele auch noch in einer Bluesband. Damit ist überhaupt nichts zu verdienen. Fällt aber wohl unter Coverband, oder ;)
 
Generell: Gegen Coverversionen, EIgeninterpretationen usw. ist prinzipiell nichts einzuwenden. Als Hommage oder so kann ich solchen Geschichten oft auch viel abgewinnen. Es geht mir mehr um das Thema "Covern als Geschäftsmodell". Das finde ich persönlich halt "moralisch verwerflich", auch wenn die schaffenden Künstler durch GEMA etc. (wie bereits erwähnt) daran mitverdienen.

Die wenigen guten Coverbands kann ich mir dennoch anhören und respektiere sie auch in diesem begrenzten Rahmen, kein Thema. Der Punkt, der mir halt wirklich stinkt sind die Massen an schlechten Coverbands, die sich dennoch eine goldene Nase verdienen und (zumindest hier) wirklich viele Locations regelrecht "blockieren". Dass die Bands da nicht alleine schuld dran sind, sondern eben auch Publikum, Clubbesitzer etc. mitspielen, wurde auch schon gesagt, ganz logisch.
 
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Ich unterscheide da gerne zwischen "Musiker" und "Anwender".

Wenn ich dich richtig verstehe, sind "Musiker" nach deiner Definition Menschen, die mit dem Talent gesegnet sind, neue Songs hervorzubringen, mit denen sie dann andere Menschen emotional berühren können.

Ist eine von sehr vielen möglichen Definitionen. Aber eine Definition, die die Anzahl der real existierenden Musiker auf ein absolutes Minimum beschränkt. Natürlich schreiben Unmengen an Bands neue Songs, aber seien wir mal ehrlich: Echte Songschreiber, die eine Stimmung tatsächlich so mit einem Song transportieren können, dass diese beim Zuhörer auch wirklich ankommt, sind viel seltener, als wir alle wahrhaben wollen. Der absolut größte Anteil neuer Songs ist schlicht und einfach Mist.

Neu und kreativ an sich ist kein Selbstzweck, jeder Affe kann Tonfolgen hervorbringen, die es vorher noch nicht gab. Viele können aus den 12 zur Verfügung stehenden Tönen Kombinationen erstellen, die die Anforderungen an solides Songwriting erfüllen. Aber nur wenige Ausnahmetalente haben die Gabe, daraus großartige Werke zu schaffen, die ihre Zuhörer direkt ansprechen und berühren. Vor solchen Genies können geschätzte 99,999999 Prozent der Forenuser nur niederknien.

Ich selbst nehme mich da natürlich nicht aus, ich bin ein eher mäßiger Songschreiber. Aber ich gewinne ja auch nicht im Lotto...

Meine Definition eines Musikers ist eine andere. Für mich ist ein Musiker jemand, der eine durchaus kindliche Freude hat an Klängen, Melodien, dem Zusammenspiel mit anderen. Mir geht es so, und daher kann für mich eine Probe im heimischen Keller ein genauso "lustvolles" Erlebnis sein wie ein Gig vor 15.000 Menschen. Ich mache Musik, weil es mir Spaß macht. Je besser die Band, in der ich spiele, desto mehr Spaß. Mit einer eingespielten Band jene magischen Momente zu erleben, in denen alles passt und aus dem Zusammenspiel der einzelnen wirklich ein gemeinsames Werk wird - das ist für mich mittlerweile schon ein Grundbedürfnis.

Wenn es sich dabei auch noch ergibt, dass ich damit Geld verdienen kann, weil viele andere Menschen Spaß daran habe, was ich mit anderen Leuten auf einer Bühne veranstalte, umso besser. Damit gerechnet habe ich sicher nicht, als ich vor über 20 Jahren angefangen habe. Aber der Spaß am Zusammenspiel mit anderen ist bis heute der selbe geblieben.

Für mich ist ein Musiker jemand, der sich sein Leben lang mit Musik beschäftigt, aus purer Freude daran. Ob er dabei ewig im Probekeller bleibt oder es auf die großen Bühnen schafft, ob er bestehende Songs nachspielt oder eigene erschafft, ist mir erst mal egal.

Wer Musik als reine Dienstleistung macht, wem es egal ist ob er Taxi fährt oder auf Bühnen steht, der ist für mich nicht wirklich ein Musiker, egal wie gut er an seinem Instrument ist. Reines Handwerk ohne emotionale Bindung zu dem, was man da tut, ist für mich keine Kunst.

Wer allerdings von vornherein anfängt, Musik des Geldes wegen zu machen, wird nicht allzuweit kommen. Denn der Job ist, selbst wenn es gut läuft, einfach lausig bezahlt, wenn man es mal ehrlich betrachtet. Dann doch lieber die Lehrstelle in der örtlichen Sparkasse. Aber die war für mich eben nie eine Alternative.

Lieber el_guitarrero, ich verstehe deinen Frust. Wahrscheinlich besser, als du glaubst. Aber diese Schwarz-Weiß-Einteilung in böse Covermusik - gute Eigenproduktion funktioniert leider nicht. Es gibt fantastische Covermusiker und lausige Songschreiber, genauso gibt es fantastische Songschreiber und lausige Covermusiker.

Leider stellen die allermeisten im Laufe ihres Lebens fest, dass sie bestenfalls irgendwo in der Mitte gelandet sind. Harte Erkenntnis, aber es ging hier ja um ehrliche Worte...



EDIT:
el_guitarrero schrieb:
Dass die Bands da nicht alleine schuld dran sind, sondern eben auch Publikum, Clubbesitzer etc. mitspielen, wurde auch schon gesagt, ganz logisch

Au weh, dünnes Eis! "Wenn die Welt anders ist als ich sie sehe, dann wehe der Realität!"...

Ich persönlich finde, man muss bei solchen Statements sehr aufpassen, dass man sich nicht in der Rolle des unverstandenen Künstlers gefällt. Gerade bei Aussagen wie "das Publikum ist selber schuld".

Irgendwo wird es sicher das Publikum geben, dass deine Botschaft hören möchte. Wenn du denn eine Botschaft hast und transportieren kannst. Womit wir wieder bei den oben erwähnten Ausnahmetalenten wären.
 
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hm, wurde ja schon einiges gesagt. In meiner weiten Umgebung ists so, dass es Veranstalter und Locations gibt, die sowohl Bands mit eigenem Programm als auch Cover Bands spielen lassen, dann gibts auch viele Clubs , wo keine Coverbands spielen (dürfen) und es gibt Locations wo fast nur Coverbands spielen. Da nimmt sich glaub ich , keine Band aus dem jeweiligen Lager was weg
 
Hey LeGato, fein, dass Du Dich hier auch beteiligst. Und wie ich es nicht anders erwartet hatte, kann ich im Prinzip jede Deiner Thesen hier unterschreiben. ;)

Mit meiner Bemerkung im anderen Thread wollte ich so eine Lawine nicht lostreten und sehe alles sicher nicht schwarz/weiß, will mich auch nicht auf dünnes Eis begeben und vom "unverstandenen Künstler" bin ich auch weit weg. Dazu bin ich zu sehr Realist und zu wenig Idealist. :)

Deine Ansätze und Definitionen verstehe ich, sehe die Sache im Prinzip ähnlich. Es gibt natürlich lausigste Songschreiber, gar keine Frage. Und grandiose Covermukker... Gegen all diese Extreme hab ich nichts einzuwenden, nur der graue Matsch an "äußerst mittelmäßigen" Möchtegernmusikern, die eben - weil sie es nicht anders können und/oder wollen - mit anderer Leute "Leistung" nen Haufen Asche machen.

Aber in der Tat: Unterm Strich ist es die Freude an der Sache, die einen antreiben sollte. Solange man die hat, spielt es eigentlich keine Rolle WAS man macht. :)
 
Mit meiner Bemerkung im anderen Thread wollte ich so eine Lawine nicht lostreten

Bin auch ganz erstaunt... :confused: :)


vom "unverstandenen Künstler" bin ich auch weit weg. Dazu bin ich zu sehr Realist und zu wenig Idealist. :)

Ich finde Idealisten toll, aber es freut mich zu hören, dass du kein übellauniger unverstandenes Genie bist :)


nur der graue Matsch an "äußerst mittelmäßigen" Möchtegernmusikern, die eben - weil sie es nicht anders können und/oder wollen - mit anderer Leute "Leistung" nen Haufen Asche machen.

In irgendeiner Signatur hier im Forum stand mal "90% von allem ist Mist!". Und das stimmt leider, damit muss man sich wohl abfinden. Und versuchen, es besser zu machen. Aufregen kostet nur Energie, und glaube mir: Jenseits der 40 wird die bei uns fahrendem Volk langsam knapp :p

Aber in der Tat: Unterm Strich ist es die Freude an der Sache, die einen antreiben sollte. Solange man die hat, spielt es eigentlich keine Rolle WAS man macht. :)

[... hier meine digitale Unterschrift einsetzen ...]
 
Ich finde Idealisten toll, aber es freut mich zu hören, dass du kein übellauniger unverstandenes Genie bist :)

Übellaunig sehr selten, unverstanden manchmal (weil ich mich eben manchmal konfus ausdrücke) und vom Genie sowas von meilenweit entfernt... da müssen wir uns keine Sorgen machen ;)




Und das stimmt leider, damit muss man sich wohl abfinden. Und versuchen, es besser zu machen.

Absolut richtig! Man tut was man kann...
 
in wirklichkeit gibt es einen haufen lausiger möchtegern musiker
von denen die eine hälfte eine punkband gründet und ihr bier im örtlichen juz bei ihrem auftritt selbst mitbringt
und die andere hälfte spielt songs nach und bekommt ihr bier in der örtlichen kneipe bei der geburtstagsfeier eines stammgasts geschenkt^^

so und nun mal ernsthaft: niemand verdient auf dauer "eine goldene nase" wenn er ein produkt anbietet, das mist ist und das niemand kaufen möchte

was mir unverständlich ist: dass ausgerechnet musiker grenzenlos intolerant mit ihrer eigenen zunft umgehen
man stelle sich vor ich ginge zu einem architekten und spreche ihm das recht ab sich architekt zu nennen , weil er nicht neuschwanstein, sondern bisher nur turnhallenböden entworfen hat!
einfach lächerlich

achja: interessanterweise haben die extremsten einstellungen immer die menschen die extrem erfolglos in ihrem tun sind und sich wohl deshalb auch extrem ärgern müssen, weil sie bei ihren extrem rar gesähten auftritten auch noch extrem wenig geld verdienen ;-)

gruß
ein musiker mit leib und seele, der tatsächlich davon lebt
 
Ich musste erst einmal verstehen, worum's hier eigentlich geht. War zwischendurch schon ein wenig auf Attacke gebürstet, nach dem Motto: "wenn der Thread-Ersteller es nicht schafft, mit seiner ach so hochwertigen Songschreiberei berühmt zu werden, müssen jetzt zur Strafe die ach so schuldigen ewig minderwertigen Covermucker an den Pranger gestellt werden!" "Tod den überbezahlten Covermuckern, damit ich endlich mal zum Zug komme!" - was natürlich alles Quatsch ist. Auch Musik gehört zur freien Marktwirtschaft und richtet sich nach dem Gesetz Angebot und Nachfrage. Und wenn halt für ne ordentliche Coverband, die meinen Gästen das liefert, was sie hören wollen, ne gute Marie gezahlt wird, wer sagt da schon nein.
Ja, es gibt ne Menge schwarze Schafe, die absolut nichts können, total peinlich sind, mit dem was sie abliefern, aber da ist dann auch ein Publikum vor Ort, die damit zufrieden sind, und die auch gar nichts anderes hören wollen, also kurzum - absolut keine Konkurrenz für das, was Du machst. warum regst du Dich also auf.
Es gibt noch tausend andere Beispiele, die man eigentlich nicht nachvollziehen kann, z.B. die horenden Gagen von Fußballspielern, die doch meistens noch saumäßig verkacken (sorry für den fäkalen Umgangston - O-Ton am Mittagstisch in unserer Kantine), Astronomische Vermögen bei Formel1-Fahrern. selbst in der Musikbranche kann man manchmal nur den Kopf schütteln, weil es für Leute mit "vernünftigem" Musikgeschmack nicht nachvollziehbar ist, was da teilweise abläuft, oder wie kam D. Bohlen an seine Millionen???
Tja, wir werden die Welt nicht ändern, auch wenn wir solche Sachen anprangern.

Und was das Covergeschäft angeht: Ich gehöre auch dazu, seit 30 Jahren, erzähl mal lieber nicht, was ich in den 30 Jahren eingespielt habe (aber siebenstellig war's noch nicht). Und ich muss Euch sagen: Ich fühl mich wohl dabei. Ja, ich mach auch Unterschiede, aber nur für mich selber.
Bei der Tanzmucke sind die Ansprüche nun mal nicht so hoch, da ist Quantität (Vielfalt) mehr gefragt als Qualität. Trotzdem arbeiten wir ständig dran, und haben schon den Anspruch, was ordentliches abzulefern, auch wenn es letztlich keiner in dem Sinne honoriert. Wenn's wirklich schlecht wäre, dürften wir uns nicht vor gut bezahlten Anfragen retten können.
Bei der Projektband ist der Event, das Ereignis an sich, die Show auch meist besser als die Qualität, was daran liegt, dass man dort nicht die Anzahl an nötigen Proben gebacken kriegt, die notwendig wäre. Trotzdem haben wir jedesmal ausverkauftes Haus und das seit 10 Jahren schon.
Bei meiner Rock-Coverband proben wir regelmäßig, legen Wert auf jedes Detail, bringen viel Eigenkreativität mit ein, und da muss ich einfach auch mit Eigenlob sagen, das beste, was ich je gemacht hab - bisher. Trotzdem müssen wir hier auch um Gigs kämpfen, Zugeständnisse an Gage machen, was echt traurig ist, wenn ich mir meine anderen Aktivitäten anschaue.
Aber letztlich ist das alles egal. Denn bei allem, was ich da mache, geht es mir, wenn ich ehrlich bin, doch nur um mich, dass ich Spaß habe, an dem, was ich da mache. Und das es richtig ist, was ich mache, und wie ich es mache, wird mir alle Nase lang bestätigt, bei allen drei doch recht unterschiedlichen Bands - und solange das so bleibt, werde ich es natürlich auch weitermachen, solange ich dazu in der Lage bin!
 

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