... nunja, da fällt es mir jetzt schwer wie man in seiner wertevorstellung eine derartige "huldigung" von einer "imitation" unterscheiden kann. das hieße ja im logischen umkehrschluss dass man derartige shirts auch tragen würde wenn dein idol sagt. "kauf dieses shirt nicht. es sieht scheiße aus und ist zu teuer!" - der treue fan aber denkt: "ich muss doch huldigen. ich kaufe das shirt."
man muss sich nichtmal professionell mit werbepsychologie befassen um hinter die marktmechanismen im merchandisesektor zu blicken. ob nun huldigung oder imitation, falsch verstandener protest oder politisches statement - im ergebnis bleibt es sich gleich: die haben deine kohle.
ich lese auch bei anderen beiträgen hier deutlich heraus dass sich die philosophie einer cover/tributeband den meisten hier nicht erschließt.
zunächst spekuliert eine coverband ja nicht auf zu erwartenden erfolg, sondern spielt ja bereits erfolgreiche musik nach. niemand käme auf die idee eine donots coverband zu gründen und auf deren ganz großen durchbruch zu hoffen.
hinzu kommt dass man nicht vergessen darf, dass die allermeisten musiker in coverbands selbst sehr große fans ihrer original-band sind, und dass oft über jahre/jahrzehnte.
in einer coverband zu spielen hat meines erachtens mit mangelndem stil und individualität nichts gemein. das ist mir als pauschalurteil einfach nicht reflektiert genug. wenn man nur die noten ansich betrachtet ist die 1:1 adaption ja gewollt, also individueller wille. ob covern nun eine stilfrage ist kann man an anderen beispielen abstrahieren. elvis presley zum beispiel hat in den ersten (erfolgreichsten) jahren seiner karriere ausschließlich gecovert und später dann songschreiber engagiert. er hat in seiner gesamten karriere nicht ein einziges lied selbt komponiert, bzw. getextet. hat das denn stil? das ist doch im grunde nichts anderes. elvis ist gradezu ein paradebeispiel für fremdbestimmtes interpretieren von musik. als ihm die drogen und der alkohol dann richtig zugesetzt hatten ist er in größenwahn verfallen. immer noch größer, glitzernder musste alles sein.
ein aktuelleres beispiel ist der mythos um robbie williams. der hat zwar einen eigenen anteil an seiner musik, aber macht auch nicht alles selbst.
wer sich die "some kind of monster" dvd mal angeschaut hat, dem wird nicht entgangen sein wie sehr selbst die übergötter von METALLICA sich von management und produzenten reinreden lassen, ja lassen müssen. wer im musikgeschäft tätig ist weiß wovon ich rede.
wenn ich mir das vor augen führe, komme ich nur zu einem schluss: musik darf auch manchmal nur unterhalten.
daher finde ich nun sehr schwierig und bedenklich einer coverband nun mangelnden stil vorzuwerfen. die entscheiden nämlich ausschließlich mit sich selbst.
dein urteil über die unmögliche musikalische weiterentwicklung von coverbands zeigt umso mehr dass du nicht verstanden hast worum es diesen künstlern geht. diese kapellen orientieren sich bei dem was sie tun eben an jemand anders.
außerdem schließt das mitwirken in einer coverband selbstredend nicht aus, dass die beteiligten nicht auch noch in anderen bands aktiv sind.
ein gutes beispiel ist der alte schlagzeuger von nutellica, axel knappmeyer (
www.axel-knappmeyer.de), der während seiner zeit bei nutellica, und davor schon ein international renomierter jazzmusiker und komponist war/ist.
deine mutmaßungen über die zeit nach metallica sind für mich ebenso unschlüssig, bzw. falsch. wer den markt betrachtet über die jahre, der stellt fest, dass der marktwert von coverbands immer dann steigt wenn die original-band pausiert oder aufhört zu existieren. selbst wenn es so kommen sollte dass so eine band gegen ende ihrer karriere in ihrer beliebtheit sinken, werden sich die fans immer an die "goldenen jahre" erinnern.
und viele coverbands greifen dieses auf. viele ac/dc coverbands z.b. covern ausschließlich songs aus der bon scott ära. ähnlich verhält es sich in der sängerfrage mit judas priest, bzw. iron maiden coverbands.
egal was sich metallica noch leisten mögen. mit liedern von kill em all bis zum schwarzen album würde eine metallica coverband immer erfolg haben.
ich habe nutellica einmal in hamburg gesehen, wo sie nur songs bis 1986 (also bis zur master of puppets) gespielt haben - und das mit der authentischen bühnendeko. großes mop banner und weiße kreuze auf der bühne. das kam bei den fans echt gut an.
in dieser hinsicht habe ich schon richtig angst was jetzt mit den ganzen böhse onkelz coverbands passiert...
du schreibst "wenn ich in ner band wäre". das spiegelt absolut wieder was du inhaltlich wiedergibst. du hast in wirklichkeit keine ahnung. dann schreib doch mal deine eigenen sachen und versuch damit erfolg zu haben.
hätte/wäre/wenn-gerede, so wie du es hier verbreitest - das ist lächerlich und witzlos - um es mit deinen worten zu sagen.
das erinnert mich irgendwie an den jämmerlichen dave mustaine währen der "some kind of monster" dvd. "hättet ihr mich damals nicht gefeuert..."
oder das ganze fan-gejammer. "wenn clif burton nicht gestorben wäre, dann wäre die musik von metallica viel geiler."
hat jemand schon mal was vom zeitparadoxon gehört?
ähnlich paradox ist für mich das verhältnis vom lebensalter vieler forumsmitglieder zu den angeblichen kenntnissen über das musikgeschäft, (cover-)band philosophie, psychologie, weisheit und kenntnis über menschen die man nicht persönlich kennt im allgemeinen.
aber was solls, ich war früher wahrscheinlich genauso. heute würde ich mich selbst zurecht als klugscheißer bezeichnen.