Chor - Frust und Lust

Ev. ist hier das Problem, dass, wenn die Stimme noch nicht so weit ist, dass sie solistisch so richtig "durchstarten" kann, dass Singen im Chor die einzige Möglichkeit ist ausserhalb vom GU und dem "stillen Kämmerchen" zu singen.
Hier gibt es viele Chöre, aber eben auch viele studierte Sängerinnen. Und wenn ein Chor die Wahl hat, einen Laien oder einen ausgebildeten Sänger zu nehmen, weil das Angebot einfach so riesig ist, dann ist die Entscheidung doch wohl klar, oder?

Außerdem ging es mir hier tatsächlich um das Chorsingen und nicht um den Sologesang.

Der Klang besteht nunmal aus der Summe der Chorstimmen beim Chor, und dass man die Nachbarn hört, halte ich für ganz normal. Es kommt aber bei den anfänglichen Proben auch schonmal vor, dass anscheinend noch nicht so viele mitsingen, dann hört man entsprechend weniger Sänger. Finde ich auch ganz normal. Und dann sollte man sich selbst nicht dem so unterordnen, dass man seine übernächsten Nachbarn und die Reihe vor einem unbedingt hört.
Beim letzten Konzert, welches ich im Chor mitgesungen habe, habe ich die Reihe(n) vor mir wirklich nur sehr wenig gehört. Wir standen auf Podesten, und alle haben versucht, so gut es geht nach vorne zu singen. Meine Nachbarinnen haben das auch berichtet, dass sie die Reihen vor uns kaum gehört haben. Das lag also nicht unbedingt an mir. Und das kommt wohl auch immer auf die Lokalität an. Sopran und Bass haben wir an unserer Stehstelle auch kaum gehört, die standen zu weit weg. Natürlich sind dann die Einsätze auch schwierig, weil beim Zuhörer ja alles synchron ankommen sollte, und wenn man dann erst einsetzt, wenn man die entsprechend anderen hört, kann es schnell zu spät sein. So kam es, dass ich einen entsprechend eingeschränkten Höreindruck vom letzten Chorkonzert hatte. Unser Chorleiter war aber zufrieden, und auch aus dem Publikum habe ich positive Rückmeldung bekommen. Also gehe ich mal davon aus, dass alles in Ordnung war.
Natürlich sollte der Zusammenklang beim Zuhörer ankommen, aber das bedeutet ja nicht, dass ein Sänger sich selbst nicht mehr hören sollte. Ich denke sogar, dass es wichtig ist, dass man sich selbst auch hört, damit man Fehler verbessern kann. Und auch Orchestermusiker hören sich selbst in der Regel.
 
Vielleicht liest du meine Beiträge oben nochmal etwas genauer, dann müsste der Bezug zum Chor klar werden.
 
Und glaub' mir, ich gehöre auch zu denjenigen, die gut powern und alle niedersingen könnten. Im Chor geht das aber nicht, da müssen sich alle Stimmen mischen und ideal ist es meiner Meinung nach, wenn das Register wie aus einem Guss klingt.
Mir geht es weder um "Powern" noch um "Niedersingen", das möchte ich noch einmal wiederholen, da das scheinbar falsch verstanden wurde.
"Wie aus einem Guss klingen" - das hört sich etwas hochtrabend an, finde ich. Beim Zuhörer muss der Zusammenklang ankommen, das bedeutet aber nicht, dass man sich selbst nicht mehr hören sollte. Meine Meinung.
 
Wenn jemand sich im Chor nicht entfalten kann und nicht so singen kann, wie sie will, ist die Alternative eben nicht gleich die große Solokarriere mit bezahlten Gigs, sondern vielleicht eine Band oder ein kleineres Ensemble, wo solistischer Gesang gefragt ist und der Einzelne mehr Gestaltungsfreiheit hat.

Just sayin....
 
Und wenn man nur im Chor singt, weil man es nicht schafft, solistisch(er) etwas auf die Beine zu stellen, dann ist das ziemlich traurig
Das heißt dann, lieber gar nicht singen?
Ich glaube, wir verstehen uns nicht oder reden bzw. schreiben aneinander vorbei.
Ich habe bisher im Chor gesungen, weil ich gerne singe, und weil mir der Großteil der Stücke, die wir gesungen haben gut gefallen hat. Ich mag auch den Chorklang in der Regel.
Nichtsdestotrotz würde ich mir das überlegen, weiter im Chor zu singen, wenn ich Gelegenheit zu Soloauftritten hätte. Allein zeitlich ließe sich das vermutlich nicht vereinbaren. Da ich allerdings nicht solo singe, ist die Zeit im Moment nicht das Problem.
Da ich vermutlich nicht in Deinem Chor, @Raverii, singe, warum stört es Dich dann, dass ich im Chor singe?

Wenn man in einem kleineren Ensemble mitsingen möchte, dann geht das meist nur, wenn man selbst eins gründet und entsprechende Mitstreiter sucht und findet oder wenn man in ein bestehendes Ensemble hinein kann, weil da z.B. jemand ausgefallen ist.
Ich kenne hier aber kein solches Ensemble, ich kenne auch nicht genügend Sänger dazu außerhalb des Chores und auch keine anderen Instrumentalisten, die das just for fun ohne Bezahlung machen wollten, um selbst eines zu gründen.
Vor vielen Jahren hab ich tatsächlich zusammen mit einem Kollegen gesungen und mich regelmäßig mit ihm just for fun getroffen, aber ich arbeite schon lange in einer anderen Firma, und er ist (glaub ich) auch beruflich ins Ausland gegangen. So jemanden zu finden, war damals großes Glück, aber hier kenne ich niemanden, der das so könnte.
 
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Das finde ich auch reichlich unverschämt.

Freut mich wenn andere das auch so sehen und ich nicht das empfindliche Diven-Sensibelchen bin ;) Und wie gesagt, musikalische Probleme hatte ich mit diesem CL nie, aber sein absolutes organisatorisches Chaotentum kann so extrem nerven... Und dass er mit gewissen Äusserungen und Handlungen andere Menschen kränkt, scheint ihm gar nicht richtig bewusst zu sein. Er macht solches und ähnliches auch bei den externen Profisängern, mit dem kleinen Unterschied, dass die wenigstens bezahlt werden! Dafür müssen die immer aufs Maul hocken: ein CL der mehrere Chöre hat und zudem noch Organist in einer reichen Kirchgemeinde ist, ist ein wichtiger möglicher Arbeitgeber für die armen freischaffenden Profi-Sänger! Da habe ich den Vorteil, dass ich dann eben mal ziemlich deutlich werden konnte :D denn genau genommen braucht er mich mehr, als ich ihn :evil:

Aber gerne doch - gegen geringe Gebühr von ein paar Hundert Franken ;)

Auf diesen Spruch bin ich dann auch noch gekommen, leider aber zu spät. Lustig aber war, als ich mal mit seiner Partnerin (sie singt auch mit im Chor) über das leidige Thema Bezahlung gesprochen habe. Sie meinte dann wie erwartet, ich bekäme kein Geld für die Soli weil ich schliesslich ein Chor- und Vereinsmitglied sei. Darauf ich: "dem kann abgeholfen werden: ich trete aus und ihr engagiert mich als externe Solistin, für gutes Geld natürlich" :) Sie hat dann schon ein bisschen dumm aus der Wäsche geguckt :D

Solo-Auftritte gegen lau oder gegen Dumpingpreis finde ich nicht gut, weil es die Preise für die Profis kaputt macht.

Genau! Das kommt dann noch dazu!

Auch andere Musiker stecken viel Geld in ihre Ausbildung - von Instrumenten mal ganz zu schweigen, die ein Sänger nicht braucht. Trotzdem ist die Alternative für einen im Laienorchester frustrierten Tutti-Geiger in der Regel nicht ein Solo-Auftritt in der Alten Oper, sondern Kammermusik oder eine Band mit Gleichgesinnten.

Sorry, aber du scheinst dich ein bisschen auf hinkende Vergleiche eingeschossen zu haben. Denn auch wenn du aus dem Profispitzenorchester ein Laienorchester machst, wird die Sache nicht wirklich besser! Ich möchte eigentlich nicht alles am Geld festmachen, aber in einem Orchester, auch bei Laien, haben alle Mitglieder wohl einiges Geld in ihre Instrumental-Ausbildung gesteckt. Bei uns jedenfalls gibt es keine Orchester wo ich mir mal eben schnell eine Geige kaufen kann, um mich damit zwischen die anderen zu setzen und etwas auf den Saiten rumzukratzen. Sprich, auch wenn es natürlich Niveauunterschiede zwischen den einzelnen Instrumentalisten gibt, habe doch immerhin alle im Ensemble einiges an Geld (und gleichzeitig eben auch Zeit!) in ihr Hobby gesteckt.

Bei vielen Laienchören (z.B. den meisten Kirchenchören) hingegen hat eine grosse Mehrheit der Sänger noch nie auch nur eine einzige Stunde Einzelgesangsunterricht genommen, der finanzielle Aufwand den sie in ihr Hobby stecken, besteht gerade mal aus dem Chor-Mitgliederjahresbeitrag (und der ist bei den subventionierten Kirchenchören geradezu lächerlich klein). Da, denke ich, hat jemand, der über viele Jahre GU nimmt und dabei jeden einzelnen Monat ein Vielfaches an Geld ausgibt, was ein reiner Chorsänger für das ganze Jahr bezahlt, und dann trotzdem (aus Freundschaft zu den anderen Chorsängern oder Treue zu seinem Stammchor) nach wie vor im Chor mittut, schon auch ein bisschen das Recht ein "Gleicherer" unter Gleichen zu sein.
Besser aber noch als das finanzielle Gegeneinander ausspielen, finde ich ohnehin den Vergleich des Zeitaufwandes den jemand bereit ist, in sein Hobby zu stecken: 2h Chorprobe wöchentlich versus 1-2h (oder noch mehr) "Gesangsarbeit" täglich! Und alle diese "Mehrstunden" kommen letztlich auch dem Chor zu gute, sofern der CL geschickt genug ist, diese Stimmen zu integrieren und die Leute auch emotional so zu motivieren, dass sie dem Chor erhalten bleiben!
 
Und alle diese "Mehrstunden" kommen letztlich auch dem Chor zu gute, sofern der CL geschickt genug ist, diese Stimmen zu integrieren und die Leute auch emotional so zu motivieren, dass sie dem Chor erhalten bleiben!
Oh ja, die wissen nämlich i.d.R. was sie wann zu singen haben, kriegen ihre Einsätze und ihre Töne und sind damit Leithammel für die anderen. Ich habe schon mehr als einmal erlebt, dass eine Sektion ohne ihre führenden Stimmen dastanden wie verschreckte Schäflein, die Orgel oder andere Instrumente in ungeahnte Höhen stieg und Einsätze - naja, klappt halt nicht immer :) Obwohl sie's ja eigentlich schon könnten...

Gute Gesangsstunden kosten übrigens auch nicht gerade wenig. Mein Zitherunterricht ist günstiger hergegangen, aber da kostet auch das Instrument :D
 
Ich habe schon mehr als einmal erlebt, dass eine Sektion ohne ihre führenden Stimmen dastanden wie verschreckte Schäflein

Diesbezüglich sind die (ausgebildeten) Leithammel, ev. nicht mal unbedingt immer ein Vorteil für den Chor. Wenn andere sich zu sehr auf sie verlassen und dadurch weniger geben als sie im Prinzip im Stande wären...

Ich glaube, wenn ich CL wäre, würde ich den Leithammeln sagen: "ihr kommt in der ersten Probe-Phase um den anderen beim Lernen von Tönen und Einsätzen zu helfen, dann macht ihr etwas Pause, damit die Schäfchen jetzt Eigeninitiative übernehmen müssen, und stosst dann erst wieder bei den letzten Proben vor dem Konzert dazu" ;)

Mit "dem Chor zu gute kommen" habe ich v.a. an die klangliche Verbesserung gedacht, zu der die ausgebildete Stimmen beitragen können.

Gute Gesangsstunden kosten übrigens auch nicht gerade wenig.

Bei uns kostet 1h Gesangsunterrricht 80.- bis 120.- Franken, also bei einmal wöchentlich GU ca. 400.- Franken pro Monat. Als Vergleich dazu: der Jahresbeitrag in Kirchenchören liegt pro Jahr meist bei weit unter 100.- (in unserem Chor bei 30.-), in nicht kirchlichen Chören bei ca. 200.- bis 400.- Franken pro Jahr.
 
Kam nicht wirklich so an, aber egal.
Sender/Empfänger-Problem? Ich fand das nicht schwer zu verstehen und habe den Eindruck, dass das geradezu schon ein notorisches aneinander Vorbeireden ist, das hier stattfindet. :rolleyes:

Oder was war an diesen Beiträgen schwer zu verstehen?
Das mit dem hören können vom direkten bzw. übernächsten Nachbarn muss man eher als Richtwert ansehen. Nicht versuchen, ihn in allen Situationen strikt anzuwenden!

Das ist eine Denkhilfe, um sich daran zu erinnern, dass es darum geht MITEINANDER zu singen, nicht gegeneinander.

Das ist eine DENKHILFE, wie oben schon erwähnt
 
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Ich glaube, wenn ich CL wäre, würde ich den Leithammeln sagen: "ihr kommt in der ersten Probe-Phase um den anderen beim Lernen von Tönen und Einsätzen zu helfen, dann macht ihr etwas Pause, damit die Schäfchen jetzt Eigeninitiative übernehmen müssen, und stosst dann erst wieder bei den letzten Proben vor dem Konzert dazu"
Der eine Chorleiter bei mir thematisiert das schon mal ;) Der spricht da den Chor schon an und macht die drauf aufmerksam, dass sie ruhig auch selber denken dürfen. Hm, eigentlich machen das beide. Ansonsten löst sich das auch so, dass man ab und an mal eh auf die Toilette muss oder krank ist oder ... ;)
Mit "dem Chor zu gute kommen" habe ich v.a. an die klangliche Verbesserung gedacht, zu der die ausgebildete Stimmen beitragen können.
Das auch.
Bei uns kostet 1h Gesangsunterrricht 80.- bis 120.- Franken, also bei einmal wöchentlich GU ca. 400.- Franken pro Monat. Als Vergleich dazu: der Jahresbeitrag in Kirchenchören liegt pro Jahr meist bei weit unter 100.- (in unserem Chor bei 30.-),
Hui, stolz! Ganz so schlimm ist es bei uns nicht. Der Kirchenchor kostet die SängerInnen gar nichts, bei anderen Chören kommt es drauf an. Aber auch im Jahr weniger als man für 4x GU im Monat zahlt.
Sender/Empfänger-Problem?
Schaut so aus. Verschiedene Lebenswelten, würde ich mal sagen.
 
Sender/Empfänger-Problem? Ich fand das nicht schwer zu verstehen und habe den Eindruck, dass das geradezu schon ein notorisches aneinander Vorbeireden ist, das hier stattfindet. :rolleyes:
Oder was war an diesen Beiträgen schwer zu verstehen?
Diese 'Verständnisregeln' kamen zum Großteil erst nach der Diskussion und von Jed und Raverii, nicht von Amateurdiva, die das ursprünglich aufgebracht hatte, und worin es nach strikter Verhaltensregel, egal was sonst pasiiert, klang:
Im Chor bin ich sozialisiert mit der Regel, selbst maximal so laut zu singen, dass man die Nachbarn noch hört.
Aber für mich ist das jetzt durch, ich habe mich dazu bereits ausgelassen.

Das, was mir am Chor manchmal nicht passt, hat zum Großteil nichts mit dem Singen oder Chorklang zu tun.
Z.B. hatte ich in einem Jahr oft eine dunkle Sonnenbrille in den Haaren, damit mir die Haare nicht ins Gesicht fielen. Nun kam es zum Chorkonzert, und obwohl mir der Termin überhaupt nicht paßte, hatte ich mich dazu entschieden mitzusingen, da ich ja so lange mitgeprobt hatte. Und da war nun diese ziemlich dunkle Sonnenbrille ein Stein des Anstoßes. Die könne ja im Konzert reflektieren, das ginge gar nicht. Also mußte ich mir kurz vor dem Konzert eine andere Haarspange kaufen, damit ich mitsingen konnte.
Im Nachhinein betrachtet hätte ich das vielleicht nicht tun sollen, sondern vielleich direkt den Chor verlassen. Aber nachdem ich mich dann so darauf eingestellt hatte, hatte ich mich auch auf das Chorkonzert gefreut.
 
Naja, Sonnenbrille in der Kirche fände ich auch nicht ganz angemessen, zu "Schwarz-Lang" erst recht nicht. Ins Haar geschoben sieht das fürs eher konservative ältere Publikum (75-90% bei einem klassischen Kirchenkonzert?) aus, als sei man nur eben mal von draußen reingekommen und wolle gleich wieder gehen. Dass jemand keine andere Haarspange hat und auch keine tragen will, ist der "Motztante"vielleicht auch gar nicht klar gewesen, viele Frauen mit längeren Haaren haben ja kistenweise Haarschmuck.
 
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... und jährlich grüßt das Murmeltier ;)

Es steht bei uns schon wieder ein Chorkonzert an.
Ja, ich singe noch in dem Chor. Ich singe ja gerne. Und aus Spaß ander Freud.
Und immer wieder, wenn's ernst wird, beißt sich das ...

In dem kommenden Konzert wird der Chor zwei Chorstücke singen. Das eine mag ich ganz gerne, das andere gefällt mir nicht so richtig.
Und jetzt hatte ich mich beinahe damit abgefunden, dass ich mitsinge, ein schwarzes Kleid anziehe und so.

Da kommt das Kleidungsthema wieder zur Sprache. Für mich echt ein rotes Tuch ...
Also das Oberteil muss schon langärmlich sein, natürlich weder Glitzer noch Spitze. Ein eventueller Rock muss natürlich über die Knie gehen - und dann müssen die Strümpfe auf jeden Fall schwarz sein. Hautfarbene Beine oder Arme zu sehen, geht natürlich gar nicht. Glitzerschmuck oder Haarschmuck natürlich auch nicht. Und dann auch bitte keine Handtaschen mit auf die Bühne, es gäbe ja Schließfächer.

Schließfächer? Hab ich dort noch nie gesehen. Und wenn, dann sind das vielleicht 20, der Chor besteht aber roundabout aus 80 Menschen, dann kommen da noch die Orchesterleute und natürlich die Solisten dazu. Ja, vielleicht gibt es für die Solisten ein paar Räumchen, in denen sie sich vorbereiten können, aber der Chor hockt normaler Weise mit den Orchesterleuten in einem hinteren Bühnenraum, da ist nix abgeschlossen. Da waren die letzten Male nichtmal Stühle für die Chorsänger da, nur ein paar für die Orchestermusiker.
Nun, der Konzerttermin kollidiert sowieso mit einem privaten Termin bei mir...
 
Nur zwei Stücke? Lohnt das denn überhaupt den Aufwand, oder sind die länger als ein paar Minuten?

Diskussionen um Kleiderordnungen hatte ich auch schon gelegentlich. Der Gipfel war, dass ein Chor eine Art Beauty-Ausschuss einberief, um darüber zu diskutieren, ob die Herren ein weißes oder ein schwarzes Hemd unter dem Jackett tragen. Ansonsten kenne ich als Standard: Damen mit mindestens ellenbogenlangen Ärmeln, kein Glitzer. Röcke mindestens knielang oder Hose. Schwarze Beine und Schuhe. Wobei strumpflos im Hochsommer kein Thema ist, solange der Rock ausreichend Länge vorzuweisen hat. Da meine Auftritte aber meist in Kirchen stattfinden, trägt Frau schon aufgrund der Temperaturen welche. Auf die Idee, auffälligen (Haar)schmuck zu tragen, kam in meinem Umfeld bislang noch niemand. So ganz abwegig finde ich also eure Kleidungsvorgaben nicht.

Taschen
Wenn es keinen abschließbaren Raum gibt, würde ich mit ein kleines dezentes schwarzes Täschchen zulegen, in das die notwendigsten Dinge passen. Große Handtaschen halte ich in der Tat für fehlplaziert. Gibt es auch ein No-Go für kleine Wasserflaschen? Bei zwei kurzen Stücken sicher kein Thema, aber bei längeren Konzerten fühlt man sich sicherer im Notfall. Habe ich durchaus auch scho bei Solisten gesehen.

Stühle zum Sitzen in der Zwischenzeit kenne ich gar nicht. In Kirchen ist man meist froh, wenn das Podest ausreichend groß ist, dass man den Dirigenten sehen und die Noten ordentlich halten kann... Wenn es längere Pausen gib, während derer man offiziell sitzen darf, quetscht man sich irgendwie auf den Podesten zurecht.
 
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???
Ganz ehrlich, Kleidung ist im Chor wirklich nebensächlich - Kein Mensch wird sich auch nur im Geringsten dafür interessieren, wie gut du als einzelne aussiehst (oder auch nicht) und was du für tollen Schmuck besitzt. Aber es sieht einfach bescheiden aus, wenn zwischend er elegant einheitlichen schwarzen Wand "Chor" weiße Füße, Arme oder übertrieben behängte Dekoltees hervorblitzen. Was haben wir da schon über unprofessionelle Kleidung bei "Möchtegern-Ambitionierten-Laienchören" gelästert... Ein guter Chor ist immer ein Team, das soll man auch sehen, und das ist doch eigentlich was total schönes! Und ja, ich kenne auch Chöre, in denen sich die Damen zu jedem Konzert, wo sie auf einer Bühne im Rampenlicht stehen dürfen, aufbrezeln bis zum abwinken. Sind keine guten Chöre, Musik ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Kommt halt drauf an, was man haben will.
Taschen sehen in der Tat am Chor in einem ernsthaften Konzert auch ziemlich lächerlich aus, ich packe notfalls (abgespeckten) Geldbeutel und (abgespeckten) Schlüsselbund in die Hosentaschen, und was ich nicht am Konzert brauche, bleibt von vornherein daheim. Wenn sich jemand an meiner ungewaschenen Jacke vom Vorjahr, meiner Wasserflasche oder meiner Haarbürste vergreifen will, dann gehe ich das Risiko ein. Ich habe auch schon erlebt, dass alle Wertsachen in eine große Tasche gepackt wurden, die dann ein Schlachtenbummler im Publikum "bewacht" hat (alternativ: das Schließfach für die ganze Gruppe). Das lässt sich doch wirklich lösen, muss man halt ein bisschen kreativ sein ;-)
 
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Was haben wir da schon über unprofessionelle Kleidung bei "Möchtegern-Ambitionierten-Laienchören" gelästert...
Das finde ich allerdings selber unprofessionell ;)

Zum Rest stimme ich zu, mit der Einschränkung, dass schwarze Strümpfe richtig doof ausschauen, wenn auch nur ein Teil hautfarbene trägt :rolleyes: und die Ärmel nicht bis zum Ellenbogen gehen müssen im Sommer. Und da dürfen es gerne auch mal bunte, einfarbige Kleider sein, wenn das Programm entsprechend ist.

Ich finde es übrigens praktisch - man braucht nicht lange überlegen, einfach in den Kleiderschrank greifen, ein schwarzes Kleid rausziehen (oder Rock/Oberteil) und je nach Chor den Schal dazu - fertig :)

Handtaschen auf Bühnen bei Konzerten finde ich seltsam. Erstens schaut es blöd aus und zweitens stören die nur, es ist einfach unpraktisch. Gutteln und ein Not-Nastuch passen in die Mappe. Wasser brauche ich im Chor auf der Bühne i.d.R. nicht, davor und danach genug trinken reicht. In der Oper ist das anders, aber da kann man es u.U. entweder einbauen oder die Flasche steht backstage. Ich hatte aber auch noch nie ein Problem, eine Tasche unterzubringen. Entweder es war ein Familienmitglied mit beim Konzert als Zuschauer oder wir hatten einen abschließbaren Raum, in dem wir uns vorbereiten (auch umziehen z.B.) konnten.
 
Nur zwei Stücke? Lohnt das denn überhaupt den Aufwand, oder sind die länger als ein paar Minuten?
Ja, es scheint sich schon zu lohnen, dauert auch alles mehrere Minuten. Vielleicht hätte ich eher "Werke" schreiben sollen?

Diskussionen um Kleiderordnungen hatte ich auch schon gelegentlich. Der Gipfel war, dass ein Chor eine Art Beauty-Ausschuss einberief, um darüber zu diskutieren, ob die Herren ein weißes oder ein schwarzes Hemd unter dem Jackett tragen. Ansonsten kenne ich als Standard: Damen mit mindestens ellenbogenlangen Ärmeln, kein Glitzer. Röcke mindestens knielang oder Hose. Schwarze Beine und Schuhe. Wobei strumpflos im Hochsommer kein Thema ist, solange der Rock ausreichend Länge vorzuweisen hat. Da meine Auftritte aber meist in Kirchen stattfinden, trägt Frau schon aufgrund der Temperaturen welche. Auf die Idee, auffälligen (Haar)schmuck zu tragen, kam in meinem Umfeld bislang noch niemand. So ganz abwegig finde ich also eure Kleidungsvorgaben nicht.
Na ja, ich bin da schon öfter mit angestoßen, dass ich Sachen getragen hab, die eben 'gar nicht gehen'.
Schwarz ist auch nicht meine Lieblingsfarbe. Meine schwarzen Röcke und Kleider haben alle gar keine Taschen und sind zum Großteil auch nicht bodenlang oder haben nur kurze Ärmel, wenn überhaupt.
Aber freut mich zu lesen, dass das woanders auch mal Thema ist.

Taschen
Wenn es keinen abschließbaren Raum gibt, würde ich mit ein kleines dezentes schwarzes Täschchen zulegen, in das die notwendigsten Dinge passen. Große Handtaschen halte ich in der Tat für fehlplaziert. Gibt es auch ein No-Go für kleine Wasserflaschen?
Wasserflaschen hab ich woanders auch schon mal gesehen, bei uns im Chor allerdings noch nicht. Finde ich jetzt persönlich auch nicht so schön.
Klar finde ich es auch schöner, wenn da keine Taschen mit auf die Bühne genommen werden.
Aber ich hab derzeit z.B. keine schwarze, lange Hose, und meine schwarzen Kleider und Röcke haben alle überhaupt keine Taschen. Hinter der Bühne, wo wir uns sonst aufhalten, da hab ich bisher gar nichts zum Abschließen gesehen, auch die angeblich vorhandenen Schließfächer hab ich nicht gesehen. Sonst klar, so ein Schließfach würde ich gern nutzen.

Ganz ehrlich, Kleidung ist im Chor wirklich nebensächlich - Kein Mensch wird sich auch nur im Geringsten dafür interessieren, wie gut du als einzelne aussiehst (oder auch nicht) und was du für tollen Schmuck besitzt.
Scheint aber doch Thema zu sein, denn sonst hätte das ja vorher nicht so eindringlich besprochen werden müssen, dass z.B. Strümpfe doch bitte schwarz zu sein haben und die Ärmel lang und schwarz sein müssen ...

Ich hatte aber auch noch nie ein Problem, eine Tasche unterzubringen. Entweder es war ein Familienmitglied mit beim Konzert als Zuschauer oder wir hatten einen abschließbaren Raum, in dem wir uns vorbereiten (auch umziehen z.B.) konnten.
Abschließbarer Raum wohl eher Fehlanzeige, hinter die Bühne kann praktisch jeder kommen, und niemand aus meiner Familie oder aus meinem Freundeskreis besucht das Konzert.

Ein guter Chor ist immer ein Team, das soll man auch sehen, und das ist doch eigentlich was total schönes!
Ja, vielleicht ist das so. Wenn denn der Chor im Mittelpunkt steht.
Aber tut er das wirklich?
Da sind doch die tollen Solisten.
Dann ist da noch das Orchester.
Der Dirigent, der Chef der ganzen Aufführung.
Und zu guter Letzt der Chor als anonyme, schwarze Masse.
Klar, ohne Chor geht natürlich ein Chorkonzert nicht. Aber ist es nicht eigentlich so, dass der Dirigent irgendein besonderes Werk aufführen möchte, und dazu braucht er nunmal auch einen Chor?
Ja, ich gebe ja zu, auch ein Chorsänger kann sich danach auf die Fahne schreiben: "Da und dort habe ich mitgesungen.", was mich im Moment aber nicht wirklich antörnt. Ich glaube, ich wäre lieber in einem kleinen Chor, der ein paar Stückchen ohne Orchester und Solisten singt, vielleicht mit einer kleinen Begleitung, die auch Begleitung ist.
 
Du klingst nicht glücklich in deinem Ensemble, Silvieann. Hast den passenden Chor (noch) nicht gefunden, oder bist du generell unglücklich mit Chorgesang?

Zur Kleidung: Im Laufe der Jahre habe ich einige passende Kleidungsstücke angesammelt, die meine Ansprüche an Optik, Bequemlichkeit und Praxistauglichkeit erfüllen. Wenn ich irgendwo als Gast oder Aushilfe mitsinge, passe ich mich den Gegebenheiten an. Im Stammchor musst du halt überlegen, ob es dir eine Diskussion um die Kleiderordnung wert ist.

Zur Stückeauswahl: Habe schon unterschiedliches erlebt. Im Stammchor entscheidet der Chorleiter, welche Stücke aufgeführt werden sowie ob und welches Orchester engagiert wird. Da ist der Chor Veranstalter und steht eindeutig im Mittelpunkt. Das Konzert wird dann auch vom Chorleiter dirigiert.

Wenn der Chor von einem anderen Veranstalter "eingekauft" wird, weil ein Chor gebraucht wird, hat der einkaufende Veranstalter das Sagen. Evtl. gibt es jemanden im Chor der bei den Rahmenbedingungen mitredet. Gelegentlich hatte ich dann schon mal das Vergnügen, hinterher sagen zu können "bei soundso habe ich mitgesungen". Das sind aber wirklich wenige Ausnahmen.
 
Scheint aber doch Thema zu sein, denn sonst hätte das ja vorher nicht so eindringlich besprochen werden müssen, dass z.B. Strümpfe doch bitte schwarz zu sein haben und die Ärmel lang und schwarz sein müssen ...
Da geht es auch mit um die Gesamtwirkung des Chores. Es ist nun einmal so, dass eben die Chorsänger einzeln gesehen eher anonym sind, das liegt in der Natur der Sache. Aufgebrezelt sind die SolistInnen, vielleicht. Die Musiker und der Dirigent sind wieder in Schwarz, die heißen nicht umsonst "Die Schwarzen". Und ja, wenn die Chorkleidung festgelegt ist, interessiert es keinen Menschen, was für eine tolle Kette oder Haarspange Du hast. Chorgesang heißt, sich unterordnen können und das Ego mal draußen lassen.
Ja, ich gebe ja zu, auch ein Chorsänger kann sich danach auf die Fahne schreiben: "Da und dort habe ich mitgesungen.", was mich im Moment aber nicht wirklich antörnt. Ich glaube, ich wäre lieber in einem kleinen Chor, der ein paar Stückchen ohne Orchester und Solisten singt, vielleicht mit einer kleinen Begleitung, die auch Begleitung ist.
Das ist der Punkt, den ich wirklich nicht verstehe. Wie Du schon geschrieben hast, "und jährlich grüßt das Murmeltier". Ich verstehe nicht, sind denn wirklich so wenige passende Chöre bei Euch?

Ich wohne relativ auf dem Land, habe aber im Ort selber schon die Auswahl zwischen mindestens sechs Chören bzw. Ensembles. Wenn ich noch Auto und/oder ÖPNV dazu nehme, vervielfacht sich das ganze im Umkreis von ca. einer halben Stunde Fahrzeit. Dazu kommen noch Projekte. Was nicht unbedingt gut ist - manchmal wird es echt schwierig mit den Terminen, wenn halt alle so spannende Programme haben :redface:. Da würde ich mich dann halt, wenn der Chor partout nicht taugen will, um etwas anderes umschauen?!
 
Wenn ich als Mann etwas dazu sagen darf ....:hat:

Musik ist nicht bloß Musik. Musik ist Teil der Kultur - ja, Teil jeder Subkultur. Kleiderordnung ist auch kulturell bedingt. Ein Bankberater, z.B. in Jeans und T-Shirt käme uns irgendwie suspekt vor; genauso der CEO einer IT-Firma in dunklem Anzug und Krawatte. Bei unseren Musikern genauso. Könntet ihr euch ein klassisches Orchester beim Auftritt in Achselhemden, oder eine Heavy-Metal-Band in Frack und Fliege vorstellen? Folkies und Jazzer treten typischerweise in Straßenkleidung auf (denn sie spielen die Musik des Volkes und wollen sich deshalb nicht vom Publikum abheben); Brass Bands tragen Uniformen (eine Hommage an die militärischen Ursprünge der Blasmusik). Ansonsten bewegt Mann sich als Musiker irgendwo zwischen Frack und Freizeitkleidung - Frau zwischen Abendrobe und "nett zurecht gemacht".

Letztendlich aber handelt es sich jeweils um eine "Uniform" oder "konventionelle Kleiderordnung" - zeig mir, wie die Musiker gekleidet sind, und ich sage dir, was für Musik zu erwarten ist! Das gilt auch für Solisten, aber insbesondere für Ensemblemitglieder, die ja wie schon gesagt ein "Team" oder "Corps" bilden (sollen). Ich denke, es ist legitim, sich als Chormitglieder abzusprechen, was für Musik man machen will und daraus abzuleiten, was man beim Auftritt trägt.

Ich persönlich - als Vokal- und Banjosoloist oder Bandleader - trage gerne schwarz (siehe mein Avatar). Je nach Veranstaltung locker in schwarzen Jeans und T-Shirt; etwas chicer in Jeans und Polohemd; in gutbürgerlicher Umgebung (z.B. bei Vernissagen - siehe Avatar) in Stoffhose und Hemd. Aber - wie Johnny Cash - immer schwarz. So trete ich optisch in den Hintergrund und überlasse meinem Instrument und der Musik die Aufmerksamkeit. Ausnahmen mache ich nur bei Ständchen auf Geburtstagsfeiern - und beim Aufspielen zum St. Patrick's Day. Im letzteren Fall verlangt die Kultur Grün, also schwarze Hose/Jeans und grünes Hemd/Poloshirt/T-Shirt!

Ich finde auch, dass das öffentliche Musizieren - vor allem im klassischen oder kirchlichen Bereich - etwas Feierliches an sich hat. Und ich fühle mich am feierlichsten, wenn ich mich für den Auftritt anders anziehe, als im Alltag.

Cheers,
Jed
 
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